Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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@fotoralf: In jene, die mich in den 90ern, damals nebenbei noch überzeugter "rot-grün"-Wähler, mal zum Mitglied eines solchen "freien Radios" werden ließ. Ich weiß also aus erster Hand, wie die dort ticken. Beim Satz "Es muss ja auch gar nicht professionell klingen. Im Gegenteil: Wir wollen ja anders klingen, das ist ja Teil unserer Selbstidentität" oder so ähnlich war bei mir dann Feierabend. Danach wurde übrigens ernsthaft darüber diskutiert, wie man das Binnen-I on air zu Gehör bringen kann. Dabei hatte auch noch ich den Anstoß dazu mittels einer scherzhaft gemeinten Frage gegeben...Vermutlich auch deshalb habe ich den Spaß am Radiomachen nicht verloren. Ich weiß nicht, ob er mir dort erhalten geblieben wäre.
 
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Ich weiß also aus erster Hand, wie die dort ticken. Beim Satz "Es muss ja auch gar nicht professionell klingen. Im Gegenteil: Wir wollen ja anders klingen, das ist ja Teil unserer Selbstidentität" oder so ähnlich war bei mir dann Feierabend.
Dito.
Den Satz bekamen wir ebenfalls bei einem NKL zu hören. Immer und immer wieder, ABER mit dem Zusatz, dass das nicht zu bedeuten habe, wir könnten "älles schleifa loh". Auf gut Deutsch: Uns könnte alles ganz knapp am Allerwertesten vorbei gehen. Für mich war da aber noch kein Feierabend, weil ich mir gezielt "die andere" Seite des Radios, also die NKL, ansehen wollte.
Und wenn's "Scheiße" klang, gab's auch regelmäßige Hinweise bis hin zu Nachschulungen durch Leute mit langjähriger Radioerfahrung (Private, ÖR, teilw. LfK, BLM, LfM).
 
Beim Satz "Es muss ja auch gar nicht professionell klingen. Im Gegenteil: Wir wollen ja anders klingen, das ist ja Teil unserer Selbstidentität" oder so ähnlich war bei mir dann Feierabend.

Immer wieder erstaunlich, wie groß - bei allen unseren gegensätzlichen Ansichten - unsere Schnittmengen sind. Auch mir ist dilettantisch gemachtes Radio vom Herzen zuwider. Deshalb kann ich mit diesen freien Radios, so sehr mir die Idee eigentlich zusagt, auch nicht viel anfangen. Mir sind ja die Privaten schon zu flapsig.
 
Mal abgesehen, dass man hier für flapsigen Sarkasmus mit Likes überhäuft wird, muss ich Radiocat und fotoralf zustimmen. Bezieht sich aber meiner Erfahrung nach nicht nur auf die NKLs, sondern auch auf bestimmte Uniradios. Hier jedentalls ein solches, das in einem Container auf dem Parkplatz der Alma Mater wohnte.
 
Liebe Leute, Eure Beiträge finde ich ja ganz spannend. Aber gehört das nicht in den Nachbarthread? Dieser Thread hier ist ja nicht für konstruktive Inhaltsdiskussionen gedacht, sondern nur für weltanschauliche Grabenkämpfe. Ganz anders als die Freien Radios.
 
Eine gute und eine schlechte News: Die gute: Megaradio sendet künftig auch in Hamburg, Hessen und NRW auf DAB+. Die schlechte: 12 Stunden vermietet der Sender an Radio Sputnik, dem neuen Programm der Stimme Russlands. In Hessen und NRW hat man also die Russen bald auf zwei Kanälen sitzen, und beide Medienanstalten wollen von Megario wohl nachgewiesen bekommen dass man die Programmhoheit behält. Megeradio soll wohl von 6 bis 18 Uhr senden, die VOR die restliche Zeit. Immerhin scheinen die Russen gut zu zahlen, dass eine Finanzierung überhaupt möglich ist.
 
Wie darf man sich das doppelte Lottchen, äh: Sputnik dann vorstellen? Megaradio mit Sputnik-Fenster abends und nachts und Impala mit Sputnik-Fenster am Tag, oder differenzierte Sendungen, oder doch einfach Doppelausstrahlungen?
 
Wahrscheinlich sollte man sich mal ein Beispiel an den Schweden und ihrem Handynetz nehmen. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es dort auch mehrere Netzbetreiber und in den Ballungszentren loggt sich das Handy dann auch immer bei einem dieser Betreiber ein (was jetzt nicht weiter interessieren soll). In den großen Weiten des Landes gibt es aber immer nur genau ein Handynetz, dass von allen Betreibern mitgenutzt wird, aber irgendwie zentral (Staatlich, Stiftung, Verein, Gemeinschaftsfirma?) verwaltet und betrieben wird. Ich finde das Modell zumindest interessant, auch für DAB+Netze. Eine unabhängige, gemeinnützige Organisation betreibt die Multiplexe, garantiert damit diskriminierungsfreien Zugang zum System und jeder mietet sich die Kapazitäten, die er haben will oder zu brauchen glaubt.
 
Sobald es mehr Bewerber als Kanäle gibt, muss man Bewerber diskriminieren. Also nicht so einfach wie in Schweden.

Aber eine andere Idee. Wieso klemmt man nicht an jeden Mobilfunkmast auch noch einen kleinen DAB+Sender? Klingt für mich kostengünstig und nach guter Versorgung.
 
Vermutlich zu teuer und viel zu viele Sender. Außerdem gehören die Mobilfunkmasten meist den Netzbetreibern und die lassen Fremde nur gegen Entgelt auf ihren Mast.
 
"Immer wieder erstaunlich, wie groß - bei allen unseren gegensätzlichen Ansichten - unsere Schnittmengen sind." Ja, auch bei gegensätzlichen Überzeugungen sollte man die Konversation nicht scheuen, wenn man bereit ist, eine gewisse Niveauebene nicht dauerhaft zu unterschreiten. Ja, so weit sind wir dann in manchen Dingen gar nicht voneinander entfernt...und den Eindruck des tumben, reaktionären Pegida-Mitläufers, so er irgendwo entstanden sein mag, widerlege ich dann doch gerne und mit Inbrunst. :D
Ich könnte in längeren Exkursen erklären, wieso ich von der Linken, der ich durchaus einmal nahestand, enttäuscht bin und wieso ich mich von ihr abgewendet habe...aber das würde in einem RADIOforum etwas zu weit führen. Einer meiner Professoren an der Uni hatte mal gesagt (oder zitiert): "Wer mit 20 kein Kommunist ist, der hat kein Herz. Wer mit 50 immer noch Kommunist ist, hat keinen Verstand". Reichlich plakativ und nicht ganz ernst gemeint, aber vielleicht trifft es das durchaus...wobei ich dann noch ein paar Jahre habe, um die politische Gender-Metamorphose zu vollenden. :D
 
Putin's Sputnik auf DAB+:

Via Radio Impala:

0 bis 3 Uhr, 4 bis 7 Uhr, 8 bis 11 Uhr, 12 bis 15 Uhr, 16 bis 19 Uhr, 20 bis 23 Uhr.

Via Megaradio:

18 bis 6 Uhr

Zwischen 18 und 19 Uhr, zwischen 20 und 23 Uhr, zwischen 0 und 3 Uhr und zwischen 4 und 7 Uhr identisches Programm auf beiden Kanälen.
 
Da fehlt doch nur noch Radio Maria, dann dürften die Homo-, Xeno- und Sonstwasphoben und die Patrioten für Einfalt und Dummheit doch bereits vollversorgt sein.
 
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Das täte mich auch mal interessieren. Die Umbenennung der Stimme Russlands ist nun schon ein paar Wochen her, und üblicherweise ist der MDR, wenn es um seine Marken- und Urheberrechte geht, der härteste Hund der ARD.
 
"Wer mit 20 kein Kommunist ist, der hat kein Herz. Wer mit 50 immer noch Kommunist ist, hat keinen Verstand"
Würde die Mehrheit der Bürger dem Gemeinwohl den gleichen Stellenwert beimessen wie dem Eigennutz, könnte der Kommunismus funktionieren.
Leider ist der Mensch jedoch von Natur aus ein Egoist (Ausnahmen bestätigen freilich die Regel); daran lässt sich auch durch eine noch so intensive Propaganda nichts ändern, so dass der Kapitalismus - leider - alternativlos ist.
In jener imperfekten Welt, in der wir leben, müssen wir mit dem Kapitalismus vorliebnehmen ob wir wollen oder nicht, weil jedes andere Wirtschaftssystem zum Scheitern verurteilt ist. Den Kapitalismus kann man höchstens durch soziale Elemente zähmen und sollte dies auch tun, damit, um es etwas überspitzt zu formulieren, die Reichen nicht immer reicher und die Armen nicht immer ärmer werden.

Zweimal den Putindreck terrestrisch? Ich bin begeistert.
Die Hörerzahlen dürften jenen von Metropol FM in der deutschsprachigen Bevölkerung ähneln.
Wundert mich, dass sich Megaradio überhaupt auf so einen Deal eingelassen hat: Zur Imagesteigerung des Programms ist der Schritt jedenfalls nicht geeignet, auch wenn damit möglicherweise nicht wenig Kapital in die Kassen des Senders gespült wird.

Gespannt bin ich, wie die weitere Entwicklung in Russland verläuft.
Der Rubel befindet sich bekanntlich im freien Fall. Bisher haben die Sanktionen Putin eher gestärkt; mal sehen, ob das dauerhaft so bleibt, wenn es den Russen wirtschaftlich spürbar schlechter geht. Wer einmal an die Stelle Putins treten wird, ist ebenfalls eine spannende Frage.
 
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Der erste Kommunist war ein gewisser Yeshua, dessen Geburtstag wir demnächst feiern. Der hat auch was von "Liebe Deinen Nächsten" und ähnliches linksgrün-versifftes Gutmenschengedankengut verbreitet.
 
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