Ich sehe das so.
Ein paar Firmen haben den Bedarf an Profi Reportage Equipment schon erkannt und bauen ja auch gute Aufnahmegeräte und gute Mikrofone.
Der Sony Waverecorder PCM D100 wird aber nur über die Sony Profi Seite vermarktet und taucht im Consumer Bereich gar nicht erst auf.
Ebenso beim Yellowtec iXm, das NoBrainer Einknopfvollautomatikpraktikantenreportagemikrofon mit wechselbaren Markenmikrofonkapseln,
bekommt man auch nicht bei "Bin-doch-nicht-blöd" TechNick.
Trotz der guten Profigeräte auf dem Markt kaufen aber viele Radioleute lieber billige Musiker-Ware um irgendwie Geld sparen zu können,
weil ihnen das Profimaterial zu teuer ist und gehen dabei ungewollt berufliche Kompromisse für ihre Arbeit ein. Sie ärgern sich hinterher
lieber mit der Limitierung ihres billigen Equipments herum, oder kaufen aus Einsicht "nächstes Jahr" das hochwertige Profigerät.
Sie bezahlen also doppelt. Einmal an Geld und zum zweiten an Erfahrung.
Die Hersteller der einfachen Aufnahmegeräte vermarkten aber ihre Recorder und Mikrofone auch mit cleveren Marketing so,
das die "Geldsparer" der Meinung sein können, sie bekommen für höchstens ein Drittel des Preises gutes Radiomaterial.
Nein, bekommen sie nicht.
Es ist so. An einem billigen Waverecorder sind zwar XLR Buchsen verbaut, aber keine echten Übertragerspulen eingebaut. (Fake XLR!)
Beispiel, bei dem guten Sony PCM D100 sind erst gar keine XLR Buchsen eingebaut. Warum? Einfach: Sie passen
nicht ins Gerät!
Denn um eine hohe Güte in einer Übertragerspule zu erreichen braucht man Platz, viel Platz. Weil sie groß sind. Groß sein
müssen. Rein technisch.
Die billigen Geräte "lösen" das einfach intern durch billige Chips, die eine aktive elektronische Symetrierung und Vorverstärkung an XLR Eingängen "
simulieren".
Für Line Pegel mag das ja noch gut funktionieren, aber die Chips können dynamische Mikrofone mit ihrer Spulen nicht gut einkoppeln.
Wenn man einen guten XLR Eingang an seinem eh schon guten Waverecorder haben will, greift man auf externe, passive XLR Baluntransformatoren zurück.
Und setzt spezielle DI-Boxen ein, die große passive Übertragerspulen (ohne aktive rauschende Elektronik) mit hoher Güte eingebaut haben.
Ja, diese externen XLR-Buchsen Vorschaltgeräte sind teuer! Viel teurer und viel größer als die billigen Aufnahmegeräte aus der Consumer Ecke.
Das hat seinen Grund das die so teuer sind.
Das hat reziprok den gleichen Grund warum in billigen Aufnahmegeräten die eingebauten Mikrofonvorverstärker an XLR-Buchsen scheiße sind!
Besser auf XLR Buchsen verzichten und auf gute eingebaute Mikrofone achten und Aufnahmegeräte kaufen die einen guten Frequenzgang, hohe Empfindlichkeit und geringes Eigenrauschen haben.
Dann benötigt man auch keine anachronistisches, extern angeschlossenes Reportermikrofon im selben Preis des Aufnahemgerätes.
Lasst die alten Dinger einfach los.
Gruß Codo