WDR und LFM wollen Projektphase für DAB+ verlängern

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wie lange wollen sie es in NRW denn noch verlängern? Bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag oder bis der letzte DAB+ Interessent vergrault wurde? Der Bundesmux ist doch auch kein Versuchsprojekt mehr sondern Regelbetrieb - wie auch die regionalen Muxe in Bayern. Bleibt wohl nur zu hoffen, dass möglichst schnell ein zweiter Bundesmux entsteht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Man testet einfach so lange, bis man es endgültig als Erfolg verkaufen und in den Regelbetrieb übergehen kann. Wobei sich Erfolg in diesem Fall wohl über die Anzahl der verkauften Geräte definiert, da hier nach wie vor einiges im Argen liegt. Selbst Verkäufer in einschlägigen Medienmärkten wissen mit dem Begriff DAB oft nichts anzufangen.
 
Wie lange wollen sie es in NRW denn noch verlängern? Bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag [...]?
Genau so lang! In NRW liegt das Projekt "DAB+" quasi auf Eis. Die Schaffung einer vielfältigen Radiolandschaft ist nur ein Lippenbekenntnis und in weiter Ferne. Erst werden einmal die bestehenden Privatfunk-Monopolisten gefragt, denn...

LMG 2014-§10a.3 schrieb:
3. im Rahmen der Zuordnung digitaler Übertragungskapazitäten für den lokalen Hörfunk ist eine flächendeckende Versorgung anzustreben.

Sollte der Lokalfunk keine Verwendung haben, ist die Übertragunskapazität längst nicht frei für neue Anbieter, denn...

LMG 2014-§14.6 schrieb:
Wird eine für die Versorgung mit lokalem Hörfunk nach Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 (Anm.: flächendeckend je Verbreitungsgebiet nach §54) vorgesehene Übertragungskapazität nicht von einem Veranstalter nach § 52 (Anm.: VG Loaklfunk) genutzt, soll diese Übertragungskapazität dem jeweiligen Rahmenprogrammveranstalter nach § 56 (Anm.: also Radio NRW) zur Verbreitung seines Rahmenprogramms zugewiesen werden.

Das ist kein Filz hinter verschlossenen Türen. Das ist gesetzlich manifestierter Protektionismus.
 
Sollte der Lokalfunk keine Verwendung haben, ist die Übertragunskapazität längst nicht frei für neue Anbieter, denn...
LMG 2014-§14.6: schrieb:
Wird eine für die Versorgung mit lokalem Hörfunk nach Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 (Anm.: flächendeckend je Verbreitungsgebiet nach §54) vorgesehene Übertragungskapazität nicht von einem Veranstalter nach § 52 (Anm.: VG Loaklfunk) genutzt, soll diese Übertragungskapazität dem jeweiligen Rahmenprogrammveranstalter nach § 56 (Anm.: also Radio NRW) zur Verbreitung seines Rahmenprogramms zugewiesen werden.

Das ist kein Filz hinter verschlossenen Türen. Das ist gesetzlich manifestierter Protektionismus.
Mit DAB+ führt an einer größeren Programmvielfalt dennoch kein Weg vorbei: In jeden Multiplex passen immer mehrere Programme.
Natürlich kann dieser auch nur mit einem einzigen Programm belegt werden, falls jedoch vorhandene Kapazitäten nicht ausgeschrieben werden, obwohl es Interessenten gibt, muss dies begründet werden, nicht zuletzt gegenüber dem Plattformbetreiber, dem für den Sendebetrieb Kosten enstehen.
Wenn die Verleger scharf darauf sind, ihr Mantelprogramm und zusätzlich noch Dein FM in lokalen Multiplexen zu verbreiten, dann spricht nichts dagegen. Die restlichen CUs müssen ebenfalls vergeben werden und genau darüber könnte dann eine größere Vielfalt entstehen.

Problematisch finde ich eher, dass sich in Sachen DAB+ auf Landesebene scheinbar überhaupt nichts tut.
 
Zuletzt bearbeitet:
@hilde: Letzterer Absatz besagt aber nur, dass die Frequenzen in einem Lokalfunkgebiet zur Übertragung des Rahmenprogramms genutzt werden können, wenn es keinen lokalen Programmanbieter mehr gibt. Das war mal in Aachen für ein paar Monate der Fall, bis die beiden Gebiete zusammengelegt wurden. In Heinsberg hätte man das theoretisch also auch machen können, hat man aber nicht. Wenn allerdings ein alternativer, zweiter Lokalanbieter Interesse hat, greift diese Regel nicht. Auch dieser hat Vorrang.
Da aber in NRW, bis auf ganz wenige Ausnahmen, wo man jetzt das Schwitzen bekam und sich winden musste wie eine Schlange, komatöse Verhältnisse herrschen, tut sich auch nix. Die grösseren Unternehmer winken eh schon ab nach dem Motto "Hoffnungsloser Fall" und die kleineren sind demotiviert. Was willst Du da noch machen? Richtig. Zusehen, dass Du die Kurve kriegst und dieser Innovationswüste den Rücken kehrst. Möglichst für immer. Und was die armen Hörer angeht: Zwingt die Leute ja keiner, ausgerechnet dort zu wohnen.
 
Stimmt nicht so ganz. Zum Ende hin von Welle West in Heinsberg wurde in Oberhausen ein Nonstop Programm für das Lokalradio produziert.
 
War das bei Welle West auch? Ich meine mich düster zu erinnern, dass Welle West am Schluss Radio Aachen übernommen hatte...
 
Was willst Du da noch machen? Richtig. Zusehen, dass Du die Kurve kriegst und dieser Innovationswüste den Rücken kehrst. Möglichst für immer.
Na, sooo schlecht ist das Land auch nicht: NRW sollte man nicht auf die Braunkohle-Tagebaugebiete im äußersten Westen und die grauen Städte des Ruhrgebiets, die inzwischen vielfach auch nicht mehr so grau sind wie früher, reduzieren.
Nur wenn Du innovatives Radio machen und dabei Geld verdienen willst, haste dort die A****karte gezogen.

Und was die armen Hörer angeht: Zwingt die Leute ja keiner, ausgerechnet dort zu wohnen.
Och, meine Eltern leben im tiefsten Ostwestfalen, wo noch nicht mal der Bundemux ordentlich reinkommt und auf UKW selbst der DLF und DRadio Kultur nur angerauscht zu empfangen sind, und können im Küchenradio unter mehr als 200 Programmen wählen.
Die LfM ist mit ihrer Verhinderungshaltung komplett gescheitert, dem Internet sei Dank.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben