ARD-Arbeitsgruppe "Lautheit" will alle ARD-Radios gleich laut machen

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Hallo Zwerg, wenn ich Dich mal so "frech" ansprechen darf
Du darfst alles! Ich kann aber nicht gleichzeitig an mehreren Fronten kämpfen. Multitasking + Männer = Blödsinn. Du kennst das! ;)

Zwischenzeitlich gebe ich dir einfach mal diesen Thread von 2009 als Lektüre mit - das Posting ganz unten. Die Links funktionieren wirklich noch. Ich bin auch im Jahr 2015 beeindruckt! So muß das bei einer Website sein! Konstant über Jahre hinweg! Genau sowas belohnt Google mit einem guten Ranking! Man muß nicht den "Analytics-Hampelmann" geben und Userdaten herausposaunen... Aber das ist ein anderes Thema.

http://www.radioforen.de/index.php?...r-ueberschreitung-waehrend-15-sekunden.29251/


Gleich noch als Hinweis: SWR-Info sendet nur in Stuttgart auf UKW - sonst nur in Kabelnetzen, die wiederum das Sendesignal höchstwahrscheinlich über DVB-S beziehen. Wen interessiert also eigentlich die MPX-Leistung, von der hier schon geprochen wurde? Über die digitalen Wege juckt das keine Sau! Natürlich muß es am Ende "ordentlich" klingen...

Wir sind hier noch lange nicht fertig... ;)
 
Wen interessiert also eigentlich die MPX-Leistung, von der hier schon geprochen wurde?

...also mich ganz sicher nicht! Ich musste mich diesbezüglich auch erstmal schlau machen und verstehe es sicher immernoch nicht alles, weil ich nunmal kein Sendetechniker bin. Diese allerdings packen gegenüber Programmverantwortlichen gerne mal das Schreckgespenst des Reichweitenverlustes bei verringerte MPX Leistung aus. Und wenn man weiß, dass in Hörfunkmarktanalysen "Reichweite" das beschreibt, was im TV die Einschaltquote ist, dann kann man sogar nachvollziehen, weshalb ein Wellenchef Angst vor Reichweitenverlust hat.

Mich interessiert übrigens auch nicht wie laut ein Radiosender, egal auf welchem Verbreitungsweg, im Vergleich zu anderen ist. In der Regel wird, anders als im TV, beim Radiohören auch nur selten gezappt, erst dabei würden allzu große Loudnesssprünge stören.
Ein Sonderfall ist hierbei sicher das vielbeschworene Autoradio. Aber auch hier wechselt man den Sender doch eigentlich erst, wenn der Heimatsender bei der Fahrt in den Urlaub irgendwann verloren geht. Diesen dann noch ein paar Kilometer weiter empfangbar zu machen ist für mich aus Kundensicht auch nicht nachvollziehbar. Denn ich werde ohnehin den Sender wechseln, weil ich die regionalen Verkehrsmeldungen bekommen will. Und jetzt kommt für mich zum ersten Mal ein nachvollziehbarer Grund für das unsinnige Argument "lauter ist besser", denn ich lasse mein Radio automatisch nach einem neuen Sender suchen. Natürlich bleibe ich dann ggf erstmal bei einem Programm hängen, welches mit der eingestellten Lautstärke gut zu hören ist. Allerdings wechsele ich ebenso schnell, wenn mir das Programm inhaltlich nicht gefällt. Beim richtigen Inhalt bin ich gern dazu bereit und in der Lage, die Abhörlautstärke zu erhöhen, gar kein Problem!

Also das Ärgerliche und verständlicherweise permanent Bemängelte sind Loudnessunterschiede innerhalb eines Programmes, und diese lassen sich durch das Aussteuern nach Loudnessleveln definitiv verringern. Und ggf kann man das dann sogar im Auto problemlos mit ein und derselben Lautstärke abhören. Dazu einfach mal das Audiofile meiner Skalendemo
https://www.dropbox.com/sh/4y9p46rnre00qft/Xnmh2BwUm0
auf CD brennen und im Auto durchhören.

Ich habe in Gesprächen mit Hörfunkkollegen viel Unverständnis zum Thema Loudness festgestellt. Vieles erklärt sich durch den Loudnesswar und das damit einhergehende Verwechseln und Durcheinanderwerfen von Loudness, Lautheit und Lautstärke, wenn in den meisten Gesprächen darüber eigentlich Sprachverständlichkeit gemeint ist. Und auch die alte Leier von Sprache und Musik kann ich ehrlich gesagt nicht mehr hören, auch dazu bietet mein Beispiel genügend Beleg, zumindest für meine Ohren. Und das heißt übrigens ausdrücklich nicht, dass man auf sinnvolles Prozessing einzelner Signale verzichten kann oder sogar soll!

Und bitte, bitte auch keine unsinnigen Argumente wie: "Aber wenn ich in der Küche Radio höre und meine Frau den Mixer anmacht..." Dann verändert sie das Mischungsverhältnis von Nutzsignal=Radio und Störsignal=Umgebungslärm! Das jedoch kann kein Sendeprozessing der Welt erkennen, geschweige denn drauf reagieren. Somit muss man per Lautstärkeeinstellung am Radio wieder ein besseres Mischungsverhältnis herstellen, das kann doch nicht so schwer sein. Ähnliches gilt für das leidige Autoradiothema, auch hier ändert sich sehr häufig der Umgebungslärm.

Beste Grüße, Björn
 
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Ein Sonderfall ist hierbei sicher das vielbeschworene Autoradio. Aber auch hier wechselt man den Sender doch eigentlich erst, wenn der Heimatsender bei der Fahrt in den Urlaub irgendwann verloren geht.
Ich habe zwar keine Ahnung, worüber ihr hier diskutiert, aber obiges Zitat ist wohl doch inzwischen Wunschdenken. - Da ich auf Chauffeure angewiesen bin, mache ich jedesmal andere Erfahrungen, egal wie alt die Fahrer sind: Beim Start beginnt irgendein Sender zu starten und sobald ein "Hasslied" oder "-interpret" kommt, wird der Suchlauf gestartet, bis zum nächsten passenden Programm. Sobald der es wagt (meistens in kürzester Zeit) wieder ein solches "Hasslied" zu spielen, geht es weiter zum nächsten Programm. Ist die Skala einmal durchgezappt, kommt der MP 3-Player oder eine CD mit eigener (für meine Ohren manchmal noch schröcklicher) Musik zum Einsatz. - Ist also nix mehr mit "Heimatsender".
 
@marillenfreund: Ich habe dich nicht vergessen. Bitte etwas Geduld!

@Ammerlaender: Dein Posting passt hier nicht ganz rein. Kein Problem! Trotzdem ist deine Aussage sehr wichtig - sie muß nur die richtigen Leute erreichen!

Wenn "Dauerzuhörer", wie die genannten Taxifahrer schon "Hasslieder" haben und dann "wie willd" am Radio kurbeln (ich weiß genau was du meinst), dann machen die Sender doch etwas falsch! Die verlassen sich aber auf die MA...

Was soll ich nun noch sagen?

Ich würde den Hörern vertrauen...

Ich sage:
- geboren und aufgewachsen im Bundesland XYZ
- dort möglichst als DJ gearbeitet (meint auch wirklich Platten gekauft, kennt in der Gegend viele Leute, die Stories und HITS aus der Vergangenheit)
- angenehme Mikrofonstimme, die kein "brutales Processing" braucht

Diese Ansprüche - zusammen mit etwas Journalistik und gesundem Menschenverstand...

Und schon passt das bei einem Lokalradio. Dafür brauch ich keinen externen Berater oder Musiktests - und auch kein "Nacktrodeln" für irgendwelche tittengeile Proleten! Auf diese 2000 Hörer/Besucher verzichte ich freiwillig.

@All: Wir sind im Momemt etwas zu speziell. Das versteht kein "Normalo" richtig. Ich arbeite daran - und bin auf der Suche nach "schlechten Telefonaten". Aber selbstverständlich könnt auch Ihr Tonbeispiele bringen, die genau passen! Niemand hindert euch!
 
<etwas off-topic on>
Beim Start beginnt irgendein Sender (..) und sobald ein "Hasslied" (..) kommt, wird der Suchlauf gestartet,
Das kann ich bestätigen, @Ammerlaender, es wird im Auto reichlich gezappt, besonders von "Taxlern". Für die sind 10 Stationstasten ein wichtiges Radio-Kriterium, z.B. : "Sobald gequatscht wird drücke ich die nächste Taste".
<off-topic off>

Das Thema R.128 beschränkt sich IMHO aber im Wesentlichen auf die zu gehöroptimierende Gestaltung der Abfolge unterschiedlicher Beiträge innerhalb eines Programms. Derartige ästhetische Gestaltung (Aussteuerungsrichtlinien) gab es ja schon vor dem unseligen Loudness War und wurde von diesem nachhaltig zerstört. Und wie nach jedem Krieg ist die Wiederherstellung menschenfreundlicher Infrastruktur ein zeitraubender und investigativer Prozess. :rolleyes:

gesundem Menschenverstand... (..)
Dafür brauch ich keinen externen Berater oder Musiktests - .....
Sehe ich auch so.
Die R.128 kann aber ein nützliches Hilfsmittel sein für diejenigen, die das nicht so im "Blut" haben wie Du. Desweiteren eignet sie sich als allgemeingültiges objektives Beurteilungs-Maß. So wie Juristen Gesetze brauchen um das menschliche Zusammenleben im allgemeinen Konsens regulieren zu können.

@All: Wir sind im Momemt etwas zu speziell. Das versteht kein "Normalo" richtig.
:rolleyes: Stümmt, die Diskussion bewegt sich hier schon hauptsächlich im Berreich "Professionelle Studio- und Sende(r)technik".

Ja, praktische Tonbeispiele wären sehr hilfreich. :)
 
Hier mal eine Aufzeichnung des Webstreams von SWRinfo von heute Morgen, als eine Aufzeichnung von "SWR1 Leute" vom Montag lief.

Bin ich nun überempfindlich oder werden die Atemgeräusche des Herrn von Praunheim nicht doch bis ins Unerträgliche hochgeregelt? Auf jeden Fall fand ich es derart nervtötend, dass ich wegschalten musste.
 

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Lustig, ich hatte auch die Idee, die Wiederholungen von "SWR1-Leute" im SWRInfo zu Vergleichszwecken heranzuziehen.

"Schlau" wie ich bin, dachte ich mir: "Vergleiche doch am besten die Aufnahme von SWRInfo direkt mit dem Podcast der Sendung!"

Ein schlechter Einfall, denn der Podcast wurde hör - und sichtbar relativ sehr stark komprimiert. Praktisch ist in der Aufnahme von SWR1Info über DAB+ mehr Dynamik drin! Ab in den Müll...

@SWR: Warum hört eigentlich niemand diesen Netzbrumm - selbst im Podcast? Das ist wirklich oberpeinlich!

Dieses "Singen" am Ende der Worte ist während der Wiederholung von "Leute" im SWRInfo wirklich kaum zu hören. Es ist da. Unmittelbar nach der Sendung fing das aber wieder ganz massiv und deutlich an! Unglaublich.

Selbstverständlich habe ich die Aufnahmen noch und habe den Recorder auch gleich auf 256 kBit gestellt. Seitdem läuft der Recorder halt so mit - und ich habe theoretisch auch die Aufnahme von heute morgen.

Mal schauen...

SENDETERMIN Sa, 2.5.2015 | 22.30 Uhr SWR1 Leute vom Montag
Okay - hab ich über DAB+ von SWRIfo und nach DA-Wandlung mit 256 kBit als MP3-Datei von meinem Recorder vorliegen.

SENDETERMIN Mo, 27.4.2015 | 10.00 Uhr Rosa von Praunheim
Okay - hab ich über DAB+ von SWR1-BW und nach DA-Wandlung mit 192 kBit als MP3-Datei von meinem Recorder vorliegen.

Und dann noch der Podcast.



Zurück zu gestern:
Unten im Bild ist auf Spur 1 der Podcast zu sehen. Brikett. In Spur 2 ist die Aufnahme über SWRInfo zu sehen. Muss ich weiterreden?
 

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Und nun kommt Bayern 2 an die Reihe: http://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/radio-r128-lautheit-klang-100.html

Ich hoffe, die vergurken das nicht so wie der SWR. Es wäre gerade bei Bayern 2 sehr, sehr schade, wenn das auch bislang schon überaus angenehm gepegelte Programm danach kaputt wäre, pumpend, leise Stellen hochregelnd (...ist ja leiser als -23 LUFS, das muß hoch...) usw. Also bitte nicht die einheitliche Lautheit durch nachträgliches Herumregeln ohne Sinn und Verstand erreichen wollen. Danke.
 
Ich weile gerade im Urlaub und komme an Bayern 2 über anständige Empfangswege nicht ran. Habe mir deshalb aus dem Sendegebiet einen anständigen Mitschnitt beschafft und wage erstmal Entwarnung zu geben. Soweit meine Notfall-Reisegepäck-"Kopfhörer" eine Einschätzung gestatten und soweit ich es im Audioeditor erkennen kann, hat sich für uns Hörer, also hinter dem Soundprocessing (offenbar immer noch Jünger d07), nicht wirklich was geändert. Es klingt eigentlich genau wie vorher, was nicht heißen soll, daß man irgendein Ziel bei der Umstellung verfehlt hat, sondern daß es vorher schon weitgehend anständig war. Das, was das Processing am Ende noch nivelliert (ich vermute eine einfache Kompression 1,5:1 oder sowas), läßt eventuelle R128 geschuldete Unterschiede zwischen letzter Woche und jetzt nicht mehr erkennen. Nur an manchen Stellen, an denen Sprache auf Verpackungselemente trifft, merkt man, wie das Peak Limiting einsetzt. War vorher aber genauso. Kommt halt davon, wenn man das UKW-Processing unbedingt (und unnötigerweise) auch auf DVB anbieten will.

-> Glück gehabt, ist gutgegangen bei Bayern 2.

Wenn ich nur an den völlig kaputten RBB denke, an Radio Eins, das Programm angeblich "nur für Erwachsene", diese akustische Katastrophe, diesen klebrigen, dröhnenden Soundbrei mit dem hochgerissenen Raumklang aus dem Studio, mit den Speichelfluß- und Lippenverschlußgeräuschen, mit den teils rotzigen Verzerrungen ... soviel Unvermögen oder Verweigerung könnte einfach nur heiter sein, wenn ich als Berlin-Bewohner nicht ausgerechnet dafür meine GEZ ableisten müßte. Ich hätte die so gerne dem RBB entzogen und Bayern 2 gegeben. Wegen der Gesamtanmutung: klanglich in Ordnung und inhaltlich so liebevoll und wertvoll wie für mich kein zweites Radioprogramm in Deutschland.
 
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Hallo zusammen,

ich habe Interesse halber auch mal bei Bayern2 reingehört und kann die Beobachtungen von Radiowaves nur bestätigen. Außerdem habe ich heute auch immer mal wieder gemessen. Und siehe da, durchschnittliche Loudness bei ungefähr 5LU also -18LUFS, was der durchschnittlich möglichen Loudness auf UKW entspricht. Allerdings verzichten die Bayern auf den Versuch alles permanent an das erreichbare Maximum heran zu pressen, wodurch die gewollten Loudnessunterschiede zum Beispiel in Musikstücken nicht beschädigt werden und diese ganze Pumperei, die uns SWR Info präsentiert unterbleibt, was für die Ohren einfach viel angenehmer ist. Und, Bayern2 ist im Empfang nicht leiser, eben weil sie die 5 dB zwischen Produktion und Ausstrahlung im Sendeprozessor einfach anheben.und sich evtl auf sauberes Peaklimiting beschränken. Genau diese Verfahrensweise ist übrigens auch von RBT und IRT empfohlen, wenn man sich nicht traut, diese 5LU leiser als die anderen zu sein. Dann übrigens müsste der Peaklimiter noch weniger eingreifen, weil entsprechende Peaks noch viel weniger vorkommen.

Beste Grüße, Björn
 
Letztlich kommt davon doch außer bei BR Klassik und zu geringen Teilen bei Bayern 2 beim Hörer nichts an - auf keinem der Wege. Und beide Programme waren vor der Umstellung auch schon ordentlich, also hat es da keine allzu großen Auswirkungen gegeben. Bayern 1 und Bayern 3 klingen billig-kaputt wie eh und je, auch PULS ist kein Genuß (da hat man offenbar während der Metamorphose von Modul über on3 zu PULS derbe das Processing angezogen). BR Heimat ist glaube ich noch ganz ok. Immerhin ist nichts kaputtgegangen bei Bayern 2 und BR Klassik, die Befürchtungen, die letzten Sommer nach dem Desaster bei SWR Info aufkamen, haben sich nicht bestätigt.

Soweit mir bekannt ist, ist die Umstellung in allen Sendeabwicklungen wirklich erfolgreich (!) abgeschlossen worden - einzige Anstalt, die es bislang so konsequent durchgezogen hat. Und die angepassten Workflows scheinen auch zu funktionieren. Die Produktionsbereiche sind allerdings wohl noch 2016 umzustellen (oder sind es schon?). Letztlich hat man da vermutlich schon bevor es R128 überhaupt gab so ausgesteuert - R128 hat ja nur das in ein Regelwerk gegossen, was ohnehin Handhabe erfahrener Tonmenschen war.
 
Hallo in die Runde --- zu Bayern1: Der Moderator klingt gerade grausam de-essed! (DVB-S)

Kann mal jemand da reinhören? Welches Regionalprogramm ist das eigentlich, OBB?
Dieser technische Dilletantismus ist mir im Mittagsprogramm schon des öfteren aufgefallen. Weiss noch jemand was dort im Sendeweg eingeschleift ist? Wen's interessiert, ich schneide mal mit.

Ach ja, die R128 ist nur eine Produktionsrichtlinie, keine Senderichtlinie. Und mich beschleicht so langsam der Verdacht, dass Maschinen die für die Sendung eingeschränkte Richtlinie sicherstellen sollen.

Bayern1 klingt zu den übrigen Zeiten meist wesentlich akzeptabler als die anderen ARD-Popsender, jedenfalls solange gut produzierte Oldies gespielt werden. Mittlerweile habe ich aber festgestellt, dass es gelegentlich unerklärliche Pegelsprünge im Stream gibt. Ein Leveller?

Ich frage mich nun was passieren wird, wenn im Zuge der angekündigten Programmreform die Bayern3-Hörer auf Bayern1 transferiert werden sollen? Wird dann auch das matschige B3-Soundprozessing auf B1 übertragen?

Soweit zur R128-"Qualität".
 
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Ich glaube, das ist OBB. Ja, Bayern 1 ist grauslig. Jede Regionalisierung braucht ja ihr eigenes Prozessing und man hat das zumindest vor nicht allzu langer Zeit nichtmal so hinbekommen, daß die alle gleich klingen. Das war in Bayern beim Umschalten zu den Regios teils sehr deutlich zu hören. Die Umschaltung erfolgt (oder erfolgte, als ich es zu hören bekam) "mitten im Lied", klang danach völlig anders...

Was die noch an den Mikrofonen vergurken, weiß ich nicht. Soweit mir bekannt, ist da nix weiter im Mikrofonweg außer dem, was das Lawo-Pult ohnehin an Werkzeugen im Angebot hat.

Ich finde die Zentralnachrichten des BR gruselig. Das wird offenbar immer noch in ein Headset geschnorchelt. Einmal wurde es während der Nachrichten immer leiser und verrauschter, oft klingt es wattig-belegt. Stört ganz schlimm auf Bayern 2 und vor allem auf BR Klassik. Wenn die doch nur alle Wellen so wie BR Klassik auf DVB lassen könnten! Ich wills ja nichtmal komplett ohne UKW-Processing, da ich selbst die BR-Wellen via DVB-S einem Kabelnetz auf UKW zuführe und sehr wohl zu schätzen weiß, daß man auch BR Klassik UKW-hubkonform bearbeitet. So kanns bleiben - aber bitte die Omnias raus auf Bayern 1 und Bayern 3 und bei Bayern 2 die Kompression etwas zurücknehmen.
 
... bei Bayern 2 die Kompression etwas zurücknehmen.
Danke @Radiowaves,
in Bayern2 klingt IMHO die Sprache meist akzeptabel aber nach meinem Empfinden ist oft die Musik gegenüber der Live-Moderation deutlich zu laut (z.B. als Füller in der Sendung 'radiowelt'). Kannst Du das bestätigen? Nach den historischen Aussteuerungsrichtlinien für Magazinsendungen war das eigentlich andersrum geplant.

Auffällig laut klingen Musiktitel neueren Produktions-Datums, sodass ich hier eher eine Spitzen- als eine Loudnessaussteuerung vermute. Macht evtl. der Kompressor zunichte was vorher angepasst war?
 
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Präzise kann ich Dir dazu nichts sagen. Mich stören Betten generell, also kann auch dazu auch nichts sagen. Wegen der Füller muß ich mal genauer hinhören.

Um beurteilen zu können, was vor dem Prozessing anders ist, müßte man das Signal vor dem Prozessing haben. Das geht sehr gut bei manchen Podcasts, die als 224er MP3 vorliegen und vor Sendung erstellt werden (und teils sogar etwas länger sind). Aber das sind halt wortlastige Produktionen und keine aktuellen Musiktitel. Bayern 2 steuert eigentlich nach R128 aus - sagen sie. Danach hängt ein Jünger d07, so er noch hängt.
 
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Kann mal jemand da reinhören?
Zufällig habe ich Bayern 1 & Bayern 3 am Dienstag über DAB+ getaped. Die Aufzeichnung beginnt etwa um 18:50 und endet nach den Nachrichten mit dem Beginn der Volksmusiksendung. (Sorry - kann ich nicht up.) Das lange flache Teil ist "Mensch Theile" auf Bayern 3 bis zum Beginn von "Matuschke". Der rot markierte Bereich ist dann wieder SWR1-BW (Der Abend).

Alle Takes sind nach Bayern 1 auf 0dBFS normalisiert. Beim SWR1-Take macht der Unterschied zur Vollaussteuerung aber nur 1,73dB aus. Ob man dabei einen gewaltigen Unterschied hört?
 

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Hallo,
ich hoffe ich bin mit meiner Frage hier richtig (falls nicht bitte ich um eine geeignete Verschiebung):
Für meine Bachelorarbeit soll ich die Konsequenzen der Umstellung auf R128 für die Webchannels eines ÖR Senders ermitteln (Änderung der Klanggestaltung, Workflow....).
Mein Problem ist, dass ich für meine Arbeit auf der Suche nach einer geeigneten wissenschaftlichen Quelle zur digitalen Klanggestaltung (idealerweise Audio im Hörfunkbereich) bin und bisher nichts vernünftiges gefunden habe. Im Dieckreiter wird leider nur der digitale Workflow einer Hörfunkproduktion oder Audiocodierung im allgemeinen beschrieben. Aber mich interessieren die Streaminggrundlagen die über das was dort schon steht hinausgehen.
Hat hier wer einen Tipp für mich?
 
Sorry, da muß ich auch passen. Mich irritiert sogar das Ansinnen, über sowas - sorry - unbedeutendes wie die Webchannels einer ÖR-Anstalt eine Bachelorarbeit auszugeben. Ich war bislang naiv davon ausgegangen, daß es schlicht niemanden innerhalb der Anstalten interessiert, wie die Webchannels klingen und was dort an technischen Parametern abgesondert wird. Es gibt dafür ja auch keine "Polizei" wie im Falle von UKW, wo die BNetzA darüber wacht, daß die Modulationsgrenzwerte nicht überschritten werden. Möglicherweise habe ich die Bedeutung der Webchannels bislang völlig falsch eingeschätzt.

Ob es "wissenschaftliche" Quellen zur "Klanggestaltung" (meint das "Klangverbiegung" durch Soundprocessing?) gibt, weiß ich nicht. Es gibt einige Papers von Orban und Foti, in denen sie (teils gemeinsam) erklären, was alles am Klang kaputtgehen kann, wenn man ihre zum Klang-Kaputtmachen entwickelten Geräte benutzt. Das wirkte auf mich immer absurd, aber sie unterscheiden da offenbar zwischen "gewollt kaputt" und "außerdem passiert noch dieses und jenes" - für mich war "kaputt" immer "kaputt".

Einen Ansatz findet Du z.B. hier: http://www.orban.com/support/orban/techtopics/Appdx_Radio_Ready_The_Truth_1.3.pdf

Für mich ist das aber alles nicht "wissenschaftlich", das ist letztlich nur etwas Messtechnik (wenn überhaupt bei ausschließlich Webchannels ohne FM-Verbreitung), angereichert mit einer sehr sanften Form von Psychoakustik (ohne dahinter zu steigen, warum wir bestimmte Signale wie genau empfinden). Warum Programme genau wie (und wie wiederum nicht) klanglich verbogen werden, dürfte kaum auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, sondern auf Berater-Überzeugungsleistungen und den ganz privaten hörpsychologischen Vorlieben oder Perversionen der Chefs des jeweiligen Programms. Bei den "Abhörsitzungen" sind es soweit mir bekannt immer die, die "mehr Sound!" wollen, die Techniker müssen dann "Schnauze halten" und es leise weinend umsetzen - im Falle von UKW oder mit UKW gleichgeschalteten Verbreitungswegen halt unter Wahrung der Grenzwerte.

Sehe gerade, für das Paper "What Happens to My Recording When it's Played on the Radio?" will die AES Geld haben, ich hau mich weg... dann hier halt von Telos für lau.

Zum Workflow bei R128 empfehle ich, mal mit eines der Mitglieder der AG Lautheit des ARD-Hörfunks zu kontaktieren. Bis auf einen - der ist im Ruhestand. Stichpunkte dabei sind z.B. die Lautheitserfassung bei Neubemusterung mit Einzeltiteln, die Methoden der "Dazugabe" der lautheitsrelevanten Daten (in Datenbank ablegen und beim Ausspielen immer live draufrechnen oder einmalig ins File eincodieren bei der Erstellung der (meist) MP2-Fassungen für den Sendesepeicher) und die Arbeitsabläufe bei Vorproduktionen, Telefoninterviews, Einstellung der Mikrofonwege, ARD-weiter Programmaustausch und die Folgen von R128-"Insellösungen". Der BR dürfte da sehr kompetent sein, er arbeitet nach R128, der restliche ARD-Hörfunk ist jedoch kaum so weit. Da könnten Fallstricke beim Programmaustausch lauern, die man vom Praktiker erfahren kann.

"Wissenschaftlich" ist das für mich immer noch nicht. Ich war so naiv zu glauben, man packt das Zeugs nach R128 gepegelt aufn Server, macht die Verpackung und das andere Drumherum auch R128-konform und raus damit auf den Livestream - mit nem Schutzlimiter, der vielleicht bei -3 dBFS greift, ggf. mit 5 dB Kompression für UKW-ähnliche Lautheit trotz -23 LUFS im Sendespeicher, ggf mit schön perversem Soundprocessing, wenns der Wellenchef wünscht.

Ein Hinweis noch: Datenreduktion macht bekanntlich Artefakte und Artefakte sind erstmal nichts weiter als Abweichungen einzelner Samples von den Originalwerten vor der Datenreduktion. Diese Abweichungen können statistisch einzelne Samples erhöhen oder erniedrigen, also auch ein Sample nahe der positiven Clippinggrenze jenseits derselben befördern (also es versuchen, geht ja nicht wirklich) oder ein Sample nahe der unteren (negativen) Clippinggrenze nach unten rausschieben. Also: wenn Datenreduktion, dann danach immer Erhöhung des Betrages von Einzelwerten, also Spitzenpegel(dBFS)erhöhung und natürlich auch TPFS-Erhöhung. Lautheit und RMS werden davon nicht beeinträchtigt, da die Abweichungen statistisch sind und Einzelwerte betreffen.

dBFS endet dann halt bei 0 dBFS, TruePeak geht locker drüber. Man holt sich also Übersteuerungen, wenn man mit hart auf "Kante" gemastertem oder prozessierten Material nahe der digitalen Vollaussteuerung in einen verlustbehafteten Audiocodec geht. Das kann bei MP2 und z.B. 192 kbps schon einige dB ausmachen! Im Falle einer UKW-Zuführung wäre das dann hub-entscheidend und verlangt besondere Beachtung (z.B. noch nen Schutzlimiter an jedem Senderstandort!). Im Falle eines (MP3-)Livestreams kommt es auch zum Clipping, wenn man zu hoch gepegelt in den Codec reingeht. Nach R128 erwarte ich "aus dem Bauch heraus" aber kaum Probleme, denn da sind nur wenige Spitzen bei dynamikreichem Material wirklich nahe der 0 dBTP, während ein typischer Popradio-Murks mit seiner Brachialkompression kaum je über -5 dBTP kommen sollte, wenn er eine Loudness von -18 LUFS hat. Bei -23 LUFS ist man mit den Briketts sowieso weit weg von der Clippinggrenze.

Das plattkomprimierte Gelumpe, das man ohne R128 auf nicht-UKW-Wegen so schön bis an die Clippinggrenze ziehen konnte, wird bei Pegelung nach R128 extrem "gedimmt" und zu einem ärmlichen plärrenden, völlig untergehenden (da dynamikfreien) Soundbrei. R128 zerschießt einem also, wenn man damit wirklich bis zum Hörer will, das abartige Lautheitsansinnen komplett. Zum Glück.
 
Danke für die ausführliche Antwort!
Sorry, da muß ich auch passen. Mich irritiert sogar das Ansinnen, über sowas - sorry - unbedeutendes wie die Webchannels einer ÖR-Anstalt eine Bachelorarbeit auszugeben. Ich war bislang naiv davon ausgegangen, daß es schlicht niemanden innerhalb der Anstalten interessiert, wie die Webchannels klingen und was dort an technischen Parametern abgesondert wird. Es gibt dafür ja auch keine "Polizei" wie im Falle von UKW, wo die BNetzA darüber wacht, daß die Modulationsgrenzwerte nicht überschritten werden. Möglicherweise habe ich die Bedeutung der Webchannels bislang völlig falsch eingeschätzt.

Naja das hat mehrere Gründe. Die UKW Ausstrahlung gilt ja als sowas wie der "Heilige Gral" und da lässt man keinen Studenten so einfach ran ;) Zum anderem hatte es sich aus einer Besprechung herauskristallisiert ,dass sich über dieses Thema als Externer in einer ÖR am leichtesten recherchieren und arbeiten lässt. Du hast aber recht für das was an Soundprozessing und an Klanggestaltung in den Webchanneln passiert, hält sich das Wissen bei den Technikern in Grenzen.

Danke für die Quellen! Das sind zu mindest ein paar Anregungen für die Arbeit :)

Edit: Kontakte zum BR werden gerade hergestellt. Vll kann man davon ja einiges hier in diesem Forum berichten.
 
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Fällt mir gerade noch ein: worüber man wirklich _wissenschaftlich_ arbeiten könnte, wäre das Thema "Soundprocessing und der Einfluß auf das Ergebnis nachfolgender psychoakustischer Datenreduktionsverfahren". Das ist aber Hardcore, dazu bräuchte man vermutlich mehr als nur seinen Schreibtisch und paar Fragebögen. Dazu müßte eine statistisch relevante Hörgruppe aufgefahren werden, die Beurteilungen zu verblindeten Tests erstellt - die müßten auch erstmal mit viel DOE-Erfahrung zusammengestellt werden und es bräuchte einen Ort, um sie durchzuführen. Dazu müßte man sich auch in das umfangreiche (und fiese) Thema Psychoakustik einarbeiten, dazu darf man sich mit statistischen Verfahren herumschlagen, dazu bräuchte man durchaus spezielle Hard- oder wenigstens Software und richtig viel Ahnung im Bereich Signalprocessing. Eine massiv "breitbandige" Arbeit, weitaus zuviel für eine Bachelorarbeit (ich habe mal eine korrekturlesen dürfen für einen jungen Kollegen, vom Umfang her war zumindest diese nicht mehr als das, was ein Physikstudent vor der Uni-Bolognese mal im Fortgeschrittenenpraktikum 2 Wochen lang tun durfte - im Vordiplom).

Die Hoffnung, hier im Forum dazu berichten zu können, könnte recht schnell mit Unterzeichnung einer Geheimhaltungsvereinbarung (es sind Interna!) erledigt sein. Aber Du schreibst Deine Arbeit ja nicht für radioforen.de, insofern ist das auch völlig ok.
 
Das klingt dann schon eher nach einer Doktorarbeit oder einem Auftrag für das IRT. Interessant wäre es auf jeden Fall. Vielleicht kommt das ja auch irgendwann, nach dem man die Lautheit vereinheitlicht hat.
Geheimhaltungen musste ich bisher (noch) nicht unterschreiben, wird aber noch kommen. Das Ergebnis der Arbeit könnt ihr dann vielleicht dieses oder kommendes Jahr schon auf dem Webstream hören - oder in einer Pressemitteilung lesen. Wer weiß...
 
Dazu ein kleiner [OT] Einwurf von meiner Seite: Seit einiger Zeit interessiere ich mich für die Auswertung von Webstreams in Bezug auf technische Parameter. Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd. Hoffnung hatte ich mir jetzt mit einem Vergleich in Bezug auf klassische kommerzielle oder ö-r Webstreams gemacht - und das große Heulen brach aus.

Kurz und knapp: Manch hobbymäßiger Webstream gibt sich mehr Mühe als das was die großen Sender da so nebenbei rausfeuern.
Rein technisch nachweisbar, natürlich. Nicht inhaltlich.

Wenn Du also bislang nichts wirklich vernünftiges Material gefunden hast, wundert mich das nicht. Nach meiner bisherigen Einschätzung wird dem Thema keine Beachtung geschenkt. Es ist vielmehr ein nötiges Übel, das man mitschleift oder eben mal so schnell hinrotzt. Wozu also dokumentieren, vielleicht sogar noch wissenschaftlich?

Ich weiß, sonderlich sachlich schreibe ich gerade nicht. Aber ich stehe der Hobby-Webradioszene ohnehin schon kritisch beobachtend gegenüber, dann fällt mir die zusätzlich streamende UKW-Gilde auch noch in den Rücken.
Ich habe lange nicht mehr im Webradio gesendet. Irgendwann werde ich es vielleicht wieder tun - als "leisestes Heimstudio Deutschlands im Web". Nur nimmt einen da kein Radio - auch nicht die vermeintlich großen.

Manche Hobby-Webradios eifern dem UKW nach, so behaupten sie zumindest; andere wollen komplett anders sein.
Auf dem technischen Sektor im Webstream haben einige die konventionellen Sender bereits überholt. Das ist erschreckend.
 
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