Digitalradio DAB+ in NRW ab 2016

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Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen fragt 4 1/2 Monate vor Auslaufen des DAB+Pilotversuchs in NRW welche Radiosender haben Interesse an einem Regelbetrieb:
http://www.lfm-nrw.de/fileadmin/use...hreibungen/2015/Call_for_Interest_DABplus.pdf

LfM-Direktor Jürgen Brautmeier:
"Wenn das Ergebnis ist: Es kommt wieder nichts, müssen wir auch keine weiteren Versuche unternehmen, das künstlich nach vorne zu bringen. Wir hätten dann alles getan."
http://www.golem.de/news/letzte-cha...-bedarf-fuer-digitalradio-ab-1508-115892.html
 
Jetzt kommen also auch die "Kleinen" zum Zug? Ist das jetzt die Chance für ein Radio in NRW, das sich abseits vom Mainstream bewegt?
 
Jürgen Brautmeier schrieb:
Die LfM will mit dem Aufruf helfen, den Prozess der Digitalisierung zu beschleunigen
Wozu plötzlich die Eile?

Gab es eine Anweisung von oben, DAB+ in NRW endlich voranzubringen? Ach nee, geht ja nicht. Es gilt ja das Prinzip der Staatsferne.

Setzt die LfM jetzt vielleicht auf DAB+, nachdem der Traum von einem echten landesweiten Privatradio auf UKW so mächtig in die Hose gegangen ist?

Oder will Brautmeier vielleicht irgend etwas Bleibendes (er)schaffen, bevor er seinen Hut nimmt, sozusagen 'ne Duftmarke setzen?

Jürgen Brautmeier schrieb:
Wenn das Ergebnis ist: Es kommt wieder nichts, müssen wir auch keine weiteren Versuche unternehmen, das künstlich nach vorne zu bringen. Wir hätten dann alles getan.
Ach, daher weht der Wind. Man will sich hinterher nicht vorwerfen lassen müssen, DAB+ in NRW verbaselt zu haben. Das hat die LfM jetzt schon. Ob das jetzt noch mit einer Bedarfsabfrage zu heilen ist?

Jürgen Brautmeier schrieb:
Die Bedarfsabfrage ist ein Aufruf an alle, nicht nur an die Platzhirsche
Die Worte hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

Auch kleinzellige Versorgungsgebiete lassen sich für eine lokale DAB+-Versorgung bilden.
Jetzt auf einmal doch? Genau solche Anfragen hat es bei der LfM gegeben. Sie liefen ins Leere. Und Brautmeier hat vor wenigen Monaten noch dazu gesagt, daß man erst einmal auf Hamburg schauen wolle, wie es da läuft. So wird dat nix.

Jetzt gilt's! Die Chance für die Newcomer!
Ich bin da wenig zuversichtlich, jedenfalls nicht, solang die LfM an ihren Maximalforderungen festhält; insbesondere, was die finanzielle Ausstattung betrifft.

Jürgen Brautmeier schrieb:
Angesichts der Kapazitätssprünge, die das Internet gemacht hat, finden Nischenprogramme inzwischen ihren Weg über das Netz
Eigentlich eher "Angesichts der restriktiven Medienpolitik". Die Leuten suchen sich andere Wege, wenn der Staat zu sehr regulierend eingreift. NRW hat die rote Laterne, und dabei wird's vorerst auch bleiben.
 
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jetzt mal unter uns Pastorentöchtern: Wer glaubt wirklich, dass sich IRGENDWAS in NRW tut. Es wurde ja noch nicht mal geschafft, MegaRadio SNA sowie Kulturschocker auf die Kette zu kriegen.
Früher oder später wird der WDR und die LfM den Gegenwind zu spüren bekommen, doch dann ist es bereits zu spät. Sollten sie die freigewordenen "Ressourcen" abgeben, würde ich an die Stelle des Empfängers einfach nicht annehmen.
 
Dieser Herr Brautmeier scheint bei den Verlegern gut geliiten zu sein, solche Freundschaften werden sich schon irgendwie auszahlen. Oder?!?
 
...bedenkt man, dass er nach Ablauf seiner nicht erneurbaren Amtszeit bei der LfM ja noch nicht wirklich im Rentenalter ist...
 
Egal wie die LfM auch entscheidet, während man hier noch in der Denkphase ist, werden im westlichen Nachbarland Fakten geschaffen. Seit heute sind auch die lokalen Mulitplexe offiziell auf Sendung. Dadurch hat sich das Programmangebot weiter verbessert und u.a. Programme wie 8FM, Radio Decibel, Radio NL (Limburg) oder Waterstad.fm, JoyRadio, Simone FM (Gelderland), sowie noch viele weitere wurden aufgeschaltet. Beim Kurztest heute morgen in Duisburg konnten bereits 59 Programme eingelesen werden, davon zwar nicht alle mit Audio, aber mit etwas Aufwand sollte dies ohne grössere Probleme möglich sein.
 
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Nicht zu vergessen das bis 1.Januar 2016 der Privat Mux auf 11C einen fast 100%tigen Indoor Empfang bekommen soll, sowie der jetzt schon verfrüht beginnende Ausbau der 3ten Phase des NPO, ich habe das Gefühl das ich nicht mehr bis 2017 warten muss bis FunX Dance aufgeschaltet wird.
Seit heute morgen hat unser Küchen und Bad Radio nun 67 DAB+ Sender die alle spielen, hinzu kommen 10 UKW Sender davon sind aber nur noch 3 UKW Only (BFBS, CT90 sowie Radio NRW)

Übrigens alle Heute aufgeschalteten Sender machen den ganzen Tag Werbung, Sondersendungen, Verlosungen und haben fast alle einen großen Hinweis in ihrem Online auftritt.
Um es mal im strassenslang zu sagen, hier ziehen alle an einem Strang und haben im Gegensatz zu unseren großen deutschen Privaten Eier in Hose, denn sie wünschen sich sogar noch einen zweiten Landesweiten Mux um in bessere Qulität sowie um noch mehr reine digital Kanäle auf schalten zu können.
Ich finde es gut das man in NL einen Hybriden Weg geht mit DAB+, TV (VisualRadio), WWW sowie noch das normale UKW laufen lässt.
 
NL:
lokalen Mulitplexeoffiziell auf Sendung
Privat Mux auf 11C einen fast 100%tigen Indoor Empfang
Hybriden Weg geht mit DAB+, TV (VisualRadio), WWW sowie noch das normale UKW

NL ist von Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft sehr ähnlich wie NRW. Auch wenn es schon klar geworden ist, muss ich es einmal ausschreiben. Die obige Aussage von offizieller Seite "Wir hätten dann alles getan" ist einfach lächerlich und ein Hohn im Vergleich zu dem was alles getan werden könnte.
 
Einlesen gut und schön, bringt mir aber kein Audio. In Wuppertal kann ich 7A, 11C und 12C einlesen, aber es reicht nicht für Audio. Mobile Versorgung kann man nicht mit UKW vergleichen, da fehlen noch Welten. Das sollten sie in NL in den Griff kriegen und auch mit ordentlicher Leistung senden. Dann ist es wirklich ein Gewinn.
 
Um es mal im strassenslang zu sagen, hier ziehen alle an einem Strang und haben im Gegensatz zu unseren großen deutschen Privaten Eier in Hose, denn sie wünschen sich sogar noch einen zweiten Landesweiten Mux um in bessere Qulität sowie um noch mehr reine digital Kanäle auf schalten zu können.
Ich finde es gut das man in NL einen Hybriden Weg geht mit DAB+, TV (VisualRadio), WWW sowie noch das normale UKW laufen lässt.
Grundsätzlich bin ich ein Verfechter des freien Marktes, in Sachen DAB+ sehen wir jedoch, dass dieser nicht immer funktioniert: Die Tatsache, dass es in NL eine breite digitale Programmvielfalt gibt, beruht schlichtweg darauf, dass alle kommerziellen Programmveranstalter gezwungen sind, zusätzlich zur UKW-Verbreitung auch noch per DAB+ auf Sendung zu sein. Freiwillig hätten die diesen Schritt nie getan.
 
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Einlesen gut und schön, bringt mir aber kein Audio. In Wuppertal kann ich 7A, 11C und 12C einlesen, aber es reicht nicht für Audio. Mobile Versorgung kann man nicht mit UKW vergleichen, da fehlen noch Welten. Das sollten sie in NL in den Griff kriegen und auch mit ordentlicher Leistung senden. Dann ist es wirklich ein Gewinn.

habt ihr Tropo oder warum könnt ihr das alle einlesen?
 
Mobile Versorgung kann man nicht mit UKW vergleichen, da fehlen noch Welten. Das sollten sie in NL in den Griff kriegen und auch mit ordentlicher Leistung senden. Dann ist es wirklich ein Gewinn.


Jetzt gehört NRW ja nun auch nicht mehr zum Versorgungsgebiet, aber du hast natürlich Recht. Der Overspill nach D ist deutlich geringer als bei UKW. Allerdings hat man dafür auch jetzt ganz viele Programme drin, wo ein Empfang über UKW gar nicht möglich ist. Von daher überwiegen schon die Vorteile. Vielleicht verbessert sich der Empfang noch, wenn der Endausbau mal abgeschlossen ist. Man hat in NL schon den Fehler gemacht, mit zu vielen kleinen Funzeln zu arbeiten. Einige wenige KW Sender mit zweistelligen Leistungen wären sicherlich besser gewesen, aber man hat sich dagegen entschieden. Dummerweise kommt so das SFN natürlich viel schneller aus dem Takt, weil mehr Sender synchron gehalten werden müssen, was leider nicht immer zufriedenstellend gelingt. Gerade jetzt im Herbst wird das wohl wieder zu erheblichen Problemen führen.
 
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Hier in Ostbelgien ist der Empfang der niederländischen Multiplexe sehr stark von der Topografie abhängig.

In Eupen gehen bspw. nur der 12B (RTBF) und 11D (WDR) nahezu aussetzerfrei, der 12A (VRT) ist relativ schwach und der 5C , 11C und 12C kommen knapp über der Grasnarbe rein.
Das Ärgerliche dabei: Sobald ich mein Notebook einschalte, sind nur noch der 12B und 11D zu empfangen.
Mit einer VHF-Yagi auf dem Dach würde sich das sicher ändern; offen gestanden lohnt sich aber der Aufwand dafür nicht, weil alle Programme über einen Webstream verfügen. Es ist halt einfacher, dass Smartphone per Adapterkabel an den Hifi-Verstärker anzuschließen, als eine Außenantenne zu installieren.

DAB+ hätte es 15 Jahre früher geben müssen, zu einer Zeit, als das Internet noch nicht so verbreitet war, dann wäre die Akzeptanz sowohl auf Seiten der Hörer, als auch auf der der Programmveranstalter höher gewesen.
 
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[QUOTE="Internetradiofan, post: 717453, member

DAB+ hätte es 15 Jahre früher geben müssen[/QUOTE]

Gab es ja! 1987 hat man angefangen Dab zu entwickeln. 1993 hat die Politik beschlossen, dass DAB der digitale Nachfolger von UKW wird. Ab 1995 war DAB IM Rshmen von Pilotprojekten in der Luft. 1999 wurde der "Regelbetrieb" eröffnet. Dee Rest ist die bekannte Geschichte der versemmelten Einführung. Nur dewegen wurde ja 2011 ein "Neustart" mit DAB+ notwendig.
 
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Wenn man in NRW und anderswo nicht so mauern würde, wäre DAB+ schon längst der Renner. Einfach einen vernünftigen ARD-Mux aufschalten (z.B. mit SWR3, hr4, Radio Eins, NDR 1 SH, etc.) und die Digital-Radio-Kisten würden sich wie geschnitten Brot verkaufen.

Bei DVB-T haben die Landesrundfunkanstalten kein Problem mit der Konkurrenz aus den eigenen Reihen, im Radio wird diese Vielfalt (Ausnahme Berlin) systematisch unterdrückt. Wenn dann mal wieder über die mangelnde Marktdurchdringung gejammert wird, kann ich nur sagen: Selbst Schuld!
 
Wenn man in NRW und anderswo nicht so mauern würde, wäre DAB+ schon längst der Renner. Einfach einen vernünftigen ARD-Mux aufschalten (z.B. mit SWR3, hr4, Radio Eins, NDR 1 SH, etc.) und die Digital-Radio-Kisten würden sich wie geschnitten Brot verkaufen.

Genau DAS verbietet ja der Rundfunkstaatsvertrag. Über SAT oder Internet schon seit Jahren möglich, aber terrestrisch darf das nicht sein. Klingt komisch? Is aber so. :D
 
Wenn man in NRW und anderswo nicht so mauern würde, wäre DAB+ schon längst der Renner. Einfach einen vernünftigen ARD-Mux aufschalten (z.B. mit SWR3, hr4, Radio Eins, NDR 1 SH, etc.) und die Digital-Radio-Kisten würden sich wie geschnitten Brot verkaufen.
Neben dem Rundfunkstaatsvertrag sehe ich grundsätzliche Erwägungen, die dagegen sprechen: Wenn es in Flensburg mit einem ganz normalen DAB-Radio möglich sein sollte, SWR 3 zu empfangen und in Freiburg NDR 2, wird damit nicht die Struktur der öffentlich-rechtlichen Rundfunklandschaft in Deutschland zur Disposition gestellt?
Wäre es dann nicht sinnvoll, diese nach dem Vorbild der BBC umzustrukturieren, sprich: 5 bis 6 bundesweit verbreitete Programme und pro Bundesland eine regionale Welle, dazu noch in sehr großen Städten vielleicht ein öffentlich-rechtlicher Lokalsender.
Ein Problem dabei: Die Anzahl der Hörfunkprogramme würde sich verringern und es stünden sehr wahrscheinlich Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Über SAT oder Internet schon seit Jahren möglich, aber terrestrisch darf das nicht sein. Klingt komisch? Is aber so. :D
Wer in Münster lebt möchte halt gerne auch per Sat WDR 2 empfangen können und wer in Erfurt wohnt MDR Jump. Bei Sat und Internet lassen sich die Empfangsgebiete nicht eingrenzen, dennoch hat der WDR keinen Versorgungsauftrag für Thüringen und der MDR keinen für Nordrhein-Westfalen.
Beim Fernsehen ist es etwas anders: Da haben wir die nationalen und die landesweiten 3. Programme.
Wenn man die Dritten in jenen Bundesländern, in denen die schon zu Analogzeiten einen Overspill hatten, in den DVB-T-Multiplexen mitverbreitet, ist das kein Problem. Es macht aber kaum Sinn, bspw. SR 1 in Mecklenburg-Vorpommern oder das Nordwestradio in Bayern terrestrisch per DAB auszustrahlen, nur um DAB zu pushen.
Dann lieber in einem zweiten Bundesmux neben dem DLF, DRadio Kultur und DRadio Wissen auch noch ein DRadio Pop, ein DRadio Klassik, ein DRadio Jazz usw..
 
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