Gernot Fischer: Wer bei DAB nicht mitmacht, der stirbt!

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http://www.radioszene.de/92196/digitalradio-oesterreich-dab-fischer-struber-interview.html

Was glaubt ihr: Panikmache, purer Lobbyismus? Wobei es diese Studien ja tatsächlich gibt und erwiesen ist, daß Besitzer nicht mehr auf UKW zurück schalten wenn sie einmal DAB hören. Ist technisch halt ein Hardware-Problem, daß es da keine gemeinsamen Programmlisten für DAB und UKW gibt (mir sind zumindest keine Radios bekannt, die das können). Die langjährige Angst der Radiomacher vor DAB scheint sich also doch zu bewahrheiten. Ein Glück nur, daß noch nicht so viele Leute DAB Radios haben. Aber es werden halt immer mehr. Und das wollte man doch jahrelang verhindern. Scheiße!
 
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Ich dachte beim Lesen der Überschrift erst an eine Drohung staatlicher Stellen ans Volk. :D

Im Ernst: auch eine weitere Einzelmeinung wird nichts daran ändern, daß alles bleibt, wie es ist: eine noch stabile Situation für UKW, eine hohe Attraktivität der UKW-Platzhirsche, eine völlige Unkenntnis hinsichtlich DAB (man weiß nichtmal, daß es existiert) in der Bevölkerungsmehrheit - vor allem bei denen, die mit dem UKW-Angebot sehr zufrieden sind, was auf mindestens 3/4 der Radionutzung zutreffen dürfte. Wenn "fremdgegangen" wird, dann seit vielen jahren über Computer und computerähnliche Geräte: eigene Musiksammlung, zunehmend Musikabspieldienste und Live/Loopstreams. DAB? Häh?

Eine Aussage von Dir ist so pauschal nicht haltbar:

und erwiesen ist, daß Besitzer nicht mehr auf UKW zurück schalten wenn sie einmal DAB hören

Ich kenne Leute, die haben mal in DAB reingehört, befanden das SBR-Gequietsche in Stimmen und die allgemeine Katastrophe vor allem für anspruchsvolle Musik (Klassik!) für peinlich ("gerechnetes Blech") und meinten, danke, lass mal, brauche ich nicht, nichtmal deinen DAB-Stick geschenkt.

Und damit ist der 100.000ste DAB-Thread feierlich eröffnet. :D
 
Der Kollege in Hamburg hat es freilich umgedreht: "Wer bei DAB mitmacht, der stirbt". Das geht also noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, so munter weiter. Glaubenkrieger aller Länder, vereinigt euch ;)
 
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Ich verstehe einfach nicht, warum so viele einfach strikt gegen DAB+ (ohhh was neuen...) sind.
Es ist doch einfach toll, wenn mal was neuen kommt und mit ner ordentlichen Qualität und man sich doch Mühe geben sowas zu pushen. Weitersagen, testen, Druck machen.
Denn ein DAB-Netz, welches nahezu perfekt ausgebaut ist, wäre doch geil.
 
@Radiowaves Du hast etwas wesentliches erwähnt: Der noch geringe Bekanntheitsgrad. Das ist im Moment noch der große Joker der etablierten Stationen. Je weniger Leute DAB kennen, um so besser fürs Business.

Du hast aber mit einem Unrecht und machst das nur anhand eines wohl persönlichen Beispiels aus: Das "Zurück zu UKW". Ich kenne zwei Statistiken, eine aus dem vergangenen Jahr und eine aus diesem Jahr. Die aktuelle (von der MSA Sachsen-Anhalt) kommt zum Ergebnis, daß Besitzer von DAB Radios nun häufiger DAB als UKW einschalten, viele hören ausschließlich DAB damit. Wobei Sachsen-Anhalt ein Sonderfall ist, am meisten werden dort die etablierten Radios auf DAB gehört, also SAW und Brocken. Gefolgt von religiösen Anbietern, und erst danach kommen neue Sender wie Energy oder Absolut. Hier in Hamburg dürfte es anders ausschauen, auch viele DAB Radio Geräte Besitzer dürften noch Radio Hamburg auf UKW hören. Sie würden es aber auf DAB einschalten wenn es auf DAB käme.
 
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Der eingangs verlinkte Beitrag ist zwar Lobby, aber durchaus sachlicher Zweckoptimismus. Und es geht um Österreich, wo die Uhren nochmal ganz anders ticken, als in Bayern.
Die Überschrift des Fadens ist aber eher peinlich.
Als regelmäßiger DAB+-Nutzer in einem Gebiet mit vorbildlicher DAB+-Versorgung kann ich die Einwände von audiophilen wie @Radiowaves nicht gelten lassen: Fürs Bad- und Küchenradio, fürs Autoradio und für viele andere Empfangsorte abseits der Stereoanlage reicht die Qualität allemal, da der Störpegel der Umgebung die Artefakte überdeckt.
Und an der Stereoanlage gibt es andere Quellen (DVB-S/C, Internet...). UKW nutze ich nur für Sender, die ich nicht anders empfangen kann bzw. wo die DAB+-Abdeckung schlechter als UKW ist.
Letzteres ist außerhalb Bayerns und der Schweiz (sowie Südtirols, BaWü, Hessen, NRW kann ich nicht beurteilen) leider noch größtenteils die Regel! In Hamburg und Berlin wird IMHO der gleiche Fehler wie in Wien gemacht, nicht mindestens das vollständige UKW-Angebot auf DAB+ zu hieven, und dann mit größerer Reichweite in der Fläche die Leute für DAB+ zu motivieren.

In der Tat wäre es aber eine Überlebensfrage für die Radio-Networks DAB+ zu zu nutzen, um mittelfristig noch ein terrestrisches Medium zur Verfügung zu haben, da eben der lineare Hörfunk-konsum leider insgesamt rückläufig ist. Mit Spartenkanälen, zeitversetzter Wiederholung usw. kann man dem entgegenwirken und Hörer bei der Stange halten. Im Netz heißts da nur "ferner liefen"...
 
Es ist doch einfach toll, wenn mal was neuen kommt und mit ner ordentlichen Qualität und man sich doch Mühe geben sowas zu pushen. Weitersagen, testen, Druck machen.

Unsere Vorfahren kannten so einen altmodischen Spruch, der hieß "gute Ware lobt sich selbst".

DAB hatte seit Mitte der 90er Jahre die Gelegenheit, dafür Anlässe zu bieten. Es geschah... nichts relevantes.

Für die Programme, die ca. 85% der Hörfunknutzung auf sich vereinen, gibt es kaum die Notwendigkeit, DAB zu nutzen - die laufen i.d.R. auf den fetten UKW-Ketten. Es muß sich niemand einen DAB-Empfänger kaufen, um in Sachsen MDR Jump zu hören (volle UKW-Mehrfachversorgung) oder auf Rügen NDR 2 oder Ostseewelle (da gibt es gar kein DAB und mit den Privaten schon gleich gar nicht).

Interessant ist DAB für Programme mit "UKW-Funzelteppich" - nur sind das meist Nischenprogramme, die in DAB investierenden Hörer schätzen DAB dann natürlich auch sehr, fallen mengenmäßig aber nicht ins Gewicht. Betrifft im MDR-Gebiet z.B. MDR Info. Schon bei Sputnik bezweifle ich die gezielte Anschaffung von DAB - es gibt doch mit Jump ein zweites wesensverwandtes Programm.

Für DLF und Kultur lohnt DAB, denn bundesweit gesehen sind die UKW-Versorgungen dieser Programme eine Zumutung. Doch selbst da, wo man auf UKW von exponiertem Standort mit 100 kW sendet, findet man dann nicht ausweisbare Quoten für DKultur (Sachsen-Anhalt). Soll DAB daran etwas richten? Wie denn?

Interessant ist DAB natürlich für nicht auf UKW erhältliche Programme (BR Heimat, MDR Klassik, den künftigen NDR-Schlagerdudler, ...). Sind alles auch Nischen.

Und die "ordentliche Qualität" bieten z.B. der BR oder DKultur, andere aber nicht. Die schrabbeln auf DAB klanglich weit unter UKW-Niveau, so es UKW fürs entsprechende Programm gibt.

Das sind unterm Strich zu wenige Argumente für DAB. Somit dümpelt das System vor sich hin. Auch, wenn es sehr wohl Käufer gibt, die es ganz gezielt erwerben und dann auch einen Nutzen davon haben. Es ist zu wenig für Relevanz.

Denn ein DAB-Netz, welches nahezu perfekt ausgebaut ist, wäre doch geil.
Für mich erst dann, wenn da auch Programme drin wären, die ich gerne hören möchte und die es auf UKW nicht gäbe. Allein ein technisches System ohne sinnvolle Anwendung ist doch kein Anreiz, es zu nutzen.
 
Ein paar Vorteile bietet DAB, so es technisch hochwertig betrieben wird (hoher Versorgungsgrad, hohe Klangqualität durch entsprechende Kapazitätszuweisung UND entsprechende Ausgangssignale der Anbieter):
- höhere Frequenzökonomie durch Single-Frequency-Networks. Ein uns dasselbe Programm bundesweit auf einem Kanal. Das ist doch schon mal was. Problem: Synchronisierungsprobleme bei Überreichweiten, selbst schon erlebt.
- durch Multiplexbetrieb günstigere Betriebskosten pro Anbieter
- höhere Kapazitäten: mehr Programme möglich
- einfache Bedienbarkeit für den Nutzer
- Übertragung von Zusatzinformationen (Slideshows etc.), wird bislang wenig genutzt, kann leider nur von einem Bruchteil der Empfänger dargestellt werden, was unverständlich ist.

Nachteile:
- Multiplexzwang. Kein wirtschaftlicher Einzelbetrieb möglich. Lokale Verbreitungsgebiete sind dadurch schwer abzubilden, wenngleich nicht unmöglich (siehe Schweiz)
- höhere Betriebskosten beim Nutzer durch höheren Stromverbrauch der Geräte.
- Neuanschaffung von Geräten nötig.
- Klangqualität KANN schlechter sein, wenn z.B. für analoge Übertragung in FM optimierte Signale in den Multiplex gegeben werden.
- bislang weltweit betrachtet Insellösung in einigen, zumeist nordeuropäischen Ländern.
 
Wozu DAB? Wer glaubt, die Qualität wer besser, der sollte wissen, dass DAB nur mit einer Übertragungsrate von 192 kB läuft. Jede gute 320 kB codierte MP3 klingt besser.
 
Solange es die phantastische Dreiecksbeziehung Radiosender-Vermarkter-AG.MA gibt wird DAB sowieso blockiert. Die fahren nun nochmal härtere Geschütze auf, weil es zu erfolgreich wird, was nicht sein darf. Wie oft war ich bei Meetings, wo vom "Todfeind des Radios" geredet wurde. Zuvor haben auch die Medienanstalten mitgemacht, aber die wollen neuerdings Vielfalt durch Digitalisierung (außer in NRW), und gefährden damit ihre bisherigen stolzen "Vorzeige-Lieblingskinder" http://meedia.de/2016/06/29/das-wae...ruckert-warnt-vor-abschaltung-des-ukw-netzes/
 
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Wozu DAB? Wer glaubt, die Qualität wer besser, der sollte wissen, dass DAB nur mit einer Übertragungsrate von 192 kB läuft. Jede gute 320 kB codierte MP3 klingt besser

Das glaube ich wohl, daß jede gut codierte 320er MP3 besser klingt als 192 kbps MP2. Aber 192 kbps MP2 (für die jüngeren zur Erinnerung: das war mal sowas wie die Standard-Bitrate für Stereoprogramme im alten DAB der 90er Jahre) sind durchaus erträglich zu machen und gerade noch so "wohnzimmertauglich" (gewiß nicht für Audiophile, aber für manche vermutlich auch nur dann nicht, wenn sie es wissen, daß es 192 kbps MP2 sind).

Astra Digital Radio lief mit 192 kbps und war auf den Programmen, die den Encoder in linear stereo laufen hatten (BR, RBB, WDR, NDR) gut. Man hat teils UKW darüber zugeführt. Heute noch dürfte DKultur in 192 kbps MP2 zu UKW zugeführt werden, der DLF hingegen nicht mehr, der läuft in 384 kbps MP2.

Aber das Thema ist doch seit Jahren durch. MP2-DAB ist in Deutschland Geschichte (mit Ausnahme des SR), AAC-DAB+ kann auch anständig klingen. Man muß dazu aber schon 112 kbps HE-AAC (DKultur) oder besser noch 144 kbps LC-AAC investieren, womit der Vorteil der höheren Programmzahl je Mux gar nicht mehr so riesig ist.

Wir hatten das schon so oft hier: man könnte aus DAB was sinnvolles machen, bräuchte dafür aber auch überall eine regionale Bedeckung, müßte Private und Öffis in gemeinsamen Muxen betreiben, wo es sich anbietet (Regionalisierung!), müßte überregional die Filetstücken der ARD anbieten, müßte anständige Klangqualität bieten. Das sind einige Punkte, die kaum irgendwo erfüllt sind. Wären sie erfüllt, könnte man etwas mehr als UKW-Gewohnheiten abbilden und müßte dnenoch bange hoffen, daß es von der Bevölkerung nicht zugunsten von IP-Diensten mißachtet wird. Der Geräteneukauf stünde ja noch bevor - letztlich bei fast allen, die keine Freaks sind.
 
Unsere Vorfahren kannten so einen altmodischen Spruch, der hieß "gute Ware lobt sich selbst".


Und die "ordentliche Qualität" bieten z.B. der BR oder DKultur, andere aber nicht. Die schrabbeln auf DAB klanglich weit unter UKW-Niveau, so es UKW fürs entsprechende Programm gibt.

Fahr mal nach Nordsachsen/Südbrandenburg - dort hast du eine grooooooße Auswahl über UKW - alles vom mdr und rbb, die Privaten aus Sachsen, Brandenburg und Berlin - und jede Menge aus Polen und Tschechien. Aber alles verrauscht und verzischelt, weil a) zu große Entfernung von den jeweils zuständigen Senderstandorten (Calau bzw. Löbau) und/oder b) viele Frequenzen einfach mehrfach belegt sind. Das ist für den DXer vielleicht toll, im Alltag ist das nervtötend.

Ein plattkomprimiertes UKW-Signal ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß...

Wie ich schon des öfteren erwähnt habe ;) wohne ich knapp 2km vom Berliner Fernsehturm entfernt. Ich empfange noch nicht mal allle Programme, die in Berlin angeblich über UKW ausgestrahlt werden. RFI, Jazzradio, NPR, inforadio vom rbb, BBC - alles nur in saumäßiger Qualität. Ich hoffe, das ich diese Sender irgendwann mal rauschfrei in digitaler Qualität über DAB+ hören kann (inforadio gibt es gott sei dank).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist für den DXer vielleicht toll, im Alltag ist das nervtötend.

Das kann ich nachvollziehen, wirklich. Aber nehmen wir doch mal DAB und gehen z.B. nach Elsterwerda. Da sind mit Glück noch der Bundesmux (Oschatz/Collmberg) und MDR Sachsen (ebenso) empfangswürdig zu bekommen. RBB-Mux ist bislang da auch nur was für DXer, und zwar offenbar für die härteste Sorte.

Ja, Calau soll mal kommen. Wenn er läuft, schauen wir nochmal, ob dann was geht.

Wenn der Ausbau so ist, wie er ist, kanns freilich auch nicht zu allzuviel Akzeptanz führen.

Ein plattkomprimiertes UKW-Signal ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß...
... das gleiche plattkomprimierte Signal via DAB ist aber auch ein Quell großer Freude. Hört man gut beim RBB.

wohne ich knapp 2km vom Berliner Fernsehturm entfernt. Ich empfange noch nicht mal allle Programme, die in Berlin angeblich über UKW ausgestrahlt werden. RFI, Jazzradio, NPR, inforadio vom rbb, BBC - alles nur in saumäßiger Qualität.
Nimm das Kulturradio noch dazu. Ist in der Schillingstraße auch nicht sauber zu bekommen, völlig verzischelt, da angesichts des Alexanderplatzes vor der Tür schon wieder ein "Fernempfang".

Es gab 2005-2006 mal die RBB-Programme in 320 kbps (!!!) MP2 via DVB-T. Das war ein Genuß, da identisch zum Hörfunktransponder damals völlig sauber. Ich kenne Leute, die das tatsächlich nutzten und stinksauer waren, als es wieder eingestellt wurde. Mein Patenonkel (83) ist einer von ihnen, er hatte sich dann wohl auch beim RBB beschwert nach der Einstellung. Heute hört er letztlich fast nur noch Internetradio. Verfügbar hat er alles: UKW, DAB, DVB-C.

Aber ich muß schon zugeben, daß ich in meiner Sichtweise sehr "wohnzimmer-orientiert" bin. Was ich nicht via Sat bekomme, existiert für mich faktisch nicht. Mobil höre ich gar kein Radio (habe kein Auto und benutze keinen tragbaren Player für irgendwas).
 
Entweder ist die Gegenstromanlage völlig beratungsresistent oder schlicht blind vor DAB-Lobeshymen, die man ihm offenbar tagtäglich intravenös zu injizieren scheint...

Ein Glück nur, daß noch nicht so viele Leute DAB Radios haben. Aber es werden halt immer mehr.
Ja, aber nicht weil die Leute auf Biegen und Brechen DAB hören wollen, sondern weils kaum mehr UKW only-Geräte gibt. Den meisten Leuten dürfte es schlicht schnurz sein, ob sie ihr Programm XYZ per DAB oder per UKW hören. Hauptsache es kommt irgendwas raus aus dem Brüllwürfel.

Ich verstehe einfach nicht, warum so viele einfach strikt gegen DAB+ (ohhh was neuen...) sind.
Es ist doch einfach toll, wenn mal was neuen kommt und mit ner ordentlichen Qualität
Finde den Fehler! Neu? Nach beinahe 20 Jahren? Und ordentliche Qualität? Häng doch mal einen x-beliebigen DABplus-Brüllwürfel an eine Heimanlage deiner Wahl. Dann wirste hören wieviel "Qualität" da raus kommt. Es hat schon seine Gründe, warum DAB-Radios in der Regel nur Handtäschchen-Größe haben und nicht das Format einstiger Ghettoblaster.

Die aktuelle (von der MSA Sachsen-Anhalt) kommt zum Ergebnis, daß Besitzer von DAB Radios nun häufiger DAB als UKW einschalten, viele hören ausschließlich DAB damit. Wobei Sachsen-Anhalt ein Sonderfall ist, am meisten werden dort die etablierten Radios auf DAB gehört, also SAW und Brocken. Gefolgt von religiösen Anbietern, und erst danach kommen neue Sender wie Energy oder Absolut.
Nun ja, die Reichweite der Privatsender per DAB ist in SA zwar erhöht worden. Aber dennoch hängt deren Reichweite noch meilenweit hinter denen der ÖRs, sprich des Bundesmuxxes zurück. Da aber Energy und Absolut im Bundemuxx drin sind und damit auch reichweitenstärker in SA als beispielweise SAW, widersprichst du dir gerade selbst. Kurz formuliert: Traue keiner Statistik, an der du nicht wenigstens selbst mitgearbeitet hast.

Solange es die phantastische Dreiecksbeziehung Radiosender-Vermarkter-AG.MA gibt wird DAB sowieso blockiert.
Nö, DAB blockiert sich nach wie vor selbst. Ich kanns nur immer wieder gebetsmühlenartig wiederholen: Schafft eine Infrastruktur! Dann schaltet alles von UKW auf DAB auf plus Zusatzangebote, welche in Teilen ja bereits vorhanden sind. Und das Ganze läßt man dann so 1-2 Jahre parallel laufen. Danach kannst du UKW problemlos abschalten ohne das noch jemand groß Notiz davon nimmt, denn der Rest findet sich von alleine.
Nach genau diesem Muster fand der Digitalumstieg beim Fernsehen statt und er hat funktioniert. Da ihr DAB-Lobby-Heinis aber immer nur Dinge versprecht, die so nicht funktionieren, weils schon alleine an der Infrastruktur scheitert, funktioniert der Umstieg beim Radio eben nicht.
Wir können es auch gerne ganz konkret machen, weil weiter oben der Süden Brandenburgs als Beispiel herhalten mußte. Nenne mir nur einen einzigen Grund, warum beispielsweise BB-Radio als landesweiter Sender in Berlin-Brandenburg oder irgendein anderer per UKW relativ reichweitenstarker Sender auf DAB umsteigen sollte? Ausser in Berlin und rund um Cottbus würde man ihn dann nirgendwo mehr hören können. In Brandenburg sind ja nicht mal die rbb-Programme landesweit per DAB zu empfangen.
Dämmert dir jetzt wo das eigentliche Problem ist?

Die fahren nun nochmal härtere Geschütze auf, weil es zu erfolgreich wird, was nicht sein darf.
Ich würde mal sagen die Ausprägung eines vermeintlichen Feindbildes ist auf beiden Seiten recht gut voran geschritten...
 
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@Radiowaves Hier in Hamburg dürfte es anders ausschauen, auch viele DAB Radio Geräte Besitzer dürften noch Radio Hamburg auf UKW hören. Sie würden es aber auf DAB einschalten wenn es auf DAB käme.

Dann melde ich mich mal als "Hamburger" zu Wort und erzähle von meiner kleinen HiFi-Zauberkiste, die seit bald einem Jahr in meiner Barmbeker Dachgeschoss-Wohnung steht. Bei mir klingt es, wie mir alle Bekannten betätigt haben, ausgesprochen high fidel. Ich kann über alle Wege Radio hören, nur Satellit geht nicht. Und was soll ich sagen, liebe Gegenstromanlage. DAB+ braucht hier in Hamburg in dieser Form kein Otto-Normalhörer.

Die NDR-Programme klingen mit ihrer 96 kbps-Rate obermies. Ich fragte mal an der Rothenbaumchaussee nach, warum ich für meinen Rundfunkbeitrag so einen schlechten Klang geboten bekomme. Da wurde mir erklärt, dass die DAB-Programme das gleiche Signal wie für UKW erhalten und die AAC-Codierung im Vergleich zur Analog-Technik den Klang verschlechtert. Als interessierter Mitleser hier im Forum war mir dieser Sachverhalt natürlich schon längst bekannt und weiter oben steht das ja auch wieder. Wen es interessiert: Angeblich soll es in ein paar Wochen ein separates Soundprocessing für DAB+ geben, sagte mir ein NDR-Techniker.

Radio Hamburg beglückt die Hansestadt mit 80 Kilowatt aus Moorfleet. Da reicht praktisch überall ein nasser Finger, um guten Stereo-Empfang über UKW zu haben und es klingt gar nicht mal schlecht. Wenn ich von DAB-NDR 2 auf UKW-RadioHamburg umschalte, bleibe ich rein vom Klang her lieber bei Radio Hamburg, um dann nach der eingetretenen DAB-Ernüchterung auch NDR 2, wie in alten Zeiten, wieder auf UKW abzuspeichern.

DAB+ macht hier in Hamburg bei den Deutschlandradios Sinn. Und wer auf Schlager steht, freundet sich vielleicht mit dem Schlagerparadies und dem bald startenden NDRplus an. Aber sonst? Woher kommt Deine Eingebung, dass gerade hier in Hamburg der Privatfunk-Marktführer lieber über DAB+ gehört werden würde? So wie der Stand der Technik gegenwärtig ist, bestimmt nicht!
 
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Ich würde mal sagen die Ausprägung eines vermeintlichen Feindbildes ist auf beiden Seiten recht gut voran geschritten...
Warum eigentlich? Das Thema "DAB" wurde hier so erschöpfend ausdiskutiert, daß neue Erkenntnisse nicht zu erwarten sind. Deswegen wiederhole auch ich mich, wenn ich sage: Abgesehen vom wirtschaftlichen Aspekt muß man das Eine nicht bekämpfen, um das Andere zu haben.

UKW-Reaktionäre sollen von mir aus ihr Analogradio behalten, und Anhänger der an Körperverletzung grenzenden mp-Technologie sollen ihren Technik-Spieltrieb ruhig ausleben. Soweit die Rezipientensicht.

Betreiber hingegen haben andere Interessen. Die meisten bisher ausgegrenzten Anbieter sehen in DAB+ die Chance, endlich auch mal in die Luft zu dürfen. Für die UKW-Frequenzinhaber ist DAB+ genau aus diesem Grund Teufelszeug. Sie fahren nicht nur "härtere Geschütze" auf, sie schießen aus allen Rohren.

Das reicht bis in die jeweiligen Landesregierungen. In NRW ist deren Macht offenbar so groß, daß Staatskanzlei und Medienanstalt bei DAB+ voll auf der Bremse stehen. Die Politik propagiert Medienvielfalt, weil das so schön nach Freiheit und Demokratie klingt. In Wirklichkeit herrscht hier Rundfunkdiktatur.

Das ist das Problem des Stillstands in Sachen DAB+. Über Nebenkriegsschauplätze wie genügend Empfangsgeräte, eine ausreichende Anzahl von Anbietern oder die flächendeckende Versorgung mache ich mir keinen Kopf. Das kommt schon, wenn die Leute nur lässt, und nicht staatlich restriktiv eingreift.
 
Eine staatliche Kontrolle der Medien ist ohnehin ein Treppenwitz. Im Sinne der echten Demokratie gehörten diese Landesmärchenanstalten endlich abgeschafft. Reine Geldverschwendung sind die in meinen Augen. Die Lizenzierung sollte an die BNetzA gekoppelt werden und Ende im Gelände. Die schädliche politische Einflussnahme der Landesregierungen wäre damit endlich, endlich beendet und der ganze Quatsch mit Medienkompetenzgeraffel pipapo kann auch weg. Das sind nur ABM-Maßnahmen.
 
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In Brandenburg sind ja nicht mal die rbb-Programme landesweit per DAB zu empfangen.
Dämmert dir jetzt wo das eigentliche Problem ist?


Ich würde mal sagen die Ausprägung eines vermeintlichen Feindbildes ist auf beiden Seiten recht gut voran geschritten...

Wenn Calau endlich in Betrieb gehen würde, wären sie es... Aber: hätte, wenn und aber... Dieses aktive Verhindern einer brauchbaren, zukunftsfähigen Technologie ist zum ....en. Wie hören eigentlich die meisten Leute Radio? Im Sessel, vor der High-End-Anlage - oder im Auto, bei der Arbeit, in der Küche?
Im normalen Alltag ist das Wurscht, ob da 70kbps oder 320 rauskommen, hauptsache die Musik ist okay.
 
Dann melde ich mich mal als "Hamburger" zu Wort und erzähle von meiner kleinen HiFi-Zauberkiste, die seit bald einem Jahr in meiner Barmbeker Dachgeschoss-Wohnung steht. Bei mir klingt es, wie mir alle Bekannten betätigt haben, ausgesprochen high fidel. Ich kann über alle Wege Radio hören, nur Satellit geht nicht. Und was soll ich sagen, liebe Gegenstromanlage. DAB+ braucht hier in Hamburg in dieser Form kein Otto-Normalhörer.

MeckPomm, ein paar Meter weiter rechts, würde schon ein Mindestmaß an Abwechslung gut tun, dies es dort über UKW einfach nicht gibt. Aber dafür Doppelt-und Dreifachversorgung an vielen Orten.
 
... Denn ein DAB-Netz, welches nahezu perfekt ausgebaut ist, wäre doch geil.
Aus welcher verwöhnten (überversorgten) Großstadt kommst du denn? Genau dieser Wunsch dauert aber noch mindestens ein ganzes Jahrzehnt, wenn ich mal alle Ecken von Deutschland betrachte. Fahr einfach mal in die entferntesten Provinzen von Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen. Dort gibt es noch nicht mal einen einzigen DABplus-Multiplex "vor der Haustür", geschweige denn in 30 oder 50km Entfernung. Solange die Infrastruktur und entsprechende Mehrwerte nicht zufriedenstellend sind, wird sich DAB+ nicht in der breiten Masse durchsetzen.
 
Das Thema "DAB" wurde hier so erschöpfend ausdiskutiert, daß neue Erkenntnisse nicht zu erwarten sind.
Aber nein! Das ist ungefähr so wie im Faden "Welche 70erJahre Titel sollten unbedingt mal wiedre im Radio laufen" - Das wird auch erst dann zu Ende sein, wenn jeder 70er Jahre-Titel mindestens einmal aufgezählt wurde.
 
CosmicKaizer schrieb:
Wenn Calau endlich in Betrieb gehen würde, wären sie es..
Wären Sie nicht, denn in Calau wird nur der Bundesmuxx aufgeschaltet. Weiter nichts. Der ballert allerdings im Süden Brandenburgs von Sachsen und S-A aus ausreichend rein. Und davon unabhängig darf ernsthaft bezweifelt werden, dass das Calauer Singnal bis in die letzten Ecken des Brandenburger Südens reicht, was dann hauptsächlich topografisch bedingt ist. Das reicht ja nicht mal per UKW, siehe Inforadio oder radio1. Das per Autoradio störungsfrei zu hören, ist eine ziemlich schwierige Angelegenheit.
 
MeckPomm, ein paar Meter weiter rechts, würde schon ein Mindestmaß an Abwechslung gut tun, dies es dort über UKW einfach nicht gibt. Aber dafür Doppelt-und Dreifachversorgung an vielen Orten.

Dann ist das ja dort beinahe wie in Mitteldeutschland, wenn man nicht am Rand wohnt und somit nicht zusätzlich auf BR, hr oder RBB empfangswürdig zurückgreifen kann: man hat Privatfunk, man hat DLF und DKultur und man hat einen verdudelten Öffi, dessen Kulturprogramm wohl das mieseste der ganzen ARD ist. Dafür hat man mit NDR Info abends und nachts bis 2 Uhr eine Vielfalt in Popkultur, die es anderswo nicht gibt. Das ist doch schon etwas: DLF, DKultur, NDR Info. Im MDR-Gebiet wären es DLF, DKultur, MDR Kultur und MDR aktuell. Ich sehe da keine so dramatische noch-schlechter-Stellung von MeckPomm. Klar, es fehlt mir so etwas wie Bayern 2 - hier wie dort...

in Calau wird nur der Bundesmuxx aufgeschaltet. Weiter nichts.
Oh f*ck, das hatte ich völlig verdrängt...

Wundert doch nicht, daß in Südbrandenburg wohl eher Sachsen gehört wird...
 
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