Das Aussterben der Charts

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Maschi

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Seit gestern sind die Bayern 3 "Schlager der Woche" nicht mehr diese, sondern die Chartshow. Statt zumindest die Neueinsteiger noch, wie man es früher gesagt hätte, "mitschneidefreundlich" auszuspielen, wird ein nichtssagendes Musikbett auch über die Intros gelegt, alles lieblos runtergerattert und Chartüberblicke (USA, UK) finden überhaupt nicht mehr statt.
hr3 hat sich im Rahmen seiner Formatierung zum neuen Jahr vom traditionellen samstäglichen Countdown mit den deutschen Top 10 und den Neueinsteigern getrennt, immerhin hat man Frank Seidels Chartshow einstweilen im Programm gelassen.
Doch nicht nur bei den Popwellen verlieren die Charts Sendezeit und Bedeutung, immer mehr Schlagerwellen stellen ebenfalls ihre Hörerhitparaden ein, zuletzt SWR 4.

Ist also das Format der Hitparaden im Radio grundsätzlich am Ende, hat sich diese Sendeform abgenutzt/totgelaufen?

Das bisweilen geäußerte Argument, etwa von hr3 bei facebook am letzten Samstag, dass die Hörer die Titel aus den Top 10 nicht hören wollten, kann man jedenfalls nicht gelten lassen, fast alles aus den aktuellen Top 10 läuft dort rauf und runter.

Und wer macht eigentlich noch gute (im Sinne von spannend, mit Neuvorstellungen und Titeln die nach einer Maximallaufzeit ausscheiden) Chartsendungen?
Im Bereich der elektronischen Musik würde ich Sunshine Live nennen (Sa 17-19 Uhr), diese tragen auch nicht die Handschrift des 08/15-Tagesprogramms und im Schlagersegment das "Schlagerlotto" von hr4 (So 17-19 Uhr).
 
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Es hat sich bei B3 viel geändert und zwar ins Negative.
Ich bin mit "Schlager der Woche" groß geworden, Die "SdW" könnte B1 oder B2 übernehmen, möcht garnicht wissen, was B3 als nächstes einfällt.
 
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ach, dass ist nur der aktuelle Trend der Berater. Sobald die Quoten in den Keller gehen, wird wieder alles geändert. Die Begründung von HR 3 ist in der Tat lächerlich. Dann spielen sie also rund um die Uhr größtenteils Songs, welche die Hörer nicht wollen. Interessant.
 
Ist also das Format der Hitparaden im Radio grundsätzlich am Ende, hat sich diese Sendeform abgenutzt/totgelaufen?
Ich wünsche mit weiter Charts und Hitparaden. "Ägerlich!" das Reingequatsche in die Titel. Persönlich mitschneiden will ich nicht mehr wie anno dunnemals mit dem Finger auf der AUFNAHME-START-Taste eines Kassettenrekorders. Heute gibt es Internetdienste. Doch wo finden die ihre Quellen, wenn die Titel im Radio nicht mehr ausgespielt werden???
 
Hitparaden setzen ein Interesse des Hörers voraus. Darauf sind die Radiosender ja gar nicht mehr zugeschnitten. Zumindest muss der Hörer über einen längeren Zeitraum hinweg Interesse vorweisen. Tut er das nicht, sind auch Hitparaden überflüssig und man kann genauso gut mit geringerem Aufwand die übliche Rotation dudeln lassen. Die besteht ja, wie gesagt, ohnehin zu großen Teilen aus den höheren Chartplatzierungen.

Abgesehen davon kenne ich niemanden mehr, der Interesse an Musik hat und sich gleichzeitig für irgendwelche Verkaufscharts interessiert.
 
Das nicht, aber es hatte auch etwas von Wertschätzung für die Musik, dass man Titel, die erstmals liefen eben komplett ausgespielt hat. Es ist nicht alles schlecht was früher einmal gut war.

Wir befinden uns aber im jetzt
Man kann doch nicht immer im früher schweifen
Man akzeptiert, was der Sender dir anbietet, oder du wechselst und suchst so lange
den Sender, der auf dich zugeschnitten ist. Ob du den findest, ist ein anderes Thema
 
Also Charts im Radio brauche ich persönlich nicht, habe ich auch schon ewig nicht mehr gehört. Die aktuellen Platzierungen recherchiere ich entweder im Internet oder im Videotext. Zudem bekommt man die aktuellen Tracks eh Tag für Tag im Radio vorgedudelt.

Nebenbei hat SWR3 auch schon lange keine Hitparade mehr im Programm, ohne daß es geschadet hätte. Die veröffentlichen die Top 10 auf ihrer HP und gut ist.
 
... Und wer macht eigentlich noch gute (im Sinne von spannend, mit Neuvorstellungen und Titeln die nach einer Maximallaufzeit ausscheiden) Chartsendungen? ...
Dann empfehle ich mal BRF1 'International Hitparade' und radioBerlin 88,8 'Hey Music'. Sind die zwei ältesten Hörerhitparaden im deutschsprachigen Raum, sozusagen die beiden Rekordhalter. ;o)

Im Jahre 2015 wurden 6 Hörerhitparaden/Chartssendungen (mit SdW) im deutschen Radio beendet, im Jahre 2014 waren es auch 3 oder 4.

Den Rest findest du hier unter 'Charts'.
 
Mal ehrlich,

diese seltsamen Hitparaden mit Hörerbeteiligung sind doch nun wirklich schräg.

Aus meiner Sicht war das Beschiss schon immer. Ich war mal mit einer Schulklasse in den 70ern in Frankfurt. Da schlich ein Mitarbeiter von Werner Reinke rum und sammelte von den Kindern ein, was sie am liebsten hören. Und das war dann Bestandteil der "Hitparade International". Völliger Nonsens! Hört mir bloß mit diesem Hitparaden-Gedöns auf!!!
 
Was soll daran Beschiss gewesen sein?
Zum einen sind und waren Schüler Hörer wie jeder andere (und vor allem interessiertes Hitparadenpublikum),
zum anderen kauft Oma sicher nicht die Plattenläden leer, weder in den 70ern noch heute. Chart-Platzierungen wurden schon immer überwiegend von jungen Käufern bestimmt, oder wer kauft sonst Justin Bieber ständig auf die 1?

Ach ja, bekannt war dieses Verfahren übrigens auch. In den Sendungen auf hr1 gab Reinke immer mal wieder bekannt, wie sich die Hitparade International zusammen setzt.
Die Befragung von Besuchergruppen, Postkartenzuschriften u.ä. ergaben am Ende die aktuelle Wertung. Ohne Beschiss und schlimme Mehrfach-Ausrufezeichen-Empörung.

Inzwischen sind "Hitparaden" obsolet geworden, weil sich die Alten nicht mehr dafür interessieren (und falls doch, mit einem Klick sehen können, was gerade angesagt ist) und die jungen ihre Musik längst aus anderen Quellen beziehen. Damals waren die Chart-Sendungen zum Mitschneiden die einzige Möglichkeit, an aktuelle Musik und Künstlerinfos zu kommen und neue Musik kennen zu lernen. Heute spielt sich alles auf dem Smartphone ab, und zwar schneller, umfangreicher, informativer als jede Radio-Hitparade jemals sein konnte. Dazu noch jederzeit verfügbar. iTunes kills the radiostar.
 
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Was soll daran Beschiss gewesen sein?
Zum einen sind und waren Schüler Hörer wie jeder andere (und vor allem interessiertes Hitparadenpublikum),
zum anderen kauft Oma sicher nicht die Plattenläden leer, weder in den 70ern noch heute. Chart-Platzierungen wurden schon immer überwiegend von jungen Käufern bestimmt, oder wer kauft sonst Justin Bieber ständig auf die 1?

Es interessiert heute einfach keine Sau mehr. Musik bekommt man legal oder nicht legal an jeder Ecke.
Irgendwelche albernen Hörer-Votings sind daher entbehrlich.
Justin Bieber singt?
 
Wenn es danach ginge, wozu gibt es dann noch mitunter echte Wunschsendungen (z.B. bei Bremen 1)? Und wozu braucht es die Bundesliga-Reportagen wenn man in jeder Kneipe oder auch nicht legal daheim Sky o.ä. schauen kann?
 
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Es interessiert heute einfach keine Sau mehr. Musik bekommt man legal oder nicht legal an jeder Ecke.
Darum geht es in Charts-/Hitparaden-Sendungen doch gar nicht. Hier versucht der Hörer, seinen Vorzugstitel nicht nur in dieser betreffenden Hitparade nach oben zu voten, sondern ihn durch eine gute Platzierung anderen Hörern ans Herz zu legen, schmackhaft zu machen. Damit die ihn an jeder, welcher Ecke auch immer, beziehen soll. Hat denn niemand diesem Forum diesen Aspekt im Kopf?
 
Wir befinden uns aber im jetzt
Man kann doch nicht immer im früher schweifen
Man akzeptiert, was der Sender dir anbietet, oder du wechselst und suchst so lange
den Sender, der auf dich zugeschnitten ist. Ob du den findest, ist ein anderes Thema

Tja so erzieht man das Volk äh Hörer. Einfach die klappe halten und schlucken was einen vorgesetzt wird.

Wenn ich solche Beiträge lese wundert es mich nicht mehr das im Radio sich nichts mehr bessert.:wall:
 
Wenn ein Sender diese Voting-Hitparaden abschafft, hat das meist nur einen Grund: das Desinteresse der Hörer! Wären da Beteiligungen von 10000 und mehr Hörer, würde man solche Aktionen auch fortführen.

Manche hier pochen so egoistisch auf "ihre" Radiosendungen mit einer Nostalgie, da kann man nur den Kopf schütteln. Irgendwann war das alles mal Trend und ihr kamt mit. Und dann kommt irgendwann eine Zeit, da läuft der Trend weiter und man selbst möchte da nicht mehr mitgehen. So ist das nunmal. In 30 Jahren wird es das Radio in der heutigen Form nicht mehr geben, sucht euch bis dahin Sender, die euch gefallen. Alternativen gibt es genug.
 
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