Warum bundesweite Sender künftig boomen werden

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Der gute Dr. Fu Man Chu hat ja schon angedeutet, daß die Zukunft des Hörfunks in nationalen Radiomarken liegen könnte. Einige stehen hier laut meinen Infos in den Startblöcken und warten nur noch den richtigen Moment ab. Endlich ist es dank Digitalisierung möglich ohne föderalistische Einschränkungen bundesweit zu senden, als erstes baut NRJ wie bekannt ab Januar seine Programme um und richtet sich national aus. Andere Marken wie Klassik Radio, Bob, sunshine live, RTL u.a. versuchen das schon, noch mehr oder wenig halbherzig.

Warum bundesweit bommen wird? Weil man künftig national und doch regional senden kann. Das hat mir heute jemand vom Institut für Rundfunktechnik erklärt wie das geht. Ich bin kein Techniker, aber ich gebe es mal so wieder, wie ich es verstanden habe. Grundlage wird DAB. Zu den Kosten, die man bisher für ein landesweites Sendernetz gezahlt hat, bekommt man künftig einen nationalen Kanal.

Und wie geht dann trotzdem regional? Weil die nächste Generation der Radiogeräte Smart Radios sein werden, die man mit dem Internet verbinden kann. Dann läuft das nationale Programm terrestrisch auf DAB, wird aber zu gewissen Zeiten für regionale Einsprenkler unterbrochen, die per IP zugesteuert werden. Das können Programmelemente sein - News aus der Region, verkehr, Veranstaltungstipps, aber auch Werbung. Je mehr der Hörer beim Einrichten seines Gerätes bei der Regsitrierung per Internet von sich preisgibt, um so mehr gezieltes Spot Targeting ist möglich.

Und noch was geht laut dem IRT Menschen künftig: das Überspringen von Musiktiteln. Ist ein Hörer durch Adele genervt, drückt er einfach die Skip-Taste, so lange bis er Musik hört, die gefällt. Nach einer gewissen Zeit synchronisiert das Radio wieder mit dem regulären Programm, das dann wieder über DAB kommt.

Ich weiß, daß es im Business immer noch zahlreiche Kollegen gibt, die der Digitalisierung skeptisch gegenüber stehen. Ich jedenfalls bin inzwischen überzeugt, daß sie eine Notwendigkeit ist. Und der große Konkurrent der etablierten regionalen Sender werden neue bundesweite Marken werden. Jede Wette!?
 
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Also sprechen wir hier von der Art Radio, wie es der DLF schon lange Zeit macht?

Ich frage mich noch etwas: scheinbar haben die Hörer ihrer "Regionalsender" die Station mit ihrem Geschmack gefunden und hören diesen seit Jahren. Wie wollen die neuen deutschlandweiten Sender jetzt diese Hörer abwerben? Die älteren Hörer bleiben garantiert bei "ihren" Sendern, die jungen Leute hören eher Musik im Internet statt über Antenne. Ich hoffe nicht, dass die besagten Radiosender jetzt viel Geld investieren, aber der Erfolg bleibt am Ende aus. Sie werden eher nicht mehr Hörer generieren, das ist meine Einschätzung.

Eher sollte die Erhebung der MA nachgedacht werden: hier sollten genauere Zahlen ermittelt werden, auch die Hörgewohnheiten im Internet und wie die Nutzer generell noch zum Medium Radio stehen.
 
Und noch was geht laut dem IRT Menschen künftig: das Überspringen von Musiktiteln. Ist ein Hörer durch Adele genervt, drückt er einfach die Skip-Taste, so lange bis er Musik hört, die gefällt. Nach einer gewissen Zeit synchronisiert das Radio wieder mit dem regulären Programm, das dann wieder über DAB kommt.

Wennn das auch mit Werbung und dümmlichen Gewinnspielen a la geheimnisvolles Geräusch geht, solls mir recht sein.
 
Andere Marken wie Klassik Radio, Bob, sunshine live, RTL u.a. versuchen das schon, noch mehr oder wenig halbherzig.
Warum ist RTL dann nicht bundesweit über DAB+ zu hören?
Und noch was geht laut dem IRT Menschen künftig: das Überspringen von Musiktiteln. Ist ein Hörer durch Adele genervt, drückt er einfach die Skip-Taste, so lange bis er Musik hört, die gefällt.
Uuuh, das dürfte bei den meisten Stationen aber lange dauern. :D
 
RTL wartet noch ab bis DAB + flächendeckender ausgebaut ist, denke in 2 bis 3 Jahren ist RTL auch über DAB + zu hören sei es im aktuellen Bundesmuxx oder im 2. geplanten Bundesmuxx.
 
Also ich will ja nicht motzen, aber sämtliche ARD-Radios sind seit Jahren, teils sogar schon seit Jahrzehnten bundesweit zu empfangen. Selbiges trifft auch auf die wichtigsten Privatsender zu. Von denen ist ebenfalls ein großer Teil seit etlichen Jahren per Sat zu empfangen und in den zahlreichen Kabelanlagen der Republik vorhanden. Insofern ist nichts davon neu...
RTL bzw. das Vorgängerprogramm Radio Luxemburg war von Anbeginn als bundesweites Radio angelegt. Auch das ist daher alles andere als neu.
 
Ist in den USA ja schon lange so, regionale Werbung FM und nationale Werbung im Internet-Stream. Kotzt mich an, ich würde lieber lokale Werbung auf CBS-FM hören, wenn schon Werbung überhaupt.
 
@WellenreiterBN:
Ich kann auch sehr gut auf RTL in seiner jetzigen Form verzichten. Seit der letzten Reform ist es gänzlich überflüssig, weil es diese Art von Programm eh schon in jedem Winkel Deutschlands terrestrisch zu hören gibt. Aber wenn die Macher meinen ... :rolleyes:

@Radiokult:
Über Kabel und Sat hören doch angeblich nur die Freaks Radio. ;)
 
Bundesweite Sender könnten künftig boomen, müssen sie aber nicht. Wenn es regional bis lokal ausgerichtete Programme wieder darauf ansetzen würden, auch tatsächlich so zu senden und einen Teil ihrer geographischen Austauschbarkeit aufzugeben, bin ich überzeugt davon, dass das Lokalradio am Ende besser dastünde. Sofern der örtliche Hitsender "von hier" jedoch weiterhin quer durch die Republik bis auf wenige Ausnahmen überall ähnlich klingt und sich der auf das Sendegebiet bezogene Wortanteil auf ein Minimum beschränkt, bleibt die Zukunftsvision von @Gegenstromanlage bzw. IRT nur folgerichtig.

Dann läuft das nationale Programm terrestrisch auf DAB, wird aber zu gewissen Zeiten für regionale Einsprenkler unterbrochen, die per IP zugesteuert werden. Das können Programmelemente sein - News aus der Region, verkehr, Veranstaltungstipps, aber auch Werbung. Je mehr der Hörer beim Einrichten seines Gerätes bei der Regsitrierung per Internet von sich preisgibt, um so mehr gezieltes Spot Targeting ist möglich.
Ich wähnte mich beim Radiohören bislang fernab solcher Welten. Doch scheinbar halten diese "Somebody is watching you"-Überwachungs-, Personalisierungs- und Werbetaktiken jetzt auch im Hörfunk Einzug? Ich hoffe nicht.
 
Es erfreut mich stets, wenn andere Zeitgenossen auch zu den Erkenntnissen kommen, die ich schon vor Jahren verkündet habe. Aber das bin ich gewohnt. Katzen sind halt Visionäre und verfügen über mehr Sinne, als ihr glaubt. Früher habe ich manchmal angerufen und Medienunternehmen ungefragt Tipps gegeben. Diese wurden dann meistens umgesetzt. Aber so billig bin ich heute nicht mehr zu haben...
 
Ich bin komplett gegenteiliger Ansicht. Wenn Radio Zukunft haben will, dann sehe ich das nur in der Regionalität. Bundesweit macht doch heute schon jeder - und jeder mit den gleichen durchschaubaren Rezepten. Alle bundesweit agierenden Sender sind mehr oder wenigher austauschbar.

Ich wage die Behauptung: Nur wer sich mit Kenntnis und Aufwand in lokale und regionale Mikrokosmen begibt, wird auf Dauer die Relevanz erzeugen, die ihn unersetzbar macht.
 
RTL wartet noch ab bis DAB + flächendeckender ausgebaut ist, denke in 2 bis 3 Jahren ist RTL auch über DAB + zu hören sei es im aktuellen Bundesmuxx oder im 2. geplanten Bundesmuxx.

So wie RTL momentan klingt - mit vorproduzieten Lachern und schlimmer Dudelmusik - wird es keiner im Bundesmuxx vermissen. Ich hoffe das bleibt so. Denn mit dem alten RTL aus Lux - so wie es viele gemocht haben - hat das neue Programm so gut wie gar nichts mehr gemein.
 
Ich bin komplett gegenteiliger Ansicht. Wenn Radio Zukunft haben will, dann sehe ich das nur in der Regionalität.

Also was Regionalität angeht, am schnellsten Informiert und mit Bildern versorgt bin ich aus unserer Stadt, aus der Stadt eigenen Facebook Gruppe mit über 20.000 Mitgliedern, wenn irgend jemand Nachts einen Böller schmeißt steht es zwei Minuten später darin inklusive wo es her kam, das gilt auch für Blitzer, Unfälle oder sonstige Ereignisse. Ein paar Stunden später eben noch schnell auf der Lokalseite der Zeitung nachgeschaut und man ist auf einem besseren Informationsstand als ihn unser Lokalradio, Radio Vest jemals bringen könnte.
Ich vertrete da die Meinung Radio soll bzw. muss Unterhalten, aber nicht nur mit Titel ansagen und 20 Hits am Stück. Das es auch Bundesweit geht sieht man ja an unseren Nachbar, in Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, oder UK. In allen Ländern gibt es Landesweite Sender aber auch trotzdem noch kleine Regionale klitschen.
 
und man ist auf einem besseren Informationsstand als ihn unser Lokalradio, Radio Vest jemals bringen könnte.
Das zeigt nur, wie schlecht dieses Radio ist. Was hindert diesen Sender, genau wie Du auf das Facebook-Netzwerk zurückzugreifen, die dortigen Infos handwerklich sauber aufzubereiten und zu bewerten/einzuordnen, und das ganze mit einem gut gemachten Unterhaltungspaket aus Musik, Comicals, Hörerbeteiligung, Service etc. zu verpacken?
 
Die großen Dudelsender können sich derzeit noch ganz gut über Wasser halten - so oft wie die Hörer auf der Autobahn umschalten ist zumindest die totale Reichweite der Einzelsender noch recht vorzeigbar (viele hören mehrere Dauerdudel-Nerv-Sender ganz kurz oder schalten einen Sender stumm, dummerweise wird die Chance mit einem Werbespot in Kontakt zu kommen aber gerade dadurch immer geringer). Und genau dieser Umstand treibt die Sender in die finanzielle Bredouille und senkt das absolute Tarifniveau, noch lange bevor DAB den großen Durchbruch erlebt. Besser durchhörbare Spartensender wären die einzige Möglichkeit diesem Desaster entgegenzuwirken.

Die MA-Radio-Lobby hat bis heute große Angst davor mithilfe eines exakt umrissenen, technisch überwachten Panels genaue und verlässliche Daten zu Tage zu fördern, die die Radionutzung besser beleuchten, weil sie ahnt dass das derzeitige Angebot bei den begehrten Hörerschichten zu permanenten Fluchtreflexen führt. Das Fehlen belastbarer Daten vergrößert aber nur den Vertrauensverlust bei den Werbetreibenden, was wiederum den Tarif in den Keller jagt.
 
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RTL aber nur in Form des Oldie Senders! Alles andere ist Dudelfunk.
Der war doch genauso Dudelfunk - nur mit älterer Musik und noch weniger Info-Nährwert. Dann lieber die Ostseewelle via DAB+.

Wie Mannis Fan sehe ich abenfalls die Zukunft der Radios in der Regionalität. Bundesweite Radios werden niemals einen prozentual hohen Höreranteil bekommen. Höchstens einen mit den DRadios und Klassik Radio vergleichbaren. Solange man das finanziell hinbekommt und nicht private Landeswellen versucht bundesweit nachzuäffen, kann das als Zusatzangebot durchaus funktionieren, wenn man den Sender insgesamt schlank hält.
 
Nur zu dumm dass sich gerade die Wunschzielgruppe der Hitradios so wenig für den Nachtragshaushalt des Stadtkämmerers und die Pläne zur Wiederaufforstung der brachliegenden Kartoffeläcker interessiert. Da muss man sich schon an andere Hörerschichten halten.
 
Der war doch genauso Dudelfunk - nur mit älterer Musik und noch weniger Info-Nährwert. Dann lieber die Ostseewelle via DAB+.

Wie Mannis Fan sehe ich abenfalls die Zukunft der Radios in der Regionalität. Bundesweite Radios werden niemals einen prozentual hohen Höreranteil bekommen. Höchstens einen mit den DRadios und Klassik Radio vergleichbaren. Solange man das finanziell hinbekommt und nicht private Landeswellen versucht bundesweit nachzuäffen, kann das als Zusatzangebot durchaus funktionieren, wenn man den Sender insgesamt schlank hält.
Naja @ Iro klar war RTL Radio nich immer das beste. Es fehlt aber ein Oldie Sender via Dab+.Zur Ostseewelle ja schön würde es sein falls dieser via Dab+ kommt. Jetzt wo es auch in Mv mit dem Dab Ausbau los geht. Könnte es ja noch Überraschungen der Privaten Sender wie die Ow geben.
 
Ich prognostiziere es so (als einfacher Hörer):

Spartenradios bundesweit, da diese mehr Wert auf die Musik legen.
Mainstreamradios regional, da sich diese nicht allein über die Musik profilieren. Hier ist eine regionale Identität hilfreich.
 
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