• Wie aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen hervorgeht, darf kein urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht werden. Zur Identifizierung von Interpret und Titel (o.ä.) dürfen jedoch Hörproben bis zu 30 Sekunden angehängt werden. Was darüber hinausgeht, können wir nicht tolerieren.

„Schrei nach Liebe“ in die Charts

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
C

CosmicKaizer

Ich unterstütze die Aktion voll und ganz.

"Die Aktion Arschloch! will auf einfache Weise dazu beitragen, ein Zeichen gegen die in Deutschland grassierende Fremdenfeindlichkeit zu setzen.

Dazu haben wir uns vorgenommen, das Lied „Schrei nach Liebe“ von Die Ärzte wieder in die Charts und ins Radio zu bringen.

Unsere Aktion ist keine Werbeveranstaltung der Band Die Ärzte!

Wir haben die Band zwar um eine Stellungnahme gebeten, sind aber sonst völlig unabhängig von ihr." (Zitat von Aktion Arschloch).

Aktion Arschloch will, das der Ärzte-Song "Schrei nach Liebe" wieder in die Charts geht. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:
den Song bei amazon oder itunes kaufen, bei youtube das Video in Endlosschleife laufen lassen - und Musikwünsche an Radiosender schicken. Die Ärzte wurden angefragt, die generierten Einnahmen aus dieser Aktion für Flüchtlinge zu spenden.
 
Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:
[...] bei youtube das Video in Endlosschleife laufen lassen
Öhm ...? Wenn ich mich richtig erinnere, werden Videostreams nicht bei der Ermittlung der Charts berücksichtigt. Musikstreams - ja, aber Videostreams nicht. Oder wurden die Regeln mittlerweile geändert oder gibt's da irgendwelche Charts, an die ich gerade nicht denke ...?
Gruß
Skywise
 
Das wäre mir auch neu, dass das Anklicken von Musiktiteln bei Youtube chartfähig wäre.

In der Systembeschreibung der offiziellen deutschen Charts vom 28.08.2015 steht:
2. Grundlagen der Chart-Ermittlung
2.1. Teilnahme am Chart-Panel

Der Musikmarkt (im Sinne von „Recorded Music“) in der Bundesrepublik Deutschland weist eine vielgestaltige Struktur an Absatzwegen auf. Unter dem Gesichtspunkt, Verkäufe an Endverbraucher zu messen, sind die Absatzwege des Fachhandels eindeutig erfassbar. Gegenwärtig gibt es fast 2.500 Outlets dieser Vertriebsformen, die wegen ihrer Struktur und ihrer Marktbedeutung eine für die Auswertung hinreichende Meldung abgeben können. Hierzu zählen auch Einzelhändler, die vom Großhandel bedient werden, sowie Online-Retailer. Spezielle Vertriebsformen wie Großhandel, Rack-Jobbing, Distributors, Clubs, Mailorder/Versender, Non-Traditional Outlets, Direct Response TV, Teleshopping-Anbieter, Download-Shops, Streaming-Services etc. können nur dann berücksichtigt werden, wenn sie den direkten Verkauf an Endverbraucher statistisch erfassen und mitteilen können. Maßgebend für eine mögliche Teilnahme an der Chart-Ermittlung sind zusätzlich folgende Kriterien, die grundsätzlich für alle Händler/Vertriebswege gelten:

a) Es muss sich um direkte Verkäufe an Endverbraucher handeln (alternativ: der Kunde zahlt für den Zugang zur Musik, z.B. Streaming-Services). Bei Download-Verkäufen müssen die Käufer deutsche Postadressen haben.
b) Der Shop-Betreiber muss Einzelhändler sein mit dem Geschäftszweck des Verkaufs an Endverbraucher.
c) Das Bild/Tonträgerangebot muss permanent sein.
d) Die Repertoirebreite muss repräsentativ sein, es muss ein repräsentatives Angebot an Neuheiten geführt werden.
e) Es muss eine solch signifikante Menge an Verkäufen über einen solch angemessenen Zeitraum gemeldet werden, wie sie eine wirtschaftlich vertretbare Organisation der Charts erfordert. Das mit der Charts-Ermittlung beauftragte Marktforschungsinstitut (GfK Entertainment) setzt die entsprechenden Verkaufswerte fest und prüft ihre Einhaltung. Bei mehrmaligem Unterschreiten der Verkaufswerte kann ein Shop von der Charterhebung ausgeschlossen werden. Auf Antrag erfolgt eine Wiederaufnahme, sofern der Shop darlegt, dass er künftig mit hoher Wahrscheinlichkeit Verkäufe über den festgesetzten Verkaufswerten erzielen wird.
f) Die Verkaufsmeldungen müssen kontrollierbar sein. Bei herkömmlichen Bild/Tonträger-verkäufen handelt es sich um elektronische Kassenmeldungen mit Bon-Nr., Datum und Uhrzeit. Bei Downloads müssen mit der Verkaufsmeldung incl. Datum und Uhrzeit zusätzlich verschlüsselt die E-Mail-Adresse und die Kontonummer des Bezahlverfahrens oder eine entsprechende Information mitgeliefert werden. Die Verschlüsselung stellt sicher, dass diese Daten nicht weiter benutzt werden können, außer um festzustellen, ob zwei dieser Daten identisch sind. Die Verkaufsmengen werden anschließend nur dem mit der Charts-Ermittlung beauftragten Marktforschungsinstitut (GfK Entertainment) übermittelt und dort absolut vertraulich behandelt. Weder der Auftraggeber noch die Labels oder sonstige Dritte erhalten Zugang zu diesen Daten.
 
die Aktion will auch die google stats "beeinflussen" ;) Die google-Wertung geht selbstverständlich nicht in die Charts....
 
Wollte man vor Jahren nicht schon eine ähnliche Aktion starten? Da sollte ein alter Song (mir fällt nicht mehr ein, welcher) durch Download-Käufe auf Platz 1 der deutschen Charts gepusht werden. Es ging daneben. Trotz großem Interesse in den sozialen Netzwerken kam der Song gerade so in die Top 10. Das dürften weniger als 10.000 Käufe gewesen sein.

Mag diese "Ärzte"-Aktion vom Sinn her schön sein, wird das Interesse hier vielleicht wieder groß sein, aber es wird das Ziel (Platz 1) nicht erreichen. Es ist die deutsche Tugend: groß mittönen gegen Fremdenhass, aber sobald vor der eigenen Tür geholfen werden soll, igelt man sich ein und schaut verlegen weg...

Noch ein Beispiel dazu:

Tove Lo tritt u.a. auf dem SWR3-New Pop Festival im September auf und wie gewöhnlich werden bei dem Sender Songs der auftretenden Künstler spürbar häufiger im Tagesprogramm gespielt. So auch die Songs von Tove Lo. "Habits" war ja noch ganz gut, aber die folgende Single "Talking Body" ist nicht nur grottenschlecht, sondern hat mit Platz 100 gerade mal überhaupt die Charts erreicht. Trotzdem läuft dieses Ding locker 2 Mal am Tag im SWR3-Programm. Somit erkennt man, dass es selbst ein großer Radiosender mit Millionenreichweite nicht schafft, einen Song in den Singlecharts hoch zu drücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass das deutsche Formatradio einen schlecht getesteten und vermeintlich(!) völlig unbekannten Titel auf den Sender lässt.
 
Bei dieser "grassierenden Fremdenfeindlichkeit" ist es erstaunlich, dass die ganzen Armutsflüchtlinge nur nach Deutschland wollen. Ich habe noch von keinem einzigen Fall gehört, dass einer freiwillig wieder gegangen ist.
 
Wollte man vor Jahren nicht schon eine ähnliche Aktion starten? Da sollte ein alter Song (mir fällt nicht mehr ein, welcher) durch Download-Käufe auf Platz 1 der deutschen Charts gepusht werden. Es ging daneben. Trotz großem Interesse in den sozialen Netzwerken kam der Song gerade so in die Top 10. Das dürften weniger als 10.000 Käufe gewesen sein.
Ich glaube, seinerzeit wollte man mittels eines alten Songs von Blümchen einen Platz 1 für den damaligen Sieger von "DSDS" verhindern.
Unter anderem im alten WDR 1 ging der Ärzte-Titel damals "gut ab", Platz 5 der ewigen Bestenliste in der Schlagerrallye und dortiger Jahreshit 1994.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei dieser "grassierenden Fremdenfeindlichkeit" ist es erstaunlich, dass die ganzen Armutsflüchtlinge nur nach Deutschland wollen. Ich habe noch von keinem einzigen Fall gehört, dass einer freiwillig wieder gegangen ist.
Hmnja-hein ...
Also erstmal: tun wir einfach mal so, als könne man anhand der Nationalität darauf schließen, daß es sich um Wirtschaftsflüchtlinge handelt. Das allein ist zwar schon eine Annahme, für die einem der Kopf an die Wand geklatscht gehört, aber - tun wir mal so. Dann käme vermutlich heraus, daß Länder wie Serbien und der Kosovo dafür prädestiniert sind, Wirtschaftsflüchtlinge hervorzubringen. Den meisten Flüchtlingen ist es grundsätzlich egal, wo sie im Westen landen, solange sie nur irgendwie dort landen, wo sie erstens vernünftig behandelt werden und zweitens eine wenigstens geringe Chance haben, daß ihnen ein Bleiberecht eingeräumt wird. Und da kommen nicht allzu viele Länder in Frage. Genauer: vorrangig Deutschland (allein schon wegen dem Punkt "erstens"), direkt gefolgt von Frankreich und Ungarn. Die besten Chancen auf ein Okay haben sie übrigens in Liechtenstein und Irland. Und ja, das wissen die Flüchtlinge in der Regel auch.
Wenn ein ablehnender Bescheid kommt, was beispielsweise in Deutschland recht häufig bei Wirtschaftsflüchtlingen passiert, dann ist es bei den meisten so, daß sie einer Abschiebung zuvorkommen und in ein anderes Land weiterreisen, um dort dieselbe Prozedur abzuhalten. Es wurden auch schon Fälle ausgemacht, bei denen noch vor dem schriftlichen Bescheid die Koffer gepackt wurden. Nicht, um zurück zu reisen, versteht sich. Solange sich im Herkunftsland nichts Wesentliches verbessert, ist das aber auch verständlich. Es gibt noch einige, die sich natürlich was vorgenommen haben und z. B. ihre Papiere vernichten, was eine Abschiebung de facto unmöglich macht, da die Identität und somit auch das Ursprungsland nicht einwandfrei nachgewiesen werden kann, aber jedem einzelnen ist bewußt, daß man durch so eine Aktion automatisch zum Härtefall wird. Menschen, die gute Chancen haben, über mehr als ein Jahrzehnt in einer Flüchtlingsunterkunft ihr Dasein zu fristen, müssen schon wirklich arg verzweifelt sein. Eigentlich schon verdreifelt.

Gruß
Skywise
 
Zuletzt bearbeitet:
Neben Blümchens Boomerang wollten es andere Aktivisten mit dem Titel Stairway to Heaven von Led Zeppelin schaffen. Hätte man sich gemeinsam für einen Song entschieden, hätte es möglicherweise funktioniert. Die gleiche Aktion in GB mit dem Song Killing in the Name von Rage Against The Machine hat jedenfalls den Einstieg auf Platz 1 des damaligen Castingsiegers verhindert.
Im aktuellen Fall soll der Song Schrei nach Liebe ja nur in die Charts. Das sollte leicht zu schaffen sein. Allerdings sollten sich die Macher informieren, bevor sie irgendwas propagieren. Videostreams zählen nicht für die Charts und per Audiostreaming ist der Song, jedenfalls im Original, nicht bei Spotify und Co. verfügbar.
 
Bei dieser "grassierenden Fremdenfeindlichkeit" ist es erstaunlich, dass die ganzen Armutsflüchtlinge nur nach Deutschland wollen. Ich habe noch von keinem einzigen Fall gehört, dass einer freiwillig wieder gegangen ist.
Warum wohl gehört genau dieser pauschalisierende Beitrag mit zur (ohne Anführungszeichen!) grassierenden Fremdenfeindlichkeit?
 
Das Radio wird bei solchen Aktionen aussen vor bleiben, weil es erstens keinen Arsch mehr in der Hose hat und zweitens von einer Hand voll Sendern abgesehen, keinerlei Ambitionen mehr hat, sich mit ernsthaften Themen auseinanderzusetzen. Dazu müßte man nämlich als erstes mal den geneigten Hörer vernünftig ansprechen...
Vor 20 Jahren war der fragliche Song ein Hit, des allgemeinen Klimas wegen, des Textes wegen und weil die Band damals auf dem Höhepunkt ihres Schaffens war. Heute wird den fraglichen Song, wieder abgesehen von einer Handvoll Sendern, wohl niemand spielen, weil die fragliche Band im Moment eher nicht angesagt ist, weil der ganz alltägliche Rassismus viel präsenter ist als das manche wahrhaben wollen und vor allem wegen des Textes. Hörer die womöglich tatsächlich hinhören und dann auch noch ein gesellschaftskritischer Text im Punkrock-Stil? Fritz, Radio1, vielleicht noch 1live. Dann hörts aber auch schon auf...

Es ist schon erstaunlich, das ausgerechnet die Pro7-Clowns Joko und Klaas klare Ansagen hinbekommen (und inzwischen auch einige andere), der Rundfunk in diesem Land aber weiter vor sich hin dudelt als wäre nichts gewesen. Es reicht der letzte Satz des besagten Statements. Sowas mal als klare Ansage eines Teams der bekanntesten Rundfunkstimmen der Republik wäre ein echtes Zeichen, womit man manchen Hörer durchaus mal aus seinem Trott herausreißen könnte. Stattdessen veranstaltet man Radiopreise und feiert sich selbst statt den Hörer, geschweige dann mit dem Hörer...

 
Zuletzt bearbeitet:
Wie signifikant sind in Deutschland eigentlich die Übereinstimmungen zwischen Single-Verkaufschart und Airplay-Chart? Hat sich da mittlerweile eine Annäherung vollzogen?

Früher war es ja recht einfach die Single-Chart zu manipulieren weil kaum jemand Singles kaufte, aber im Download-Zeitalter sieht das natürlich völlig anders aus.
 
Gibt es hier irgend jemanden, der freiwillig morgen nach Syrien, Irak, Sudan, Libyen, nach Kosovo oder in die Ostukraine ziehen möchte? Ich habe noch von keinem einzigen Fall gehört, dass einer freiwillig dahin gegangen ist.
 
@ Mannis Fan:

Hier im Forum vielleicht nicht, aber ich habe schon des öfteren gelesen, dass eingedeutsche Muslime nach Syrien reisen, um für den Islamischen Staat in den heiligen Krieg zu ziehen.
 
so, ich grätsch jetzt hier mal richtig rein: ich will hier keine Flüchtlingsdebatte. Dazu ist dieses Forum nun wirklich nicht geeignet. Zum neuesten Stand: Die Ärzte haben die Aktion gestern befürwortet, und spenden alle Einnahmen (inklusive Gema, bei Airplay nicht sooo unwichtig) an Pro Asyl.

Mehrere Radiosender haben in Beiträgen berichtet, meines Wissens nach wurden Interviews mit dem Initiator auf ffn, delta radio und puls geführt. Von mehreren NRW-Lokalradios habe ich gehört, das "Schrei nach Liebe" gespielt wurde, in wieweit das jetzt zentral aus Oberhausen kam oder wirklich lokal war - keine Ahnung. SWR3 hat ausführlich berichtet und zumindest den ganzen Nachmittag war es (abgelöst von der Radio-Preisverleihung) Top-Header auf der Website. Bei MDR Sputnik kam es mehrfach in den Nachrichten. Antenne MV hat meinen Musikwunsch erfüllt (jahaaaa, das geht obwohl bestimmt nicht in der Playlist *g*), auf BHeins wurde es wahrscheinlich zweimal gespielt. Alle "wichtigen" Zeitungsseiten von spon bis faz haben berichtet - in Artikeln, die wenigstens nach eigener Schreibe aussahen. Schön daneben gelegen hat wie immer der Locus, der das ganze schon in der Schlagzeile als Aktion der Ärzte mißverstanden hat. Aber gut, 2 Klicks mehr zur Recherche - kann nicht jeder... arzt11.jpg
 
ich fall vom Glauben ab: SWR3 heute 6 mal hintereinander!!!!
 

Anhänge

  • SWR3.JPG
    SWR3.JPG
    59,8 KB · Aufrufe: 15
Ja, in Dauerschleife von 14.30 Uhr bis 15.00 Uhr. Später habe ich es bei Dasding auch mehrmals(?)gehört.

Nächste Woche scheint der Song tatsächlich die Nummer 1 der Singlecharts zu werden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben