Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Nach der Neuordnung der Frequenzen im "MDR Land", ist mit der Abschaltung auf 12C das D - Radio sehr schwierig zu empfangen. Zum Teil ist es erforderlich auf die Mittelwelle auszuweichen, die Langwelle ist ja eh schon abgeschaltet. Es fehlen vor allem in den bergigen Regionen die geplanten Füllsender.
 
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Das ist mein erster Beitrag hier. Ich möchte mal meine Erfahrung mit DAB schildern.
Vor 10 Jahren wollten meine Eltern mal ein neues Radio. Ich hatte bis heute gewartet, da es ja immer hieß bald wird Digitalradio eingeführt. Jetzt habe ich einmal den Empfang getestet. Nichts. Nur über die Dachantenne kommt es bruchstückhaft rein. Ich habe einmal den SWR angeschrieben. Keine Antwort. Vom DLF kam nur eine Standardmail, wir werden unser Netz erweitern. Konkrete Ausbaupläne nichts.
Ich frage mich ob sich da je etwas tut. Von dem Sender von dem das DAB Signal kommen soll kann man relativ gut alle UKW Programme reinbekommen. Für UKW gibt es sogar noch einen kleineren Füllsender. Auf dem wurden schon alle analog Fernsehprogramme beim Umstieg einfach abgeschaltet, ohne Ersatz. Jetzt wurde noch die Langwelle abgeschaltet und nächstes Jahr die Mittelwelle. Dann bekommt man noch nicht mal mehr den DLF.
 
Einwurf am Rande: Auf dem Stream von Absolut Radio läuft Werbung für DAB+. Dieser "Hallo ich bin dein Radiowecker" und "Hallo ich bin dein Autoradio"-Werbespot wie sie auch ab und an auf anderen Sender zu hören sind. Angesichts dessen, dass Absolut Radio gar nicht auf DAB+ zu hören ist irritiert mich das etwas, und dass ein Hörer von Absolut Radio auf Absolut Relax umsteigt, weil er dass über DAB+ hören kann halte ich jetzt auch nicht für so wahrscheinlich. Dafür unterscheiden sich die Programme einfach inhaltlich zu extrem. Oder gehen die inzwischen finanziell so auf dem Zahnfleisch, dass sie jeden Werbekunden nehmen, egal was er bewirbt?
 
Die Erfahrung die teletarif bei Saturn und MM gemacht hat hatte ich am Samstag auch bei Expert gemacht. Wobei ich sagen muss das der Expert hier in Amberg sogar eine größere Auswahl an DAB+ Radios hat als der MM in Amberg. Bei Expert gab es im Regal drei Kategorien 1x Internetradio, 1x Digitalradio und 1x Radiowecker.

Die Radiowecker waren auch hier zum größten Teil noch UKW-Radios, bei den mobilen Küchenradios gab es inzwischen mehr Digitalradios als UKW-Radios. Was Internetradios angeht sind Radiogeräte die nur Internet empfangen eine Minderheit, auch hier sind die Geräte im Überzahl die Internet-, DAB+ - und UKW können. Auch bei Mini-Anlagen, HiFi-Komponenten und Soundbars sieht meine Beobachtung genauso aus wie die von teletarif, DAB+ so gut wie nicht vorhanden aber einige mit WLAN-Radio.

Was mir übrigens am Samstag im Expert aufgefallen ist das dort auch Auswahl an DAB+ Autoradios gestiegen ist. Gab es dort vor einen Jahr höchstens 1 DAB+ Radio waren es diesmal schon vier Radios. Der Günstigste kostetet dort übrigens 119€.
 
Was mir übrigens am Samstag im Expert aufgefallen ist das dort auch Auswahl an DAB+ Autoradios gestiegen ist.

Nur sind in den heutigen Fahrzeugen in der Regel die Radios nur ein Element einer komplexen Gesamtbordelektronik: bestehend aus Bordcomputer, Navigationssystem, etc. Das einfache "Mal-eben-neues-Radio-in-den-Schacht-Werfen" ist da kaum noch möglich.

Mein fest integriertes Sony-Soundsystem bietet zudem einen hervorragenden und völlig störungsfreien AM-Empfang auf Mittel- und Langwelle, auch wenn die deutschen Sender sich bald komplett werden verabschiedet haben.

So genieße ich, solange es noch geht, die starke niederländische Mittelwellenfrequenz 747 kHz mit Radio 5 Nostalgia!
 
Auch wenn es Österreich ist, Kollege Swoboda hat völlig recht! Auch in Deutschland spielen sich diese DAB-Leute ja immer als Geschäftsmodellzerstörer auf. Das macht sie in meinen Augen noch viel unsympatischer als diese angeblich so 'tolle' Technik die sie dort einführen wollen. In Hamburg haben wir das alles schon hinter uns. An DAB beteiligt, ein bisschen Geld zum Fenster rausgeworfen, hat null gebracht, bringt auch immer noch nix, und einfach weiter wie bisher. Inzwischen stehe ich sehr gelassen zu diesen Angriffen auf UKW. Wir haben von der Politik die Zusage dass sich nichts ändern wird, und seien die Forderungen dieses Misthaufens noch so stark. Jeder kann Lobbyarbeit betreiben, aber ich habe es selten erlebt dass man Lobbyarbeit betreibt indem man ein funktionierendes Geschäftsmodell vernichtet. Und jetzt haut wieder auf mich ein, ich stehe auf so etwas :). http://derstandard.at/2000013324654...g-aus-Digitalradiotest-Frontalangriff-auf-UKW
 
@Gegenstromanlage: Weißt Du was? - Ich kann Deine Position nicht nur verstehen, ich finde sie sogar gut! ;)

Über Jahre hinweg habt ihr Platzhirsche den Äther mit den "Mega-Hits der 2000er, 10er und dem Besten von heute" zugemüllt und über eure Lobbyisten dafür gesorgt, dass unabhängige Veranstalter keine UKW-Frequenzen bekommen.
Die Programme des VPRT sind so langweilig wie eine in der Mikrowelle aufgewärmte Tasse Kaffee vom Vortag.
Von euch zu erwarten, dass ihr in digitalen Multiplexen ein attraktiveres Angebot liefert als auf UKW, wäre absolut unrealistisch.
Daher bin ich der Meinung, dass der Digitalradiomarkt endlich für kleine Veranstalter geöffnet werden sollte.
Konkret bedeutet das: Es müssen Multiplexe mit lokaler und regionaler Abdeckung entstehen, die von anderen Unternehmen als der Media Broadcast betrieben werden, um auf diese Weise die Kosten zu senken und es muss eine Plattformlizenzierung ermöglicht werden, die es kleineren Programmanbietern, die heue ausschließlich im Internet präsent sind, gestattet, in diese aufgenommen zu werden.
Kurzum: Wir brauchen eine vollständige Liberalisierung des Marktes, ähnlich wie in der Schweiz.
Wenn ihr an DAB+ kein Interesse habt, könnt ihr von mir aus weiter bis zum Sanktnimmerleinstag euren gähnend langweiligen Müll auf UKW verbreiten; so lange, bis eure Sender irgendwann niemand mehr einschaltet.
Mit dem, was ihr inhaltlich anzubieten habt, kann DAB+ kein Erfolg werden, deshalb ist es besser, wenn ihr euch davon fernhaltet und das Feld jenen überlasst, für die Innovation kein Fremdwort ist.
 
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Kann aber auch diese UKW-Abschalten-Forderungen nicht im geringsten nachvollziehen. Wenn sich ein technisch guter Standard durchsetzt ging das bisher immer ohne Zwang. Mittelwelle auf UKW. SW-Farb TV. Keiner kam auf die Idee die VHS-Casetten zu verbieten, damit die Leute DVDs kaufen. Die LP für die CD. Aber bei UKW und DAB+ soll es so sein? Na gut das Thema ist ja auch vom Tisch, aber diese Grabenkämpfe sind für mich befremdlich! Wenn es eine gute Technik ist, setzt es sich durch, wenn nicht landet es auf dem Haufen mit Video 2000, Mini-Disc und Laserdisc. Bei Zwang setzt bei mir immer eine innere Abwehrhaltung ein.
 
Wenn es eine gute Technik ist, setzt es sich durch, wenn nicht landet es auf dem Haufen mit Video 2000, Mini-Disc und Laserdisc.
Wobei im Hinblick auf DAB+ es eben nicht nur auf die technischen Vorteile ankommt, sondern auf den inhaltlichen Mehrwert.
Wenn es etwas gibt, was sich aus dem Scheitern des alten DAB lernen lässt, dann ist es die Tatsache, dass es nicht genügt, digital das Gleiche zu verbreiten, das es analog auch auf UKW gibt, plus vielleicht noch die ein oder andere unmoderierte Musikabspielstation.
Es müssen neue, attraktive Programmangebote her, bei denen es sich rumspricht, dass diese nicht auf UKW, wohl jedoch via DAB empfangbar sind.
 
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Aber sollte es sich dann nicht erstrecht ohne Zwang durchsetzen? Wobei ich wirklichen Inhaltlichen Mehrwert auch noch suche. Wenn ich z.b. an Energy denke, ist es einfach nur traurig, was die auf DAB+ veranstalten. Muss auch dazu sagen, dass mein DAB+Radio zwischenzeitlich seit Monaten im Keller liegt, da es sich für mich weder programmlich noch leider vom Gerät Marke Dual überzeugt hatte.
Dann Radio BOB, dass einfach sein hessisches Programm einfach bundesweit ausstrahlt, ist das jetzt ein wirklicher Mehrwert.
Die ÖR haben sich mit D-Radio Wissen wenigstens noch was einfallen lassen.
Klar wäre das was zu machen. Aber was war eigentlich zuerst? Das Huhn oder das Ei.
 
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Aber sollte es sich dann nicht erstrecht ohne Zwang durchsetzen?
Ja klar; da bin ich völlig Deiner Meinung.

Wobei ich wirklichen Inhaltlichen Mehrwert auch noch suche. Wenn ich z.b. an Energy denke, ist es einfach nur traurig, was die auf DAB+ veranstalten. Muss auch dazu sagen, dass mein DAB+Radio zwischenzeitlich seit Monaten im Keller liegt, da es sich für mich weder programmlich noch leider vom Gerät Marke Dual überzeugt hatte.
Dann Radio BOB, dass einfach sein hessisches Programm einfach bundesweit ausstrahlt, ist das jetzt ein wirklicher Mehrwert.
Auch darin stimme ich Dir zu: Das, was einem im Bundesmux geboten wird, reicht schlichtweg nicht aus, um einen echten Durchbruch zu erzielen.
Gerade in den Ballungsräumen müssen weitere Spartenkanäle auf Sendung gehen, um den Anreiz, auf DAB+ umzusteigen, zu erhöhen.
 
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Auch wenn es Österreich ist, Kollege Swoboda hat völlig recht! Auch in Deutschland spielen sich diese DAB-Leute ja immer als Geschäftsmodellzerstörer auf.

Aus solchen Worten spricht die nackte Angst.

Wir haben von der Politik die Zusage dass sich nichts ändern wird, und seien die Forderungen dieses Misthaufens noch so stark.

Ihr könnt die Digitalisierung der Medien, übrigens, ein europäisches Projekt, vielleicht auf nationaler Ebene noch ein paar Jahre hinaus zögern, aber ihr könnt das unvermeidliche nicht verhindern.
 
Auch der ORF hat sich heute zurück gezogen. In Österreich heißt die Zukunft des Hörfunks: UKW plus Internet. So wie es richtig, notwendig und einzig wirtschaftlich sinnvoll ist. Ich denke auch hierzulande werden wir bald massenhaft Wiederausstiege aus dieder Technologie aus den 1990er-Jahren erleben. Die Zukunft des Hörfunks liegt nunmal woanders. Die Bayern werden die letzten sein die dies peilen. DAB ist gescheitert.

http://derstandard.at/2000013360529/Digitalradio-Auch-ORF-beteiligt-sich-nicht-an-Pilotversuch
 
Ich denke auch hierzulande werden wir bald massenhaft Wiederausstiege aus dieder Technologie aus den 1990er-Jahren erleben. Die Zukunft des Hörfunks liegt nunmal woanders. Die Bayern werden die letzten sein die dies peilen. DAB ist gescheitert.

Was soll man dazu sagen ausser, du bist vollkommen im Recht. Die Technik von 1990, also DAB, ist gescheitert, aber völlig. Die Zukunft liegt folgerichtig woanders, nämlich in der Technik die in Deutschland 2011 gestartet ist, also DAB+ :p:p:p
 
Auch der ORF hat sich heute zurück gezogen. In Österreich heißt die Zukunft des Hörfunks: UKW plus Internet. So wie es richtig, notwendig und einzig wirtschaftlich sinnvoll ist.

Wieso du dich als Verfechter der "freien Marktwirtschaft" darüber freuen kannst, daß der ORF und auch KRONEHIT "keinen Bock auf DAB" in Österreich haben und damit der "Pilotversuch" in Wien möglicherweise gar nicht stattfindet, ist mir schleierhaft. Natürlich haben beide "keinen Bock auf DAB", denn KRONEHIT ist mit seinen 132 UKW - Sendern ja auch "sehr weit vorn", was die Frequenzausstattung eines Privatsenders in Österreich betrifft. Ö3 hat 262 Sender am Laufen, bei Ö1 sind es 260. (An dieser Stelle muß man natürlich sagen, daß weit über 90% der Sender nur kleine Funzeln sind.) Alle anderen privaten Anbieter funzeln mehr oder weniger nur rum, ohne Aussicht, ihr Sendegebiet auf UKW jemals nennenswert erweitern zu können.

Wie du schon geschrieben hast: "Wir haben von der Politik die Zusage dass sich nichts ändern wird". Richtig - auch in Österreich gibt es keine neuen UKW-Frequenzen. Okay, etwas funzeln geht immer. Der "Radiomarkt" ist aber aufgeteilt und abgeschottet. Insofern ist das also gar kein "Markt". Na ja, in Österreich ticken die Uhren halt anders.
 
Hallo Zwerg#8, sicher bin ich Freund der freien Marktwirtschaft. Genau aus diesem Grund spreche ich mich ja auch gegen politische Eingriffe auf den Markt aus. Aber genau das versucht diese Lobby aus Deutschlandradio, einigen ARD-Anstalten und wenigen Kommerzradio-Geisterfahrern usw. mit ihrer Forderung nach einer UKW-Abschaltung doch. Das wäre so als ob Online-Lebensmittelhändler es durchsetzen würden dass Aldi, Lidl und Co. ihre Geschäfte aufgeben. Wenn der Markt DAB (von mir aus mit plus, obwohl es nix anderes ist) nicht will, dann will er es nicht. Zwang ist hier die falsche Methode. In Hamburg nutzen aktuell 0,4 Prozent (!!!!) der Hörer DAB als primären Empfangsweg. Hinzu kommt dass es eine im Vergleich zu UKW schlechtere Technik ist im für uns wichtigen Punkt 'technische Reichweite'. Im Radio-Business gilt übrigens der Grundsatz 'Mehr Konkurrenz belebt das Geschäft' nur bedingt. Der Markt ist gesättigt, neue Produkte wie Streamer funktionieren vor allem in jungen Zielgruppen und machen dem Radio zunehmend das Leben schwer. Hier müssen sie gegensteuern, auch mit neuen digitalen Produkten. Ein Ausstieg aus dem einzig funktionierenden Geschäftsmodell beim Radio würde jedoch dessen Ende bedeuten. Mir ist schon klar dass ich mir mit dieser Haltung in diesem Forum nicht nur Freunde mache, aber der Großteil der deutschen Radiobranche sieht es genau so. DAB kann existieren, so wie Satelliten- und Kabelradio ja auch existiert. Aber bitte: Finger weg von UKW. Mehr will ich ja gar nicht.

Übrigens: In Hamburg wird gemunkelt dass das hier geplante DAB-Bukket erst mal auf Eis liegt. Einige der von der MA HSH lizensierten Veranstalter hätten keine Lust mehr, so dass es nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Das noch am Rande.
 
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