... mit dem kleinen Unterschied, das auf der Insel das Medium Radio noch eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung hat. Das hat es in D nicht mehr! Und dazu hat das Medium Radio entscheidend selbst beigetragen.
Dazu hat vor allem eine verfehlte Medienpolitik beigetragen, sowie das Fehlen von Offshore-Radiostationen in den sechziger und siebziger Jahren.
Es ist doch ein Witz, dass es in Deutschland bis zu diesem Jahr gedauert hat, dass Programmveranstalter den Sendernetzbetreiber frei wählen können.
Hinzu kommt der Unsinn, dass es hierzulande 14 Landesmedienanstalten und jeweils unterschiedliche Landesmediengesetze gibt.
In Großbritannien wird alles durch die Ofcom geregelt; in Deutschland hingegen sind gleich 3 verschiedene Institutionen: die Landesmedienanstalten, die Staatskanzleien und die BNetzA (früher die RegTP), involviert, wenn es darum geht, dass neue private Hörfunkprogramme an den Start gehen.
Das ganze Procedere der Lizenzierung und Frequenzvergabe ist hierzulande viel zu kompliziert und aufwendig geregelt.
Mit DAB+ ist aber nun zum ersten Mal die Möglichkeit gegeben, Fehler aus der Vergangenheit auszumerzen.
Allein schon die Bildung der ZAK ist ein Meilenstein, obwohl auf Landesebene die jeweiligen Medienanstalten nach wie vor das Sagen haben.
Mit einem attraktiven Angebot wird der Rundfunk wieder an Bedeutung gewinnen; nicht jedoch, indem man das Angebot auf UKW 1 zu 1 auf DAB+ abbildet.
Ja wat denn nu? Letztens hieß es aus der DAB-Fraktion noch, nur drahtlos abgestrahltes Radio sei überhaupt Radio und mit UMTS würde das schon aus Kapazitätsgründen niemals gehen. Könntet Ihr Euch bitte mal einig werden...
Das habe ich nie behauptet.
Warum sollen nicht mehrere Verbreitungswege parallel nebeneinander existieren?
Die Zukunft des Radios liegt meiner Einschätzung nach bei Hybridgeräten.
Beim Radio bitte entweder einen digitalen Standard (und entsprechende Geräte) entwickeln, mit dem man wie bei der analogen Kurzwelle über sehr große Distanzen (einige tausend Kilometer) Radioprogramme empfangen kann, oder zumindest dort beim analogen Empfang bleiben.
Es gab ja bereits Versuche mit DRM auf Kurz- und Mittelwelle: Das Problem ist, dass dabei immer Unterbrechungen aufgrund des Fadings auftraten.
Wirklich interessant ist die Kurzwelle heute aber sowieso nur noch für die Versorgung von Krisenregionen. Die meisten Hotels bieten inzwischen Gratis-WLAN-Zugänge. Der Weltempfänger ist damit weitgehend überflüssig geworden.