Erster lokaler DAB+-Multiplex in Rheinland-Pfalz startet

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Ich musste erst einmal in der Landkarte schauen, wo das ist. Wie viele Hörer erreicht man dort auf DAB? Ist das überhaupt zweistellig??? Ich lese da eher wieder sowas wie "Prestigeobjekt einer Medienanstalt" raus. Sie sind auch nicht die ersten, wir haben in Hamburg auch einen lokalen Multiplex, der übrigens nach dem Ausstieg eines und dem so-gut-wie-Ende eines anderen schon wieder kräftig wackelt. Nur kann Hamburg nix dafür Großstadt zu sein, da klingt "lokal" schon wieder zu unprovinziell :)
 
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Wenn sie noch nicht mal entschieden haben, ob sie über DAB+ oder DRM+ senden möchten, ist das eine Nichtmeldung. Diesen vor allen von Rheinland-Pfalz immer wieder vorgebrachten DRM+-Quatsch haben wir vor zwei Jahren hier groß und breit im Forum diskutiert, und da DRM+ in Deutschland völlig unrealistisch ist, aber das Potential hat, DAB+ durch Verunsicherung von Veranstaltern und Hörern kaputtzuschießen, kann ich darin nur eine Sabotageaktion gegen DAB+ sehen. Also eine Anti-DAB+-Meldung.
 
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DRM+ wird nur auch mitbenutzt, da sie zuerst mal mit dem mobilen Senderchen (100W) der FH Kaiserslautern anfangen. Dort ist eben auch der DRM+-Sender mit dabei. Es dürfte klar sein, daß DRM+ beinahe unter Ausschluß der Öffentlichkeit gesendet wird, es sei denn das dortige Domradio bringt dann auch geeignete Empfänger auf den Markt.
 
Warum eigentlich eine Anti-DAB-Meldung?! DRM+ macht durchaus Sinn und warum auch nicht als ein Nachfolgestandard für UKW irgendwann. Warum sollte es nur ein System für die Rundfunkübertragung geben?schon jetzt hat man vielseitige Empfangswege.
 
DRM+...keine Empfänger... Dom-Radio Studio Nahe.... klingt mal richtig erfolgversprechend....:wow:
 
Hallo zusammen,

da es mich/ uns betrifft, will ich mal mitreden:
Ja wir wollen in 2016 unser Pfarrradio neben UKW auch über DAB+ ausstrahlen, mittelfristig auch über DRM+.
Unser Sender wird in 2016 10 Jahre alt, die Lizenz wird neu ausgeschrieben. Wir betreiben seit Beginn den Sender selbst. Wir haben ein Technik und Programm Team.
Ich persönlich höre seit 2 Jahr DAB+ und bin begeistert, die Kollegen haben auch gute Erfahrung gemacht.
Es gibt bei der BnetzA wie bei der LMK Leute die über den Tellerrand schauen, so wie wir. Daher haben wir gefragt ob wir auch über DAB+ und auch DRM+ senden könnten.
Wir haben Lust und auch das know how - von daher wollen wir da ran. Uns ist bewusst, dass es für DAB+ wenig Empfänger unter den Hörern gibt, erst recht bei DRM+. Aber irgendwie muss man ja mal anfangen.
Ich geben gerne zu: DRM+ ist erst mal ein Hobby von uns. Schau ma mal … was draus wird.
Viele Grüße Michael Pauken
 
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Warum eigentlich eine Anti-DAB-Meldung?!
Also:
  • DAB+ sendet im Band 3. Das ist frei, weil dort bis vor wenigen Jahren das Fernsehen sendete, was im Zuge der Digitalisierung komplett ins Band 4 gewandert ist. Rein technisch kommen sich DAB+ und UKW also überhaupt nicht in die Quere.
  • DRM+ sendet im Band 2. Da sendet bereits UKW. Damit verschärft DRM+ das UKW-Frequenzproblem, statt es zu lösen. Und kann dort entweder nur weitere Funzeln in den Äther quetschen, oder es muss UKW abgeschaltet werden.
  • Es gibt schon millionenfach Empfänger für DAB+. Für DRM+ praktisch noch gar keine.
  • Um die Digitalisierung durchzusetzen, braucht DAB+ einen klaren Plan. Wenn jetzt plötzlich wieder DRM+ aufpoppt, verunsichert das Veranstalter wie Verbrauchen, und am Ende bleibt man doch bei UKW, bis man vom Internet weggeputzt wird.
 
Ich denke nicht, dass die Verbraucher verunsichert werden, sondern es ist normal, dass der technische Fortschritt weitergeht. Nehmen wir DVB-S, wo wir nun mit UHD den 3. Standard bekommen. Das wird beim Hörfunk nicht anders sein. Warum nicht in DRM+ mit bestehenden UKWk-Sendern weitermachen. FM extra gab es in NL ja auch, wo man auf einer Frequenz 2 Programme zusätzlich verbreiten konnte.
 
Jetzt kommen wieder diese phantasielosen Großstadtpfeifen und meinen, sie können für Amüsemement sorgen, wenn sie sich über Engagement in ländlichen Räumen lustig machen. Kinder, der Witz hat schon vor 100 Jahren Patina angesetzt.
Macht euch mal darüber Gedanken, WO in Deutschland die ersten privaten Radiosender on air gingen. Neben München sehe ich da ja wirklich nur absolut großstädtische Standorte: Kaufbeuren, Hochrhein, Ludwigshafen, Schleswig-Holstein...
 
Fragt man in der Radioszene nach, wäre den Radiomachern DRM+ lieber. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ein digitaler Träger 'unter' das UKW-Signal gelegt, die bei Programmanbietern bei DAB so verhasste Paketstruktur wäre also nicht mehr gegeben. Radio Hamburg würde die 103,6 behalten und Alsterradio die 106,8. Und zunächst im Simulcast analog und digital senden und irgendwann nur noch digital. Man behält also UKW und sendet doch digital, ist doch alles bestens :)

Aber ich gebe auch zu, dieses Modell befürwortet nur die Großen, die starke Frequenzen haben. Da sehe selbst ich bei DAB mehr Entwicklungschancen und Fairness, das darf ich nur nicht offen bei den Leuten sagen, für die ich arbeite *ggg*. Das Projekt dort in Rheinland-Pfalz kann ich nicht beurteilen, da ich mich in dieser Kante nicht auskenne. Danke schon mal an primatus für die Erläuterungen. Müsst ihr das Projekt selbst finanzieren oder erhaltet ihr Kirchengelder dafür? Mutter Theresa Radio....lol. Dann könnte sogar Tobias Wacker aus Lüneburg sein Projekt bei euch starten, für Hamburg reichte nämlich das Geld nicht. Muss er dann halt nur Nahe 1 und nicht mehr Elbe 1 nennen :). Oder - was las ich heut früh irgendwo in einem Newsletter - dieses Projekt Greensleevesradio. Oder eine Wiederauferstehung von mauma fm, die in Hamburg schon wieder weg vom Fenster sind. Und alle anderen die auf DAB wollen, aber bisher nicht können. Kommt mir alles ein bisschen vor wie UKW in den Anfangstagen. Am Ende werden sich doch wieder die Großen durchsetzen, wenn, ja wenn sie mal DAB wollen. So lange sie aber nicht wollen kann ich euch nur viel Spaß bei eurem Projekt wünschen. So ganz uninteressant finde ich es nicht, eine Revolution ist es aber auch nicht.
 
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Fragt man in der Radioszene nach, wäre den Radiomachern DRM+ lieber. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ein digitaler Träger 'unter' das UKW-Signal gelegt, die bei Programmanbietern bei DAB so verhasste Paketstruktur wäre also nicht mehr gegeben. Radio Hamburg würde die 103,6 behalten und Alsterradio die 106,8. Und zunächst im Simulcast analog und digital senden und irgendwann nur noch digital. Man behält also UKW und sendet doch digital, ist doch alles bestens :)
Ich glaube, Du beziehst Dich auf IBOC: https://en.wikipedia.org/wiki/In-band_on-channel
In Europa ist dieses nicht ohne Weiteres umsetzbar, da hier das Kanalraster, anders als in Nordamerika, bei 100 kHz liegt.

Warum haben einige Radiomacher nur so einen Schiss vor digitalen Multiplexen?!
Was spricht denn dagegen, sich richtig ins Zeug zu legen und durch ein attraktives Programm Hörer zu gewinnen?
Per aspera ad astra, so sagte der Lateiner. Weshalb macht ihr euch diesen Grundsatz nicht auch zueigen: Durch Mühsal gelangt man zu den Sternen, nicht durch Konkurrenzverhinderung.
In einem Multiplex herrscht eine Gleichberechtigung aller Veranstalter und nur derjenige mit dem besten Programm kann auch die meisten Hörer auf sich vereinen. Genau so sieht echter Wettbewerb aus.
 
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Warum haben einige Radiomacher nur so einen Schiss vor digitalen Multiplexen?!

Weil sie sich über Jahre hinweg ihre Marktposition hart erarbeitet haben und durch einen Technikwechsel quasi bei null anfangen. Das denken sie zumindest. Dabei zeigt sich in ersten Marktanalysen von DAB und Webradio daß dem nicht so ist. Die starke Marken setzen sich auch digital durch und kleine Neulinge haben es sehr schwer, selbst wenn sie in technischer Hinsicht künftig gleichgestellt sind.
 
Wie gesagt, nach einem DRM+-Umstieg bliebe das grundsätzliche UKW-Frequenzproblem erhalten. Und beim Hybridbetrieb verschärft sich das UKW-Frequenzproblem noch zusätzlich, weil die digitalen Signale dann nicht auf der Nennfrequenz ausgestrahlt werden (denn dort sitzt schon das analoge Signal), sondern knapp daneben. Dafür bräuchte man also größere Schutzabstände zwischen den einzelnen UKW-Signalen, dafür müsste man also im Prinzip das UKW-Netz entwder komplett neu koordinieren, und einzelne Frequenzen umkoordinieren (und dabei einige streichen). Der Aufwand wäre enorm. In den USA, wo das ähnliche HD-Radio-System etabliert wurde, gibt es von alters her größere Schutzabstände, deswegen ist das mit der Situation in Europa überhaupt nicht vergleichbar.

DAB+ ließ sich durch die UKW-Sender so lange ignorieren, gerade weil es in einem anderen Frequenzbereich sendet und dadurch UKW nicht in die Quere kommt. Aber das ist das gerade ein entscheidender Vorteil von DAB+.

Dass der Paketzwang von DAB+ für viele Programmveranstalter eine - zumindest emotionale - Hürde darstellt, habe ich inzwischen auch gelernt. Und, klar, wenn sich die einzelnen Veranstalter innerhalb eines Muxes nicht über den angestrebten Ausbaustand einig sind, ist das auch ein praktisches Problem, siehe Bundesmux. Aber: ist die Abhängigkeit von einem Sendernetzbetreiber (Media Broadcast) und das Gefangensein in dreißig Jahre alten Koordinierungen denn soviel besser?
 
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Weil sie sich über Jahre hinweg ihre Marktposition hart erarbeitet haben und durch einen Technikwechsel quasi bei null anfangen. Das denken sie zumindest. Dabei zeigt sich in ersten Marktanalysen von DAB und Webradio daß dem nicht so ist. Die starke Marken setzen sich auch digital durch und kleine Neulinge haben es sehr schwer, selbst wenn sie in technischer Hinsicht künftig gleichgestellt sind.
Ich glaube auch, dass die Radiosender da ein Problem bei DAB+ sehen, das nicht existiert. Wenn man als Beispiel das über Jahre eingeführte Kabelradio sieht, welches auch auf anderen UKW Frequenzen arbeitet, so hören dann dort trotzdem 90+% ihren Lieblinssender, den sie auch auf terrestrischer Verbreitung hören, sogar noch mit der Hürde, dass bei den meisten Anlagen ohne RDS kein Name des Senders angezeigt wird und man so die Sender noch schwerer findet, im Gegensatz zu DAB+ Radios die grundsätzlich den Namen anzeigen.
Einmal durchscrollen, Sender speichern und hören. Auch für Radio Hamburgs Zweitsender HH2 wäre somit eine gute Verbreitung im Gegensatz zur im Stadtrand verrauschten 95.0 gegeben.
 
Weil sie sich über Jahre hinweg ihre Marktposition hart erarbeitet haben und durch einen Technikwechsel quasi bei null anfangen. Das denken sie zumindest. Dabei zeigt sich in ersten Marktanalysen von DAB und Webradio daß dem nicht so ist. Die starke Marken setzen sich auch digital durch und kleine Neulinge haben es sehr schwer, selbst wenn sie in technischer Hinsicht künftig gleichgestellt sind.
Demnach sind die Ängste der Platzhirsche also unbegründet.

Ich kann das übrigens bestätigen: Vor einigen Jahren habe ich meinen Eltern ein WLAN-Radio mit über 200 voreingestellten Programmen geschenkt. Wenn ich zu Besuch bin, läuft dennoch die meiste Zeit WDR 2, das man vor Ort mit jedem billigen UKW-Radio empfangen kann.
Auf meine Nachfrage erfuhr ich den Grund: Die reinen Webradios bringen fast nur Musik und wenn es doch mal eine Moderation gibt, ist sie meist sehr unprofessionell. Die Abfolge der Titel würde sich bei den Internetradiostationen alle paar Tage wiederholen, außerdem fehle dort der regionale Bezug.
 
Siehst du, genau deswegen funktioniert DAB bislang nicht. Es nützt nichts ein hessisches Rockradio oder einen badischen Techno-Sender im Ruhrpott auszustrahlen, das bringt null zusätzliche Hörer. Daran ist schon Kiss FM gescheitert, hier hatte der gute Frank gemeint er könne ein Berliner Szeneradio bundesweit als Marke verbreiten. Weit gefehlt. Internetradios funktionieren dagegen ganz gut, wenn sie von den regionalen Marktführern kommen. Hörer wechseln kurz die Musikfarbe (oft nur zwischen 10 und 20 Minuten) um dann doch wieder zur Mutter zurück zu kehren. Mit Musik kann man im Netz ansonsten im klassischen Radio nix mehr gewinnen, das klassische Nur-Webradio hat zwischen 0 und 10 Hörern gleichzeitig, mehr geht in der Regel nicht. Ein ganz wichtiges Kriterium ist heute die Skip-Funktion, wenn ein Musiktitel nicht passt. Und das kann klassisches Webradio nicht. DIE Killer Application von Radio ist Lokalität/Regionalität. Daher schneiden Lokalsender, die nur im Web senden, gar nicht mal so schlecht ab gegenüber zumeist hörerlosen Nur-Musik-Wellen, die oft 0 Hörer haben.
 
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Ich glaube auch nicht an das Geschäftsmodell "lineares Webradio". Web ist Lückenbüßer, wenn Broadcast nicht zur Verfügung steht, oder für individualisierte Inhalte. Und bei letzterem kann man national nichts reißen, regional oder lokal schon gar nicht, das wird durch die Global Player ausgetragen.

Unter anderem deswegen ist es so wichtig, ein digitales lineares Rundfunksystem zu besitzen. Und da ist eben nur Platz für DAB+, nicht für DRM+. Wenn DAB+ scheitert, können die UKW-fixierten Programmveranstalter in 20 Jahren ihre Todesanzeige bei Facebook posten, das war's dann.
 
Es nützt nichts ein hessisches Rockradio oder einen badischen Techno-Sender im Ruhrpott auszustrahlen, das bringt null zusätzliche Hörer.

Also ich hab sunshine live nach jahrelanger Abstinenz wiederentdeckt. Der badische ‚Technosender‘ ist schon länger eine bundesweit bekannte Marke. Wie Klassikradio auch. Beide Sender haben jahrzehntelang auch was für ihre Bekanntheit getan. Beim Joggen oder Autofahren mal was Elektronisches auf die Ohren - Warum nicht? Für SL/Klassik lohnt sich DAB+ durchaus als "verlängerter Kabelanschluss".

Hörer wechseln kurz die Musikfarbe (oft nur zwischen 10 und 20 Minuten) um dann doch wieder zur Mutter zurück zu kehren.

Jein. Die Spartensender der großen deutschen Radio-Stationen kommen meist nicht an die originalen Internetmarken wie etwa SOMA FM heran. Wer wirklich was Originelles will, verlässt dann im Netz die lokale Marke.

Die lokalen Sender vor Ort bleiben aber wie du richtig beobachtest hast meist in Sachen Pop und Information die große Schnittmenge. Deshalb ist Internet und DAB+ für die normalen Musiksender mit maximaler Schnittmenge kein großer Angriff.

Es ist auf jeden Fall gut dass nach der Uni-KL nun auch die privaten Programme die lokalen Multiplexe testen. Der große Kritikpunkt an DAB+ ist ja auch die fehlende lokale Flexibilität. Und da wird jetzt halt das Gegenteil praktiziert. In diesem Sinne: Versuch macht klug :) ...
 
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Fragt man in der Radioszene nach, wäre den Radiomachern DRM+ lieber. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ein digitaler Träger 'unter' das UKW-Signal gelegt, die bei Programmanbietern bei DAB so verhasste Paketstruktur wäre also nicht mehr gegeben. Radio Hamburg würde die 103,6 behalten und Alsterradio die 106,8. Und zunächst im Simulcast analog und digital senden und irgendwann nur noch digital. Man behält also UKW und sendet doch digital, ist doch alles bestens
Da verwechselst Du was. Das mit dem digitalen Träger unter dem UKW-Signal war dieses HD-Radio (vermutlich das, was weiter oben auch als IBOC bezeichnet wurde), was wohl auch in den USA praktiziert wird. Das in Europa IMHO komplett vom Tisch, es gab einige Versuche wohl. DRM+ sendet auf eigenen Frequenzen, entscheident ist: ein Programm pro Frequenz. Auf DRM+ setzten Anbieter Hoffnungen, die nur ein einziges Programm für ein definiertes Sendegebiet betreiben und dort sich nicht einem Ensemblezwang unterordnen wollen, und die Sendeanlagen selbst betreiben wollen. Das sind weniger die großen Ketten, als eher Lokal- und Regionalsender, in dessen Verbreitungsgebiet es sonst nur überregionale Anbieter gibt, wo es nicht sinnvoll ist, mit denen in ein gemeinsames Ensemble zu gehen. Für DRM+ war und ist wohl die Lobby hierzulande viel viel zu klein gewesen, als dass es eine Chance gehabt hätte, auch wenn da wohl deutsche Firmen aktiv dran beteiligt waren und diverse Tests machten, und wo wohl in Rheinlandpfalz noch ein paar (letzte?) Versuche unternimmt, das doch noch zu etablieren.
Mit DAB+ werden sich solche Anbieter auf unterschiedliche Kompromisse einlassen müssen: größeres Sendegebiet mit Anbietern aus Nachbarregionen teilen und/oder selbst Betreiben von kleineren Ensembles nach dem Vorbild Digris in Zürich und zusätzliche Kanäle senden.
Das mit den Kleinst-Ensembles scheint man nun auch in KL inzwischen zu testen (wo bislang noch DRM+hochgehalten wurde).
 
Vorteil ist ja an DAB: Gleicher Sender mit jedem Turm in der Region auf derselben Frequenz.
Wo liegt eigentlich das Problem, dass man nicht z.B. in RLP SWR1 überall z.B. über 101.0 MHz, SWR3 über 103.0, ... ausstrahlt?
Bei Lokalradios könnte man auch alles mit zwei verschiedenen Frequenzen machen: Alle bekommen z.B. 98.0 und von nebeneinanderliegenden Programmen bekommt eins eben 89.0.
 
Da verwechselst Du was. Das mit dem digitalen Träger unter dem UKW-Signal war dieses HD-Radio (vermutlich das, was weiter oben auch als IBOC bezeichnet wurde), was wohl auch in den USA praktiziert wird.
Nein. In diesem Punkt sind HD-Radio und DRM+ gleich. Im Hybridbetrieb sendet das digitale Signal nicht auf seiner Nominalfrequenz (dort ist schon das analoge Signal), sondern knapp daneben.

Vorteil ist ja an DAB: Gleicher Sender mit jedem Turm in der Region auf derselben Frequenz.
DRM+ kann angeblich auch Gleichwelle. Allerdings nur im rein digitalen Modus (also nicht bei analog-digitalem Hybridbetrieb), und es gibt kaum praktische Erfahrungen. Bei DAB+ hat man auch erst durch die Praxis vieles gelernt, was in der Computerberechnung anders vorhergesehen war. Die Vorteile von DAB+ gegenüber DRM+ sind andere, und die wichtigsten habe ich ja erst oben wieder aufgeführt.

Wo liegt eigentlich das Problem, dass man nicht z.B. in RLP SWR1 überall z.B. über 101.0 MHz, SWR3 über 103.0, ... ausstrahlt?
Warum man UKW-Ketten nicht per Gleichwelle betreibt? Weil das nicht geht. Mehrwegeempfang bei analogen Trägern verstärkt sich nicht, sondern stört sich gegenseitig. In ganz bestimmten Szenarien kann man diese Störungen minimieren, aber in der Fläche geht das einfach nicht. Die Frage ist auch schon ein paar Mal hier im Forum gestellt worden.
 
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Zitat von Ganztageshörer:

Wo liegt eigentlich das Problem, dass man nicht z.B. in RLP SWR1 überall z.B. über 101.0 MHz, SWR3 über 103.0, ... ausstrahlt?


Warum man UKW-Ketten nicht per Gleichwelle betreibt? Weil das nicht geht. Mehrwegeempfang bei analogen Trägern verstärkt sich nicht, sondern stört sich gegenseitig. In ganz bestimmten Szenarien kann man diese Störungen minimieren, aber in der Fläche geht das einfach nicht. Die Frage ist auch schon ein paar Mal hier im Forum gestellt worden.

In Hessen kann man das Problem der UKW-Gleichwelle wunderbar beobachten. Versuch mal in Rüsselsheim RadioBOB auf 101,4 oder Antenne Frankfurt auf 95,1 (jeweils die gleiche Frequenz in Frankfurt und Wiesbaden) zu hören, ein Genuß ist es nicht.
 
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