Lokalfunker entscheiden über Verzicht auf DAB+ in digitaler Welt

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Was haben die Lokalfunker denn über DAB+ zu entscheiden? Lass sie ruhig weiter ihr Süppchen in der analogen Rauschsoße kochen. DAB+ wird auch ohne sie zu einer Erfolgsgeschichte. Ich habe in NRW schon an so vielen Stellen DAB+ Radios in Aktion gesehen. Ob auf der Baustelle Sunshine Live via hypermodernem Makita-Baustellenradio oder beim Friseur das Schlagerparadies aus einem DUAL. DAB+ wird kommen. Und wer DAB+ hört, der hört den Lokalfunk eben nicht.
 
Der Friseursalon hätte aber auch keine Probleme, das Programm seiner Wahl statt via DAB+ in viel größerer Auswahl via Internet zu beziehen...
 
Internet ist in meinen Augen kein klassischer Rundfunk sondern eine kostenpflichtige 1 zu 1 Verbindung. Ohne Netzzugang kein Radio. DAB+ erfordert eben keine Internetflatrate. Daher hinkt der Vergleich etwas. Allenfalls würde ich noch eine (stationäre) Versorgung über DVB-S gelten lassen. In meiner Stamm-Pizzeria wird über den SAT Eutelsat 13 z.B. italienisches Radio herangeführt....
 
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Es kommt nicht darauf an, was Du gelten lässt, sondern wie der Markt es entscheidet. Da Internet inzwischen immer und überall ist, ist es auch sinnvoll, Radio darüber zu verbreiten.

Das tut, wie wir aktuell sehen, der Verbreitung von DAB+ keinen Abbruch.

Die Lokalsender haben ein anderes Problem: Für sie gibt es derzeit keine Abdeckungen, die ihre Sendegebiete abdecken. So kommt es zu zusätzlichen Streuverlusten, welche den DAB+-Einstieg noch teurer machen als ohnehin schon.

Hier sind kreaktive Lösungen gefragt: Beispielsweise zunächst Lokalensembles in den Ballungsräumen, für die Kapazität für den jeweiligen Lokalfunk fest vorgesehen ist, der Rest der CUs aber im Plattformbetrieb vergeben werden kann. Oder es werden zusätzlich CUs in allen Lokalmuxen fest für landesweite Anbieter reserviert, die dann für kleineres Geld als im ersten Landesmux on air gehen können.

Möglichkeiten gibt es genug, wenn der Wille vorhanden ist.
 
Stimmt ja so jetzt nicht. Nehmen wir an, man strahlt 10 kW vom Langenberg für das Ruhrgebiet ab. 12 Sender hätten Platz. Verbreiten könnte man Radio Essen, Radio OB, Radio DU, Radio MH, Radio BO, Radio Herne, Radio Emscher-Lippe, Radio Neandertal Radio EN, die Uniradios und evtl. noch einige Sender. So teuer wäre das jetzt nicht, wenn man bedenkt, dass z.B. Radio Essen 2 Frequenzen an unterschiedlichen Standorten hat. Außerdem wurde kommuniziert, dass man durchaus auch Lösungen hat (aber hier noch nicht konkretisiert).
 
Auf diese Lokalfunker kann man doch problemlos verzichten.

Wer DAB+ nutzt wird die auch nicht wieder einschalten. Viele DAB+ User aus meinem Bekanntenkreis verzichten sogar auf den WDR-Mux und hören nur 5C. Denn nur so beugt man dem roten Ohrenkrebs vor. Selbst wenn es jetzt in einem Multiplex 14 gleichgeschaltete Lokalfunker zu hören gäbe (genau so stelle ich mir die Umsetzung in NRW vor - so verhindert man ja wieder den lokalen Wettbewerb), hätten die dank den flotten 5C Angeboten (die sich auch wegen angeblicher Polizeifunk-Störungen nicht ausschalten lassen :) ) wohl ebenfalls kaum eine Schnitte, wenn sie ihr Programm nicht endlich komplett ändern, eigenständig funken und sich endlich mal von der Zentral-Dudel-Fernbedienung abnabeln.
 
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Es kommt nicht darauf an, was Du gelten lässt, sondern wie der Markt es entscheidet.
Richtig, nur: In NRW gelten die Gesetze des Marktes nicht bzw. nur sehr eingeschränkt, weil staatlich eingegriffen wird. Lass' DAB+ kommen, und die Leute haben weniger Grund, sich diese Internetradioqual anzutun.

Viele tun sich diese Qual an, um dem Lokalradio zu entfliehen. Da wird DAB+ die Lokalfunker auch nicht retten.
 
Auch in diesem Artikel lese ich nichts davon, dass das dort ein Statement von Radio NRW oder eine Lokalstation zu DAB abgegeben wird. Weder negativ noch positiv. Vermutlich wird man beim Lokalfunk darüber nachdenken, nach diesem Wink mit dem Zaunpfahl der LfM. Dazu gibt aber auch dieser Artikel nichts her.
 
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Dieser Call-of-Interest geht doch noch ein paar Tage, afaik bis zum 24. September. Nach meiner letzten Erkenntnis hat der Lokalfunk nach wie vor ganz große Bedenken bei DAB. Ob man überhaupt ein Statement bei der Medienanstalt zum Thema abgeben wird ist fraglich. Auch dort hätte man es ja am liebsten gesehen, wenn DAB wieder verschwindet, die Zeitungsverleger haben darauf ja bislang immer mit einem "Mensch, geh weg....geh doch weg" wie bei einer lästigen Stubenfliege reagiert. Und jetzt, wo ihnen auch noch die zweite UKW-Kette so gut wie durch die Lappen gegangen ist, wird es erst recht spannend. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass man immer noch hofft DAB würde scheitern oder zumindest klein gehalten. Digital setzt man doch sehr stark auf IP, das ließen meine immer noch guten Kontakte in die alte Heimat zuletzt verlauten..
 
Warum sollten die Locals in die Spartenverbreitung DAB wechseln, wenn sie mit UKW 25% - 50% der Hörer im Zielgebiet erreichen (nicht technisch sondern als Einschalter)? Omma Elfriede wechselt vermutlich nicht vom seit Jahren bekannten System "UKW" zu DAB. Da muss vmtl. der Sensenmann noch ein ganzes Stück Arbeit verrichten. Nach der natürlichen Auslese schauen wir dann weiter.
 
In Nordwestreinfallen ist irgendein Lokalwurschtler gegen einen Verbreitungsweg. Okay, ich bin dagegen, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Das hat ungefähr dieselbe Relevanz für die Realitäten der Zukunft.

"„Das NRW-Lokalfunksystem ruht sich wahnsinnig auf seinem Lokaljournalismus aus“, urteilte Schalt bei einer Panel-Diskussion zum Abschluss des ersten Konferenztages"
Dem ist nichts hinzuzufügen. Genau so ist es.

Allerdings sind Streamingdienste und ähnliches im Internet keine "Gefahr" für den Rundfunk. Es ist höchstens Konkurrenz (nur zum Teil, da nur auf dem Gebiet der Musikbeschallung), und letztere belebt das Geschäft.
 
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Warum sollten die Locals in die Spartenverbreitung DAB wechseln,

Von wechseln ist doch gar nicht die Rede, sondern von zusätzlich zu UKW. Die Gründe liegen auf der Hand. Digitalradio erzielt starke Zuwächse und man könnte im Verbreitungsgebiet viel besser empfangbar sein. Ebenso könnte man mit Dein FM endlich an den Start gehen und hätte sogar noch Hörer im Gegensatz zum Internet. Die Verleger jammern doch ständig, dass man jetzt mit Metropol neue Konkurrenz bekommt und braucht auch in Düsseldorf "dringend" ne Stützfrequenz weil man ja so schlecht zu empfangen ist. Diese ganzen Probleme hätte man bei DAB nicht. Was ist denn wenn es Interessenten gibt und die LfM einen privaten Lokalmuxx ausschreibt? DAnn möchte ich aber mal sehen, was man in Oberhausen dann für ein Gesicht ziehen wird. Dann wird das Gezeter und Geheule wohl biblische Ausmaße annehmen. Von daher sollte man dort lieber auf Nummer sicher gehen und sich einen Platz sichern, denn auch hier gilt, jeden Platz den ich besetze kann schonmal kein Kokurrent bekommen, aber unternehmerische Weitsicht war noch nie die Stärke in Oberhausen.
 
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Die Verleger jammern doch ständig, dass man jetzt mit Metropol neue Konkurrenz bekommt und braucht auch in Düsseldorf "dringend" ne Stützfrequenz

Was meinst du, was die dann erst über DAB+ meckern in Sachen Konkurrenz. Da ist auf einmal Sunshine Live, Radio BOB!, Absolut, Energy und das Schlagerparadies. Und diese Sender nerven nicht!
Nein, ich glaube kaum dass das bei den Lokaldudlern was mit DAB+ wird. Die machen doch keine Reklame für die Konkurrenz. Zudem würde die Sache mit der Zentralfernbedienung via Oberhausen auf DAB+ noch viel besser auffliegen, wenn in einem Mux z.B. 5 - 8 Lokalfunker gleichzeitig senden. Denn so wird es wohl kommen - oder warum ist da noch "Platz für 4 - 5 weitere Anbieter"? Gut, den können die Verleger ja dann mit Dein, Mein und Unser FM einnehmen.
Aber den Bundesmux mit echtem Privatfunk werden die für die Lokalfunker in NRW bestimmt nicht abstellen. Im Gegenteil: Es ist ja noch eine "2. Bundes-Bedeckung" geplant.
Mit DAB+ hat der Lokalfunk sein Alleinstellungsmerkmal verloren. Da können die Funker noch so hoch mauern. Konkurrenz ist schon da. Und das ist gut. Gut für NRW und die Radiohörer.
 
Es gibt doch fuer die Lokalsender nach wie vor keinerlei Risiko, wenn sie jetzt nicht bei DAB mitmachen. Die LfM wird ihnen sicherlich auch noch in 3 oder 5 oder 7 Jahren eine Gelegenheit zum Einstieg bei DAB+ bieten, da koennen sie auch kurz vor Ultimo erst auf DAB+ gehen, wenn es wirtschaftlich wirklich nicht mehr anders geht.
 
Heisst also im Klartext. Wir machen dann mit, wenn andere sich bewerben sollten. Lieber wäre es uns aber, wenn der Prviatmuxx gar nicht erst ausgeschrieben würde. Wenn ich schon lese "nicht entscheidungsreif bewertet werden", da Frage ich mich, was das noch bewertet werden muss/ soll.
 
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