Yvonne Malak: Die Radiosender müssen endlich in der digitalen Realität aufwachen

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Der Radiotor

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Hätte ja nicht gedacht, dass ich einen Text der Frau Malak mal halbwegs interessant finde, aber diesmal ist es der Fall:

http://www.radiowoche.de/yvonne-mal...-die-herausforderungen-der-digitalen-zukunft/

Einige Zitate daraus:

Während fast die Hälfte aller Deutschen regelmäßig die TV Mediatheken nutzt und mittlerweile mehr als ein Fünftel auf Video on Demand zurückgreift statt linear fernzusehen, während Zeitungen wie die Abendzeitung in Nürnberg einfach so verschwinden, während junge Zielgruppen zunehmend zu Streamingdiensten abwandern oder lieber youtube klicken, als ein Radio einzuschalten – während all das passiert, ist die Antwort einiger Radiomacher auf diese veränderte Medienlandschaft, ein paar Workshops und Seminare zum Thema Social Media zu besuchen und sich um die eigene Facebook Präsenz zu kümmern.

Es gibt immer noch sehr viele Radiosender, die nach dem Prinzip „das ging 20 Jahre gut, das passt schon so“ ,den Gong nicht hören. Das betrifft die Qualität des Programms genauso wie die Wettbewerbsfähigkeit durch eine sinnvolle Markposition.

Vor allem die vielen „Me Too Produkte“, die keine relevante Position in den Köpfen der Hörer besetzen, werden im Verdrängungswettbewerb durch neue Anbieter und zusätzliche Programme (z.B. über DAB+) mittelfristig mit (weiter) sinkenden Marktanteilen zu kämpfen haben.

Wie oft hörte ich auf Panels in den letzten Jahren von etablierten Senderchefs den Satz "Die Zukunft des Radios liegt im Internet". Dieser ist aber auch immer ein Synonym gewesen für "die Zukunft ist heute noch lange nicht" und wurde vor allem polemisch genutzt um gegen DAB+ zu reden. Das Schlamassel zeigt sich anno 2014: DAB+ hat sich dennoch gut entwickelt, und im Internet gibt es neue Player, die den Radiosendern zunehmend das Leben schwer machen, auch Aggregatoren, die sie im Bereich Webradio rechts überholt haben. Daher wiederhole ich es gerne: Die Radiosender MÜSSEN aktiv werden - mit neuen Untermarken auf DAB+ und im Internet, und vor allem im Bereich Personalisierung und neuen Ideen. Ansonsten droht das gleiche Fiasko wie heute den Tageszeitungen. Und in diesem Punkt gebe ich dann sogar der Frau Malak recht.

Und ich wiederhole es auch nochmal gerne: Regiocast/Neue Welle/Frank Otto/Rautemusik haben mit "Now FM" genau eine solche Marke entwickelt: Ein lineares Radioprogramm über UKW und DAB+, das zum Teil von der Community per Smartphones und Social Networks beeinflusst wird. Darüber hinaus die Möglichkeit dass sich jeder einen personalisierten Webstream anlegt, mit der Musik und den Programmelementen, die er mag. DAS ist die Zukunft des Radios. Leider wäre für die Realisierung und vor allem Refinanzierung des bundesweiten Projekts eine UKW-Lizenz in NRW von Nöten, und genau hierfür sehe ich schwarz. Dennoch wäre das ein möglicher Ansatz für die digitale Welt.
 
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Meine Lieblingssender sind bereits in der digitalen Welt angekommen - dank der tollen Erfindung des Podcasts kann ich die Bereiche Hintergrund, Kommentar (Deutschlandfunk) sowie die Journale (Ö1) und das Echo der Zeit (SRF 1) auch zu späteren Zeiten nachholen.

Von den Hitradio-Dudelsendern fiele mir nix ein, was mir digital einen Mehrwert bescheren würde... ;)
 
Also irgendwie widerspricht sich Frau Malak wenn Sie sagt:

Es gibt immer noch sehr viele Radiosender, die nach dem Prinzip "das ging 20 Jahre gut, das passt schon so", den Gong nicht hören...

Ach jetzt auf einmal. Sonst war Sie es doch immer gewesen, die an altbewährten Tugenden der Beraterzunft festgehalten hat!
Immerhin scheinen diese Personen aber so langsam ins Jahr 2014 anzukommen. Das lässt hoffen.
 
Naja, eingangs sind ein paar Thesen drin, die durchaus nicht verkehrt sind. Nur in der Quintessenz dreht YM dann wieder auf ihre allseits bekannten Formeln ein:
"
– das Musikprogramm auch Homogenität prüfen und auf etwas verzichten, um mehr zu bekommen. Wer alles spielt, befriedigt keine Zielgruppe dauerhaft.
– Morgenshow coachen, kontrollieren. Themen, Umsetzung, Längen ständig überprüfen. Strategisches Verkaufen und Teasen einfordern.
– Tagesprogramm von Ballast befreien. Moderatoren wöchentlich airchecken. Auch hier: Strategisches Verkaufen und Teasen einfordern.
– On Air Promotion strategisch ausrichten und On Air Promotion Airchecks einführen.
– Konkurrenz im Verhältnis zum eigenen Produkt regelmäßig analysieren und Programm und On Air Promotion entsprechend anpassen."
Das Ergebnis kennen wir doch: Das sind genau jene Programme, welche die wenigsten Einschaltimpulse und Zuhörreize liefern. 300-Titel-Rotation der Titel, die jeder im Schlaf mitdudeln kann, laute Morgenshow mit ganztägig bis zum Erbrechen geteasten Major Promotion, ein paar flache Gags, Staus und Blitzer, danach "vom Ballast befreites Tagesprogramm", sprich zwei grosse Programmflächen ohne Personality, ohne musikalische Akzente, ohne grosse Wortbeiträge, ohne grosse Hörerbeteiligung: 30 Minuten Hits am Stück, Staus und Blitzer, WerbungWerbung und Grüß Gott das war's. Dafür alle 5 Minuten Jingle und alle 12 Minuten Teasing und Backselling. Am Programm arbeitet keine Handvoll Leute mehr, im Verkauf doppelt so viele. Wenig Produkt, viel Marketing. Kann kurzfristig mal erfolgreich sein, langfristig das Todesurteil. Auch selbiges für Frau Malak.
 
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Online geht für die Radios, die solche Berater beschäftigen, schon mal gar nicht. Oder wie willst Du einen Internetauftritt automatisieren? Wer Internet machen will, braucht auch Leute dafür, sonst wird der Auftritt nicht attraktiv. Aber das läuft völlig den Absichten derer entgegen, die sich solche Berater einkaufen.
 
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Ich stelle mir einfach die Frage, welchen Mehrwert mir ein normaler deutscher Formatsender, egal jetzt privat oder ö.-r. bitte bieten soll. Online haben mich diese Anbieter, von DWissen abgesehen auf meinem Schlaufon schon zu 100% verloren. Da habe ich dank Yourmuze Zugriff auf abertausende von Perlen. Den werde ich doch nicht für eine App von HitradioSWDR Antenne aufgeben, die mir dann erzählt, was ich am nächsten Tag zu grillen habe, nachdem ich dank der App beim Grillfleisch kaufen vielleicht um einen Blitzer rumgefahren bin. Und ach ja, vor Blitzern kann ich mich auf dem Schlaufon, wenn ich es darauf anlege, auch deutlich besser warnen lassen.
 
@Stabsstelle: Wir müssen uns überlegen, welchen Mehrwert Radio bieten kann gegenüber allen anderen konkurrierenden Medien. Mir fällt da nach wie vor zuerst die Präsentation ein, eine Persönlichkeit am Mikro mit echter Personality. Das kann kein TuneIn, keine Yourmuze, kein Youtube, kein Spotify, keine informative App oder sonstwas. Das kann eben nur Radio, das ist die Quintessenz des Unterhaltungsradios. Für Magazinradio im klassischen deutschen Stil sehe ich keine Zukunft, absolut nicht. Das braucht kein Mensch mehr. Das wird nur noch aus Gewohnheit genutzt, mit stark rückläufiger Tendenz bei jungen Zielgruppen. Stirbt also in einer Generation aus. Wir brauchen also Typen am Mikro, die ihr eigenes Ding fahren und die Hörer ans Medium bannen, und sie auf alle Arten einbeziehen in ihre Show. Schaut mal, was der Raab da bei Pro7 macht, wenn er sich schlagen lässt (schad, dass noch keiner die Aufforderung ernst genommen hat...), u.U. bis nachts um zwei. Sowas geht auch im Radio, auf andere Art, aber nach denselben Prinzipien!
 
Tja, Frau Malak, die im Radioalltag immer noch an alte Treuegelübde gebunden ist, tut sich im Windschatten des öffentlich-rechtlichen WDR nicht mehr ganz so schwer ein paar unleugbare Wahrheiten anzusprechen, die die Verleger-Hautevolee etwas bedröppelt da stehen lassen. Haben Sie den GONG gehört, Herr Markwort?

Wir brauchen also Typen am Mikro, die ihr eigenes Ding fahren und die Hörer ans Medium bannen, und sie auf alle Arten einbeziehen in ihre Show. Schaut mal, was der Raab da bei Pro7 macht, wenn er sich schlagen lässt (schad, dass noch keiner die Aufforderung ernst genommen hat...), u.U. bis nachts um zwei. Sowas geht auch im Radio, auf andere Art, aber nach denselben Prinzipien!

Was du empfiehlst geht stark in Richtung Talkradio...

Natürlich braucht man immer noch Musikradio! Nicht für stundenlange Magazinitis mit unerträglichem, fremdbestimmtem Musikmantel, da geb' ich dir recht, aber sehr wohl in Gestalt von leicht zugänglichen (zumindest teilweise moderierten) Promo-Sendern für Neuerscheinungen und gut designten Retrowellen.

Und natürlich Info, Talk, Sport und Show - das kann Radio ganz prima. Und dabei kommt dir garantiert kein Online-Dudelautomat in die Quere, im Gegenteil, man kann statt dessen hunderte Digitalsender mit kostenpflichtiger Lizenzware versorgen. Hoffentlich raffen sie's bald.
 
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. Schaut mal, was der Raab da bei Pro7 macht, wenn er sich schlagen lässt (schad, dass noch keiner die Aufforderung ernst genommen hat...), u.U. bis nachts um zwei. Sowas geht auch im Radio, auf andere Art, aber nach denselben Prinzipien!

Umgedreht gedacht: Wäre Raab so erfolgreich, wenn er grinsend die immergleichen Liners vorlesen und Blitzermeldungen teasen würde? Ich denke, nicht! :)
Ob man Raab mag oder nicht - was er macht, ist auf jeden Fall interessanter als das, was bei den meisten Radiosendern passiert. Radio ist stinklangweilig. Manche denken, das liegt am Medium. Aber es liegt an Malak und Konsorten.
 
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  • Wer sich wirklich für Musik interessiert, der wird in 9 von 10 Fällen nicht beim Radio fündig
  • Wer sich wirklich für Politik, Gesellschaft und Hintergründie interessiert wird in 9 von 10 Fällen nicht beim Radio fündig
  • Wer Zwangsbeglückung a la auf Voll gibt es Nachrichten gern mag, der wird fast immer beim Radio fündig
  • Wer McDonalds für ein leckeres amerikanisches Spezialitäten Restaurant hält, wenn von Privatradio nie enttäuscht.
Mediennutzung verliert ihre Linearität. Wir leben im Jahr 2014 und Programmweisheiten aus den späten 90ern sind wirksam wie die berühmte Aktentasche bei einer Atombombenexplosion.

"An meine Haut lasse ich nur Wasser und CD" aus dem Jahr 1971 war ein legendärer Werbeslogan. Es ist nicht so unwahrscheinlich, dass etwas ähnliches zukünftig etwas abgewandelt über viele Privatradios gesagt wird. Die Abstimmung mit den Ohren könnte schon recht schmerzhaft ausgehen. Die besinnungslose Wiederholung des ewig Gleichen verbunden mit einer Moderation, gegen die Marktschreier intellektuelle Zeitgenossen sind, wird zukünftig nicht aufgehen. Radio ist linear und wird immer linear bleiben. Nur echte Personalies motivieren Hörer Radio zu hören. Nur, Beratersprech macht kein Programm und macht auch keine Programmideen.
Ausgerechnet die Yvonne denke ich. Ein Mädel, dass in Arno's Bulettenbraterei (man/frau beachte das " ' "!!) ihr Handwerk gelernt hat und da auch wirklich nicht unerfolgreich war, fühlt sich in der Position Ratschläge für die gehobene Gastronomie zu geben. Preislage:
  • Gehen Sie auf die Wünsche ihrer Gäste ein...
  • Starten Sie den Tag mit einem Lächeln...
  • Preis und Leistung müssen stimmen...
  • Erfolg muss man wollen...
  • .....
  • Bla, bla, bla
Wer für so etwas zahlt, glaubt auch an Jungfrauen im Puff. Andere Beispiele nenne ich lieber nicht, die wären zu politisch.
 
"Radio Management" von Hass/Frigge/Zimmer war mal Pflichtlektüre für angehende Radioleute. Aber das war vor einem Vierteljahrhundert. Und damals mußte man weise lesen. Wenn man aber das Werk und ähnliche Lektüre nur auswendig lernte und den Inhalt später als dogmatische Radioweisheiten nachplapperte, dann mußte die Umsetzung scheitern. Genau diesen Eindruck habe ich beim Lesen der Weisheiten von YM (und nicht nur bei ihr). Gut, sie beginnt zu reflektieren, aber auch nur scheinbar. Zumindest merkt sie, daß irgendwas beim deutschen Radio nicht so richtig läuft. Aber das kann sie auch hier im Forum nachlesen. Wenn es dann aber um die zu ergreifenden Maßnahmen geht, fällt sie zurück in alte Muster. Im Grunde sagt sie doch 'Ja, Radio verliert an Bedeutung, aber nur weil es die gespriesenen "Hausaufgaben" nicht richtig macht'.

"Das Musikprogramm auf Homogenität prüfen", "Strategisches Verkaufen und Teasen", "On Air Promotion strategisch ausrichten"... wenn ich so etwas schon höre, könnte ich mit dem Kopf gegen die Wand rennen. Das ist Radio Management mit dem Rechenschieber. Radio funktioniert nicht rational. Oder anders ausgedrückt... Als Hörer denke ich: "Liebe Radioberater, steckt Euch Eure On Air Promotion, Eure Gewinnspielchen und Eure Strategien sonst wo hin!" Die Hörer spüren, daß der Fisch stinkt. Sie wissen nur nicht, wo.
 
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Da kann ich nur heftig beipflichten. Auch ich habe Haas/Frigge/Zimmer damals gelesen, obwohl ich nicht mehr "angehend" war. Schon damals habe ich die dort nieder geschriebenen Radioweisheiten mit großer Skepsis wahrgenommen. Ich fürchtete schon damals mit der Befolgung dieser Weisheiten das Unheil aufziehen, das wir heute beklagen. Ich bin nur nicht sicher, dass die vielen mir damals Widersprechenden nach mehr als 25 Jahren gemerkt haben, dass sie selbst das Medium Radio in diese erheblich große Krise gesteuert haben. Schade, dass ich heute keinen Kontakt mehr habe zu Mike Haas und Yvonne Malak.
 
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Ich muß zugeben, daß ich beim ersten Lesen des Artikels zunächst gedacht habe: Hat irgendwer den Account von Yvonne Malak "gehackt' und einen "Fake-Artikel" gepostet? Hä? Ja, man könnte bald den Eindruck gewinnen, daß YM "umgepolt" wurde.

Nein, sie ist noch "die Alte" - so wir sie kennen. Also bitte keine Panik! ;)

Ich habe noch keine vollständige Textanalyse, ein Wort in einem Satz ist mir aber auch sofort aufgefallen:

Vor allem die vielen „Me Too Produkte“, die keine relevante Position in den Köpfen der Hörer besetzen, werden im Verdrängungswettbewerb durch neue Anbieter und zusätzliche Programme (z.B. über DAB+) mittelfristig mit (weiter) sinkenden Marktanteilen zu kämpfen haben.

Das Wort "weiter" in Klammern. Yvonne M. weiß also schon längst, daß die Show langsam ihrem Ende zugeht und die MA nicht stimmt, denn dort herrscht ja bekanntlich "Highlife" . Habe ich diesen Satz richtig verstanden?
 
Wer mein Posting oben "geliked" hat, gehört offenbar zu der Gruppe der "Genauleser" hier im Forum! Nun müßt ihr nur noch die richtigen Fragen stellen...

Kommt! ;)
 
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Im Moment keine Fragen, nur weitere Hinweise.

Ich habe letzte Woche mit meiner Schwester (50) in Leipzig telefoniert. Es war von mir nicht geplant, aber wir sind im Gespräch auch auf das Thema Radio und Tageszeitungen gekommen.

Ganz schlechte Nachrichten für die sächsischen Radiomacher und Zeitungsfuzzis:
Im Haushalt meiner Schwester (und meines Schwagers) wird praktisch kein Radio gehört. Höchstens im Auto - auf dem Weg zum Einkaufen am Wochenende oder dem Weg zur Arbeit, wobei das nur meinen Schwager betrifft. Meine Schwester braucht (!) kein Auto - sie nutzt Bus und Straßenbahn. Ansonsten läuft der Fernseher. "Video killed the Radiostar".

Die "Leipziger Volkszeitung" wurde auch längst abbestellt. Nicht weil die Zeitung Mist ist, sondern weil es dieses "nur Mittwoch/Samstag"-Abo nicht mehr gab. Selbst schuld, LVZ.
 
Und damit ist sie bei weitem nicht die einzige, die das so handhabt.
Wem das allerdings erst jetzt auffällt, "hat die Welt verpennt".
 
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Ich habe mitunter den Eindruck, daß das Medium Radio längst "die Welt verpennt" hat. Und das hat nichts mit UKW, DAB, Podcasts, Facebook oder Twitter zu tun. All das interessiert meine Schwester sicher nicht. Das Radio hat meine Schwester über die Jahre als Hörerin verloren. Und meine Schwester hat früher auch immer Musik gehört und bei der NDR2-Hitparade mitgeschnitten. An der Wand über ihrem Bett hingen Fotos (aus DDR-Zeitschriften ausgeschnittten) von den Bay City Rollers bis Slade. Lange her - über 35 Jahre.

Ich weiß nicht, möglicherweise bin ich auch schon zu "altmodisch": Aber bis auf Podcasts, falls ich mal eine Sendung nachhören möchte, brauche ich eigentlich keinen digitalen Budenzauber im Radio. Ich schalte ein und dann sollte im Studio auch ein Mensch sitzen, der mich unterhält. Er muß keine dummen Witze reißen und "hecktisch' muß die Sendung auch nicht sein. Ganz normales Radio halt.

Ich als Hörer habe doch heute genug "Rückkanäle" (von e-Mail bis Skype), um mit meinem Sender zu kommunizieren. Was will man denn noch mit dem Medium Radio machen?

Das Grundproblem ist, daß das Radio seit vielen Jahren die Hörer vergrault hat! Diese Hörer sind weg und die jungen Leute "ziehen" sich diesen Mist erst gar nicht rein. Was die MA erzählt, ist völlig irrelevant! Das beginnt bei der engen Rotation und geht weiter mit Voicetracking bzw. völlig unmoderierten Strecken. Damit binde ich keine Hörer! Und nur in die Mornigshow zu investieren, kann nicht richtig sein, wenn davor und danach nichts mehr passiert, der Sender praktisch nur noch Musik dudelt. Der Tag hat 24 Stunden.

Erst wenn diese grundlegenden Aufgaben erledigt sind (und man dafür etwas Geld in die Hand nimmt), kann man über eine weitere "Digitalisierung" (wie auch immer die aussieht) nachdenken. Ohne Hörer wird 'eh nix...
 
@zwerg

Was ist daran schlimm? Mediennutzung ändert sich eben im laufe der Jahre. Die meisten Zeitungen schleppen sich noch ein paar Jahre hin und sind dann tot. Wer wird sie vermissen? Radio auch. Fernsehen hat auch seine Wichtigkeit verloren - es gibt so viele Sender und so wenig Neues. Ist doch egal. Marktbereinigung gibt es immer. Und "Online" wird gewinnen.
 
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