Umfrage zur Wahrnehmung von fremdsprachigen Akzenten in deutschen Medien

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elena.arbter

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Liebe Forum-Teilnehmer_Innen,

wir führen eine Umfrage zur Wahrnehmung von fremdsprachigen Akzenten in deutschen Medien durch. Sicherlich finden sich in diesem Forum einige interessierte Teilnehmer_Innen! Wir sind zwei Studentinnen des Masters der Interkulturellen Kommunikation an der Europa-Universität Viadrina. Die Umfrage dient als Grundlage für eine Seminararbeit. Wir wären euch sehr dankbar, wenn Ihr euch ca. 15 Minuten Zeit nehmen würdt, um unsere Umfrage zu beantworten. Außerdem möchten wir euch bitten, den Umfrage-Link an mögliche Interessenten weiter zu leiten.

Die Präsenz von Personen mit Migrationshintergrund im deutschen Radio und Fernsehen ist überschaubar und falls diese präsent sind, dann sprechen sie meist ohne erkennbaren Akzent. Die Verantwortlichen Medien begründen dies häufig mit dem Argument der Sprachtreue und Stilwahrung. US-amerikanische Studien belegen allerdings auch, dass Sprecher mit Akzenten als weniger glaubwürdig und geeignet wahrgenommen werden. Wir möchten herausfinden, ob diese Annahme und die prekäre Präsenz von Personen mit fremdsprachigem Akzent in den deutschen Rundfunkmedien tatsächlich der Realität einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft gerecht werden.

https://www.soscisurvey.de/test056627/

Vielen Dank für eure Unterstützung!

Bei Interesse lassen wir euch gerne die Ergebnisse unserer Arbeit zukommen.

Beste Grüße
Laura Utecht und Elena Arbter
 
Wie in allen radioforen würde auch hier als Anrede ein "Liebe Foren-Teilnehmer" vollkommen ausreichen, da keine (eine?) "Innen" anwesend sind. ;)
 
Soll das jetzt ein Pladoyer für mehr ausländische Akzente in deutschen Medien werden??? Damitt de Türrk siesch voll krass in de Tagesschau wieder erkennt, oder etwa damit die armen Ghetto-Kids endlich auch die Chance haben Nachrichtensprecher zu werden? Gehts noch?

Das schlimmste ist, das irgendeine unterbeschäftigte Ich-will-unbedingt-die Welt-verbessern-aber-mir-fällt-nichts-vernünftiges-ein Polittrine am Ende durch genau so einen Blödsinn auf dumme Gedanken kommen könnte und irgendeine staatstragende Diskussion zu entfachen versucht.
 
Ach, was hatte wir doch jahrelang die Mister Pumpernickel...und die Alte Ami gibt es heute noch. 107.7 Stuttgart hat auch so ne Englishman in die Drivetime-Show. Der englische Akzent galt ja lange (heute noch?) bei manchen (nein, ich sage bewusst nicht "bei vielen", weil sonst könnte die Gegenfrage à la Heiner Geissler und der Deutschlandfunk kommen: Wer sind denn viele?) als cool.
Was mich mehr interessieren würde: Die Akzeptanz von dialektgefärbten Sprechern, denn da sehe ich ungenutztes Potential. Mich ärgert es, wenn Dialekt nurmehr auf die Comedyschiene (siehe SWR) geschoben wird.
 
"Wir möchten herausfinden, ob diese Annahme und die prekäre Präsenz von Personen mit fremdsprachigem Akzent in den deutschen Rundfunkmedien tatsächlich der Realität einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft gerecht werden."

Dieser Satz hat mich alarmiert. Hier geht es wohl nicht darum, warum manche im Unterhaltungsbereich trotz oder gerade wegen ihres Akzents in den Medien erfolgreich sind, sondern darum eine heile Multikulti-Medienwelt zu propagieren in der gefälligst alle Akzente vorkommen müssen.
 
Hey mach mir meinen Klaus nich schlecht. Nach dem Tod von Michael Jackson hab ich geträumt der Kleber wär gestorben - da war ich wirklich traurig!
 
Das was Else Kling da immer von sich gegeben hat bestimmt. Meine Frau hat da ihre Liebe Mühe das zu verstehen. Da wären Untertitel nicht schlecht gewesen. :D
 
Ja, insbesondere, da man die Karten mancher chinesischer Lokale fast nicht entziffern kann; geht mir mit Sanskrit auch so...

Aber ich sag mal, niemand fühlt sich verpflichtet, das Angebot, die Studie mitzumachen, anzunehmen.
@CosmicKaizer hat da schon recht...

Man darf doch mal schmunzeln, auch, weil es im deutschsprachigen Bereich einige ganz witzige Dialekte gibt, die sich für andere, die weit weg von diesen wohnen, fast wie eine andere Sprache anhört...
 
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Das was Else Kling da immer von sich gegeben hat bestimmt. Meine Frau hat da ihre Liebe Mühe das zu verstehen. Da wären Untertitel nicht schlecht gewesen. :D

Die ging doch noch. Aber wenn so einige Wintersportler aus dem süddeutschen Raum nach Slalom oder Abfahrt interviewt werden, versteh ich wirklich nur noch Knödldödlhödlwödl.

Aber interessant ist es schon. Wenn der Sprecher im BR knödelt und das R rollt, dass man sich schon wie im Komödienstadel vorkommt, ist das offenbar normal, während ein rheinischer oder - bewahre! - gar sächsischer Zungenschlag im normalen Programm unvorstellbar wäre.

Ich hätte mir Charly Wagner oder Peter Nießing im Programm gut mit einem leichten rheinischen Unterton vorstellen können. Wir haben im Dienst untereinander ganz selbstverständlich Kölsch oder wenigstens Hochdeutsch met Knubbele gesprochen.

Andere Anstalten, z.B. die früher in dieser Frage völlig unnachgiebige BBC, sehen das längst sehr viel lockerer. Dort scheint Lokalkolorit selbst in Continuity und Nachrichten unterdessen sogar erwünscht zu sein.
 
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Andere Anstalten, z.B. die früher in dieser Frage völlig unnachgiebige BBC, sehen das längst sehr viel lockerer. Dort scheint Lokalkolorit selbst in Continuity und Nachrichten unterdessen sogar erwünscht zu sein.
Aber auch bei der BBC geht der hörbare "fremde" Zungenschlag dann nur bis zum Nordiren oder Schotten, bewegt sich also innerhalb der eigenen Landesgrenzen. Einen hörbaren Sprecher mit z.B. indischer Herkunft wird man auch dort nicht auf den Sender lassen.

Wobei sich das aber auch in nicht allzu ferner Zukunft ändern könnte. Es ist dort gerade eine größere Diskussion im Gange, dass sich ausländische Minderheiten in den Programmen der BBC nicht genügend repräsentiert fühlen und deshalb die Sender/Sendungen nicht einschalten. Aber auch die Zahl der Beschäftigten mit "Migrationshintergrund" wird gerade heftig diskutiert und soll per Quote angehoben werden. Und ob BBC Three tatsächlich eingestellt wird, hängt seit Neustem u.a. auch damit zusammen, das dieser Sender derjenige mit der höchsten Zuschauerzahl bei Zugewanderten ist.
 
Aber auch bei der BBC geht der hörbare "fremde" Zungenschlag dann nur bis zum Nordiren oder Schotten, bewegt sich also innerhalb der eigenen Landesgrenzen. Einen hörbaren Sprecher mit z.B. indischer Herkunft wird man auch dort nicht auf den Sender lassen.

Stimmt auch nicht mehr. Bei Radio Four gibt es in der Continuity seit Jahren Neil Nunes, einen gebürtigen Jamaikaner.
 
...dessen Stimme ich sehr schätze, dem man seine Herkunft allerdings nur noch bedingt anhört.
 
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Ich komm bei allem, was nördlich der Mittelgebirgsschwelle traditionell (allerdings mittlerweile auch eher selten) gesprochen wird, nicht mit. An das rollende R aus Bayern bin ich schon seit der Kindheit gewöhnt, ist dem schwäbischen ja nicht ganz so fremd. Klingt in meinen Ohren jedenfalls freundlicher als das gutturale CH-R, das sich in anderen Regionen (Neues vom Spocht) durch Überkorrektur herausgebildet hat. Auch echte Dialektsendungen würde ich aber befürworten, alleine aus Gründen der Sprachpflege. Schriftdeutsch ist nämlich nur eine Kunstsprache, die traditionell so nirgendwo gesprochen wurde. Wie Esperanto: Gut zur Verständigung, aber ohne echtes Herz und echte Seele.
 
Klingt in meinen Ohren jedenfalls freundlicher als das gutturale CH-R, das sich in anderen Regionen (Neues vom Spocht) durch Überkorrektur herausgebildet hat.

Mich nervt das ewige "Kierche" aus dem nördlichen NRW.

Auch echte Dialektsendungen würde ich aber befürworten, alleine aus Gründen der Sprachpflege.

+1

Der WDR hatte früher eine eigene Abteilung "Rheinisches Hörspiel".
 
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