WDR-Check: Intendant stellt sich Publikum und Kritikern

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich finde diese Zwangsabgabe auch rechtlich bedenklich, abgesehen davon, denn eine solche ist es ja mittlerweile wirklich. Früher kontest du ja noch entscheiden, kein empfangsbereites Gerät zu haben. Eine Sammelklage könnte man durchaus mal bemühen.
 
Ich habe mich gestern mal getraut, beim WDR (allgemein) anzurufen und habe mich über das Angebot beschwert (mache ich ja hier schon länger) und habe den Teleonmenschen gefragt, wofür ich eigentlich Gebühren bezahle, insbesondere für das WDR-Radioangebot, daß mich überwiegend nicht mehr im Geringsten anspricht. Dann habe ich noch kritisiert, wie man ausgerechnet eine "Privatfunkerin" wie Valerie Weber als Programmchef einstellen könne. Der Mann ist fast vom Stuhl gefallen, der hatte ernsthaft keine Argumente mehr. So schlimm stehts mittlerweile um den WDR, live miterlebt.... Aber was willste machen? Das war echt nur noch Gestammel....

Blebt nur zu hoffen, daß die Amtszeit von Frau Weber so schnell wie irgend möglich endet....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier nochmal der Hinweis auf den schon erwähnten DWDL-Artikel. Demnach hatte Buhrow eigentlich Jochen Rausch für den Posten des Hörfunkdirektors vorgesehen, aber wegen der Gleichstellung musste der Posten mit einer Frau besetzt werden. Aus dem eigenen Hause wollte wohl niemand von den Frauen, die geeignet gewesen wären, deshalb musste er sich dann extern umschauen.

Wie auch immer, eigentlich setzen Buhrow/Weber nur genau den Kurs fort, den schon Piel/Schmitz eingeschlagen hatten. Aber weder verhält sich Weber so wie vor ihrer Wahl befürchtet "wie die Axt im Walde", noch hätte Rausch die Freiheiten gehabt, einen diametral anderen Weg einzuschlagen, denke ich.
 
Leider wird nicht erwähnt, womit der freie Programmplatz gefüllt werden soll. Im ersten Kommentar unter dem Bericht wird vermutet, Yvonne Willicks mehr Zeit einzuräumen.
 
Klar ist das Dokument echt!
Natürlich läuft man erst einmal Gefahr, dass sich auch die Inhalte von WDR aktuell und Lokalzeit um 18 Uhr und 18.10 Uhr regional überlappen wie es heute schon mit der AKS passiert. Vom Schema her ist es ohne Frage einprägsamer und man hält vielleicht ein paar junge Leute davon ab, um 18.45 Uhr erstmal zu Kloeppel und Co. zu zappen :D
Ob man die Spätausgabe dann nicht erst recht zum Großteil aus der AKS und der Tagesschau bestücken wird?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich gestern mal getraut, beim WDR (allgemein) anzurufen und habe mich über das Angebot beschwert (mache ich ja hier schon länger) und habe den Teleonmenschen gefragt, wofür ich eigentlich Gebühren bezahle, insbesondere für das WDR-Radioangebot, daß mich überwiegend nicht mehr im Geringsten anspricht. Dann habe ich noch kritisiert, wie man ausgerechnet eine "Privatfunkerin" wie Valerie Weber als Programmchef einstellen könne. Der Mann ist fast vom Stuhl gefallen (...) Das war echt nur noch Gestammel... .

Mensch, da hast du es ja einem studentischen Mitarbeiter oder einer 450-Euro-Kraft mal so richtig gezeigt. Gratulation. Solche Fragen kann man natürlich auch mal an einer Servicehotline loswerden. Merkwürdig, dass der nicht beantworten konnte, warum die zweitgrößte Sendeanstalt Europas Valerie Weber zur Direktorin ernannt hat. Muss der doch wissen. Unverschämtheit. Lügenpresse. Dieses Forum ist der größte Witz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es im Prinzip eine gute Idee, dass man nicht nur auf Marktanalysen, Unternehmensberater, die Meinung irgendwelcher Programmräte, etc. hört, sondern dass man vor allem mal diejenigen befragt, die es betrifft: die Zuhörer bzw. Zuschauer.

Aber ich frage mich immer, ob das wirklich ernsthaft in die Überlegungen einfließt, oder ob das nur Alibiveranstaltung ist, um Engagement vorzugeben, aber am Ende entscheidet dann doch wieder irgendeine Marktanalyse, die aber an den wirklichen Hörer- und Zuschauerwünschen doch wieder vorbei geht.

Das beste Beispiel (stammt zwar aus dem Fernsehen, ist aber ein gutes Beispiel) ist das Vorabendprogramm der ARD. Seit Jahren dümpelt das vor sich hin. Und mindestens genauso lange gibt es Umfragen, wonach die Zuschauer des Ersten sich um diese Zeit mehrheitlich Information und Dokumentation wünschen. Was macht die ARD: Vorabendserien irgendwo zwischen Krimi und Komödie, weil ja die ähnliche Serie Großstadtrevier so gut ankommt. Aber die Leute wollen eben nicht 5 mal in der Woche den gleichen Wein in neuen Schläuchen und so floppen halt die meisten der neuen Serien.

Man ist bei der ARD der Meinung, dass sich das zwar viele Zuschauer wünschen, es aber doch nicht gucken würden. Wenn man zunächst andere Ideen ausprobieren will, kann man das ja gerne tun. Aber die Situation ist ja jetzt schon seit mindestens 10 Jahren im Argen und man hat ja schon zig verschiedene Dinge im Vorabendprogramm ausprobiert, die alle mehr oder weniger gefloppt sind (von Quiz über Styling-Show bis hin zu den aktuellen "Krimis mit Augenzwinkern", etc.). Wieso hört man dann nicht zur Abwechslung auch mal auf die Zuschauer und probiert es mal mit Infos und Dokus am Vorabend?

Natürlich weiß keiner, ob das besser funktionieren würde, aber wenn ich schon 10 Jahre zig Dinge ausprobiert habe, die alle gefloppt sind, wieso soll man dann nicht auch mal etwas probieren, was die Zuschauer sich wünschen. Für die macht man doch das Programm. Vielleicht klappt es ja und wenn nicht, ist es auch nicht schlimmer als die gefühlt 100 Flops davor. Aber dann weiß man es zumindest.

Fazit:
im Prinzip finde ich das eine gute Sache. Aber dann darf das auch nicht nur Marketing sein, sondern dann muss das ein echter Dialog sein, der wirklich auch Dinge verändern kann.
 
Ein fluffigeres WDR 5 soll also kommen:
Mit dem Wort "fluffig" bringe ich eigentlich eher kulinarische Spezialitäten (bspw. Pfannkuchen) in Verbindung. Ich weiß ja nicht so ganz, welche Art Pfannkuchen in NRW serviert werden. Allerdings sind diejenigen aus meiner Pfanne meistens ziemlich platt.

(Großartig, wie sich der Kreis manchmal schließen kann, oder?!)

Damit fällt auch der Vergleich zum Gastronomie-Gewerbe nicht mehr schwer. Hier der entsprechende Zeitungsbericht:

Das "Wirtshaus zur goldenen Weberin" aus Köln erweitert seine Speisekarte. Ab Oktober soll eine neue Pfannkuchenspezialität das bestehende Angebot erweitern. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautete, wollen Wirt Tom Buhrow und Küchenchefin Valerie Weber damit an die positive Resonanz anknüpfen, die man bereits jetzt mit den bestehenden Angeboten aus dieser Richtung einfahre. Der Wirtschaftskontrolldienst, der das Unternehmen aus verschiedenen Gründen schon länger beobachtet, teilte unserer Zeitung ferner mit, das leitende Personal im Kölner Gasthaus sowie seinen Außenstellen in ganz Nordrhein-Westfalen sei sehr überzeugt von seinem Verfahren, das von den Besuchern angeblich goutiert würde. Zumindest hätten dies mehrere unabhängig voneinander agierende Restauranttester der Gastronomiekette als zukunftsfähigen Weg empfohlen. Beschwerden aufgrund im Gegenzug wegfallender Speisen gebe es nicht, so ein WKD-Sprecher.

Die Idee eines hohen Anteils an Pfannkuchen und anderen "fluffigen" Teigwahren auf der Speisekarte geht im Wirtshaus zur goldenen Weberin bereits auf die vormaligen Betreiber zurück (damals noch unter anderem Namen). Erfinder war auf dem nordrhein-westfälischen Markt jedoch eine andere Gasthauskette aus Oberhausen, die damit nach eigenen Angaben bereits seit der Jahrtausendwende durch dezentralere Strukturen jährlich hohe Gewinne einstreicht. Wegen qualitativer Bedenken ist der WKD jedoch auch hinter den Betreibern dieser Firma her.
 
Wieso hört man dann nicht zur Abwechslung auch mal auf die Zuschauer und probiert es mal mit Infos und Dokus am Vorabend?

Dokumentationen funktionieren auf diesem Sendeplatz nicht und bringen am werbefinanzierten Vorabend mangels Zuschauerzuspruchs kein Geld ein - es sei denn du zielst auf die um diese Tageszeit dünn gesäten billige Doku-Soaps ab, die ein jüngeres Publikum ansprechen aber mit öffentlich-rechtlichen Ansprüchen kaum vereinbar sind. Überhaupt scheinen die Agenturen von ihren Hauptsponsoren den Auftrag erhalten zu haben bei den Öffis überwiegend Kukident- und Ratiopharmwerbung zu schalten, egal wie alt die Zuschauerschaft wirklich ist.

Quizzes haben ja gemessen am Aufwand immer ganz gut funktioniert, aber die Idee der Kampfprogrammierung gegen die gut aufgestellten ZDF-Sokos war von Anfang an eine Kopfgeburt. Nicht zuletzt weil die mit heißer Nadel gestrickten und niedrig budgetierten "Schmunzelkrimis" nur gequält komisch wirkten, ansonsten aber eher peinlich rüberkamen.

Wenn man schon kein Geld für anständige Serienformate hat (das ganz junge Soap-Publikum hat sich fest bei RTL eingenistet) sollte man in gute Shows investieren, die mit einem gesunden Mix aus Bewährtem (Raten, Spielen, Lachen) und Neuem (unterhaltsame Wissensvermittlung, Normalo trifft Promi) wirklich einen Kontrapunkt zum Restprogramm setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ja schon in meinem Thread zu genrespezifischen Programmen was dazu gesagt: http://www.radioforen.de/index.php?...s-antwort-auf-internet-streaming.39576/page-2

Deshalb hier nur in aller Kürze:

ich halte es für strategisch falsch, die Radioprogramme immer weiter anzugleichen und nur noch mit Mainstream zu füllen. Das Wort "Dudelfunk" macht ja nicht umsonst die Runde.

Auch öffentliche-rechtliches Radio soll Mainstream senden, denn auch das wollen die Leute hören und auch das gehört für mich zum öffentlich-rechtlichen Programmauftrag. Aber eben auch andere Genres von Jazz & Swing über Sould & Funk bis hin zu Latin / Salsa / Merengue. Und um wirklich jedem das zu bieten, worauf er gerade Lust hat, sollten das dann nicht nur Zeitfenster sein, sondern wirklich eigenständige Programme. Natürlich nicht bei jeder Landesanstalt, das wäre übertrieben. Aber als deutschlandweites Zusatzangebot, z.B. unter dem Dach des Deutschlandfunks.

Denn eines sollten die Radiomacher nicht vergessen:
wenn alle nur noch Mainstream senden, gibt es echt kaum noch Gründe, warum man nicht zu Streamingdiensten a la Spotify, Deezer, etc. wechseln sollte. Wenn Radio dagegen bestehen will, muss es mehr als Mainstream bieten. Denn Mainstream bekomme ich bei Spotify & Co mit mehr Flexibilität.
 
So ist es - gerade den letzten Absatz kann ich nur uneingeschränkt unterschreiben. Radio Eins beispielsweise bietet ein bundesweit einzigartiges Programm. Die Berliner und Brandenburger können sich sehr glücklich schätzen, der Rest der Nation geht jedoch leer aus. Dass ein Format, einfach mal ohne jeglichen Mainstream eine feste Zielgruppe besitzt und sogar bitter nötig ist, zeigt dieses Beispiel.

Dass Sender wie WDR 2 mit ihrem Format gescheitert sind, liegt meiner Meinung nach an fehlender Konsequenz. Der Crossover-Fan hat sich an den vielen Zugeständnissen gestört, für den Mainstream waren viele Titel zu unbekannt. Konzeptlosigkeit war dem WDR ohnehin schon immer zu eigen.

Das Beispiel Radio Eins zeigt: Es braucht ein Konzept, Geduld und viel Selbstbewusstsein, vor allem nach außen. Davon fehlt es dem WDR an allem.
 
Mir dreht sich der Magen um, wenn ich "WDR5" und "fluffiger" in einem Satz lese.
Der Menschheit bleibt unter dieser Killer-Queen offenbar nichts erspart.
Aber was erwarte ich da auch?
WDR5 ist informativ, spannend und unterhaltsam.
Also genau so, wie Radio beim WDR nicht zu sein hat ...
 
Radio Eins beispielsweise bietet ein bundesweit einzigartiges Programm. Die Berliner und Brandenburger können sich sehr glücklich schätzen, der Rest der Nation geht jedoch leer aus.

Das mag sein, aber RadioEins bedient auch nur ein Hörersegment (Mainstream mit viel alternativem Material ), und viele seiner Fans wären bei einer echten Formatauffächerung ganz woanders zugange. Gelänge es deutschen Radiomachern auch nur einen Bruchteil dieses redaktionell betreuten Multichannel-Pakets im Rahmen eines DAB-Kanalbouquets abzubilden, wäre mir ums deutsche Radio nicht bange. Ressourcen sind ja zur Genüge vorhanden.

Hier ein sehr kleinteiliges, gut abgestimmtes Multigenre-Radio, das deutsche Formatierungsamateure inspirieren sollte


(ein US-Proxy oder VPN-Tunnel wäre von Vorteil)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dokumentationen funktionieren auf diesem Sendeplatz nicht und bringen am werbefinanzierten Vorabend mangels Zuschauerzuspruchs kein Geld ein.

Wer sagt das denn? Nur die ARD, die es aber noch nicht wirklich probiert hat. Abgesehen davon, dass die Quoten schlechter als im momentanen ARD-Vorabendprogramm kaum werden können und es zumindest mal den Versuch wert wäre. Aber wenn man schon Fiction bringt, muss es dann wirklich unbedingt Krimis sein, wo schon das ZDF im Vorabendprogramm Krimis bringt?!

Auch früher war die ARD mal im Vorabendprogramm mit fiktionalen Serien erfolgreich. Ich nenne nur einige Klassiker wie Drei Damen vom Grill, Praxis Bülowbogen, Monaco Franze, etc. Und freitags gab es dann den legendären WWF-Club, eine Unterhaltungs-Sendung mit Musik, Talk, Spielen, etc. Über die Qualität der damaligen Serien ließ sich streiten und das war genauso leichte Kost wie die aktuellen Krimis. Aber es bot zumindest Alternativen. Heute laufen sowohl in ARD als auch ZDF am Vorabend Krimis.

Das ist genau der Kritikpunkt: wenn irgendwo etwas erfolgreich ist, wird das überall kopiert statt auch mal Alternativen zu schaffen (und da schließt sich dann der Kreis zwischen Fernsehen und Radio).

(Eigentlich geht es hier ja um Radio, aber das Fernsehen zeigt halt auch das Problem des Radios: dass überall dasselbe läuft und keine wirklich anderen Alternativen gibt.)

Wenn man schon kein Geld für anständige Serienformate hat (das ganz junge Soap-Publikum hat sich fest bei RTL eingenistet) sollte man in gute Shows investieren, die mit einem gesunden Mix aus Bewährtem (Raten, Spielen, Lachen) und Neuem (unterhaltsame Wissensvermittlung, Normalo trifft Promi) wirklich einen Kontrapunkt zum Restprogramm setzen.

Da bin ich ganz bei Dir. Um mal beim ARD-Vorabendprogramm zu bleiben: mir ist letztlich egal, ob da Dokus laufen oder "unterhaltsame Wissensvermittlung" oder "Raten, Spielen, Lachen". Es wäre nur mal gut, wenn es wirklich Abwechslung gäbe und die ARD nicht im Vorabendprogramm genau wie das ZDF auf Krimis setzen würde. Und vor allem nutzen die das auch noch als Begründung: nicht etwa, dass die das dennoch zeigen, sondern gerade deswegen - weil das ZDF mit Krimis erfolgreich ist, zeigt die ARD das auch (floppt damit aber, weil die Krimifans natürlich ihren Serien treu bleiben).

Und so zieht sich das durch Fernsehen und Radio:
überall mehr oder weniger dasselbe und keine echten Alternativen...

(Zum Soap-Publikum: hoffentlich kommt die ARD nicht auch noch auf die Idee, am Vorabend RTL zu kopieren. Daily-Soaps sind nun wirklich das schlechteste was man machen kann. Da geht es nur noch um billig. Frühere Dauerbrenner wie die erwähnten Drei Damen vom Grill oder Praxis Bülowbogen, sind auch lange gelaufen. Aber nicht täglich, sondern wöchentlich und auch nicht das ganze Jahr, sondern ein paar Wochen und dann war wieder mal ein halbes Jahr was anderes. Da freut man sich doch auch viel mehr wenn es weitergeht, als wenn man Tag für Tag dasselbe sieht...)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben