Aus "mdr info" wird "mdr Aktuell", "mdr Figaro" wird wieder "mdr Kultur"

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Der Umbau des MDR unter Intendantin Wille wird nun auch sicht-, bzw. hörbar. Ab 2. Mai werden die Hörfunkprogramme mdr info und mdr Figaro in mdr Aktuell und mdr Kultur umbenannt. Hintergrund ist, dass die klassische Trennung zwischen Radio (in Halle/Saale) und Fernsehen (in Leipzig) durch eine inhaltliche Trennung in Information (in Leipzig) und Kultur (in Halle) ersetzt wird.

Gibt es eigentlich schon einen Termin, ab wann mdr info bzw. Aktuell aus Leipzig senden soll?
 
Na dann hoffe ich mal, dass die Qualität von MDR Info nicht leidet. Die Infonacht aus Halle finde ich durchaus hörbar. Die Reformen beim MDR brachten in der Vergangenheit ja selten Verbesserungen bzw. sie hielten nicht lange an.
 
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Quelle?

Ist ja lustig. Kommt dann "MDR KULT" als RDS-PS zurück oder wird man 2 Einträge wechseln wie derzeit auch? Und wird der Radiohörer dann mit "MDR AKT" beglückt werden oder fängt da das blinki-blinki-Gewechsele im RDS auch an?

Solange sich am Programm nichts ändert, bleibts abgesehen von technischer Neugier uninteressant für mich. Habe im Zuge von Kabelkopfstellen-Umbauarbeiten auch des öfteren in Figaro reinhören müssen - es lief fast immer, wenn ich tagsüber reinschaltete, lullige lauwarme edel-Dudelmucke, die offenbar daraufhin ausgewählt wurde, möglichst niemanden in irgendeiner Weise emotional zu erreichen, könnte ja sonst zu Polarisationen führen. Hörte sich weg wie eine Beschallung für ein gediegeneres Kaufhaus. Ob der Irrelevanz des Gehörten fühlte ich mich regelrecht verklapst. Öfters fragte ich mich, wo da die "Kultur" sei und ob man beim MDR "Kultur" mit "nicht so vordergrundig prollig wie Jump und Sputnik" verwechsele.

Von mir aus können sie Figaro ganz abschalten und Bayern 2 übernehmen, das hätte mal nen relevanten Wert im mitteldeutschen Äther. Technisch bedingtes "Testhören" kann bei mir bei Bayern 2 zeitlich ruinös ausgehen, wenn ich wieder mal eine halbe Stunde dort hängenbleibe, weil ich in eine wichtige Sendung reingerutscht bin. Letztens z.B. in diese.

Ebenfalls auffällig bei Figaro und Info: die schauderhaft derbe Kompression des Nachrichten-Mikrofonweges. Dieser dröhnige, klebrige, aufgeblasene Soundbrei ist zum Davonlaufen, wozu soll das gut sein? Man bemerkt dadurch nur, was alles brummt und im Hintergrund aus dem Kopfhörer quillt (das Wetter-Bett von MDR Info beispielsweise). Völlig unwürdig und disqualifizierend. Hätte sich vor 25 Jahren niemand im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gewagt. Können sie beim MDR nicht besser, wollen sie nicht oder dürfen sie nicht?

Umzug? Soweit ich weiß nicht vor 2017. Das Studio von MDR info ist doch auch recht neu, da wird spannend, was damit wird, ob sie die Technik mitnehmen oder schon wieder neue kaufen und das Zeugs in den Ersatzteil-Pool stecken. Nach dem, was ich so mal auf einer Bahnfahrt aufschnappte, sind einige Mitarbeiter nicht gerade erfreut, weil sie nahe Halle gebaut haben. Andere (möglicherweise sogar die Mehrheit) ersparen sich nach dem Umzug das tägliche Pendeln, da sie ohnehin in Leipzig wohnen. Leipzig ist ja schon lange eine "in"-Stadt, Halle kommt jetzt erst langsam auf diesen Status.

P.S. "SpuDTnik" bringt gar nichts. Wenn, dann bitte DT64 im Zustand von 1990/91. Da ist am Jahresende 1991 schon viel zuviel weggefallen und auch davor erfolgte schon ein schleichender Umbau.
 
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Jetzt greif ich mir doch wirklich an den Kopf, wer erinnert sich nicht an die Gründe warum MDR Kultur umbenannt wurde ... angeblich aus dem Grund das der Name Kultur im Sendernamen die Hörer abschrecke:rolleyes:.
Damals nahm ich Kontakt zum MDR auf (eventuell habe ich sogar noch irgendwo die damalige Mail) und regte an das man dann zumindest MDR Figaro ein "das Kulturradio" anfügen solle, weiß nicht ob ich an der Umsetzung einen kleinen Anteil hatte.
Mit dem Programmnamen "MDR Figaro das Kulturradio" habe ich mich und sicher viele mittlerweile mehr als angefreundet und ich frage mich was diese Frau Wille nun wieder bezweckt.
Ich habe das Gefühl das seid dem die am Ruder ist solange am MDR Schiff gefeilt wird bis der Rumpf durchbricht.
 
Jetzt greif ich mir doch wirklich an den Kopf, wer erinnert sich nicht an die Gründe warum MDR Kultur umbenannt wurde ... angeblich aus dem Grund das der Name Kultur im Sendernamen die Hörer abschrecke:rolleyes:.

Schaue ich mich so in meiner ostthüringer Heimat um, könnte ich das sogar nachvollziehen. Aber die Mehrheit erreicht man freilich auch mit Figaro nicht. Figaro ist neben DKultur eines der beiden Tagesbegleitprogramme für alljene, die was dudeln haben wollen, aber nicht das Prollzeugs von MDR 1, Jump, Sputnik oder den Privaten. Wenn ich Figaro oder DKultur irgendwo antreffe, dann fast immer als Hintergrund-Soundteppich.

Ich habe das Gefühl das seid dem die am Ruder ist solange am MDR Schiff gefeilt wird bis der Rumpf durchbricht.

Bei meinem Vater aufm Dachboden liegen noch paar schöne große Schruppfeilen. Ich stelle sie gerne zur Verfügung, wenns damit schneller geht. ;)
 
Die Infonacht aus Halle finde ich durchaus hörbar.
Das einzig hörbare dieser Anstalt.

Jetzt greif ich mir doch wirklich an den Kopf, wer erinnert sich nicht an die Gründe warum MDR Kultur umbenannt wurde ...
Nicht nur der mer lässt einen an den Kopf greifen.
Als damals NDR 4 zum Infosender umgebaut wurde betonte man noch , dass man mit dem Namen "NDR 4 Info" einer Verwechslung mit mdr Info vorbeugen wollte. Dass der Sender dann in NDR Info umbenannt wurde widerspricht der ganzen Sache ja wieder.
 
Na dann hoffe ich mal, dass die Qualität von MDR Info nicht leidet.

:confused: Also MDR Info ist eins der lieblosesten heruntergenudelten Nachrichtenradios. Das ist leider nicht viel kaputt zu machen - sogar das total unterfinanzierte SWRinfo hat unter der Woche ambitioniertere Moderationen zu bieten. Ein ähnliches Bild geben auch die anderen MDR-Wellen ab: Etwas Vergleichbares zu SWR2, Bayern2 oder WDR 5 kiregt der MDR erst gar nicht hin. Und auch bei den Formatwellen spielt der MDR zwei Ligen unter etwa WDR 2, SWR1 BadenWürttemberg oder HR1.
 
MDR Info war für mich immer ein sehr ansprechendes Programm, auch dank der Verpackung. Die neue Struktur macht wirtschaftlich absolut Sinn, keine Frage. Aber warum diese Marke opfern?

"MDR Aktuell"... ich kann mich schon an den Gedanken nicht gewöhnen. Erstens klingt es irgendwie sperrig. Dann dreht sich bei MDR info ja nun nicht alles um "Aktuelles". Und dann die gleichnamige TV-Nachrichtensendung. Wird die dann umbenannt oder wie sagt man künftig, dass man etwas bei MDR aktuell gehört habe? Der Name ist eine schlechte Entscheidung.
 
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Die Idee ist ja gerade, dass die Redaktionen von MDR Info und MDR Aktuell zusammengelegt werden, und dass eine einheitliche MDR-Aktuell-Redaktion in Leipzig dann sowohl das Radioprogramm MDR Aktuell bespielt (sowie als Zulieferer die übrigen MDR-Radiowellen) als auch die Fernsehnachrichten im MDR-Fernsehen und natürlich die Nachrichtenrubrik von mdr.de

Umgekehrt wird die Fernsehkulturredaktion (artour im MDR-Fernsehen und MDR-Zulieferungen für ttt und Kulturzeit) in Halle mit der Redaktion von MDR Figaro vereinigt, und produziert dann trimedial unter dem Einheitsbanner "MDR Kultur".

Vorbild ist, natürlich wie so oft, die BBC, wo vor wenigen Jahren nicht nur die Nachrichtenredaktionen von Fernsehen, Radio, World Service und Internet zusammengelegt wurden, sondern damit auch der Einheitsbanner "BBC News" auf allen Verbreitungswegen eingeführt wurde. Als auf Radio 4 aus "Radio 4 with the News" "BBC News on Radio 4" und im Fernsehen aus den "Ten O'Clock News" "BBC News at Ten" wurde, sah das aus der Entfernung wie eine Marginalie aus, führte aber auf der Insel zu heftigen Debatten.
 
Ja, ja, die viel gepriesene "Trimedialität" als Triebfeder neuer Bauvorhaben und Strukturumplanungen zur besseren Nutzung von "Synergien".
Am Ende redet das Radio kaum mit den Onlinern, die Onliner noch weniger mit dem Fernsehen und und das Fernsehen schon gar nicht mit dem Radio.
 
:confused: Also MDR Info ist eins der lieblosesten heruntergenudelten Nachrichtenradios. Das ist leider nicht viel kaputt zu machen - sogar das total unterfinanzierte SWRinfo hat unter der Woche ambitioniertere Moderationen zu bieten. Ein ähnliches Bild geben auch die anderen MDR-Wellen ab: Etwas Vergleichbares zu SWR2, Bayern2 oder WDR 5 kiregt der MDR erst gar nicht hin. Und auch bei den Formatwellen spielt der MDR zwei Ligen unter etwa WDR 2, SWR1 BadenWürttemberg oder HR1.
was bitteschön ist an SWRinfo besser? Die kriegen von Anfang das Soundprozessing nicht auf die Reihe - auf keinem der Ausspielwege UKW, DAB+ und Internet habe ich einen annehmbaren Klang gehört. Programmlich leben sie in den Abendstunden nur von SWR2 und, ja, mdr info. SWRinfo-Hörer werden am Wochenende auch um 8 Uhr morgens noch mit Verkehrsinformationen von sächsischen Kreisstraßen versorgt.... Und wenn Alida Braun moderiert, dann frag ich mich immer, wann ihr Praktikum endlich vorbei ist...
 
Die Idee ist ja gerade, dass die Redaktionen von MDR Info und MDR Aktuell zusammengelegt werden, und dass eine einheitliche MDR-Aktuell-Redaktion in Leipzig dann sowohl das Radioprogramm MDR Aktuell bespielt (sowie als Zulieferer die übrigen MDR-Radiowellen) als auch die Fernsehnachrichten im MDR-Fernsehen und natürlich die Nachrichtenrubrik von mdr.de

Ich sagte ja dass ich das grundsätzlich für eine sinnvolle Idee halte. Allerdings sehe ich keinen Sinn darin den Sender umzubenennen. All das wäre auch auch unter dem Namen MDR Info möglich. Ich denke es wird ein Eigentor, diesen profilierten Namen über Bord zuwerfen. Da MDR aktuell mit der Nachrichtensendung im TV assoziiert wird, verliert das Hörfunkprogramm jegliche Identität.
 
Auch wenn sich alles einer "Trimedialität" unterordnen soll, verstehe ich das ganze Kofferpacken in heutiger Zeit nicht. Nach meinem laienhaften Verständnis ist es doch egal, ob Teil A der Redaktion am Standort X sitzt und Teil B aqm Standort Y - Brieftauben müssen doch zur Kommunikation nicht mehr eingesetzt werden, Zeitverzögerungen sind also nicht mehr gegeben. Einen Sinn und (wenn auch nur Einmal-) Nutzen würde ich nur dann in der ganzen Aktion sehen, wenn der Standort Halle aufgegeben würde und sich alles in Leipzig konzentriert. - Vielleicht kann mir einmal jemand Vor- und Nachteile, Kosten und Nutzen erklären. Ich bin zu dumm, diese zu erkennen.
 
Brieftauben müssen doch zur Kommunikation nicht mehr eingesetzt werden, Zeitverzögerungen sind also nicht mehr gegeben.
Im praktischen Alltag kann keine E-Mail, keine Telefonkonferenz, kein Netzwerk eine räumliche Gemeinschaft ersetzen. Klar, es gibt auch andere Einrichtungen, die gerade den umgekehrten Weg gehen: Zum Beispiel den Gruner+Jahr-Verlag, der gerade die Idee einer "Redaktion" aufgibt, weil ja schließlich jeder Autor seinen Artikel daheim auf seinem Laptop schreiben kann.
Einen Sinn und (wenn auch nur Einmal-) Nutzen würde ich nur dann in der ganzen Aktion sehen, wenn der Standort Halle aufgegeben würde und sich alles in Leipzig konzentriert.
Bezüglich auf den Infobereich passiert ja genau das. Der Kulturbereich und die Dudelfunkabteilung muss ja nicht unbedingt nebenan sitzen.
 
Lieber @Ammerlaender, Du bist aber nicht zu dumm, zu wissen, dass Strategen im oberen Management in ihrer Dienstzeit immer wieder Umbauten beschließen, um der Nachwelt und sich selbst zu hinterlassen: das ist auf dem Mist von XY gewachsen. Das und nur das ist für solche Leute bei erkennbar durchsetzbaren Vorhaben der Antrieb. Vor- und Nachteile, Kosten und Nutzen spielen da keine Rolle. das ist in der Wirtschaft so, in der Politik und neben Radio (sprachen wir hier schon von Frau Weber?) in vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft.

Und übrigens, lieber @freiwild, auch in anderen Häusern sitzen die Trimedialen in "räumlicher Gemeinschft", aber jeweils in einer anderen Etage. Schon ist's vorbei mit dem büroalltäglichen Austausch.
 
@count down Klar, wie das ganze in der Praxis aussieht, ist nicht notwendigerweise so, wie sich das ganze zuvor in der PowerPoint-Presentation anhörte, und weil ein Konzept in einem Laden funktioniert, ist nicht jede Kopie des Konzepts woanders praktikabel. Da ist die Idee der Trimedialität keine Ausnahme.
 
Mir erschließt sich der Grund dieser Umbenennungen überhaupt nicht. Im Gegenteil. Dabei geht es mir weniger um Tradition, eher vermutete ich dahinter Profilierungssucht gewisser Kader oder man möchte Änderungen, meist negetiver Art "begründen", weil, ist ja was anderes.
 
Da geht's wohl vor allem um die Idee der Markenführung. Bei der BBC, die ich oben erwähnte, war die offizielle Begründung, warum nun das "News" unbedingt direkt an das "BBC" anschließen müsse, dass dies die Marke "BBC News" stärke. Wenn das Radio weiterhin "Radio 4 with the News" statt "BBC News on Radio 4" gesendet hätte, würde das der Marke BBC News im globalen Wettbewerb schaden. Ich hielt das auch für Quatsch. BBC ist BBC, und MDR ist MDR, ob das Kind nun "MDR Info", "MDR Aktuell", "MDR24", "MDR News2Use", oder "der MDRsche Anzeiger/Mitteldeutsche Rundschau" heißt. Aus dem gleichen Grund laufen auf diversen ARD-Wellen ja keine "ARD-Korrespondenten" mehr, sondern vermeintliche Reporter der eigenen Welle.
 
Der Kulturbereich und die Dudelfunkabteilung muss ja nicht unbedingt nebenan sitzen.
Weshalb eigentlich nicht?
Und übrigens, lieber @freiwild, auch in anderen Häusern sitzen die Trimedialen in "räumlicher Gemeinschft", aber jeweils in einer anderen Etage. Schon ist's vorbei mit dem büroalltäglichen Austausch.
Und selbst wenn sie nicht durch Etagen getrennt wären, große Rundfunkanstalten machen es auch vor, dass selbst Trennwände aus Glas ausreichen um eine räumliche Distanz zu schaffen. So richtig interessant wird's dann noch, wenn diese Wände von beiden Seiten mit den jeweiligen Logos und Farben beklebt sind. Dass wir uns nicht falsch verstehen: Beklebt wird bis maximal ca. 35% der kompletten Glasfläche.
 
Weshalb eigentlich nicht?
Weil irgendwer ja noch in Halle sitzen muss. Ein Komplettumzug von allem nach Leipzig würde nicht nur logistisch deutlich teurer werden, er wäre auch politisch nicht durchsetzbar. Thüringen und Sachsen-Anhalt fühlen sich im MDR ohnehin schon regelmäßig von Sachsen ausgebootet.
 
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