Erke
Benutzer
Ich erlaube mir mal, einen neuen Fred anzufangen.
In den MA Auswertungen wird viel geschrieben über Musikauswahl und wie dies den Gewinn oder Verlust von Hörern beeinflusst.
Bis ich zu meiner Frage komme muß ich ein klein wenig ausholen, um den Hintergrund deutlich zu machen.
Einige Splitter aus der Entwicklung:
Als kleiner Junge das erste Röhrenradio geschenkt bekommen und nachts „unter der Bettdecke“ Radio Luxembourg International gehört. Knistern und knacken auf Mittelwelle, aber die Musik war klasse.
Einige Zeit später Radio, Plattenspieler und Verstärker im dritten Stock ans offene Fenster gestellt und die halbe Fußgängerzone beschallt. War mehr DJ als Radio.
Englische Radiostationen waren immer der Vorreiter und wurden eingeschaltet:
BFBS auf 96.5, AFN auf 98.7. Was eine Musik, was für Stimmen.
Wolfman Jack, die Radiolegende mit der unverwechselbaren Stimme.
(What is wrong with radio?)
(Filmclip aus “American Graffiti”)
Er spielte jede Musik, die er mochte, ungeachtet des Ethnos’ des Künstlers. Jede Nacht konnte man Blues, Rockabilly, Doo-Wop, Zydeco, Rock and Roll, Jump Blues, Rhythm and Blues oder Jazz sowie Soul und Funk hören
Dann der Film: „FM“ (no static at all)
Der Sender Q-Sky Radio ist die Nummer zwei mit der besten Musik, macht den neuen Besitzern aber nicht genug Profit. Das Team geht in Streik, die Hörer unterstützen die Moderator. Diese stellen – und da geht es mit meinen Überlegungen los – ihre Musik selber zusammen.
(Gibt noch einige Filme über Radio: http://www.moviepilot.de/liste/filme-ubers-radio-radiomoderatoren-yvonnekol)
Insprierend auch „Good morning Vietnam“ – auch er sucht seine Platten im Film selber aus.
Eine Untergrundstation aus dieser Zeit gab es auch: „Radio First Termer“ mit dem respektlosen DJ „Dave Rabbbit“. http://www.radiofirsttermer.com/
Seine Musik: Hot Acid Rock.
Einige Mitschnitte tauchten später durch Zufall auf, was den DJ berühmt machte, im Irak war er denn noch mal „im Einsatz“.
Casey Kasem, eine weitere unverwechselbare Stimme, der die "American Top 40" und "Casey's Top 40," moderierte.
Ich war selber bei AFN im Bremerhaven, wo der DJ noch die Platten aus einem riesigen Schrank hinter sich raussuchte und von kleinen Klapptafeln die neuesten Ansagen verlas.
Man konnte dort anrufen mit Plattenwünschen, und kurze Zeit später ging der Titel mit einem Gruß an die Einheit über den Äther.
Als Disko-DJ kann man direkt erleben, wie das Publikum auf die eigene Musikauswahl reagiert. Trifft man den Nerv der Hörer? Das Feedback folgt prompt.
Als Radio NRW auf Sendung ging, war meine Hoffnung groß, daß sich was in der Radiolandschaft bewegte, aber was war das? Immer wieder die gleichen Titel („das Beste von heute, gestern und irgendwann“ so daß meine Tochter mich nach einiger Zeit des Reinhörens fragte: „Papa, haben die eigentlich nur 3 CDs?“
Worauf ich nun hinauswill:
Was hat denn nun ein Moderator, was seinen Hörern gefallen kann:
Seine Stimme, sein Witz, seine Musikauswahl.
Wenn man aber ihm die Musikauswahl abnimmt, was kann er dann von seiner Persönlichkeit noch rüberbringen? Seine angenehme Stimme oder die Gags die er einbaut? Reicht das?
Bei der aktuellen MA-Auswertung geht es darum, wieviel Hörer der eine oder andere Sender dazu gewonnen hat und die Diskussion, was die Rotation dazu beigetragen hat.
Muß man denn die gleiche Musik den ganzen Tag spielen?
Oder sollte man ein Team haben, deren einzelne DJs die unterschiedliche Hörergruppen mit ihrer unterschiedlichen Musik BEGEISTERN?
Ich habe mich lange mit einem Sylter Diskothekenbesitzer unterhalten: Die zwei wichtigsten Leute in der Disko sind der Türsteher und der DJ. Der Türsteher muß das Publikum sortieren, aber der DJ muß dieses Publikum mit seiner Musik begeistern, er muß sich darauf einstellen. Das kann sich aber auch von Abend zu Abend ändern. Ist die Musik Mist, kann die Deko noch so schön und die Cocktails noch so lecker sein – die Gäste bleiben weg.
Musik ist Emotion, sie bewegt die Menschen.
Mache ich Tag für Tag den gleichen musikalischen Einheitsbrei, wird der Sender zwar gehört, weil „er von hier ist und ich hier die Lokalnachrichten höre“ aber in den Zeiten des Internetradio etc. werden oder haben schon Wanderungsbewegungen eingesetzt.
Ich denke, im Radio braucht man Typen, die die Hörer immer wieder hören wollen und die Musik, die ihren Nerv trifft. Das sollte auch durchaus in Norddeutschland ein DJ mit „norddütschem Snack“ sein, denn wenn ich als Touri an die Küste fahre und dort Radio höre, dann will ich auch Lokalkolorit.
Ich bin gespannt auf die Diskussion.
(and also I like to thank Jeff Dugan, from Q-Sky Radio, for broadcasting this concert live..“)
In den MA Auswertungen wird viel geschrieben über Musikauswahl und wie dies den Gewinn oder Verlust von Hörern beeinflusst.
Bis ich zu meiner Frage komme muß ich ein klein wenig ausholen, um den Hintergrund deutlich zu machen.
Einige Splitter aus der Entwicklung:
Als kleiner Junge das erste Röhrenradio geschenkt bekommen und nachts „unter der Bettdecke“ Radio Luxembourg International gehört. Knistern und knacken auf Mittelwelle, aber die Musik war klasse.
Einige Zeit später Radio, Plattenspieler und Verstärker im dritten Stock ans offene Fenster gestellt und die halbe Fußgängerzone beschallt. War mehr DJ als Radio.
Englische Radiostationen waren immer der Vorreiter und wurden eingeschaltet:
BFBS auf 96.5, AFN auf 98.7. Was eine Musik, was für Stimmen.
Wolfman Jack, die Radiolegende mit der unverwechselbaren Stimme.
Er spielte jede Musik, die er mochte, ungeachtet des Ethnos’ des Künstlers. Jede Nacht konnte man Blues, Rockabilly, Doo-Wop, Zydeco, Rock and Roll, Jump Blues, Rhythm and Blues oder Jazz sowie Soul und Funk hören
Dann der Film: „FM“ (no static at all)
(Gibt noch einige Filme über Radio: http://www.moviepilot.de/liste/filme-ubers-radio-radiomoderatoren-yvonnekol)
Insprierend auch „Good morning Vietnam“ – auch er sucht seine Platten im Film selber aus.
Eine Untergrundstation aus dieser Zeit gab es auch: „Radio First Termer“ mit dem respektlosen DJ „Dave Rabbbit“. http://www.radiofirsttermer.com/
Seine Musik: Hot Acid Rock.
Einige Mitschnitte tauchten später durch Zufall auf, was den DJ berühmt machte, im Irak war er denn noch mal „im Einsatz“.
Casey Kasem, eine weitere unverwechselbare Stimme, der die "American Top 40" und "Casey's Top 40," moderierte.
Ich war selber bei AFN im Bremerhaven, wo der DJ noch die Platten aus einem riesigen Schrank hinter sich raussuchte und von kleinen Klapptafeln die neuesten Ansagen verlas.
Man konnte dort anrufen mit Plattenwünschen, und kurze Zeit später ging der Titel mit einem Gruß an die Einheit über den Äther.
Als Disko-DJ kann man direkt erleben, wie das Publikum auf die eigene Musikauswahl reagiert. Trifft man den Nerv der Hörer? Das Feedback folgt prompt.
Als Radio NRW auf Sendung ging, war meine Hoffnung groß, daß sich was in der Radiolandschaft bewegte, aber was war das? Immer wieder die gleichen Titel („das Beste von heute, gestern und irgendwann“ so daß meine Tochter mich nach einiger Zeit des Reinhörens fragte: „Papa, haben die eigentlich nur 3 CDs?“
Worauf ich nun hinauswill:
Was hat denn nun ein Moderator, was seinen Hörern gefallen kann:
Seine Stimme, sein Witz, seine Musikauswahl.
Wenn man aber ihm die Musikauswahl abnimmt, was kann er dann von seiner Persönlichkeit noch rüberbringen? Seine angenehme Stimme oder die Gags die er einbaut? Reicht das?
Bei der aktuellen MA-Auswertung geht es darum, wieviel Hörer der eine oder andere Sender dazu gewonnen hat und die Diskussion, was die Rotation dazu beigetragen hat.
Muß man denn die gleiche Musik den ganzen Tag spielen?
Oder sollte man ein Team haben, deren einzelne DJs die unterschiedliche Hörergruppen mit ihrer unterschiedlichen Musik BEGEISTERN?
Ich habe mich lange mit einem Sylter Diskothekenbesitzer unterhalten: Die zwei wichtigsten Leute in der Disko sind der Türsteher und der DJ. Der Türsteher muß das Publikum sortieren, aber der DJ muß dieses Publikum mit seiner Musik begeistern, er muß sich darauf einstellen. Das kann sich aber auch von Abend zu Abend ändern. Ist die Musik Mist, kann die Deko noch so schön und die Cocktails noch so lecker sein – die Gäste bleiben weg.
Musik ist Emotion, sie bewegt die Menschen.
Mache ich Tag für Tag den gleichen musikalischen Einheitsbrei, wird der Sender zwar gehört, weil „er von hier ist und ich hier die Lokalnachrichten höre“ aber in den Zeiten des Internetradio etc. werden oder haben schon Wanderungsbewegungen eingesetzt.
Ich denke, im Radio braucht man Typen, die die Hörer immer wieder hören wollen und die Musik, die ihren Nerv trifft. Das sollte auch durchaus in Norddeutschland ein DJ mit „norddütschem Snack“ sein, denn wenn ich als Touri an die Küste fahre und dort Radio höre, dann will ich auch Lokalkolorit.
Ich bin gespannt auf die Diskussion.
(and also I like to thank Jeff Dugan, from Q-Sky Radio, for broadcasting this concert live..“)