Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Na ja, die Brema ist eine Behörde. Und da macht man Sommerpause, bis das "Experten"-Gremium der Kommission wieder zusammentreten kann.

Wenn ich das Wort Sommerpause schon höre, rollen sich mir die Nägel hoch. Offensichtlich scheint in Deutschland im Sommer nichts mehr zu laufen, weil alle "Sommerpause" machen. Ich möchte mal den privaten Betrieb sehen, der es sich leisten kann 2 Monate Betriebsferien zu machen. Bei den Landesmedienanstalten scheint das aber gang und gäbe zu sein, dass man im Sommer erstmal die Tür abschliesst und sich erst im Herbst wieder aufschliesst. Würde mich mal interessieren, wieviel Urlaub den hochbezahlten Damen und Herren im Jahr so zusteht. Muss ja ne Menge sein.:rolleyes:
 
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Der ein oder andere Privatladen fällt mir da ein. Übrigens auch der ein oder andere Privatsender in Deutschland :D:D:D. Aber es hängt immer von den Gremien ab. Die können nicht tagen, da sie ja unterschiedlich Urlaub machen. Du musst es aber positiv sehen: Da kann man sich nach der Sommerpause auch wieder etwas erzählen. Dann werden die Sitzungen nicht so langweilig:cool:.
 
Warum wird erst im Herbst darüber entschieden? Wenn die Frist jetzt abgelaufen ist und sich eh nur 2 beworben haben, kann man doch jetzt die Bewerbungen bewerten und dann in der nächsten Sitzung entscheiden.
Der Medienrat der bre)ma arbeitet auf ehrenamtlicher Basis und kommt nur alle ca. 8-10 Wochen zusammen. Die Sitzungen werden nach Bedarf einberufen, die letzte fand am 31.Mai 2017 statt. Anträge konnten bis 6. Juli 2017 eingereicht werden. Diese müssen natürlich von den nicht ehrenamtlich arbeitenden Mitarbeitern geprüft werden, bevor der Medienrat dann darüber entscheidet. Dessen Mitglieder haben alle auch noch einen "richtigen" Job und "normalen" einzureichenden Sommerurlaub, so daß im Juli/August keine Sitzungen einberufen werden können, wenn man deren Mindestteilnehmerzahl erreichen möchte. Und dann ist auch schon Herbst (September), wenn die nächste Sitzung stattfindet.

Und was das "hochbezahlt" angeht:
Die Mitglieder des Medienrates haben Anspruch auf Zahlung von Sitzungsgeldern und auf Ersatz von Reisekosten (einschließlich Fahrtkostenpauschalen sowie Tages- und Übernachtungsgeld) in gleicher Höhe wie die Mitglieder des Rundfunkrates von Radio Bremen. Das Sitzungsgeld pro Sitzung beträgt 41,00 Euro. Die Fahrtkostenpauschale (zur Teilnahme an Sitzungen) wird gestaffelt nach Wohnort von 10,00 Euro bis 45,00 Euro gewährt. Die jährliche Mitgliedspauschale beträgt 256,00 Euro. Die/der Vorsitzende erhält zusätzlich einen monatlichen Betrag in Höhe von 128,00 Euro, die/der stellvertretende Vorsitzende in Höhe von 96,00 Euro

Kleine Anmerkung: Auch das bremische Parlament ist nur ein "Feierabendparlament" bzw. "Teilzeitparlament"
und kommt recht selten (alle 2 Monate) zusammen. Die Aufwandsentschädigung der Abgeordneten ist, verglichen mit anderen Parlamentariern in anderen Bundesländern ebenfalls sehr gering!
 
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Bremen ist ohnehin überflüssig... Also nicht die schöne Stadt und auch nicht die Seestadt Bremerhaven, der ich persönlich sehr verbunden bin. Aber eigentlich gehört das kleine Bundesland aufgelöst und Niedersachsen zugeschlagen. Ganz ehrlich: Was macht eine Brema den ganzen Tag. Gut, da sitzen nur ein paar Leute (es waren mal so fünf oder sechs). Trotzdem: Was regulieren die da eigentlich? Das kann die NLM quasi mitmachen. Wie Hannover auch die Arbeit des Feierabendparlaments, was ja nichts anderes ist als ein Stadtrat von Frankfurt, München, Köln oder Essen (witzigerweise sind diese Städte sogar größer als Bremen) gleich miterledigen kann. Die Verbindung zum Umland und zu Wilhelmshaven sowie der "Metropolregion" Bremen/Oldenburg zeigt doch, dass man das mal bereinigen sollte - im Prinzip hängt Bremen an NS und umgekehrt. Dann wird es auch mit den Medien einfacher ;). Mehr als Braunschweig (was ja eine prosperierende Gegend ist) wird ein Medienstandort Bremen auch kaum abwerfen... Aber bevor ich abdrifte: Auf ein paar Wochen kommt es ja auch nicht an. Hochbezahlt sehe ich wie iro. Wer das nötig hat, dem ist auch wirtschaftlich nicht mehr zu helfen. Für die Kröten würde ich mich da nicht hinsetzen. Aber mal im Ernst: In der Regel sitzen dort Vertreter von Organisationen, die ihren Einfluss erhöhen möchten. Insofern ist es Bestandteil ihres richtigen Jobs. Und für Lobbyarbeit nochmals zu kassieren, ist es doch recht viel.
 
In der Regel sitzen dort Vertreter von Organisationen, die ihren Einfluss erhöhen möchten. Insofern ist es Bestandteil ihres richtigen Jobs.
Bei ungefähr der Hälfte der Vertreter von Organisationen ist auch schon die Arbeit für die jeweilige Organisation eine ehrenamtliche Arbeit und kein Brotjob... Andere (bezahlte) Verbandsvertreter unterliegen oft Regelungen, daß Sitzungsgelder abzuführen sind. Wenn man mal schätzt, das so eine Medienratssitzung samt Anfahrt 4 Stunden Zeitaufwand kostet, so entspricht die Bezahlung sowieso pi x Daumen dem Mindestlohn...

Einen Stadtrat hat Bremen neben dem Landesparlament (der Bürgerschaft) übrigens auch noch. I.d.R. sind dessen Miglieder identisch mit denen der Bürgerschaft, so daß nur die Bremer Parlamentsabgeordneten den Bremer Stadtrat bilden und nur die Bremerhavener Parlamentsabgeordneten den Bremerhavener Stadtrat.

Genug OT zu den Themen fürstliche Bezahlung und warum dauert das immer so lange... ;)
 
Zurück zur Ausgangsfrage: 67.000 Hörer. Von etwa 80.000.000. Läuft bei denen.

Falls du damit auf das Schlagerparadies anspielst, kannst du dir den Sarkasmus sparen. Zum einen hat nicht jeder Bundesbürger ein DAB-Radio und derzeit stehen wohl geschätzt erst in 10-15% der Haushalte DAB+ fähige Geräte und zum anderen sind die Zahlen sehr erfreulich, da man weder Werbung macht, noch irgendwo eine UKW-Funzel hat. Da wäre so mancher Lokalsender auf UKW froh, wenn er solche Hörerzahlen für sich beanspruchen könnte. Ich denke das reicht aus, um wirtschaftlich überleben zu können. Von den Internetsendern mal ganz zu schweigen, die schon froh sind, wenn die Klicks sich im vierstelligen Bereich bewegen.
 
Aber WARUM wird keine Werbung gemacht? Kann das mal einer erklären.
UKW Stützfrequenzen mit Werbeschleifen für die jeweiligen DAB only Sender drauf die nach 4 Wochen wieder abgeschaltet werden, wären doch absolut perfekt dafür. Werbung nur über die DAB only Programme auszustrahlen ist sinnlos. Das kann ja förmlich keiner hören den es interessieren könnte. Die DAB Hörer interessierts nämlich nicht mehr denn die haben bereits ein DAB Gerät.

Und die Argumentationen die man hier ganz oft liest, dass Internetradio weitaus mehr kann als DAB+ ist nur teils richtig.
Wenn Internetradio auch abseits des Smartphones, abseits stationärer WLAN -Radios und ohne Datengebüren empfangen werden kann, dann wäre Internetradio DAB auch tstsächlich überlegen. Aber es gibt DAB+ Radios im Taschenformat die man einfach mitnehmen kann auch wenn man mal kein Smartphone dabei hat.
Internetradios gibts in der Form leider nicht. Vondaher kann Internetradio nicht das Radio der Zukunft sein
Und ausserdem haben einige Privatsender ihre Onlinesender bereits auf DAB+ aufgeschaltet wie beispielsweise 89.0 RTL mid dem InTheMix-Channel in Sachsen-Anhalt
 
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Ich denke das reicht aus, um wirtschaftlich überleben zu können
Milchmädchenrechnung:
Falls das SP ungefähr die bekannte Hausnummer 1324000€/56 CU/Jahr/110 Sender für den Sendeplatz auf DAB bezahlt, ist der bei einem TKP von 3€ mit der täglichen Ausstrahlung von 18 x 30s-Werbespots à 200€ schon bezahlt. Haben die soviel Werbung auf dem Sender?
 
Die Digital Audio Broadcasting Plattform DABP GmbH um den Leipziger Investor und früheren Rennfahrer Steffen Göpel ficht die Entscheidung der Landesmedienanstalten beim zweiten nationalen DAB+-Multiplex zugunsten der Antenne Deutschland GmbH & Co. KG an. Göpel ist Initiator des zweiten Bundesmux, die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) der Medienanstalten hatte allerdings zugunsten des konkurrierenden Konsortiums der Veranstalter Absolut Digital und Media Broadcast gestimmt. Und das, obwohl die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) zuvor Göpels Unternehmen mit Mehrheit vorgeschlagen hatte. Am 22. Juni stieß die DABP ein Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Leipzig an (Aktenzeichen 1 L 538/17). Per Einstweiliger Verfügung soll den Medienanstalten untersagt werden, einen positiven Bescheid an Antenne Deutschland auszustellen.

Wie der Branchendienst text intern mitteilt, moniere das unterlegene Unternehmen, dass Absolut Digital und Media Broadcast ihren Antrag nach Fristende noch nachgebessert hätten, was angeblich unzulässig sei. Sollte das Gericht dieser Auffassung folgen, müssten die Anträge möglicherweise nochmals neu bewertet oder das Verfahren ganz neu aufgerollt werden. Das würde einen Sendestart des zweiten Bundesmuxes um Monate, wenn nicht sogar Jahre, zurück werfen.

Auch der andere unterlegene Veranstalter, Radi/o Digital, prüft ein juristisches Vorgehen gegen die Entscheidung zugunsten Antenne Deutschland. Die Münchner werfen laut "text intern" zudem der Media Broadcast vor, eine frühere Absichtserklärung zur Zusammenarbeit nicht eingehalten zu haben.


Quelle: www.satnews.de

Vom 2. BM können wir uns dann wohl verabschieden :D
 
Insgesamt sehr unerfreulich das Ganze. Dürfte die Planungen ziemlich durcheinander bringen, Kennt man doch die Zeitspannen die deutsche Gerichte brauchen um zu einer Entscheidung zu kommen. Hört sich jedenfalls alles danach an, als ob dort jemand ein sehr schlechter Verlierer ist. Ich hoffe, der Eilantrag wird abgewiesen.
 
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Hört sich jedenfalls alles danach an, als ob dort jemand ein sehr schlechter Verlierer ist. Ich hoffe, der Eilantrag wird abgewiesen.
Naja, nach Fristende noch Änderungen abzugeben ist aber auch nicht ganz fair. Gibt ja nicht umsonst Fristen.
Mich wundert allerdings, dass die Änderungen noch angenommen wurden o_O

Sollte sich Absolut/MB tatsächlich falsch verhalten haben, finde ich die Klage absolut verständlich und nachvollziehbar.

Für den Hörer im Endeffekt natürlich unschön, aber da können wir uns dann bei Absolut/MB bedanken. Göpel hat mein vollstes Verständnis.
 
Hört sich jedenfalls alles danach an, als ob dort jemand ein sehr schlechter Verlierer ist.

Hört sich so an, als ob du genau weißt, dass der Prozess fair abgelaufen ist, dass alle die Spielregeln eingehalten haben, dass kein Anbieter durch nachträgliche Nachbesserungen einen unlauteren Vorteil hatte ... usw. Wenn du das so genau weißt, dann müssten das andere Beteiligte eigentlich auch wissen. Ist schon blöd, nicht wahr, dass man in einem Rechtsstaat die Gerichte bemühen kann.
 
Hört sich so an, als ob du genau weißt, dass der Prozess fair abgelaufen ist, dass alle die Spielregeln eingehalten haben, dass kein Anbieter durch nachträgliche Nachbesserungen einen unlauteren Vorteil hatte ...

Nein, natürlich nicht, aber wer gewinnt was durch eine Klage? Wie FrankSch bereits richtig anmerkte sind die Chancen für Göppel bei einer vielleicht möglichen neuen Ausschreibung gleich Null. Das Gericht kann ja nicht Göppel den Zuschlag geben, sondern bestenfalls das Verfahren bemängeln und eine neue Ausschreibung fordern. Das Ganze Prozedere verzögert den Ablauf nur bis ins Unendliche, aber am Ende gibt es nur Verlierer.
 
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Wie auch immer. Göpel dürfte als Medienunternehmer damit so gut wie erledigt sein. Wer den Medienanstalten mal so einen ein rein gedrückt hat wird vermutlich keine einzige Ausschreibung mehr gewinnen.

...dann müsste jetzt ja endlich der gesamte Lokalfunk in NRW mit der Klage gegen Metropol erledigt sein :D:D:D! Ach ja, die Lokalfunzeln werden ja nie ausgeschrieben, die bekommen die Lokaldudler ja automatisch per Gesetz. Wie konnte ich das nur vergessen!
 
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...dann müsste jetzt ja endlich der gesamte Lokalfunk in NRW mit der Klage gegen Metropol erledigt sein :D:D:D

Die Situation in NRW ist ja sowieso eine ganz andere. Das dort eine besondere Verpflechtung (manchen sagen auch Filz) besteht, ist ja nun nichts neues. Tatsächlich werden die Lokalfunzeln ja auch nicht ausgeschrieben, sondern nur eben die Zulassungen verlängert. Es ist ja auch nicht auzuschliessen, dass die LfM auch ganz froh über die Klage war. So konnte man das Projekt privater Rundfunk in NRW ausserhalb der Lokalradios still und heimlich zu den Akten legen oder hat man nach der Klage nochmal was davon gehört, dass eine Neuausschreibung stattfinden soll? Ich nicht. ;)
 
Man könnte sich ja evtl. auf einen Vergleich einigen. Das würde dann, im optimalen Fall , Interessen und Gesichter wahren, sowie vor allem den Zeitverlust minimieren.
 
@radneuerfinder: Mein Reden. Der 2. Bundesmux hätte Potential genug für Media Broadcast, Göpel und Oschmann geboten. Radi/o Digital kann ich nicht einschätzen, wie ernst der Antrag gemeint war. Die dapd Story war schon merkwürdig genug. Aber sei es drum.

Irgendwas scheint im Einigungsverfahren gehörig schiefgelaufen zu sein zwischen den Dreien, die ich von Anfang an zusammen in einem Boot gesehen habe. Wenn das nicht zu kitten war, dann muss es da unüberbrückbare Differenzen gegeben haben. Grundsätzlich hätte man sich noch nach Lizenzerteilung einigen können, indem man Göpel mit reingenommen hat. Da er jetzt offensichtlich versucht, die Lizenzerteilung schon vorher zu unterbinden, erschwert es nochmals. Wie sollen die Parteien da noch zusammenkommen?
 
Es ist ja auch nicht auzuschliessen, dass die LfM auch ganz froh über die Klage war. So konnte man das Projekt privater Rundfunk in NRW ausserhalb der Lokalradios still und heimlich zu den Akten legen oder hat man nach der Klage nochmal was davon gehört, dass eine Neuausschreibung stattfinden soll? Ich nicht. ;)

Für den Bundesmux gibt es aber einen nationalen Rechtsrahmen, der auf Länderebene nicht ausgehebelt werden kann. Deshalb wird man den zweiten Bundesmux früher oder später auf jeden Fall in Betrieb nehmen, schließlich befürworten die meisten der in der Gremienkommission zusammengeschlossenen Medienanstalten den zweiten Bundesmux vorbehaltlos.
 
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Was? Schon 80 Millionen Deutsche hören Radio via DAB+? Prima. Dann kann man die teure Parallelverbreitung via UKW schnellst möglich abschalten. Die Radiosender werden jubeln. Was die damit Geld einsparen können…
 
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