CSU will "ARD & ZDF fusionieren"

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so eine Splitterpartei wie die CSU
Hier in Bayern kann man wohl die CSU wohl kaum als Splitterpartei bezeichnen.
Angesichts von bundesweit regelmäßig sieben bis neun Prozent kann man das auch außerhalb von Bayern nicht.
Es gibt momentan keinen eigenen ZDF-Radiosender, kann es auch nicht geben, da ZDF die Abkürzung für Zweites Deutsches Fernsehen ist und das Wort Rundfunk sowohl Fernsehen als auch Radio (Hörfunk) beinhaltet.
Als würden sich die Öffis in ihrem Expansionsdrang im Falle des Falles von derlei Formalien beeindrucken lassen.
 
Mann kann ja über die ÖR diskutieren. Aber ich stelle mir gerade ein Deutschland vor wo es nur noch Privat-TV und Privat-Radio in der Art von RTL gibt.

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Freiwild, wann hast Du zum letzten Mal politische Sendungen im BR gesehen? Oder gar Interviews der Bayern2-radiowelt gehört? Man kann den BR schon lange nicht mehr als CSU-Funk bezeichnen

Der Hörfunk war eigentlich schon immer sehr vielstimmung und ausgewogen, auch im Dritten ist spätestens seit dem Auftauchen eines gewissen Herrn Süß jede Ehrfurcht vor der "Staatspartei" gewichen.

Anders der "Report" im Ersten: Das stramm linientreue Mertes- und Bönte-Fernsehen ist seit Menschengedenken ein umtriebiges CSU-Missionswerk.
 
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Wie so oft: vieles, was die Öffentlich-Rechtlichen machen, unterscheidet sich nur marginal von den Privaten. Aber anspruchsvolle Inhalte finden praktisch ausschließlich bei den Öffentlich-Rechtlichen statt. Würde man die Öffentlich-Rechtlichen wegen ersterem schleifen, würde man auch letzteres verlieren.

Ein meinungsbildendes Medium in einer großen zentralen Anstalt zu bündeln, ist in einer Demokratie immer brandgefährlich. Egal ob "öffentlich-rechtlich", staatlich oder privat. "BBC! BBC!" rufen diejenigen gerne, die eine Zentralanstalt als Lösung der Reibungsverluste und Orientierungslosigkeit der deutschen Anstalten propagieren. Und dabei übersehen, dass die BBC weder perfekt noch unumstritten ist. Und dass sie auf einer spezifisch britischen politischen Kultur aufbaut, die sich, selbst wenn man es wollte, nicht so einfach exportieren lässt. Schon mal nach Polen geschaut? Dort gibt es die zentrale Fernsehanstalt. Und dort wird, traditionellerweise gleich nach dem Regierungswechsel, als erstes der Intendant gegen einen treuen Parteigänger ausgetauscht. In Spanien genauso, und in vielen anderen (v.a. süd-)europäischen Ländern ist es kaum besser.

Bei den Privaten ist eine Zentralisierung natürlich kaum besser. Die Konzentration des einst zersplitterten deutschen Privat-TV-Markts auf zwei private Gruppen (RTL/Bertelsmann und Kirch) wurde von der Politik ja nicht nur zugelassen, sondern aktiv befördert, gerade weil sich Rote und Schwarze davon (partei-)politische Vorteile erhofften. Wenn der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk erst einmal zurückgedrängt worden ist, wird die Folge nicht sein, dass wir einen staatsferneren Rundfunk bekämen, sondern dass bestimmte politische Kreise ihren Einfluss bequem in Hinterzimmern durchsetzen können, statt den umständlichen und, vor allem, öffentlichen Weg über die Rundfunkgesetze und Rundfunkräte gehen zu müssen.

Nicht zuletzt bewahrt ein föderal aufgestellter öffentlich-rechtlicher Rundfunk auch die kulturelle Freiheit. Ja, es gibt Bayern 2, "der Tag" von hr2, Radio Eins, den NDR-Info-Nachtclub usw. nur im jeweiligen Sendegebiet (es sei denn, man verfügt über Internet, Kabelanschluss oder Satellit). Aber es gibt sie! Dass es sie auch in einer bundeseinheitlichen Anstalt gäbe, ist zweifelhaft. Es ist ja nicht mal sicher, dass es dann den DLF in der heutigen Form weiter gäbe. "Aber," so schallt es dann wieder aus dem Kreis der Erleuchteten, "die neue Zentralanstalt hätte doch sooo viel Geld, die könnte sich doch ein Bayern 2 mit Links leisten, und ein Radio Eins ohnehin!" Als ob das das Kriterium wäre! WDR und SWR hätten auch heute schon mehr als genug Geld, um sich ein Radio Eins oder ein Bayern 2 zu leisten. (Der WDR leistet sich ein WDR 5, was zumindest im Wort an Bayern 2 herankommt.) Das Problem ist nicht das Geld. Das Problem sind die Präferenzen der jeweiligen Direktion, und dieses Problem würde in einer zentralen Anstalt genauso auftreten - bzw. wäre es noch schlimmer, weil es dann keine Fremdanstalt zum Ausweichen gäbe.

Debatten durch die CSU und über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden meist nicht mit Fakten, sondern auf Basis von simplizistischen Weltbildern, Vorurteilen und Machtgehabe geführt. Das hier ist keine Ausnahme.
 
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So ein großes MonopolTier ist ja gerne etwas langsam, rückständig und teuer. Zwei große Tiere machen sich vielleicht wenigstens ein bißchen Konkurrenz. Ein wenig abspecken könnte aber Vorteile bieten.

Wie ich schon mal hie:

Mein Vorschlag: Die ARD stellt nur mehr 7 TV Programme und 20 (anstatt 60 bis 70) RadioWellen her. Jede davon bekommt den doppelten Etat - Qualität kostet schließlich. Ein Verzicht auf Werbung wäre auch nicht schlecht. Durch die deutliche Reduktion in der Herstellung und Verwaltung wird insgesamt trotzdem deutlich Geld eingespart. Mit der Einsparung der ersten 2 Jahre schenkt die ARD jedem Rundfunkteilnehmer ein Radio für mobilen Digitalempfang, damit er die 20 bundesweiten Programme auch hören kann. (Das leidige DAB Problem wird so auch gleich gelöst.) Regionale und lokale Einsprengsel, Nachrichten und Sendungen sind natürlich ausreichend - sagen wir mal - in 10 Programmen enthalten.

und da schrob:

Am Beispiel Klassik: Es gibt 2 bundesweite Klassik Wellen - Konkurrenz belebt das Geschäft. Regionale Elemente beispielsweise in BR Klassik oder NDR Kultur sind eh kaum vorhanden, bzw. würden sie kaum vermisst, bzw. sind - falls bei Klassik tatsächlich erwünscht - als regionale Einsprengsel vorhanden. Es gibt 2 Nachrichtenkanäle, sagen wir mal a la DLF und ein Nachrichtenschleife a la RBB Info etc …
(Und ein Radiomuseum gibt es so auch, bundesweit in jedem Radio.)

Die Vorteile für den Hörer sind bestechend:

- Er bekommt 3 bis 5 mal mehr (ARD) Radio-Programme als bisher üblich!
- Jede dieser Wellen ist besser als die verhandenen, denn sie hat in ihrem Genre Konkurrenz und kann aus dem Vollem Schöpfen - dank mehr Geld.
- Die GEZ RadioGebühr sinkt, sobald die Anfangsinvestitionen bezahlbar sind.
- Ein kostenloses DigitalRadio gibts noch dazu. :)

P.S.
Sogar die Privatsender können nichts gegen diese Reform haben, denn Radiowerbung läuft nicht mehr auf den öffentlich-rechtlichen Wellen.
 
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Das Problem dabei ist, dass erstens Rundfunk Ländersache ist, zweitens die an sich eigenständigen Rundfunkanstalten, die ja nur in einer Arbeitsgemeinschaft miteinander kooperieren (mehr ist die ARD letztlich nicht), erst einmal fusionieren müßten, und drittens bei jeder Anstalt ungezählte Arbeitsplätze dran hängen, vom Müllmann bis zum Intendanten. Und von letztgenannten wird keiner seinen Posten freiwillig räumen.
 
Das ist wieder so eine typisch unausgegorene Luftnummer aus dem Hause Seehofer. Ich hätte mich auch wirklich gewundert, wenn aus Bayern ein medienpolitisch ernst zu nehmender Vorschlag gekommen wäre. Die AfD, Pegida und ähnlich besorgte Konsorten brüllen "Lügenpresse" und "überbezahlt" und der Horst kriegt Fracksausen. Wäre Seehofer wirklich an einem sparsameren ör Rundfunk interessiert, dann hätte er Emissäre nach Saarbrücken und Bremen entsendet, und verhandelt, wie viel es kostet, um dort dauerhaft den überflüssigen Sendebetrieb einzustellen. So hat er ne Schlagzeile in der BamS und in zwei Wochen wieder Ruhe. Zum Thema Werbefreiheit bei ARD&ZDF: das halte ich erst für eine gute Idee, wenn auch da (z.B. von den Landesmedienanstalten) endlich eine ernsthafte Überprüfung der Programmqualität durchgeführt wird. Der Senderclaim ist kein Wortbeitrag.
 
Fraglich auch, ob Hartz4-Empfänger diesen Beitrag erstattet bekommen?
Ich stellte gestern, während einer Unterhaltung zum Thema, diese Frage, und wir kamen auf das Ergebnis, dass das wohl eher nicht der Fall sein wird.

Wieso sollte es auch so sein?

Die Anbieter der privaten Progamme sind, wie es der Begriff schon suggeriert: Private Anbieter. Heißt, egal wer, ob Hartz IV-Empfänger, Grundsicherungsemfänger, Rentner oder sonstiger, der finanziell nicht gut gestellt ist (ob verschuldet oder unverschuldet), hat keinen Anspruch gegenüber dem Anbieter; ANDERS als gegenüber der ARD und dem ZDF!
So wäre es also Finanzierung von Luxus auf Kosten der Steuerzahler, die hiermit betrieben würde, würden diese Kosten übernommen.


Übrigens: Auch heute finanzieren sich schon eine Menge Menschen HD-TV für einen sehr ähnlichen Preis. Darunter finden sich sicherlich auch einige finanziell nicht ganz so gut gestellte.

Was aber insgesamt zu der Überlegung führte: bleibt das ZARDFD dann öffentlich-rechtlich oder fällt es in (mehr oder weniger) private (oder gar mehr politisch gelenkte) Hand?
 
Das Deutschlandradio ist diesbezüglich ein merkwürdiger Zwitter. Einerseits ist es eine eigenständige Anstalt, mit eigenem Intendanten, eigenem Gebührenanteil, eigenen Gremien - im Gegensatz etwa zum Kika und zu Phoenix, die unselbstständige Gemeinschaftseinrichtungen von ARD und ZDF sind. Andererseits ist das Deutschlandradio staatsvertraglich an ARD und ZDF angebunden. Vier der acht Mitglieder des DRadio-Verwaltungsrates werden von ARD und ZDF ernannt, Vorsitzender ist ZDF-Intendant Bellut, so als wäre das DRadio eine Tochtergesellschaft von ARD&ZDF. Auch inhaltlich und technisch kooperiert man, so ähnlich, wie das die ARD-Anstalten untereinander tun. Das DRadio dadurch aber zur Radioabteilung des ZDF zu degradieren, schlägt fehl. Es gibt eine feste Beziehung zum ZDF, aber die ist nicht stärker als die zur ARD, und vier der acht Verwaltungsrates sowie der gesamte DRadio-Rundfunkrat sind von ARD&ZDF unabhängig.
 
Wie es mit nur einem Staatssender aussieht, ist derzeit in Austria zu beobachten. Wegen umstrittener ORF-Personalentscheidungen sehen sich die Schwarzen ausgebootet und diesmal die Sozis an Schlüsselposten. Da fällt auch schon der Schlüsselbegriff für den Ärger. Postenschacherei und Spezlwirtschaft im Dilettantenstadel. Darum halte ich das Öffentlich-Rechtliche weder für öffentlich noch für rechtlich, sondern für ein Instrument der Politik. Aber das war noch nirgends nie anders.
 
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Eigentlich müsste man dann ja auch CDU und CSU fusionieren. Sinnlose und überflüssige, und damit auch teure Doppelstrukturen im bürgerlich-konservativen Lager. Die Mitgliedsbeiträge von CDU und CSU könnten so auch länger konstant gehalten werden.
 
Die CSU bekommt als eigene Partei deutlich mehr staatliche Parteienförderung als sie es als reiner CDU-Landesverband bekäme. Und einen eigenen Sitz in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF, um Landtagswahlen wie die in MeckPomm zur eigenen Profilierung daheim nutzen zu können.
 
Zwei Vorsitzende, zwei Genaralsekretäre etc... obwohl, wäre die CSU ein einfacher Landesverband, hätte sie das trotzdem... ;)
Da ist insofern nichts doppelt, als es in Bayern keine CDU gibt und im Rest der Repubik keine CSU.
Und einen eigenen Sitz in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF, um Landtagswahlen wie die in MeckPomm zur eigenen Profilierung daheim nutzen zu können.
Das liegt nicht an der CSU, sondern an den seltsamen Auswahlkriterien von ARD und ZDF.
 
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