Hörertelefonate als Fakes entlarvt

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Interview-Schallplatten gab es doch früher schon. Da musste der Sprecher nur seine (wahrscheinlich auch schon vorformulierten) Fragen in die Pausen der Aufnahme sprechen.
 
Abgesehen davon, dass Synergieeffekte genutzt werden, will das Volk (wie immer es definiert ist) nicht "beschissen" werden? - War es früher anders; gut, im Hörrundfunk waren die Verantwortlichen ehrlicher: Sie benannten ihre Nicht-Eigengewächse, wie übrigens auch nicht live gestalteten Programme, als solche.
 
... solange es keinen echten Wettbewerb in NRW gibt...

Das hat doch mit dem Privatfunkmonopol in NRW nichts zu tun. Auch Arno Müller hat das Ding on air verkauft, als ob er die Dame selbst am Telefon gehabt hätte.

Ich kann die Aufregung auch nur teilweise verstehen. Solche Fakes haben einen bitteren Beigeschmack, aber auch nicht mehr. Viel schlimmer finde ich es, wenn bei Gewinnspielen geschummelt wird. Denn da geht ja wirklich um was.

Und abseits der Comedy, also im journalistischen Bereich, ist die Schnibbelei ebenfalls weit verbreitet, also etwa so: Redakteur/Volontär/Praktikant führt ein Interview zum Thema sowieso. Hinterher schneidet er sich raus, schreibt eine schicke Anmoderation, frisiert die Antworten noch ein bisschen und schwupps ist ein Interview fertig, das dann letztlich vom Moderator so verkauft wird, wie wenn es gerade live über den Sender geführt wird. Hat sich da schon mal jemand drüber aufgeregt? Ich kenne keinen.

Es soll sogar Agenturen geben, die fertige Interviews bestehend aus Anmoderation, Zwischenfragen und Antwortblöcken bundesweit verkaufen ... :rolleyes:
 
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eingekaufte Comedies etc. auch bei den Mitarbeitern meist unbeliebt sind. Um den Arbeitsplatz nicht zu gefährden macht man aber zähneknirschend mit.
Absurd wird es, wenn sich Programmchef und Team wie Bolle freuen, weil die eingekaufte Telefoncomedy tatsächlich endlich mal aus der eigenen Region kommt. Würde man stattdessen ins eigene Team investieren, könnte man das immer haben. Das würde aber mehr kosten und man brächte dafür talentierte Mitarbeiter, die Zeit haben sich zu entwickeln. Da nimmt man dann doch lieber den kurzfristigen Profit mit und fährt Schritt für Schritt ein ganzes Medium an die Wand.
 
Das hat doch mit dem Privatfunkmonopol in NRW nichts zu tun. Auch Arno Müller hat das Ding on air verkauft, als ob er die Dame selbst am Telefon gehabt hätte.

Ich kann die Aufregung auch nur teilweise verstehen. Solche Fakes haben einen bitteren Beigeschmack, aber auch nicht mehr. Viel schlimmer finde ich es, wenn bei Gewinnspielen geschummelt wird. Denn da geht ja wirklich um was.

Und abseits der Comedy, also im journalistischen Bereich, ist die Schnibbelei ebenfalls weit verbreitet, also etwa so: Redakteur/Volontär/Praktikant führt ein Interview zum Thema sowieso. Hinterher schneidet er sich raus, schreibt eine schicke Anmoderation, frisiert die Antworten noch ein bisschen und schwupps ist ein Interview fertig, das dann letztlich vom Moderator so verkauft wird, wie wenn es gerade live über den Sender geführt wird. Hat sich da schon mal jemand drüber aufgeregt? Ich kenne keinen.

Es soll sogar Agenturen geben, die fertige Interviews bestehend aus Anmoderation, Zwischenfragen und Antwortblöcken bundesweit verkaufen ... :rolleyes:

Bekanntlich hackt zwar eine Krähe der anderen kein Auge aus. Aber Arno würde sicherlich schäumen, wenn ein Sender in Berlin mit einer "Anti-Schummel-Garantie" starten würde.
Inwieweit getürkte Gewinnspiele gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen, wäre auch einer Prüfung wert.

Die Promopacks mit Instantinterviews gerade aus dem Bereich Film- und Musik sind doch gang und gäbe. Glaubt jemand ersthaft, das ein kleiner Sender O-Töne von irgendwelchen Stars bekommt?

Was auch bezeichnet ist das zigmal größere Radio NRW kauft bei RTL ein. Mit anderen Worten nicht in der Lage ein eigenständiges interessantes Comedyformat zu entwickeln. In meinen Augen mehr als ein Armutszeugnis.
 
Und abseits der Comedy, also im journalistischen Bereich, ist die Schnibbelei ebenfalls weit verbreitet, also etwa so: Redakteur/Volontär/Praktikant führt ein Interview zum Thema sowieso. Hinterher schneidet er sich raus, schreibt eine schicke Anmoderation, frisiert die Antworten noch ein bisschen und schwupps ist ein Interview fertig, das dann letztlich vom Moderator so verkauft wird, wie wenn es gerade live über den Sender geführt wird. Hat sich da schon mal jemand drüber aufgeregt? Ich kenne keinen.

Ich kenne viele, die sich darüber aufregen. Zum Beispiel die Mitglieder der schon oben zitierten Initative fair radio.
Es gibt auch dazu mehrere Artikel in dem verlinkten Blog:
http://www.fair-radio.net/www/2013/03/12/radio-authentisch-ehrlich-gut/
http://www.fair-radio.net/www/2013/...deutsche-bank-lachen-wir-ueber-die-richtigen/
http://www.fair-radio.net/www/2009/06/15/vorsicht-vor-der-bequemlichkeit/


Es soll sogar Agenturen geben, die fertige Interviews bestehend aus Anmoderation, Zwischenfragen und Antwortblöcken bundesweit verkaufen ..:rolleyes:.

Auch darum geht es in den verlinkten Artikeln.
 
Wie sagt die Telefonverarsche mit Angi immer Tag Bürger.War ja klar das diese Anrufe Fake Anrufe sind. Da hilft nur eins Ab oder Umschalten.
 
Es soll sogar Agenturen geben, die fertige Interviews bestehend aus Anmoderation, Zwischenfragen und Antwortblöcken bundesweit verkaufen ... :rolleyes:

Man kann sogar vorgefertigte interview Paket(e) von die Firmen Herstellern kaufen. Das ganze klingt dann wirklich so das der Hörer meint das der Firmenchef wirklich im Studio wäre. In dem Paket sind die Fragen als Textdokument und die Antworten als mp3 Dateien enthalten. Der Moderator liest die Fage vor und dann spielt man die Antwort ab. Wird oft bei die Bayerischen Lokalradios gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn hier eine ethische Diskussion geführt wird, stellt sich mir die Frage: Wie definiert man einen Radio-"Fake"? Wo fängt der Betrug am Hörer an? Wenn ich NDR 2 für die Nachrichten einschalte und die Korrespondenten-Stücke werden grundsätzlich nach diesem Muster abmoderiert: Rainer Hotzenplotz, NDR 2 Hintertupfing, gehts doch schon los. Natürlich wissen Radio-Interessierte, dass NDR 2 Teil der ARD ist und viele Reporterstücke über den ARD-Stern bekommt. Beim unbedarften Hörer entsteht aber der Eindruck: Oh! NDR 2 hat ja wirklich überall auf der Welt eigene Reporter, das ist aber toll. Und natürlich soll genau diese besondere Kompetenz vorgetäuscht werden.

Sicherlich ist das pille-palle, wenn man sich zu Gemüte führt, was im Formatierungswahn so alles auf den privaten und öffentlich-rechtlichen Dudelwellen passiert. Trotzdem finde ich, wenn der kleine Schummel schon unter "Wir sind doch nur professionell!" abgetan oder sogar gefördert wird, brauchen wir uns über die wirklich großen Klopper nicht mehr zu wundern.
 
Man muß gar nicht beide Versionen hören, um den Fake zu wittern. Das kommt dabei heraus, wenn Radioleute die vermeintlichen Anrufer Dinge sagen lassen, von denen sie meinen, daß sie ein Hörer sagen würde.

Und abseits der Comedy, also im journalistischen Bereich, ist die Schnibbelei ebenfalls weit verbreitet, also etwa so: Redakteur/Volontär/Praktikant führt ein Interview zum Thema sowieso. Hinterher schneidet er sich raus, schreibt eine schicke Anmoderation, frisiert die Antworten noch ein bisschen und schwupps ist ein Interview fertig
Das ist nicht dasselbe, wie der Hörer-Fake. Denn der Moderator wird ihm beschriebenen Fall kaum sagen, daß er jetzt gerade live mit dem Interviewpartner verbunden ist, oder daß das Interview in voller Länge gesendet wird. Beim genannten Hörertelefonat hingegen wird gelogen, denn der Hinweis auf die geschalteten Inserate impliziert, daß da gerade ein Hörer mit seinem Anruf auf die Anzeige reagiert.


Viel schlimmer finde ich es, wenn bei Gewinnspielen geschummelt wird. Denn da geht ja wirklich um was.
Schlimmer, weil die Hörer da um ihren Gewinn betrogen werden? Nein, viel schlimmer ist es, wenn Hörer um die Wahrheit betrogen werden.


Da würde es nur verwundern, wenn sich ein Sender tatsächlich qualitativ mal verbessern würde.
Zum Beispiel, indem sie Höreranrufe live on air nehmen. Zu riskant? Nicht für DJs, die etwas von ihrem Job verstehen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben