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Literaturnobelpreis geht an Bob Dylan

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Laut Quelle SPON wurde Dylan schon jahrelang gehandelt, nun hat der legendäre Musiker den Preis zugesprochen bekommen.
Da sage ich doch Gratulation und Glückwunsch!


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Es gibt immer noch Menschen, die was vom Nobelpreis halten.

I don't believe in Bible
I don't believe in Jesus
I don't believe in Kennedy
I don't believe in Elvis
I don't believe in Beatles
I don't believe in Zimmermann

John L.
 
Die von seinem Power-Management erstellt wurden.
Chronicles und Scrapbook wurden als geschickt verzahntes Multimediaspektakel auf den Weg gebracht, als Hörbuch herausgegeben und in Deutschland von Wolfgang Niedecken öffentlich gelesen. Den Übersetzern wurden enge Vorgaben gesetzt und sollten die Schriften literaturfähig machen. Die fragwürdigen Geschmacksurteile und Wertungen sind allenfalls was für Dylan-Fans.
 
Glückwunsch an seine Bobbigkeit. Sei ihm gegönnt.
Auch wenn ich finde, daß für die Vergabeentscheidung eine wirklich selten dämliche Scheiß-Begründung geliefert wurde. Hätte Dylan vor 40 Jahren den Preis eingesackt, hätte ich es nachvollziehen können, betrachtet man seine Relevanz als Lyriker und Kommentator der Politik/der Gesellschaft. Zieht man die Begründung in die Betrachtung mit ein, hätte der Preis ihm schon vor 50 Jahren gebührt, denn sprachlich interessante Texte mit heftigen Anleihen an US-amerikanischem Liedgut finden sich bereits ab seinem zweiten Album.
Stattdessen bekommt er den Preis zu einer Zeit, in der er Sinatra-Songs covert, und in der die Förderung einer literarischen Aufarbeitung des aktuellen Zeitgeschehens dringend notwendig wäre.
Wie gesagt - nichts gegen die Person Dylans oder gegen die Preisverleihung an sich. Aber den Zeitpunkt halte ich für ausgesprochen unglücklich.

Gruß
Skywise
 
Er wurde seit 1996 immer mal wieder von der Kommission für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen, jetzt hat es geklappt.

Ich war trotzdem bei der Bekanntgabe sehr verwundert, denn Dylan registrierte ich seit den 90er Jahren kaum mehr und ich habe mich sonst auch nicht mit ihm, seinen Texten und seiner Musik befasst.
 
... dabei hat er fürs Radio 2006 bis 2009 eine IMHO GENIALE Serie aufgetischt!

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Nur so ne Meinung bzgl. lautgewordener Arroganz von Sir (engl. Knecht):
"Bob Dylan war in meiner Generation bereits so was wie der Turnvater Jahn des Drei-Akkorde-Schraddel-Gesangs. Ein gefühltes Viertel aller Mundorgel-Lieder war von dem lockigen Männchen, das schlimm aus dem Hals krächzte und damit jedermann einlud, Sangeskunst und Gesang als zwei voneinander unabhängige Aspekte von Musik zu behandeln." - F. Küppersbusch
 
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Der Herr Dylan hat wohl keinen Bock auf diesen blöden Preis. Bisher macht er keine Anstalten, auf die Preisvergabe und die Einladung der Stiftung zu reagieren. Naja...
 
Dafür, daß man einmal in seinem Leben so ein Teil verliehen bekommt, würde ein schüchternes 'Danke' bereits reichen - I ain't gonna work on Maggie's farm no more...
 
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Vielleicht ist er nicht gesund? So oder so empfinde ich sein Verhalten seit Bekanntgabe, ihn mit dem Literaturnobelpreis zu der ehren, dieser Ehrung gegenüber mehr als unwürdig.
 
Er hat Beteiligte ja von vornherein im Unklaren über sein persönliches Erscheinen gelassen - er ist wohl der Meinung, der Preis müsse ihm kredenzt werden.

Seine Pflicht-Rede wird sicherlich ebenso unwürdig...
 
Er hat Beteiligte ja von vornherein im Unklaren über sein persönliches Erscheinen gelassen - er ist wohl der Meinung, der Preis müsse ihm kredenzt werden.
Och, ich bin mir absolut sicher - wenn er irgendwas nicht glaubt, dann exakt das.
Daß Bob Dylan ein widersprüchlicher und keineswegs pflegeleichter Charakter ist, ist allgemein bekannt. Er hat höhere Herrschaften vor den Kopf gestoßen, er hat seine eigenen Fans vor den Kopf gestoßen, er reagiert sehr eigenwillig und über die Jahre hinweg hat er sich zu bestimmten Themen äußerst unterschiedlich geäußert. Das macht Bob Dylan auch aus.
Irgendwie habe ich im Augenblick den Eindruck, daß sich in den Medien viele darüber wundern, daß ein Individualist auf die Verleihung eines Preises, der praktisch ausschließlich für Individualisten gedacht ist, sehr individuell reagiert ...

Seine Pflicht-Rede wird sicherlich ebenso unwürdig...
Wär's schlimm?
Ich traue Bob Dylan sogar die Abgeklärtheit zu, ein Lied zum Besten zu geben, in dem er sich selbst und alle Beteiligten nebst Preis auf die Schippe nimmt.

Es bleibt spannend.

Gruß
Skywise
 
ein widersprüchlicher und keineswegs pflegeleichter Charakter

Als er vor zwei Jahren beim Stimmen Festival in Lörrach auftrat, hat er den Journalisten verboten, Bilder zu machen - bzw. den Medien untersagt, eigene Fotos zu veröffentlichen. Es waren nur die Konzertaufnahmen seiner eigenen Agentur zum Abdruck freigegeben.
Das ist für mich nicht "widersprüchlich" und auch nicht "nicht pflegeleicht", sondern das sind für mich dünkelhaften Starallüren, die aus dem vermeintlichen Helden halt doch einen kleinen Krümel machen.
 
Es waren nur die Konzertaufnahmen seiner eigenen Agentur zum Abdruck freigegeben.
Das ist für mich nicht "widersprüchlich" und auch nicht "nicht pflegeleicht", sondern das sind für mich dünkelhaften Starallüren, die aus dem vermeintlichen Helden halt doch einen kleinen Krümel machen.

Das gleiche taten Linkin Park bei ihrem Auftritt bei Rock am Ring vor einigen Jahren. Viele Konzerte wurden von den Künstlern freigegeben und durften auch live bei Einsplus gesendet werden, wie eigentlich üblich beim RAR-Wochenende (als es den Sender noch gab). Lediglich Linkin Park gaben nach einem Tag Bedenkzeit ganze 3 Songs von ihrem Gig frei. Für mich ist diese Band seitdem passe, zumal sie vom ursprünglichen Nu Metal mittlerweile meilenweit entfernt sind und nur noch ganz schnöden, langweiligen Radiopop produzieren. Deren Zeit ist vorbei, was ich leider auch bei den Red Hot Chili Peppers beobachte...

Bob Dylan findet bei mir seit den 80er Jahren so gut wie nicht mehr statt und es mag Popstar-Allüren geben, aber dieses Getue von diesem Mann jetzt finde ich erstens respektlos und zweitens ist es die letzte große Flamme, die sein Tun in Erinnerung hält. Er sollte dies schätzen, auch wenn es ihm schwer fällt. Der Jury wird diese Nominierung mittlerweile leid tun, sie wurden lächerlich gemacht.
 
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Bob Dylan war eigentlich noch nie ein Pop-Star. Er ist schon immer ein Anti-Star gewesen.

Sich nie dem Mainstream unterordnend - diesen eher umkrempelt. Beispielsweise mit der Verabschiedung vom für Folkkünstler typischen direkten Protestsong und der Hinwendung zu popmusikalisch bis dahin nicht verwendeten Literaturgattungen. Spätestens mit dem Album "Another Side of Bob Dylan" anno 1964 war dieser Prozess abgeschlossen. Sich nie einem Trend anbiedernd - diesbezüglich eher Neue setzend. Beispielsweise mit der Verabschiedung von der Akustikgitarre und Hinwendung zur elektrisch verstärkten Gitarre. Im Folk-Betrieb der 60er-Jahre galt dies gar als eine Revolution.

Anti-Stars gelten von Natur her als sehr schwierige Menschen. Allerdings bleiben sie zu jederzeit auch als Menschen wahrnehmbar, da sie jede Mechanismen der künstlich aufgebauschten Popwelt nicht mitgehen und sich letzlich einfach selbst treu bleiben. Es gab schon Anti-Stars, die probiert haben die gängigen Regeln des Pop-Business mitzuspielen - kennt jemand noch Kurt Cobain von Nirvana - und dabei schon im Vorfeld verloren haben. Bob Dylan gehörte zu keiner Zeit zu dieser "Sorte". Er war schon immer eine echte "Type".

Dennoch ist die Nominierung von Bob Dylan zu diesem Zeitpunkt eher unglücklich. Das letzte großartige Werk liegt mit dem Album "Love and Theft" mittlerweile fünfzehn Jahre zurück. Den passenden Zeitpunkt der historisch durchaus gerechtfertigten Nominierung hattte man seitens der Jury verpasst. Meiner Meinung nach wäre er mit dem Erscheinungsjahr von "The Bootleg Series Volumes 1-3: (Rare & Unreleased) 1961-1991" im Jahre 1991 ideal gewesen. Doch damals war die Jury noch nicht so weit auch andere "Literaturgattungen" zuzulassen als die in Vergangenheit kurierten. Bob Dylan war zwar immer wieder im erweiterten Kreis, hörte man, doch man wollte nur Literatur nach der "reinen Lehre" zulassen. In andere Bereiche durchdringende Strömungen davon waren unerwünscht.

Erst dieses Jahr scheinen sie sich hinsichtlich dessen geöffnet zu haben. Dies ist zu begrüssen. Definitiv. Auch für die Zukunft. Das Verhalten von Bob Dylan ist streitbar. Definitiv. Doch dies war auch schon in der Vergangenheit so. Als erster Anti-Star könnte Bob Dylan nun ein großes Zeichen setzen. In dem er ausnahmsweise über seinen eigenen Schatten springt. Nicht unbedingt der Jury zuliebe, sondern als Aufbruch für die Musik allgemein.
 
Ich finde es einen gewaltigen Unterschied, ob ein Künstler "Anti-Star", streitbar, unangepasst oder schlichtweg ohne Manieren ist. Einen solchen Preis wie den Literaturnobelpreis nicht persönlich abzuholen, gehört für mich in die letztere Kategorie.
 
Zur Illustrierung seiner literarischen Ader mal ein Zitat:
"If you're born with a slaveholder or the Ku Klux Klan in your blood, black people feel that. Just like Jews feel Nazi blood and Serbs Croatian blood." Bob Dylan im Rolling Stone Magazine
 
"Ohne Manieren" ist das Verhalten von Bob Dylan nicht. Er gibt seine Haltung gegenüber den Medien oder in dem Fall gegenüber einer Preisjury nicht auf. Er bewahrt sie.

Nur sollte sich Bob Dylan im Klaren sein, dass es gewisse Situationen gibt, in dem man gut beraten ist, seine Haltung aufzugeben und über seinen eigenen Schatten zu springen.

Es ist letzlich ein egoistisches Verhalten. Ein typisches egoistisches Verhalten eines typischen Anti-Stars. Der Ruhm und die Anerkennung war ihm schon immer gleichgültig. Er zog musikalisch sein Ding durch und ihm war egal wie die Menschheit darauf reagierte.

Doch auch einem Bob Dylan sollte bewusst sein, dass es bei einem derartigen Preis, den man nicht alle Tage abräumt, nicht nur um ihn und seine Musik geht.

Sondern durch diese ehrenhaft-hohe Auszeichnung erfährt die gesamte Musikbranche einen Auftrieb, in dem Musik mit Inhalt und Haltung den Platz eingeräumt bekommt, die diese auch verdient hat.

Würde Bob Dylan sein Ego überwinden, nur dieses eine Mal, und Präsenz zeigen, würde dies für wahre Grösse sprechen. Für ihn wäre es nur ein kleiner Schritt, für die Musik, die er repräsentiert, wäre es hingegen ein großer Sprung.
 
Doch auch einem Bob Dylan sollte bewusst sein, dass es bei einem derartigen Preis, den man nicht alle Tage abräumt, nicht nur um ihn und seine Musik geht.
Es geht weder um ihn noch um seine Musik. Das ist der Nobelpreis für Literatur.

Sondern durch diese ehrenhaft-hohe Auszeichnung erfährt die gesamte Musikbranche einen Auftrieb, in dem Musik mit Inhalt und Haltung den Platz eingeräumt bekommt, die diese auch verdient hat.
Sorry, aber - die bahnbrechende Leistung von Bob Dylan liegt 50 Jahre zurück und fand seinen Ursprung sogar noch viel früher, beispielsweise im Blues oder bei ambitionierten Singer/Songwritern wie Woody Guthrie, woraus Dylan niemals einen Hehl gemacht hat. Diese Scheiß-Begründung, die ich von der Nobelpreis-Jury gelesen habe, ist um keinen einzigen Deut besser oder einleuchtender geworden seit ihrer Verkündung und zeugt meines Erachtens auch von allem, aber bestimmt nicht von Respekt dem Werk oder dem Interpreten gegenüber, immerhin werden Jahrzehnte seines Schaffens mal eben ignoriert oder mittels Nebensatz über einen Kamm geschert, was Dylan nicht gerecht wird.
Und diesen Nobelpreis braucht Bob Dylan nicht, braucht sein Werk nicht, braucht die Musikbranche nicht, weil das Werk von Bob Dylan längst schon etabliert, in Teilen mittlerweile sogar bereits überholt ist. Was soll denn dieser Preis für Folgen haben, die Dylan und sein Werk nicht schon längst mitgemacht hätten? Daß sich die Menschen und die Medien mit dem Werk von Bob Dylan beschäftigen, am besten mit den Teilen, die über die ollen Kamellen hinaus gehen? Also bitte ...

Würde Bob Dylan sein Ego überwinden, nur dieses eine Mal, und Präsenz zeigen, würde dies für wahre Grösse sprechen. Für ihn wäre es nur ein kleiner Schritt, für die Musik, die er repräsentiert, wäre es hingegen ein großer Sprung.
Liegt's denn an seinem Ego?
Oder liegt's an seiner Gesundheit, an irgendwelchen Ereignissen in seiner Familie, an Terminen mit Fans, etc.?
Im Augenblick würde ich einfach mal abwarten. Bob Dylan selbst wird die Prioritäten bei seinen Terminen setzen. Wenn es etwas Wichtigeres als den Nobelpreis gibt, so wird er das einschätzen können. Er ist alt und bestimmt auch klug genug, daß ich ihm diese Einschätzung zutraue.
Gruß
Skywise
 
Du hast versehentlich mit @HeavyRotation25 wohl mich gemeint bei deinem Zitieren:

Es geht weder um ihn noch um seine Musik. Das ist der Nobelpreis für Literatur.

Völlig richtig. Bob Dylan spielt keine Instrumentalmusik. Doch natürlich geht es um ihn als Urheber seines Schaffens. Und als solcher gehört er nicht nur zu den textlastigsten Musikern, sondern bei ihm räumt der Text eine über die Musik dominierende Rolle ein. Spätestens seit 1964.

In meinem ersten Beitrag hier im Faden hatte ich das ja auch mehr oder weniger verdeutlicht und zitiere mich in den Punkten ausnahmsweise selbst:

Beispielsweise mit der Verabschiedung vom für Folkkünstler typischen direkten Protestsong und der Hinwendung zu popmusikalisch bis dahin nicht verwendeten Literaturgattungen. Spätestens mit dem Album "Another Side of Bob Dylan" anno 1964 war dieser Prozess abgeschlossen.

und

Den passenden Zeitpunkt der historisch durchaus gerechtfertigten Nominierung hatte man seitens der Jury verpasst. Meiner Meinung nach wäre er mit dem Erscheinungsjahr von "The Bootleg Series Volumes 1-3: (Rare & Unreleased) 1961-1991" im Jahre 1991 ideal gewesen. Doch damals war die Jury noch nicht so weit auch andere "Literaturgattungen" zuzulassen als die in Vergangenheit kurierten. Bob Dylan war zwar immer wieder im erweiterten Kreis, hörte man, doch man wollte nur Literatur nach der "reinen Lehre" zulassen. In andere Bereiche durchdringende Strömungen davon waren unerwünscht.

Sorry, aber - die bahnbrechende Leistung von Bob Dylan liegt 50 Jahre zurück und fand seinen Ursprung sogar noch viel früher, beispielsweise im Blues oder bei ambitionierten Singer/Songwritern wie Woody Guthrie, woraus Dylan niemals einen Hehl gemacht hat.

Das war der Bob Dylan in der Zeit vor 1964. Als er sich noch dem "gewöhnlichen" Folk- und Arbeiterlied zugewand hatte. Denn als Bob Dylan nach seinem abgebrochenen Studium nach New York zog, liess er sich vor allem von nichtmusikalischen Vorbildern inspirieren. Es reizte Bob Dylan genau dieses Prinzip der Vieldeutigkeit, das er in zahlreichen Literaturvorlagen vorfand, gespickt mit Wortspielen und Traumsequenzen, in an sich einfache Songs einzubauen. Die Musik klang genauso oder ähnlich wie früher, nur der Inhalt war fortan ein ganz anderer.

Er machte sich damit sogar Feinde. Nicht wenige in der Zahl. Er wurde oftmals gefragt, warum keine eindeutigen Botschaften mehr in seinen Songs vorkamen. Darauf antwortete er wiederholt, dass derjenige, der eine Botschaft hat, keine Musik mehr machen und sich ans Telegraphenamt wenden sollte.

immerhin werden Jahrzehnte seines Schaffens mal eben ignoriert oder mittels Nebensatz über einen Kamm geschert, was Dylan nicht gerecht wird.

Mit dem Ausklammern verschiedener Schaffensphasen bin ich ebenfalls unzufrieden. Seine Alben aus seinen verschiedenen religiösen Phasen halte ich persönlich für überwiegend literaturnobelpreisunwürdig. Kann man natürlich auch anders sehen. Auf der anderen Seite wird aber auch dann wiederum sein späteres an seine starke Phase in den 60er-Jahren heranreichendes Comeback in den 90er-Jahren, das bis in die Mitte der 00er-Jahre heranreichte, unzureichend gewürdigt.

Daß sich die Menschen und die Medien mit dem Werk von Bob Dylan beschäftigen, am besten mit den Teilen, die über die ollen Kamellen hinaus gehen? Also bitte ...

Nun ein bißchen Beschäftigung mit dem Teil, der über die "ollen Kamellen" hinausgeht, würde nicht schaden. Klar: dem Nebenbeihörer ist das bestimmt egal. Da wird sich nichts ändern.

Allerdings erwarte ich insbesondere von den Öffentlich-Rechtlichen Medien, dass sie sich unter anderem auch mit anspruchsvoller textlastiger Musik beschäftigt. Nicht nur die von Bob Dylan. Auch für so etwas sollte es zumindest Sondersendungen im Radio geben.

Und diesen Nobelpreis braucht Bob Dylan nicht, braucht sein Werk nicht, braucht die Musikbranche nicht, weil das Werk von Bob Dylan längst schon etabliert, in Teilen mittlerweile sogar bereits überholt ist. Was soll denn dieser Preis für Folgen haben, die Dylan und sein Werk nicht schon längst mitgemacht hätten?

Ich glaube in der Tat, dass Bob Dylan genauso zufrieden wäre ohne den Preis. Da er sich nichts aus Ruhm und Auszeichnungen macht und noch nie gemacht hat. Er will lediglich sein Ding durchziehen.

Doch wie ich bereits sagte: Für Bob Dylan ist der Literaturnobelpreis nur ein kleiner Schritt, für die Musikbranche allgemein allerdings ist der Literaturnobelpreis an einen Musiker ein Sprung.

Da künftig der Inhalt bzw. der Textgehalt in der Musik genauso gewichtet wird wie der Inhalt bzw. der Textgehalt ieines literarischen Werkes. Es kann den Anstoss bedeuten, dass eine Vielzahl von Interpreten ins plötzliche Rampenlicht geraten und die bisher nicht erhaltene Würdigung bekommen, die sie mit ihrer Leistung verdient haben. Schon alleine die Aufnahme in den erweiterten Kreis der Nominierten kann hierfür genügen. Mir würden da ein paar Beispiele einfallen. Aber ich bin ja zum Glück nicht in der Jury. ;)

Im Augenblick würde ich einfach mal abwarten.

Das wird das beste sein. Doch wenn es ein echtes Fanal werden sollte, dann sollte er auch die Größe haben und persönlich erscheinen, dabei bleibe ich.
 
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