Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Neue Zeiten, neue Strukturen. So ist es doch immer. Ich sehe dies ähnlich wie die Herausforderungen, vor denen der klassische Einzelhandel momentan steht. Es gibt auch da jene, die jammern und jene, die mit der Zeit gehen.
UKW hat man einfach so zugeschaufelt, dass es keine Entwicklungsperspektiven mehr gibt. Es sei denn, man würde das ganze Band neu ordnen. Aber dazu hat ja keiner die Eier in der Hose. DAB hat Vor- und Nachteile. Manchmal gehen diese ineinander über. Multiplextechnik: Vorteil wegen Kostenteilung, Nachteil wegen Nutzung ein und derselben Plattform, d.h. unterschiedliche Sendegebiete sind so leicht nicht möglich. Lokalprogramme sind schwer abzubilden, leere Slots in lokalen Multiplexen müssen mitunter durch andere (Sparten)anbieter gefüllt werden. Geht aber. In den Niederlanden hat man jetzt mehrere regionale Layer installiert. Auch da gab es für manche Regionen eine geringere Nachfrage. Da hat man die Sendeplätze nun eben mit Anbietern aus anderen Regionen gefüllt. Hauptsache, man hat erst mal ein interessantes Angebot, damit die Leute Geräte kaufen. Kooperation statt Konkurrenzdenken hilft da unter Umständen weiter. Man muss sich da auch von alten Denkstrukturen lösen. Vermarktung plattformweit statt pro Einzelprogramm ist ein weiterer Gedanke.
 
Bei DAB+ sehe ich nach wie vor das Problem der "Reichweite", was die ARD betrifft. Wo über UKW teilweise mehrere Sendeanstalten der ARD zu empfangen sind, ist bei DAB+ "tote Hose" (nur die landesweite ARD-Anstalt ist empfangbar), obwohl die Technik "angeblich" besser sein soll. Das muss besser werden!

Nur zwei Beispiele: Im Rheinland gehen der WDR und der SWR größtenteils "rauschfrei" über UKW, den Empfang des SWR über DAB+ kann man größtenteils vergessen!

In Teilen Bayerns gehen der BR und der SWR über UKW rauschfrei, SWR-Empfang über DAB+? Fehlanzeige! Keine Chance.
 
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UKW hat man einfach so zugeschaufelt, dass es keine Entwicklungsperspektiven mehr gibt.

Das liegt auch daran, daß kein Bedarf für eine Weiterentwicklung besteht. Es hat sich ja gezeigt, daß JEDE Frequenz früher oder später zu einer Dudelfunk-Frequenz umgewandelt wird, ganz egal, mit welchen Ambitionen sie erstmalig belegt wurde.

Das Problem ist folglich nicht die Übertragungstechnik, sondern daß man dem Hörer über 20 Jahre lang erfolgreich eingeredet hat, daß alles abseits des Mainstreams Mist und damit nicht hörenswert ist.
 
Bei DAB+ sehe ich nach wie vor das Problem der "Reichweite", was die ARD betrifft. Wo über UKW teilweise mehrere Sendeanstalten der ARD zu empfangen sind, ist bei DAB+ "tote Hose" (nur die landesweite ARD-Anstalt ist empfangbar), obwohl die Technik "angeblich" besser sein soll. Das muss besser werden!

Ich war am Wochenende überrascht, das Paket des MDR auch noch in den Autobahntunneln der A71 in Thüringen, in den Tälern des Thüringer Waldes (dort gibt es nicht einmal Handyempfang teilweise) und teilweise bis nach Tauberbischofsbeim in BaWü empfangbar war mit Scheibenklebeantenne. Es tut sich also offenbar was.
 
In den Autobahntunneln wird das MDR Bouquet extra ausgestrahlt, der Bundesmuxx wird im Rennsteigtunnel und den anderen in Südthüringen wohl auch bald folgen.
 
Ich habe mir für meinen PKW den ALBRECHT DAB-Adapter geholt, verbunden über den Kopfhörerausgang mit dem AUX-IN meines Autoradios. Für den Empfang nutze ich die beiliegende Scheibenantenne und bin maßlos enttäuscht.
Auf meinen Fahrten von Hannover nach Paderborn, Freiburg, in den Harz und an verschiedene Orte der Nordseeküste ist der Empfang nicht eine Minute ohne Unterbrechungen. Auf Landstraßen im Weserbergland oder im Harz habe ich mitunter 30 Minuten keinen Empfang.

Mein Fazit: Vom Kauf eines DAB-Adapters für den PKW kann ich nur abraten.
 

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Ich habe mir für meinen PKW den ALBRECHT DAB-Adapter geholt, verbunden über den Kopfhörerausgang mit dem AUX-IN meines Autoradios. Für den Empfang nutze ich die beiliegende Scheibenantenne und bin maßlos enttäuscht.

Print ist tot. Radio ist tot.

Was positiv ist: Es geht langsam. Seeeehr langsam. Und das ist für die Macher wirklich schön, weil sie sich meist noch bis zu Rente retten können.

Aber es lesen halt noch reichlich Leute eine Zeitung, und es hören auch noch reichlich Leute Radio. Die Zahl nimmt ab. Aber wie schon erwähnt - das geht langsam.
 
DAB+ hat ab diesem Jahr das Potential, mich täglich zu erfreuen. Voraussetzung: Neben dem SWR-Multiplex wird ab diesem Jahr auch tatsächlich der Bundesmux via Bornberg ausgestrahlt. Deutschlandradio Kultur, Dradio Wissen und Radio BOB! jederzeit bei der Arbeit hören zu können, wäre eine wirklich tolle Sache.
 
Da sieht man mal wieder wie die Kleinstaaterei immer mehr um sich greift. So haben wir in Skandinavien folgendes Bild:

'Dänemark UKW und DAB+ (UKW Ausstieg in Zukunft möglich)
Schweden UKW kein DAB+
Finnland UKW kein DAB+
Norwegen UKW und DAB+ (UKW Abschaltung in Planung für 2017)

Ich finde, das keine gute Entscheidung von Schweden und Finnland weiter an UKW festzuhalten und noch nicht mal einen Parallelbetrieb durchführen zu wollen.
 
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Oh, da habe ich mich wohl neulich zu früh gefreut.
DAB ist wirklich ein Drama für sich, die Kleinstaaterei ist lästig. Generell kann man ja sagen :
Was andere Länder machen oder nicht machen, sollte uns hier erstmal egal sein.
In NL gibt es DAB-Zwang, in Deutschland vollbringen die Bayern wahre Glanzleistungen, während die Hanseaten sich gerne die Dampflok zurückwünschen. Ich kenne die Hintergründe nicht, warum in Schweden so, in Norwegen anders gehandelt wird. Es kann uns auch egal sein, wenn ein Land keinen Fortschritt haben will.

Wäre der PC-Markt nach den Ansichten des VPRT gehändelt worden, dann hätten wir in Deutschland heute noch
MS-DOS (wieso etwas neues, das alte läuft doch ), die PCs wären 5 Meter groß und Wikipedia-Deutschland bestünde aus ner handvoll Karteikarten.

Ich sehe dem DAB-Treiben positiv entgegen. Zur Zeit suche ich ein neues Küchenradio, im Marktkauf sah ich neulich eines für ca. 40 Euro. Alle WDR-Sender sind drin, der DLF, Techno, Bob, Erbauliches. Rauschfrei. Positiv : der örtliche Zwangsbeglücker ist nicht dabei, also eine Sorge weniger. DAB : Feine Sache. Wenn der Lokalfunk nicht will darf möchte, dann ist er eben nicht mehr dabei. Vom Sandkasten ausgeschlossen, egal wie laut er plärrt und nach Mamis Finanzbrust schreit.
 
Ich finde, das keine gute Entscheidung von Schweden und Finnland weiter an UKW festzuhalten und noch nicht mal einen Parallelbetrieb durchführen zu wollen.

Vermutlich unterschied sich das DAB-Programm der Nordeuropäer inhaltlich kaum von der Ultrakurzwelle, sodass ein Umstieg zwecklos erschien. Diese Gefahr besteht in Deutschland jedenfalls nicht.
 
Da muss man in Schweden aber schon klar sagen, was man will. Sozusagen ein DAB+ light macht doch keinen Sinn. Wenn die Leute sich schon ein Gerät kaufen, wollen die auch wissen wohin die Reise geht.
 
Ich sehe dem DAB-Treiben positiv entgegen. Zur Zeit suche ich ein neues Küchenradio, im Marktkauf sah ich neulich eines für ca. 40 Euro.

Wie teuer war das 40-Euro-DAB+Gerät zuvor? Ich habe mit so einem "Billigheimer" schlechte Erfahrungen gemacht (empfagsschwach und schlechter Klang) und habe es getauscht. Jetzt habe ich für 120 Euro das DIR 3000 von Hama in der Küche und bin begeistert vom Sound und dem DAB+ Empfang. Zudem hat es noch ein WWW-Radio. Ein UKW-Empfang ist damit auch noch möglich. Allerdings nicht sonderlich doll. UKW ist in den neuen Geräten halt mehr eine "Zwangs-Beigabe" :) - Wer will schon noch UKW mit einem DAB+ Gerät hören?
 
Ihr könnt euch jetzt Amüsieren aber es läuft seit fast 2 Jahren top. Habe in der Garage ein 30 Euro Blaupunkt RX12 via Kopfhörerbuchse auf Chinch Apdapter an Aux.Das ganze wird dann per Stereoanlage und RFT Boxen für mich reicht es top klanglich. Und ja es gibt ja auch besseres. Aber für die Garage top. Das Dab+ keine Reichweite hat kann ich nich sagen.Wohne etwar 70 Kilometer von Rostock weg kann Indoor teilweise gut hören.Aber Powerlan macht mir seit Tagen den Empfang etwas platt.Im Auto läuft Dab mit ein Splitter von Clarion mit dem Peral Dab+ Radio.Hier in MV geht Dab+ sehr weit mit nur 2,5KW.Konnte den 5C bis Wolgast mit Aussetzer schon hören! Edit:Empfang bis Wolgast klappt nur mit Magnetfuß Antenne.Mit meiner Aktiv Weiche gehts etwas schlchter bis Abfahrt B109 / Sender Züssow dann ist Schluß.
 
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Seit ich mein Fahrzeug mit vernünftigen Antennen ausgestattet habe, habe ich auch keine Empfangsprobleme mehr!

antenna-car-1-lrg_zpsf0c85fa9.jpg
 
Es ist doch immer wieder interessant zu sehen, wie man jedes noch so kleine Pflänzchen bei DAB wieder zetrampelt. Nach 90elf also nun Schlagerparadies weg. Das freut doch die VPRT-Dampfer wieder ungemein, die können heute mit Sekt auf UKW die nächsten 50 Jahre anstoßen.
 
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So dramatisch muss man das nicht sehen. Man darf ja nicht vergessen, dass das Schlagerparadies kein Regiocast-Programm ist und seit dem 90elf-Ende nur in einer Art Übergangslösung auf dem Regiocast-Platz zu Gast ist. Ich denke, diese Situation will man halt nicht bis zum St.Nimmerleinstag so beibehalten.
Mit der Ausschreibung hat RMNradio als Betreiber des Schlagerparadieses die Chance, selber Lizenznehmer zu werden. Damit fällt dann auch die Unsicherheit weg, dass es sich die Regiocast doch noch anders überlegt und auf ihrem Programmplatz wieder ein eigenes Programm startet.

Die Ausschreibung birgt aber freilich das Risiko, dass auch wer ganz anderes zum Zuge kommt. Ist aber ja bei jeder Ausschreibung eigentlich der Fall. Trotzdem werden ja in den allermeisten Fällen die Programme wieder lizensiert, die bisher auf Sendung waren.
 
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