Bayern 1 - Wie genau funktioniert das Regionalprogramm?

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Ich vermute mal, es geht Fabian77771 darum, wie die Auseinanderschaltunng technisch abläuft. Bei den meisten Privatsendern, aber auch etwa bei SWR3 oder NDR 2, werden die Regionalanteile vorproduziert und dann zentral vom Sendecomputer über die verschiedenen Verbreitungswege getrennt ausgespielt. Bei SWR4 hängen die Regionalfrequenzen direkt an den jeweiligen Studios, welche sich so aktiv aus dem Zentralprogramm ausblenden können.

Bei Bayern 1 läuft es wohl so ähnlich ab wie bei SWR4, nur dass sich die meisten Regionalstudios in der Münchner Zentrale befinden. Denn der BR betriebt zwar ein flächendeckendes Netz aus Korrespondentenbüros, ist studiotechnisch aber sehr münchenzentriert. Möglicherweise ist es bei den beiden fränkischen Fenstern anders, und das Schwabenfenster soll künftig aus Augsburg kommen, wo gerade das neue Studio gebaut wird.
 
Nun - wie schafft er es?
Es gibt mehrere Lokalstudios in Bayern (6 oder 7), die zu bestimmten Zeiten auseinandergeschaltet werden: Wenn ich richtige Informationen habe, passiert das montags bis freitags von 6.00 bis 18.00 Uhr halbstündlich für Nachrichtenblöcke sowie von 12 bis 13 Uhr zu einem einstündigen Mittagsmagazin. Samstags müssten auch ein paar Regionalnachrichten laufen, damit dürfte aber spätestens um die Mittagszeit Schluss sein - das 12 Uhr-Magazin gibt es dann nicht.

Ein Kuriosum ist bislang, dass das Augsburger Schwaben-Fenster aus München gesendet wird, d.h. in Augsburg existiert zwar eine BR-Niederlassung, allerdings sendet sie nicht selbständig. In der Zukunft soll es jedoch auch Augsburger Sendungen geben. In München werden ferner noch zwei getrennte Fenster für die Stadt München und für Oberbayern produziert, für die Zukunft ist jedoch eine Zusammenlegung geplant.

Dann wäre da noch die Volksmusik von 19 bis 20 Uhr: Hier werden nicht alle Regionen auseinandergeschaltet, stattdessen gibt es nur zwei Varianten: eine für Altbayern und Schwaben (gesendet aus München) und eine für Franken (aus Nürnberg).
 
...Dann wäre da noch die Volksmusik von 19 bis 20 Uhr: Hier werden nicht alle Regionen auseinandergeschaltet, stattdessen gibt es nur zwei Varianten: eine für Altbayern und Schwaben (gesendet aus München) und eine für Franken (aus Nürnberg).
Die Trennung der Volksmusik ist mittlerweile wie im BR-Fernsehen mit "Nord" und "Süd" gekennzeichnet. Neben diesen getrennten Sendungen (z.B. Dienstags) gibt es auch bayernweit Sendungen, die nur aus München (Süd) oder aus Nürnberg (Nord) ausgestrahlt werden.

Wie funktioniert das genau?? Wie schafft es der BR
Ob die Frage nun beantwortet wurde? Hier wäre eine Rückmeldung von Dir, @Fabian77771 sehr hilfreich. ;) Zum Ablauf allgemein gäbe es noch zu sagen, dass es zur vollen Stunde ein kleines (ca. 30 Sekunden) und um Halb ein großes (ca. 3 Minuten) Zeitfenster gibt, in das das Regionalprogramm passen muss. Gibt es technische Probleme, klappt es manchmal nicht, rechtzeitig fertig zu sein, bis z.B. um Halb der Verkehrsservice vom Hauptstudio gestartet wird. Hierzu hilft das Hintergrundmusikbett, bei dem der Regional-Sprecher noch aktuelle Wettermeldungen einbaunen kann, je nachdem wie viele Sekunden noch übrig bleiben. Zum Abschluss kommt die Stationvoice mit dem typischen Regionaljingle-Ende. Dieser Abschluss endet bei allen Regionalprogrammen exakt gleichzeitig und es übernimmt wieder das Hauptstudio.

Logisch wäre außerdem, dass z.B. im Studio Franken (Nürnberg) grundsätzlich der Stream aus München aufgegriffen und dann an die Sender in Franken übertragen wird. Dieser Livestream kann dann für die regionalen Fenster "unterbrochen" werden, bzw. der Regional-Start-Jingle wird zentral gestartet und schließt damit für die vorgegebene Zeit den Stream aus dem Hauptstudio. Auf gleiche Weise sind vermutlich alle Regionalfenster - ob nun verschiedene aus München oder von externen Standorten - geschaltet.
 
Die Volksmusik aus Franken kommt gelegentlich auch aus dem Mainfrankenstudio in Würzburg, z.B. wenn Eberhard Schellenberger moderiert.
Insgesamt erfolgt die Trennung montags, dienstags, donnerstags und freitags. Jeden dritten Mittwoch kommt die Sendung bayernweit aus Franken (Nürnberg oder Würzburg), an den anderen Tagen bayernweit aus München.

Mit diesen Auseinanderschaltungen ist es ja bei den NDR-1-Wellen aus NDS, SH und MV ähnlich. hr4 macht das ja auch und die MDR-Landeswellen auch, da weiß ich aber nicht genau, ob sich das RDS-Signal wie bei Bayern 1, NDR 1 und hr4 ändert. Bei Antenne Brandenburg ist das glaube ich auch zu bestimmten Zeiten.
 
Bei Antenne Brandenburg wäre es zumindest sehr sinnvoll, gibt es doch dort am Nachmittag noch immer drei verschiedene dreistündige Regionaljournale.
 
Mal eine bescheidene Anmerkung eines Unwissen:

Ich könnte mir vorstellen, dass das Thema auch außerhalb des Forums von Interesse ist, und Zenzl und Wastl als Zuhörer auch gerne wüssten, wie beim Radio die Regionalisierung funktioniert.
Beim Bayerischen Fernsehen gibt es einmal im Monat "Einblick"; wäre es dort nicht einen Beitrag wert? Falls dieser Beitrag noch nicht erstellt ist, tragt den Wunsch danach doch einfach hier vor:

"Liebe Zuschauer, liebe Leser!

Haben Sie Fragen, Vorschläge, Lob, Kritik oder Themenwünsche zu unserer Sendung? Dann schreiben Sie uns doch einfach!

Kontaktformular für die Sendung Einblick"

Eine Antwort gibt's bestimmt.
 
Gute Idee @Ammerlaender, bei Einblick gibts immer wieder interessante Beiträge auch aus den Radiostudios. Ob dort allerdings exakt erklärt wird, wie eine solche Regionalschaltung abläuft, wage ich zu bezweifeln, denn nur mit Knöpfchendrücken wird das in der Technik auch nicht ablaufen und zu viel technisches Hintergrundwissen ist für die breite Masse eher verwirrend als informativ... Eine Anfrage wäre es aber sicher wert.
 
@KingFM:
Das wird in den knapp 6 Minuten Beitragslänge auch nicht möglich sein, außerdem muss es populär aufgearbeitet sein, damit Zenzl und Wastl auf der Chaiselongue oder der Ottomane die Vorgänge verstehen.
Ein der Realität (ohne "Spekulationen") geschuldeter Einstieg in die Thematik beim Bayerischen Rundfunk ist es jedoch sicherlich; spezielle Fragen können ja dann in den hiesigen Foren oder per Mail an den Bayerischen Rundfunk (um dann eventuell hier diskutiert zu werden) gestellt werden. Der Vorteil eine Beitrages in "Einblick" wäre auch, die hiesigen Diskutanten und -onkel mit weniger Ahnung als die "Profis" auf einen gemeinsamen Level zu bringen.
 
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