Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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So könnte bspw. die ARD (FFH, wer auch immer) eine App für ihre Sender anbieten und die Kosten für das Volumen dieser App würde dann von demjenigen übernommen und dem Kunden nicht auf sein Vertragsvolumen angerechnet. Nehme etwa an, eine DLF App käme dem Gebührenzahler deutlich günstiger als der Bundesmurx um mal wieder zum Thema zu kommen.

Über diese Idee kann man natürlich reden. Wir halten dann aber erstmal fest, daß diese Daten(mengen) trotzdem auch über die vorhandene Hardware der Mobilfunkanbieter gehen müßten. Dabei spielt es doch erstmal keine Rolle. ob das Videos, Bilder und Websites sind - oder öffentlich rechtliche Audiodaten. Daten sind Daten. Wer letztendlich die Rechnung dafür bezahlt, ist doch dem Mobilfunkanbieter furzegal! Und was würde passieren, wenn sich herausstellen würde, daß bundesweit meinetwegen nur 5 Mio Leute die Programme des D-Radios regelmäßig über den Verbreitungsweg "Mobilfunk" hören wollen? Will man die Mobilfunkbetreiber dann etwas zum zügigen Ausbau der Netze "zwingen", damit eine priorisierte Versorgung dieser 5 Mio. Hörer mit ÖR-Programmen auch auf diesem Weg gewährleistet ist? Vergiss es! Warum sollten private Anbieter (die für die Benutzung der zugewiesenen Frequenzen viel Geld an den Staat gezahlt haben) für die Verbreitung öffentlich-rechtlicher Programme verantwortlich sein und dafür (auch noch) die technischen Vorraussetzungen schaffen? Nee - ich denke eine entsprechende Klage hätte vor deutschen Gerichten keinen Bestand.


"Wie viel Potential hat das DABplus-Bouquet?" lautet die Frage. Na ja, gestern (und vorgestern) war Pokalabend und "Sport 1-FM" hat über das Programm von ENERGY im Bundesmux auf DAB+ die Spiele live und in Konferenz übertragen. Das war definitiv viel besser, als "SWR1-Stadion" mit der Musik dazwischen - das ist aber natürlich auch eine "Rechtefrage".

Und? Ic h war gestern auf dem Weg von Freiburg nach Hamburg (über Karlsruhe, Frankfurt, Kassel, Hannover). Das sind über die Autobahn knapp 800 Kilometer. Bis auf die Aussetzer des Bundesmux auf Kanal 5C, die man auch bei "digitalradio.de" in der "Vorhersagekarte" sehr gut sehen kann, kann ich nichts bemängeln.

Nach der Pokalübertragung hab ich auf "Bob" umgeschaltet, damit ich nicht einschlafe und halt weiter den Bundesmux gehört. Ich hoffe, alle im Bundesmux vertretenen Sender nehmen sich mal eine "Deutschlandkarte" zur Hand und schauen nach, wie groß das Sendegebiet schon jetzt ist und welche (journalistische) Verantwortung man eigentlich schon hat! Ihr seid fast unterbrechungsfrei "drauf" - von Freiburg bis Hamburg! Über UKW für Private absolut nicht denkbar! Also macht was draus!
 
Das Problem an Deiner, Tweety, genannten Studie ist, dass sie auf Zeit spielt. Für eine gewisse Zeit ist sie sicher richtig. Aber der Mensch ist nunmal auch bestrebt, Technologien weiterzuentwickeln. Genauso wird es auch mit der Übertragungstechnik sein. Natürlich wird das Bereitstellen von LTE nach momentanem Stand lange dauern und einen Großteil von Kosten verursachen. Was aber nicht heißt, dass sie auf Dauer nicht andere Übertragungswege ablösen wird.
Klar, Technologie entwickelt sich ständig weiter, aber die Gesetze der Physik bleiben bestehen. Und die besagen eine endliche Kapazität an übertragbaren Infornationen pro Frequenzenzbereich und Senderstandort. Aus der Nummer käme man nur raus, wenn mal im Mobilfunkt Broadcasttechniken/Multikast standardmäßig aktivieren würde und dessen Nutzung kein Datenvolumenen kostet. Wenn das gegeben wäre, könnte man über die Reservierung derartiger Kapazitäten für Programmanbieter diskutieren vergleichbar mit DAB+-Kapazutäten.
Solange es derartiges nicht gibt, werden bisher bekannte Broadcasttechniken (UKW oder DAB+) nachgefragt.
 
Ohne Vertrag kein Login in die Mobilfunknetze. Was "dahinter" kommt, kann zivilrechtlich geregelt werden. So könnte bspw. die ARD (FFH, wer auch immer) eine App für ihre Sender anbieten und die Kosten für das Volumen dieser App würde dann von demjenigen übernommen und dem Kunden nicht auf sein Vertragsvolumen angerechnet.
Wollte man das nicht mit den Radioplayerapp machen? Also das Radioplayer Verträge mit den Netzbetreibern macht dass dan das hören über dieser APP nicht mehr den Vertragsvolumen angerechnet wird?
 
Vielleicht gibt man endlich mal das "entweder UKW oder DAB+" auf. Warum kann man beide Empfangsarten nicht so belassen? Dieses ständige Hin und Her bringt gar nichts. Man kann gerne abwarten, ob sich irgendwann UKW nicht mehr lohnt (was ich mir kaum vorstellen kann). Ich sehe DAB+ als Ergänzung zu anderen (stationären) Empfangswegen und nicht als Konkurrenz.

Wann wird eigentlich endlich mal über die Kapazität von Kiss entschieden? Ist jetzt schon seit 1 Jahr nicht mehr auf Sendung. Und gibt es Hoffnungen, dass zur Ifa Neuigkeiten über einen möglichen 2. Bundesmux kommt? Ich habe das Gefühl, dass man das Interesse ein wenig verloren hat.
 
Vielleicht gibt man endlich mal das "entweder UKW oder DAB+" auf. Warum kann man beide Empfangsarten nicht so belassen?

Da spreche ich mal aus dem Umfeld der Radiomacher. Und das sieht so aus das beides nebeneinander nicht finanzierbar ist. Von mir aus kann es nebeneinander existieren, tut es ja auch schon. Wir bekommen in Hamburg ja bald auch noch einen privaten DAB-Multiplex, es gibt schon die bundesweiten Sender, einiges mehr an NDR. Den etablierten Stationen hat das alles bisher nicht geschadet und wird es auch nicht, denn dafür ist DAB immer noch ein Exot, da sind Streamabtufe inzwischen eine ganz andere Hausnummer, aber auch hier profitieren ja eher die etablierten Sender trotz Überangebot im Netz. In der MA gab es sogar Reichweitengewinne z.B. für Radio Hamburg, jetzt sind wir gespannt auf die IP MA und vor allem die ersten Kombi-Zahlen später in diesem Jahr.

Was mich alleine stört sind Bestrebungen UKW abzuschalten. Wir haben diverse Tests durchgeführt (zuletzt nochmal) und dabei fest gestellt dass zumindest hier im Norden UKW weit besser und robuster läuft. In der Lüneburger Heide oder Lübeck macht DAB schlapp, während man etwa Radio Hamburg und Alsterradio problemlos auf UKW hören kann. Eine UKW-Abschaltung würde bei beiden Sendern eine Einbuße von einem Empfangsradius von gut 50 km bedeuten. Damit würden jede Menge Hörer und Werbekunden verloren gehen. Ich habe nichts gegen eine Koexistenz, von mir aus in den kommenden 30 Jahren. Aber wir sind nicht schuld daran dass DAB nicht in die Puschen kommt, auch wenn ein Herr Steul das uns immer einredet. Wie gesagt, DAB ist weder finanzierbar noch sehen wir darin einen Sinn zum Umstieg. Zusatzinformationen auf einem Display interessieren Hörer kaum, das wesentliche gibt es auch im RDS-Text. Und dafür 50 km Empfangsradius einbüßen? Nein danke!

Ich habe beim Lesen dieses Threads immer das Gefühl hier würden Hardcore-Freaks beleidigt weil ihr Spielzeug nicht weiter nach vorn kommt und lassen den Frust am Kommerzfunk aus. Aber ich sehe das ganze wirtschaftlich: Wo sind die Geschäftsmodelle mit DAB? Wo bringt es den oft beschworenen Mehrwert? Ich sehe ihn nach wie vor nicht, auch 20 Jahre nach Einführung! Aber vielleicht gelingt es ja nochmal mich auf meine alten Tagen von Vorteilen zu überzeugen. Wenn uns Media Broadcast einen Sendeplatz im DAB schenken will oder Herr Steul es uns bezahlt weil er ja sagt wir müssten mit dabei sein, würden wir uns wohl nicht weigern. Aber aktuell? No Chance!
 
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Ich als ehemaliger Radiomacher formuliere es mal so: Die Empfangseinbußen bei DAB+ liegen auch an der sinnlosen Begrenzung von 10 kW. Ich bin bei Dir, wenn man DAB mit UKW vergleicht, dass es enorme Reichweitenverluste gibt. Bestes Beispiel sind die Programme aus NL. Da verstehe ich auch nicht, warum man dies nicht abstellt. Mit der heutigen Technik könnte man genug Anreize finden, den derzeitigen Versorgungsgrad auch digital abzubilden, zum Beispiel wie bei DVB-T. Ich kann zum Beispiel ein Sender wie RPR1 verstehen, der bis Düsseldorf und Wuppertal noch beifahrertauglich zu hören ist. Das sind über 1 Million mögliche Hörer, auf dir natürlich niemand verzichten will. Skyradio von Roermond auf der 101,6 erreicht immerhin noch Wuppertal. Bei DAB erst einmal undenkbar. Aber DAB verteufeln und auf reine Streams setzen, ist nicht der richtige Weg, denn egal ob Großstadt oder Land, Rundfunk mobil über Handy funktioniert einfach nicht. Würde denn mal geforscht, ob die Apps nicht eher stationär genutzt werden?
Ich finde, dass ein Herr Steul durchaus keine andere Möglichkeit hat, DAB+ voranzubringen, da er mit UKW Deutschland nicht mehr versorgen kann. Und so sollte man DAB auch sehen.
 
Aber DAB verteufeln und auf reine Streams setzen, ist nicht der richtige Weg [...]
Wenn die großen Platzhirsche kein Interesse an DAB+ haben, sollte man sie nicht zu ihrem Glück zwingen.

Wichtig erscheint mir ein anderer Gesichtspunkt: Warum gibt es in Deutschland noch immer keine lokalen DAB-Multiplexe, die von anderen Firmen als der überteuerten Telekom-Tochter MEDIA BROADCAST betrieben werden?

Alle reden von freiem Wettbewerb, sobald aber jemand tatsächlich etwas in Angriff nehmen will, wird er von den zuständigen Behörden, sprich: den Landesmedienanstalten, ausgebremst.
 
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Hallo!

Ich als ehemaliger Radiomacher formuliere es mal so: Die Empfangseinbußen bei DAB+ liegen auch an der sinnlosen Begrenzung von 10 kW.

Nein, die Sache mit der Sendeleistung bei DAB und in einem SFN ist unglaublich komplizierter! Man kann da nicht einfach mit 50kW "rumballern" und so auf "mehr Reichweite" hoffen.

Das funktioniert in einem aus mehreren Sendern bestehenden SFN nicht, da leistungsstarke, exponiert stehende Sender (die früheren "Reichweitenkönige" wie z.B. Pfänder, Feldberg etc.) mit einem viel zu hohen Pegel in viel zu großer Entfernung empfangbar wären und es durch die zu hohe Leistung in Verbindung mit der viel zu langen Laufzeit der Signale (das sogenannte Guardintervall - erlaubter Laufzeitunterschied maximal 74 km) zu Störungen im (inneren des) eigenen SFN kommen würde!

Um es ganz kurz zu machen: Damit das nicht passiert, sind die jeweiligen Sendeleistungen so ausgerechnet, damit im "Normalfall" ein stinknormales DAB-Radio vom (zu weit) entfernten Sender aus dem eigenen SFN nicht gestört wird. Der Empfangspegel dieses Senders muß also am Ort des Empfängers einen gewissen Störabstand zu den Signalen der näheren (und stärker einfallenden Sender) besitzen, damit DAB funktioniert.

Nochmal um eine Stufe verkürzt: Ein DAB-Sender braucht eigentlich nur eine Reichweite von 75 km und muß in diesem Radius auch nur die notwendige (oder geforderte) Mindestfeldstärke für einen DAB-Indoor-Empfang "bringen". Wenn man sich nun ein Netz von Sendern vorstellt, die (im Ideal) wie auf den Feldern eines Schachbretts aufgestellt sind, kann man die Empfangsfeldstärke sehr gut und gleichmäßig über das ganze Sendegebiet verteilen. Das ist eigentlich das Ziel.

Vorteile:
- Es gibt keine wenige "dicken Brummer" mit völlig überhöhten Feldstärkewerten, bei denen die völlig überhöhte Feldstärke im Nahbereich sowieso alle Kreise normaler Radios "verstopft". Das ist obenrein Energieverschwendung.

- In Zeiten der "Überreichweiten" sieht die Welt auch wieder anders aus. Ein 10kW - Sender "geht" zwar auch sehr weit, aber halt mit weniger Pegel. Möglicherweise kann durch diese geringe Sendeleistung - nur als Beispiel - ein im gleichen Kanal sendender DAB-Sender aus Schweden nicht ein DAB-SFN in Sachsen stören. Mit 50 oder 100kW ERP wäre das aber durchaus tagelang möglich. Ich habe als Kind genug schwedisches TV gesehen... ;)



Ich finde, dass ein Herr Steul durchaus keine andere Möglichkeit hat, DAB+ voranzubringen, da er mit UKW Deutschland nicht mehr versorgen kann. Und so sollte man DAB auch sehen.

Ich würde den Satz so schreiben:

"Ich finde, dass ein Herr Steul keine andere Möglichkeit hat, als DAB+ voranzubringen, da er mit UKW Deutschland nicht mehr versorgen kann."

Entschuldigung - aber auch kein einziger Privatsender hat eine andere Alternative, falls er sein Sendegebiet terrestrisch (muß ja nicht gleich bundesweit sein) in Zukunft erweitern möchte. Auf UKW geht da bekanntlich gar nichts mehr. Okay, liebe Privatfunker - setzt auf Internet und jede Menge Streams mit Angeboten aus allen (un)denkbaren Sparten. Wer soll das alles hören und die Hörer werbeträchtig "bündeln"?

Veranstaltet lieber ein bundesweit (an)hörbares Programm! Leicht gesagt! Ich weiß... ;)
 
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@Gegenstromanlage Ich muss sagen dass ich deine Postings inzwischen sehr gerne lese, da sie nicht mehr wie früher völlig plump gegen DAB+ gerichtet sind. Dass du nach wie vor Zweifel an der Technik hast ist dein gutes Recht. Trotzdem bemängele ich bei dir (sowie genau genommen auch bei weiteren 80 Prozent der deutschen Privatradioszene) den digitalen Weitblick. Gerade Radio Hamburg ist ein wunderbares Beispiel.

Es ist richtig: Die Reichweite von DAB+ nur aus Hamburg ist deutlich geringer als der 80 kW-UKW-Brummer. Das kann man ja beim NDR Hamburg-Muxx sehen. Aber (und nin kommt's): Was kostet Radio Hamburg UKW? Es ist ein 80 kW-Sender und ein 160 Watt-Füllsender für die Stadt. Ich behaupte nun mal ganz vage Radio Hamburg könnte sich neben einem Muxx Hamburg auch noch in mögliche landesweite Bouquets Schleswig-Holstein, Niedersachsen oder sogar Mecklenburg-Vorpommern und Bremen einmieten, und das würde immer noch deutlich günstiger sein als die UKW-Verbreitung. Mit einer solchen Verbreitung wäre UKW nicht nur abgebildet, sondern Radio Hamburg wäre von Kassel bis Dänemark, von Ostfriesland bis Stettin empfangbar. Denn was der ARD nicht erlaubt ist darf der Privatfunk: in Nachbarländern über DAB+ ausstrahlen. In Baden-Württemberg hat man diese Chancen erkannt, hier senden die Lokalradios inzwischen landesweit. Na ja, man kennt es ja, dass der Norden dort etwas nachhinkt...
 
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Warum sollte ich auch? (Mal abgesehen davon, daß die Zahlen ja erst am 11.3. auf radioszene veröffentlicht wurden.) Das ist doch alles Augenwischerei, so wie es auch im Artikel von Christian Schalt durchklingt.

Beispiel 1LIVE: Rund 4 Mio Hörer pro Tag (Montag bis Freitag) bei der letzten MA. Dagegen stehen für das Hauptprogramm 1LIVE sechs Millionen Abrufe monatlich. Selbst wenn ich gnädig bin und nur 4 * 5 Werktage * 4 Mio Hörer = 80 Mio Hörer pro Monat (werktags) rechne, komme ich mit den 6 Mio Internethörern pro Monat nur auf 7,5%, die das Hauptprogramm (auch) über Internet hören.

Und 1LIVE ist einer der (wenigen) Gewinner der MA-IP. Dort sind noch 226 andere "Programme" aufgelistet, die um die Gunst der Hörer aus dem Internet buhlen. Verarschen kann ich mich selbst, mal abgesehen davon, daß es weltweit noch viele tausend weitere Programme gibt, die dort gar nicht auftauchen, aber meinetwegen 10 Hörer haben (und damit von der Gesamtheit der erreichbaren Klientel "absaugen").

Die MA-IP tut ja gerade so, als ob die Leute nur auf Webradio gewartet hätten! Lächerlich!

Die Sender sollten ihre Energie besser ins Hauptprogramm (über UKW, SAT und DAB) stecken und damit Einschaltimpulse (Mehrwert) produzieren, anstatt irgendwelche Streams aufzusetzen. Damit splittet man die Hörerschaft nur noch weiter auf und erreicht am Ende (für das Hauptprogramm) gar nichts.
 
Ich zitiere nur: "Zur Verwendung der Radio-Apps von ANTENNE BAYERN empfehlen wir eine Datenflatrate, da hohe Datenmengen anfallen."

Natürlich - niemand bezweifelt das. LOL.
 
Warum sollte ich auch? (Mal abgesehen davon, daß die Zahlen ja erst am 11.3. auf radioszene veröffentlicht wurden.) Das ist doch alles Augenwischerei, so wie es auch im Artikel von Christian Schalt durchklingt.

Die MA-IP tut ja gerade so, als ob die Leute nur auf Webradio gewartet hätten! Lächerlich!
Du argumentierst absolut genauso wie die, die schon seit Jahren die Digitalisierung Deutschlands ausbremsen, sich dann aber darüber beschweren, dass sie keinen durchgehenden Netzempfang per Smartphone oder nicht mindestens eine 50 MBit-Leitung im Kuhstall haben. Und Christian Schalt, ich las seinen Artikel gerade, nimmst Du Dir als Vorbild.

Und 1LIVE ist einer der (wenigen) Gewinner der MA-IP. Dort sind noch 226 andere "Programme" aufgelistet, die um die Gunst der Hörer aus dem Internet buhlen.
Und genau das ist das Problem, liest man sich lediglich eine so einseitige Sichtweise wie von Schalt durch, vergleicht die Zahlen jedoch nicht. Fakt ist, dass 1Live 8% Verluste hatte, einige anderen aber ebenso, die RMS Webradio (rund 30%) Verluste eingefahren hat, aber dennoch eine Menge Webstreams (zum Teil erheblich) ins Plus gefahren ist.

Davon abgesehen: Was rechnest Du da? Das muss ich nicht verstehen, wenn ich kein Milchmädchen bin, oder?
Selbst wenn ich gnädig bin und nur 4 * 5 Werktage * 4 Mio Hörer = 80 Mio Hörer pro Monat (werktags) rechne, komme ich mit den 6 Mio Internethörern pro Monat nur auf 7,5%, die das Hauptprogramm (auch) über Internet hören.
Bei 6 Mio Internetradionutzern macht die Rechnung bei mir - nach Deiner Rechnung für das Hauptprogramm - 4 * 5 * 6 (Mio Hörer) = 120 Mio. Hörer/monatlich/werktags.
Und zwar, nach elektronischer Messung, allein für das Hauptprogramm.
Im vergangenen Jahr hörten übrigens noch, das sind die angesprochenen Verluste, fast 6,6 Mio. Nutzer 1Live per Webstream.

So, und jetzt hör auf Dir die Augen wischen zu lassen und sieh Dir die Zahlen selbst an! (per .pdf)
 
Meine "Milchmädchenrechnung" benutzt nur (leicht gerundete) Zahlen, die der WDR veröffentlicht hat:

http://www.radioszene.de/77842/radi...-einer-der-meistgehoerten-sender-im-netz.html.


Dort steht: 1LIVE hat 6 Mio Hörer über Internet monatlich. Das sind bei mir 30 Tage. Genauer kann ich das nicht rauslesen. Laut letzter MA hat 1LIVE von MO-FR (werktags) 4 Mio Hörer pro Tag.

Also rechne ich - gnädig wie ich nunmal bin:

20 Arbeitstage * 4 Mio Hörer = 80 Mio Hörer pro Monat.

Mit den 6 Mio Hörern pro Monat über Internet komme ich auf die 7,5 %.

6 / 80 * 100% = 7,5%

Stimmts soweit?

Ich könnte natürlich auch mit 30 Tagen rechnen. Das steht aber nicht in der PM.

30 * 4 Mio = 120 Mio Hörer pro Monat.

Daraus wird dann folgerichtig:

6 / 120 * 100% = 5%

Ich habe es mit der Internetradionutzung also nur gut gemeint...


Wo sollen eigentlich die ganzen Internetradiohörer herkommen? Haut euch doch nicht gegenseitig die Taschen voll!



EDIT: Den von dir velinkten Artikel habe ich natürlich gelesen. Aber wenn dort von "86 Millionen Webradio-Streams" (also Aufrufen - Webradio angeklickt) die Rede ist, kann ich nur lachen. Wir haben 80 Mio Einwohner in DE. Wenn auch nur jeder Zweite einmal am Tag das Radio (muß ja nicht gleich DAB sein) einschaltet, haben wir diese Quote in zwei Tagen. So relevant ist Webradio also. Gut zu wissen...
 
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Wo sollen eigentlich die ganzen Internetradiohörer herkommen? Haut euch doch nicht gegenseitig die Taschen voll!
Mehr gibt's zum Thema MA IP-Radio nicht zu sagen.

Vielleicht noch das, dass da wohl doch auch diverse Bots und Agregatoren als vermeintliche Hörer mitgezählt werden.
Und die These, dass die tatsächlichen Online-Hörer der "Platzhirschen" größtenteils solche sind, die das "Heimatprogramm" außerhalb des terrestrischen Sendegebietes hören.

Lustigt auch, wenn ein Internerradiosender mit meist 2-stelliger gleichzeitiger Hörerzahl mit 5 stelligen "Sessions D-Stunde" ausgewiesen wird...
 
Lustigt auch, wenn ein Internerradiosender mit meist 2-stelliger gleichzeitiger Hörerzahl mit 5 stelligen "Sessions D-Stunde" ausgewiesen wird...

Eben, zwischen Sessions und Hörer pro Durchschnittsstunde in der richtigen MA gibt's heftige Unterschiede. Ulrich Bunsmann hatte das hier doch mal umgerechnet was von den tollen vielen Millionen Sessions am Ende in realo als Hörer pro Stunde übrig bleibt. Nehmen wir als Beispiel mal das nur einen Mausklick von mir entfernte (***Werbemodus an***) Greensleeves Radio (***Werbemodus aus***). Da verraten mir die heutigen Zahlen 3008 Streamzugriffe seit heute früh 5 Uhr. Da könnte man ja meinen: Wow!!! Weit nüchterner sieht das ganze umgerechnet in Stunden aus: Da sind es nur noch knapp 95 Stunden Streaming bisher insgesamt. Nehmen wir dann noch die Zahl der aktuellen Hörer (12) zeigt es sich dass man damit nicht reich werden kann :). Wenn sich ein detektor.fm selbst lobt über knapp über 60.000 Sessions, sollte man das mal umrechnen in Hörer pro Stunde der Normal-MA. Und sich wundern.

Ganz davon abgesehen diskutieren wir hier doch im völlig falschen Thread, fällt mir gerade mal so auf :)

Um wenigstens nun den Schwenk zum Thema DAB+ zu bekommen: ich fände es notwendig im Rahmen der neuen Konvergenzregelung ab Herbst neben UKW und Internet auch DAB+ mit abzufragen. Im Moment kommt z.B. ein Radio Bob nur auf Hörer in NRW, wenn ein am Telefon befragter den Sender freiwillig angibt. Abgefragt wird er nicht. Und das darf ja wohl nicht wahr sein...
 
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Sind eigentlich von der CeBit irgendwelche substanziellen Neuigkeiten zum
  • Ausbau des 1. Bundesmux
  • alten Kiss.fm-Sendeplatz
  • zweiten Bundesmux
zu erwarten? Zur Erinnerung, als geplanter Starttermin für den 2. Bundesmux wurde von PRD ursprünglich der 1. Oktober 2015 angegeben, was jetzt nicht mehr sooo weit weg ist.
 
Sind eigentlich von der CeBit irgendwelche substanziellen Neuigkeiten zum
  • Ausbau des 1. Bundesmux
  • alten Kiss.fm-Sendeplatz
  • zweiten Bundesmux
zu erwarten?.

Nein
Nein
Nein

Zu 1. Über den Bundesmuxx-Ausbau wird entschieden nachdem klar ist ob die KEF der ARD Gelder genehmigrt, also nicht vor Ende 2015, eher 2016
2. Die Medienanstalten wollen in Kürze den Bedarf allgemein in einem Call-of-Interest abklären. Von dessen Abschluss ist abhängig ob und wann die Kiss-Kapazitäten und ggbf. sogar noch weitere ausgeschrieben werden. Das wird alles aber nicht mehr in 2015 passieren.
3. Die Betreiber haben selbst schon angekündigt dass es mit einem Start noch in 2015 schwierig wird, bislang gibt es aber offiziell auch noch keine Verschiebung. ich rechne mit einem Start des zweiten Bundesmuxxes frühestens Ende 2016 oder Anfang 2017.

Also: Du brauchst noch viel Geduld und einen langen Atem.
 
Mit Verlaub, ich habe immer mehr den Eindruck, dass die am Bundesmux beteiligten langsam aber sicher keinen Bock mehr haben, nur noch Tätigkeit simulieren und alles auf die lange Bank schieben. Wenn das so weiter geht, hat der BR für seinen Landesmux bald mehr Sender in Betrieb als Media Broadcast für ganz Deutschland. So wird das nie was…
 
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Nehme ich mal NRW: Hier ist größer Stillstand. Man hat die WDR-Programme und Domradio Und zum Glück in großen Teilen den Bundesmux. Medaradio startet eh nicht und es gibt immer wieder die Projektverlängerung (rechne damit, dass es wiederum für 1 Jahr verlängert wird). Alles andere Geplante zieht sich wie Kaugummi und führt nicht zur Begeisterung von DAB+. Ich würde mir hier mehr Schnelligkeit wünschen, zum Beispiel die Kapazität einfach ausschreiben. Dann hat man ja eine Resunanz. Wenn sich niemand bewirbt (was ich mir nicht vorstellen kann), kann man die Kapazität dem Deutschlandradio zuordnen. So schwer ist es doch nicht. Dies hätte schon längst erledigt werden können.
 
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