Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Mit Verlaub, ich bin mitnichten ein DAB+ Gegner, mache aber aus meiner Überzeugung keinen Hehl, dass es, so dilettantisch, wie es in Deutschland angegangen wurde und wird, kein massentauglicher Standard, der UKW in absehbarer Zeit ablösen könnte, werden wird. Schon gar nicht durch die Forderung der Zwangsabschaltung von UKW, was im Grunde nur den Grad der Verzweiflung der DAB-Anhänger dokumentiert. Es ist einfach bereits zu viel Zeit verplempert worden, als dass es noch zu einem Durchbruch gelangen könnte.

Und "nein" - ich mache mir kein Glas Sekt auf! (frei nach Edmund Stoiber)
 
Ich habe leider in diesem Forum keinen passenden Thread für die DLF UKW NRW Diskussion gefunden. Da ich dafür jetzt aber keinen neuen anlegen will, antworte ich hier auf das Posting.

Halten wir mal für die 91,0 fest (aus eigener Erfahrung): Der Sender steht in Küllenhahn. Von dort aus fahre ich jeden Morgen durch den Burgholztunnel. Nach dem Burgholztunnel Richtung A46 wechselt mein Autoradio auf die nicht so angerauschte 102,8 von Wesel. Fährt man von Küllenhahn Richtung Ronsdorf merkt man, wie schnell HR 1 sich mit dem DLF abwechselt und vorher ein Rauschen zu hören ist. Einzig Richtung Elberfeld im Tal reicht die Frequenz für 5-10 km, in Barmen bzw. schon in Unterbarmen auf die B7 rauscht es auch schon (aber weniger gestört durch HR1). Richtung Velbert/Essen ist ebenfalls die Reichweite nicht gut, so dass es auch dort rauscht. Die 91,0 wird durch folgende Sender gestört: 90,9 3 FM, in Höhen Ortssender, 91,0 durch HR1 und 91,1 SWR 1. Über DAB geht der DLF im Tal wie auf den Anhöhen. Also ich halte diese Frequenz für Quatsch und rausgeschmissenes Geld! Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Hörer diese UKW-Frequenz überhaupt hat. Aber weder in Remscheid noch Solingen, wo es vielleicht auch sinnvoll wäre, ist der Empfang dieser Frequenz nur gestört möglich und gerade auch mobil kein Genuss.

Ich habe ja geschrieben, die 91,0 ist doof gewählt. Sie sorgt aber in Elberfeld und Barmen (und da wohnen die meisten) für einen glockenklaren DLF Empfang, wo es bislang mobil nicht (vernünftig) ging. Insofern hat die Frequenz ihre Berechtigung, wobei ich eine Abschaltung von Wesel sinnvoller fände.

Auf den Südhöhen (dazu zählen auch RS und SG) ist die 91,0 durch Sackpfeife und Scharteberg gestört und Richtung Westen knallt Roermond rein, alles richtig. Aber das ist ja nix Neues, Radio Wuppertal auf 107,4 ist durch Koblenz im Süden ja auch kaum zu genießen, aber denn Sinn erhalten alle Wuppertaler Frequenzen eben im Tal. Nichts anderes war es früher im TV mit K 6, 22 und 42 aus Wuppertal. Auf den Höhen waren Langenberg, Düsseldorf, Nordhelle u.a. auch damals völlig ausreichend und es hätte keinen Wuppertaler Kanal gebraucht.
 
Heute wurden einige Sender in Südtrirol von DAB (MP2) auf DAB+ umgestellt. Nun, ich hätte diese Meldung im "Südtirol- Journal" etwas anders formuliert und auch einen anderen O-Ton genommen. Denn das passt so nicht recht zusammen. Das war nicht gut "zusammen gestellt"...

Aber die Privatsender in Südtirol ziehen gemeinsam an einem Strang und senden wenigstens "Imagespots" und machen damit etwas Druck!

Das sind Aufnahmen von heute früh...

Hinweis:
- Ich habe leicht geschnitten!
- Die leicht verzerrten Stimmen habe ich nicht zu verantworten! Die machen dort etwas falsch...
 

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Heute wurden einige Sender in Südtrirol von DAB (MP2) auf DAB+ umgestellt. Nun, ich hätte diese Meldung im "Südtirol- Journal" etwas anders formuliert und auch einen anderen O-Ton genommen. Denn das passt so nicht recht zusammen. Das war nicht gut "zusammen gestellt"...

Werbespots wie aus den 80ern. Da sind sie wieder!
 
Ich wünschte, in Ostbelgien wäre man auch so weit wir in Südtirol.

Parallelen zwischen beiden Regionen sind ja durchaus vorhanden; - auch in Sachen Radio.
 
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Still und unbemerkt hat Energy seine Playlist im DAB+-Kanal auf gezählte 12 Songs reduziert, Rekordhalter: Passenger mit fünf Einsätzen von Let her go in zwei Stunden. Mit anderen Worten: Vielleicht seit Tagen läuft wieder der Notbetrieb, und wie immer hat es noch niemand bemerkt. In diesem Fall liegt es aber nicht an DAB+, sondern schlichtweg an der Tatsache wie Energy mit diesem Platz umgeht.
 
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Ich wünschte, in Ostbelgien wäre man auch so weit wie in Südtirol.

Parallelen zwischen beiden Regionen sind ja durchaus vorhanden; - auch in Sachen Radio.

Du denkst an die Piratensendervergangenheit? ;) Na ja, ich denke, es liegt einfach am schwierigen Gelände in Südtirol und den fehlenden UKW-Frequenzen. Wenn man sich mal anschaut, wie viele UKW-Senderstandorte (Standortmiete) allein für die 13 Privatsender in Südtirol nötig sind und mit welcher Leistung man dort zum Teil "rumfunzelt", dann werden diese Sender heilfroh sein, daß der DABMEDIA-Mux (10C) jetzt landesweit zu empfangen ist.

Und es stimmt wirklich, denn ich habe am Mittwochmorgen ja TRV gehört - und mich schon leicht über den Empfang gewundert. Der Mux kommt gleich oben am Brenner bis Bozen und dann problemlos bis zum Reschenpass. Das ist wirklich neu und bedeutet, daß einige neue Sender auf 10C in Betrieb genommen wurden. Aber so steht es ja auch in dieser Meldung der RAS:

http://www.ras.bz.it/news/news_d.asp?art=473572

Südtirol - das DAB-Wunderland! ;)
 

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Und Fußball läuft auch nicht auf Energy.

Im Radiotext steht: "Wir ziehen um und sind bald wieder für euch da"

Siehe auf Radiowoche

Kein Fußball dieses Wochenende über ENERGY auf DAB+. ENERGY zieht um und sendet aktuell nur eine Schleife mit dem Infotext “Wie ziehen um und sind bald wieder für Euch da”, die Übernahme von SPORT1.fm entfällt ebenfalls. SPORT1.fm ist aber weiterhin über Web und App ganz normal zu empfangen
 
Wohin ziehen die den?

Die ganze Geschichte ist äußerst kurios. Seit Montag läuft auf dem Energy-Kanal diese 10 Titel-Not-Playlist. Erst als genug Leute nachgefragt hatten was denn da los ist gab es im Radiotext ein Laufband "Wir ziehen um und sind bald wieder für euch da". Die Fußballübertragungen gestern und am Freitag liefen nicht (heute und morgen wohl auch nicht), und weder im Netz noch bei Facebook gab es dazu einen Hinweis. Ganz davon abgesehen, dass Energy DAB+ ein Produkt von Radio 97,1 Hamburg (also der Hamburger NRJ-Filiale, die sind hierfür lizenziert) ist, und hier kein Umzug geplant ist, kann es doch nicht so schwer sein, einen Computer an einem Ort ab- und an einem anderen aufzubauen. Bislang bestand das "Programm" lediglich aus einer computergesteuerten Festplatte. Das wirft nun schon Fragen auf: Was ist dort tatsächlich los? Gibt es Streit über DAB+ (Kosten der Ausbaupläne)? Hat Sport1 ggbf. nicht für die Übertragung bezahlt? Fragen über Fragen...

In jedem Fall zeigt es wieder wie viel DAB+ für den NRJ-Konzern wichtig ist, nämlich gar nicht! Auch bei Pressemitteilungen des Senders wird DAB+ munter ignoriert:

Mit über 600 Frequenzen in 12 Ländern ist ENERGY die größte internationale Radio-Marke. In Deutschland ist ENERGY an den Standorten München, Berlin, Hamburg, Nürnberg, Stuttgart, Bremen und Sachsen on Air. Über 100 Events pro Jahr, Webradio, Mobile Apps, Smart TV-Angebote, Podcasts, Social-Media-Präsenzen und das Online-Portal machen ENERGY zur crossmedialen Marke, die das Lebensgefühl der jungen Generation trifft.

Na ja, kennen wir ja, Berater empfehlen DAB+ nicht zu erwähnen, da es für altes, eingestaubtes Radio steht und durch den DAB alt-Flop äußerst negativ vorbelastet ist, während Apps und alles drumherum megacool sind und auch die Werbeindustrie ansprechen!

Als Energy Berlin letzte Woche komplett umzog gab es freilich keine einzige Sekunde Sendeunterbrechung. Aber den DAB+-Hörern kann man eine Woche Sendepause mindestens (wer weiß wie lange das noch so läuft) zumuten.
 
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Vielleicht wäre es ja DIE Chance für Sport1.FM endlich einen DAB+-Kanal zu bekommen.
 
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Sport1.fm sendet noch nicht mal das. Ausser Live-Übertragungen und Spielwiederholungen läuft da gar nichts mehr, auch tagsüber.
 
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Aber es gibt schon seltsame Parallelen zwischen 90elf und Sport1.fm - Eine zum Beispiel, daß es keinen Programmkalender gibt, mit dem man ein paar Wochen in die Zukunft schauen kann.
 
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Piratensenderzeiten. Erzähl das mal aber keinem aus der Szene -> halten wir mal fest.
In Südtirol gab es im Prinzip keine Piratensender. Den Schmuh, Radio Brenner wäre ein Piratensender gewesen, hatte damals die Deutsche Bundespost in die Welt gesetzt, nachdem sie das Programm eingespeist und dann wieder rausgeworfen wurde.
In Italien hatte man damals eine Gesetzeslücke ausgenutzt. Es durfte damals jeder Sender errichten, musste sie formal genehmigen lassen und konnte lossenden.
In Belgien war es ähnlich. Dort gab es zwar auch echte Piratensender, aber sie dominierten eigentlich nicht die Geschichte des Privatfunks.
 
War schon am Nachbarthread ein Thema: In Hamburg gibt es ab 2015 acht neue Sender über DAB+:

Radio Elbe 1
Mega Radio
Radio VHR
80s80s (Regiocast)
Radio Paradiso
Hamburg City-Info (Hochbahn AG)
Freies Sender Kombinat (FSK)
Hamburger Lokalradio

Media Broadcast wurde als Plattformbetreiber lizenziert, das heisst wer nun zusätzlich senden will kann direkt verhandeln. Er benötigt nur eine Rundfunk-Lizenz, die irgendwo ausgestellt wurde.
 
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Das in Südtirol tönt wenigstens noch nach Radio, auch wenn es vielleicht etwas hausbacken daherkommt. Aber es kommt an!

Ich kann deine Einschätzung nur unterschreiben!

Ich war am Dienstag in Südtirol und auch in Schlanders - im Funkhaus von TRV. Mal abgesehen davon, daß ich diese Tonbandmaschine mit "Autoreverse" im Eingangsbereich am liebsten gleich eingepackt hätte, habe ich mich 20 Minuten mit dem Chef (Rudi Lösch) unterhalten. Er kannte mich nicht - ich kannte ihn auch nicht. Aber ich kannte die TRV-Website (also auch ein altes Foto von ihm). Es ist immer gut, wenn man sich etwas mit der Radioszene in Südtirol auskennt (u.a. durch das Forum hier) und dann - praktisch unbewußt gut vorbereitet - in das Gespräch gehen kann.

Ich würde euch ja gern mehr erzählen, aber vorher muß ich mich erstmal in "Quasselstrippe#7" umtaufen lassen. Ich frag mal "Radio-DDR" nach den Formalitäten. Er kennt sich damit ja bestens aus. ;)


Aber es ist richtig: In Südtirol ticken die Uhren - wohltuend - anders!
 
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