Rundfunkrat

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stereo

Hallo zusammen! Welche Erfahrungen habt ihr mit Rundfunkräten der öffentlich-rechtlichen Anstalten? Wie stellt man es am besten an, wenn man sich dort Gehör verschaffen möchte? Wie schaffe ich es am ehesten, dass die sich für meine Interessen einsetzen (wenn überhaupt)?

Hintergrund: Es gibt da eine Rundfunkanstalt, von der ich meine, dass sie in einem bestimmten Punkt ihren Programmauftrag nicht erfüllt. Die Anstalt selbst ist naturgemäß gegenteiliger Meinung. Also habe ich mich an den Rundfunkrat gewandt. Ich habe vor allem freundlich Fragen gestellt, aber meine Meinung auch deutlich geäußert. Um es kurz zu fassen: Der Rundfunkrat (bzw. die Mitglieder, mit denen ich Kontakt hatte) beharrt darauf, dass das Programm in Ordnung ist. Er kann seine Position nicht erklären, lässt viele Fragen zu seiner Arbeit unbeantwortet und zeigt keine Ambitionen, auf Programmänderungen hinzuarbeiten. Eine sachliche Diskussion scheint weder erwünscht noch möglich zu sein. Ich hatte zu vier Leuten Kontakt, die Muster wiederholen sich. Irgendwie komme ich da nicht weiter. Daher meine oben gestellten Fragen. Ich bin für jeden Hinweis oder Erfahrungsbericht dankbar. :)
 
Vorausgesetzt, es ist ein SACHLICH begründeter Vorwurf, belegt durch stichhaltige Beweise (Sendedatum, Frequenz u. Rechteinhaber bzw. Autoren), ist ein PERSÖNLICHES Anschreiben an eine(n) Beauftragte(n) des am besten geeigneten Verbandes und Vertreters im Rundfunkrat hilfreich (unter Verwendung des Vornamens, Namens u. Funktionsbezeichnung sowie der Verbandsanschrift) - das könnte die "Vorverurteilung" durch die allgemeine Eingangskontrolle des öffentlich-rechtlichen Gremiums vermeiden.
Sollte das keine Reaktion einbringen (kann vermutlich bis zu einem Vierteljahr dauern), hilft dieses Mittel und eine breite Öffentlichkeit (detaillierte Social Media-Veröffentlichung u. Veröffentlichung in Zuschauer-/Zuhörer-Foren) vielleicht weiter...
 
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Wie stellt man es am besten an, wenn man sich dort Gehör verschaffen möchte?
Keine Chance, außer Du bist irgendwie in einer Position, die daran mitwirkt, den Rundfunkrat zu besetzen.
Es gibt da eine Rundfunkanstalt, von der ich meine, dass sie in einem bestimmten Punkt ihren Programmauftrag nicht erfüllt.
Davon gibt es jede Menge. Das hat noch nie einen Rundfunkrat bekümmert, genausowenig die Landesmedienanstalten.
Eine sachliche Diskussion scheint weder erwünscht noch möglich zu sein.
Richtig erkannt.

Etliche Mitglieder des Verwaltungsrates und des Rundfunkrates beim SWR kenne ich persönliche. Ganz ehrlich: Das sind zu 99 Prozent Hardcore-Fans der Anstalt, die sie eigentlich unabhängig und weisungsungebunden kontrollieren sollen. Die "Interessen der Allgemeinheit" die die Mitglieder dieser Gremien zu vertreten haben, verwechseln sie mit den Interessen der Anstalt. Und das Schlimme dabei: Sie wollen es nicht wahrhaben. Sie leben in der vollen Überzeugung, kritische Geister zu sein. Diskussionen zwecklos.
 
Dann ist der Rundfunkrat wohl so effektiv und wichtig wie der Presserat. Dessen Rügen verhallen für den Leser auch meist ungelesen. Gegendarstellungen werden fast unsichtbar platziert.
 
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist so ein Rundfunkrat kein unabhängiges Gremium, sondern Teil der zu beaufsichtigenden Anstalt.

Das Kontrollgremium verfügt über so gut wie keine eigenen Ressourcen, sondern muss z.B. das Justitiariat der Anstalt - das meistens direkt dem Intendanten unterstellt ist - bemühen, um sich juristischen Rat einzuholen um, z. b. Handlungen, oder Vorschläge des Intendanten zu bewerten.
Rundfunkrat ist kein Fulltimejob, es wird in der Regel einmal im Monat getagt. Gehalt, oder Etat gibt es keinen, lediglich eine Aufwandsentschädigung von 20 bis 500 Euro im Monat (mit ein paar höheren Ausnahmen).

Mit dieser Struktur wird die milliardenschwere öffentliche und unternehmerische Tätigkeit von ARD und ZDF kontrolliert.
 
@stereo: Vergiss es! Ich kenne ein ehemaliges Mitglied eines Rundfunkrates. Die Mitglieder haben nach Aussage geschätzt 99 Prozent nicht die geringste Ahnung von Auftrag und Programm. Ok, vielleicht sind es auch nur 98 Prozent. Stereotype Antwort: In den Funkhäusern sitzen doch Fachleute. Die machen das schon richtig.
 
Die Rundfunkräte der öffentlich-rechtlichen Anstalten und Landesmedienanstalten unterscheiden sich in drei Gruppen:

1. Ahnungslos und desinteressiert. Sie werden entsandt für ihre gesellschaftlich relevanten Gruppierungen und sitzen die Zeit im Gremium mit der linken (manche auch mit der rechten) Pobacke ab. Gefährlich sind sie nur, wenn es um Abstimmungen geht. Da folgen sie der Mehrheit wie Lemminge. Wobei das nicht gut ausging, wenn ich mir die Geschichte noch einmal vor Augen führe... Mit Abstand die größte Gruppierung. Die anzusprechen, bringt leider nichts. Zwar sind viele Akteure nett, aber nett ist - egal, ich schweife ab.

2. Kompetent und interessiert. Die Traumkombi! Leider kaum anzutreffen. Eigentlich garnicht... Daher braucht man sie auch nicht einspannen.

3. Ahnungslos, nimmt sich aber sehr wichtig und hält sich auch noch für kompetent. Tja, leider die gefährlichste Gruppe. Geltungsbedürfnis und das Gefühl, endlich einmal wichtig zu sein in Verbindung mit völliger Unkenntnis und/oder Unfähigkeit ist leider nicht die optimale Kombination. Noch schlimmer ist, dass sich viele der Akteure gebauchpinselt fühlen kraft ihres Amtes und daher für Lobbyisten (leider) oftmals ein gefundenes Fressen sind und in völliger Sachunkenntnis die dollsten Dinger vertreten. Treffen sie noch auf fähige Geister wie einen geschmeidigen Lutz Marmor, sind sie allenfalls Marionetten der Anstalt, die sie eigentlich führen und kontrollieren sollen. Marmor ist insofern noch ein Glücksfall - anders als der Komplettausfall Tom Buhrow. Ob man die ansprechen sollte? Hmmm, wenn ich mir überlege, dass man genau diese Zielgruppe anspricht mit dem Einleitungssatz, dass offensichtlich genau die von ihnen kontrollierte Anstalt ihren Job nicht macht, dann halte ich Deinen Ansatz für sehr erfolgversprechend (Ironiemodus aus).
 
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Personenguppe 2 würde ich gern ausfindig machen...
wenn Du fragen hast...
Vielleicht komme ich darauf zurück. Deine - beeindruckend aufwendige - Beschwerde wurde ja letztlich abgewiesen. Wie üblich. Ich wage noch zu hoffen, dass auch jemand etwas Positiveres zu berichten hat!?
Bei so allgemeineren Themen - bei dir die Musikauswahl, bei mir ist es etwas anderes - kommen mir formale Programmbeschwerden auch grundsätzlich problematisch vor. Würde der Rundfunkrat der Beschwerde zustimmen, dann würde er damit ja gleichzeitig eingestehen, dass er in den letzten Jahren seine Arbeit nicht erledigt hat. Er würde zugeben, dass er es seit Längerem versäumt hat, selbst für ein ordnungsgemäßes Programm zu sorgen. Ich rechne nicht damit, dass sich die Mehrheit des Rundfunkrates diese Blöße geben möchte. Daher rechne ich auch nicht damit, dass eine Beschwerde erfolgreich wäre.
Das versuche ich, aber es klappt immer nur vorübergehend.
Die "Interessen der Allgemeinheit" die die Mitglieder dieser Gremien zu vertreten haben, verwechseln sie mit den Interessen der Anstalt.
Das deckt sich leider mit meiner Erfahrung. Der fragliche Rundfunkrat hat sich sogar schon für Lobbyarbeit gegenüber dem Landtag einspannen lassen. Lobbyarbeit im Sinne der Anstalt wohlgemerkt.
 
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Ich hatte in den 1990er Jahren mit dem Rundfunkrat einer ostdeutschen Anstalt zu tun, die damals mein einstiges Lieblings-Radioprogramm (als ich noch Jugendlicher war) systematisch plattmachte. Sollte sich seitdem nicht viel geändert haben, dann sage ich: alle Versuche, etwas in Richtung Qualitätsbewahrung beim öffentlich-rechtlichen Hörfunk über den Rundfunkrat zu tun, sind zum Scheitern verurteilt. Diese Scheingremien nicken nach meiner Erfahrung ab, was die Intendanz auf den Tisch legt. Nach außen mauern sie, leugnen jeglichen (damals aufgrund der rasanten Geschwindigkeit gut dokumentierbaren) Programmverfall und erklären den Beschwerdeführer möglicherweise letztlich für geistig nicht zurechnungsfähig.

Ähnliches habe ich mit der Intendanz dieser Anstalt auch durch. Besondere Delikatesse war dabei, wie das Thema "inhaltliche Qualität" gerne politisiert wurde. Zuweilen wirkte es auf mich, als bekämpfe man den relevanten Gehalt in den Hörfunkprogrammen, weil man sich vom DDR-Rundfunk abgrenzen wolle und weil man Inhalt, der über "Blödfunk" hinausgeht, als "links" verstand. Das war aber etwas, das damals generell innerhalb der ostdeutschen Öffentlichkeit so gehandhabt wurde. Universelles Totschlags"argument" war in allen gesellschaftlichen Belangen "Sie wollen wohl die DDR zurückhaben?". Die Folgen sehen wir heute eindrucksvoll an der Spaltung Deutschlands in einen Teil, der noch versucht, etwas Anstand zu wahren und die Menschenwürde zu achten und in Ostdeutschland, wo das Grundgesetz mit Füßen getreten wird und nur noch formal gültig ist. Noch.

Jahre später, als ein Programm dieser Anstalt nach einer Phase, in der man versuchte, dort etwas Spirit einzuhauchen, ein zweites mal komplett hingerichtet wurde, lernte ich zufällig ein Rundfunkratsmitglied persönlich kennen. Ich kannte den Mann zuvor schon, schätzte ihn als kompetent und "korrekt", mir war aber nicht bewusst, dass er für eine mir bis dahin völlig unbekannte Einrichtung des "öffentlichen Lebens" dort drin saß. Er winkte nur müde ab: kritische Stimmen hätten dort in den Sitzungen keine Chance. Man könne da nichts mehr machen. Diese Gesellschaft wäre ohnehin "völlig zu" und er habe sich wieder wie zu DDR-Zeiten zurückgezogen und lese im privaten Kämmerlein lieber Bücher.

Ähnliche Erfahrungen wie mit dem Rundfunkrat machte ich damals mit der sogenannten "Medienpolitik". Unglaublich ahnungslos und für so wenig Kompetenz leider schauderhaft viel Meinung. Echte Macht interessanterweise aber nur dann, wenn es der Zerstörung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks diente. Das ist ja auch verhältnismäßig klar: Zerstörung ist immer einfacher und "energiesparender" als Aufbau, außerdem ist Zerstörung schneller gemacht. So verschafft man sich schnellen Erfolg. Kostengünstigen noch dazu.

Nun, inzwischen grassiert in diesem Landesteil eine nicht mehr zu leugnende - da quantifizierbare - Mischung aus abgrundtiefem Hass gegenüber allem "Fremden", ein Hass gegenüber der Landesregierung sowie allen sogenannten "Eliten" und eine von Außen besonders gut erkennbare Aufbruchstimmung hin zum nächsten Faschismus. Mit Resten einer humanistischen Weltanschauung wird man dort schnell zum "Volksschädling". Sollte - was ich durchaus in den Bereich des Möglichen zähle - innerhalb der kommenden 2-3 Jahre die dortige öffentlich-rechtliche Anstalt zur Hölle fahren, wäre mir das wurscht. Es würde zwar nichts besser, aber dieses Grauen wäre dann wenigstens endlich zu Ende. Diese Anstalt hat seit 1992 vollständig versagt und ist - meine Sichtweise - für das verheerende, martialische und lebensfeindliche gesellschaftliche Klima in dieser Region mit verantwortlich. Die kulturellen Belange von "Minderheiten" (= alles außerhalb des Mainstreams) waren nie im Interesse dieser Anstalt, ebensowenig die klare Benennung und Anprangerung der schon seit den 1990er Jahren stockdumpfen gesellschaftlichen Realität. Es darf also auch nicht wundern, wenn im Land alles gehasst und bekämpft wird, was nicht dem dumpfen ostdeutschen Eintopf entspricht. Das geht dort quer durch die Gesellschaft. Die quotenmäßig relevanten Hörfunkwellen dieser Anstalt spielen den Soundtrack zu dieser Dumpfheit - bis heute.

Welches Verständnis für die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks z.B. innerhalb des Rundfunkrates des MDR besteht, dokumentierte die Mitteldeutsche Zeitung einst, vermutlich ohne es so zu beabsichtigen, mit einem grandiosen Zitat:

http://www.mz-web.de/kultur/gewinnspiel-2012-schleichwerbe-verdacht-gegen-mdr-jump-3191952

http://www.mz-web.de/3191952 schrieb:
Der sachsen-anhaltische Landtagsabgeordnete Stefan Gebhardt, der für die Linken im Rundfunkrat des MDR sitzt, verteidigte indes Art und Umfang des Gewinnspiels: „Es ging mit dem Gewinnspiel darum, Marktanteile zu sichern - das ist gelungen.“ Die Jugendwelle stünde im Wettbewerb mit privaten Anbietern und würde mit ihren Werbeerlösen werbefreie Angebote des MDR - etwa „Sputnik“ oder „Figaro“ - finanzieren.

Da gibt es von mir nur ein Urteil: Anliegen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nichtmal ansatzweise erkannt, also gefälligst sofort raus aus dem Rundfunkrat. Der Herr sitzt da heute immer noch drin. Wundert mich gar nicht, mit sogar aktiven Abnickern kann man sich doch prima kuschelig einrichten.
 
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Du hast doch vom Programm und den Rundfunkräten eine Antwort bekommen. Sie sind der Meinung, dass Dein Vorwurf unbegründet ist. Vielleicht ist er das ja wirklich? Aber Nein, kann ja nicht sein ÖR Kritiker haben immer recht, ÖR verantwortliche sind doof, Rundfunkräte Pfeffersäcke und die eigene Meinung bezüglich Programmauftrag und Gestaltung ist immer die einzig wahre. Was genau war denn Dein Vorwurf? (Dann könnte die Diskussion hier vielleicht etwas konkreter geführt werden)
 
Sehe ich inzwischen auch so wie @TripleX .
@stereo Inzwischen machst Du den Eindruck, als wolltest Du ausschließlich Deine negative Meinung bestätigt sehen. Lege hier und jetzt auf den Tisch, was SACHE ist - und die Chancen auf Reaktion stehen sehr gut!
 
Was kann @stereo dafür, dass einige der Antwortenden auch entsprechende Erfahrungen gemacht haben?

Natürlich haben ÖR-Kritiker nicht immer Recht. Ich behaupte: vor allem heute nicht, wo ein ÖR-Bashing gesellschaftlich "zum guten Ton" gehört und wo ich zumindest in Ostdeutschland nicht selten abgrundtiefen Hass auf den ÖR fühlen kann, weil er noch nicht offen zum Bruch mit Art. 1 - 5 GG aufruft. Ich kenne die Kritik von @stereo natürlich nicht, aber in meinem Fall ging es in den 1990er Jahren um inhaliche Ausdünnung, Streichung von Jugendkultursendungen, Beseitigung von Autorensendungen und Musikspezialsendungen, Angleichung der akustischen Anmutung / Stilmittel an die des Privatfunks - letztlich um alles, was damals hätte verhindert werden müssen, damit heute der ÖR nicht so klingt wie der Privatfunk.

Das Wort "Rundfunkrat" taucht übrigens auch in dem Text auf, den Jurek Becker 1995 im SPIEGEL veröffentlichte und der mich damals als knapp 21-jährigen sehr ansprach. http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/9160057

http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/9160057 schrieb:
Es gibt Rundfunkräte, deren Aufgabe es wäre, über den Zustand der Sender zu wachen. Sie sind nur bemüht zu verhindern, daß die Ansichten der anderen Rundfunkräte im Programm auftauchen, anstatt darum zu kämpfen, daß ihre eigenen artikuliert werden. So wie dieser Rundfunk unnütz zu werden droht, so ist es die Mehrzahl seiner Räte schon längst.

Woher Becker diese Ansicht hatte (eigene Erfahrung?) entzieht sich meiner Kenntnis. Das ganze ist mehr als 22 Jahre her und heute nicht nur immer noch aktuell, sondern die Folgen der Unterlassung des Einschreitens sind längst gesamtgeselslchaftlich zu spüren.
 
Es geht auch nicht um Bashing von Gremiumsmitgliedern, die Jauch schon immer als "Gremlins" bezeichnete. Das Konstrukt ist nicht mehr zeitgemäß, da Laien Kontrollinstanz der Anstalt sein sollen. Das mag in den 50igern und 60igern noch funktioniert haben. Heute bestimmt nicht mehr. Und diese Defizite treten immer mehr zutage. Letztlich ist die jetzige Diskussion auch Ergebnis dieser Fehlentwicklung. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten haben ein Eigenleben entwickelt, die Gremien sind mal Abnickvereine, mal Vereinsmeier (insbesondere wenn es um die Besetzung der Schlüsselstellen geht). Im Prinzip machen die Anstalten unter Führung ihrer Intendanten weitgehend das, was sie wollen. Die Gremlins wirken da wie Schmuck am Nachthemd und sind weder der Komplexität noch den fachlichen Anforderungen auch nur ansatzweise gewachsen. Da möchte ich auch keinem Rundfunkratsmitglied zu nahe treten, denn es ist auch nicht ihr Job. Sie machen sicher einen vorzüglichen Job als Geistlicher, Partei- oder Gewerkschaftsfunktionär oder sonst etwas in ihrer Institution. Aber eben halt nicht im Medienbereich. Dazu kommt, dass in einer fragmentierenden Gesellschaft die paritätische Zusammensetzung nicht mehr die Gesellschaft repräsentiert. Dort sitzen, auch im Osten, Vertreter der Kirchen, die nur einen geringen Teil der Bevölkerung noch vertreten. Auch die Gewerkschaften und Sportverbände haben sinnkende Mitglieder bzw. eine Großteil der Bevölkerung ist in den Organisationen nicht vertreten. Und das könnte man so fortsetzen. Lange Rede, kurzer Sinn: Das System wird den Anforderungen nicht mehr gerecht und gehört reformiert.

Zum Thema zurück: Ich halte die Aussage von Stereo auch für zu pauschal, um es überhaupt beurteilen zu können. Den Programmauftrag nicht zu erfüllen ist schon an sich problematisch. Ein kleiner Blick in die Rechtsprechung des BVG zeigt, dass Programmauftrag sehr umfassend ist.
 
Ich erwarte hier keine Beurteilung meines spezifischen Kritikpunkts. Den will ich hier sowieso nicht breittreten. Bei Interesse gern via PN.

Ich möchte mit dem Thema vorankommen und wissen, ob/wie sich so etwas allgemein am besten erreichen lässt. Wie spricht man den Rundfunkrat an, damit er sich angesprochen und verantwortlich fühlt? Im Idealfall ein paar Best-Practice-Beispiele aus dem Erfahrungsschatz der Forengemeinschaft. OK, die Erfahrungen scheinen bisher nicht so gut zu sein... Ich möchte aber weder ausschließlich meine "negative Meinung bestätigt sehen", noch wild auf dem Gremium herumhacken. Das würde ja nicht zum Ziel führen, und etwaigen Frust werde ich schon woanders los.

Immer wieder bei den gleichen Leuten nachbohren? Nach und nach alle kontaktieren? Lieber das Programm grundsätzlich kritisieren oder lieber nur einzelne Sendungen? Formale Programmbeschwerde (wird sicher abgelehnt)? Aufgeben, weil Zeitverschwendung? Wahrscheinlich Letzteres...
 
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Die Rundfunkräte der öffentlich-rechtlichen Anstalten und Landesmedienanstalten unterscheiden sich in drei Gruppen:

1. Ahnungslos und desinteressiert. Sie werden entsandt für ihre gesellschaftlich relevanten Gruppierungen und sitzen die Zeit im Gremium mit der linken (manche auch mit der rechten) Pobacke ab. Gefährlich sind sie nur, wenn es um Abstimmungen geht. Da folgen sie der Mehrheit wie Lemminge. Wobei das nicht gut ausging, wenn ich mir die Geschichte noch einmal vor Augen führe... Mit Abstand die größte Gruppierung. Die anzusprechen, bringt leider nichts. Zwar sind viele Akteure nett, aber nett ist - egal, ich schweife ab.

2. Kompetent und interessiert. Die Traumkombi! Leider kaum anzutreffen. Eigentlich garnicht... Daher braucht man sie auch nicht einspannen.

3. Ahnungslos, nimmt sich aber sehr wichtig und hält sich auch noch für kompetent. Tja, leider die gefährlichste Gruppe. Geltungsbedürfnis und das Gefühl, endlich einmal wichtig zu sein in Verbindung mit völliger Unkenntnis und/oder Unfähigkeit ist leider nicht die optimale Kombination. Noch schlimmer ist, dass sich viele der Akteure gebauchpinselt fühlen kraft ihres Amtes und daher für Lobbyisten (leider) oftmals ein gefundenes Fressen sind und in völliger Sachunkenntnis die dollsten Dinger vertreten. Treffen sie noch auf fähige Geister wie einen geschmeidigen Lutz Marmor, sind sie allenfalls Marionetten der Anstalt, die sie eigentlich führen und kontrollieren sollen. Marmor ist insofern noch ein Glücksfall - anders als der Komplettausfall Tom Buhrow. Ob man die ansprechen sollte? Hmmm, wenn ich mir überlege, dass man genau diese Zielgruppe anspricht mit dem Einleitungssatz, dass offensichtlich genau die von ihnen kontrollierte Anstalt ihren Job nicht macht, dann halte ich Deinen Ansatz für sehr erfolgversprechend (Ironiemodus aus).

Sehr passend beschrieben. Ich wollte mir seit längerer Zeit mal eine Rundfunkratssitzung geben (sind ja großteils öffentlich), aber ich weiß nicht, ob das gut für's Gemüt ist. Vor allem, wenn man dann dort sitzt und keinerlei Rederecht hat.
 
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Man erlebt auch gerade in der derzeitigen Diskussion der Länderchefs um die Zukunft der Öffentlich Rechtlichen Anstalten, wie frei von Selbstkritik die Intendanten und Gremien sind. Wo immer auch nur im Ansatz ein Fragezeichen gesetzt wird - müssen es so viele verschiedene Programme sein? - Müssen es so viele Anstalten sein? - Muss so viel Internet sein? - kommt keulenartig der Kanon der Totschlagargumente:

ÖR rettet die Demokratie
ÖR ist (im Unterschied zu Privaten) Qualität
ÖR sorgt für Vielfalt
ÖR kümmert sich um Minderheitenthemen

Diese Totschlagargumente sind im Selbstbild der ÖR-Sender so fest verankert, dass dort niemand ernsthaft die Frage stellt, ob das alles auch wirklich stimmt. Man behauptet es gebetsmühlenhaft. Es ist richtig, dass dies alles die Aufgabe von ÖR wäre. Aber werden die heutigen ÖR-Anstalten diesem Auftrag wirklich gerecht? Was soll dann die Angleichung, um nicht zu sagen Anbiederung, an die Mechanismen und Inhalte der Privaten. Je mehr die ÖR-Sender versuchen, gleich und besser als die Privaten auf deren ureigenem Terrain zu sein, desto mehr machen sie sich überflüssig, verzichtbar. Warum kapiert das dort niemand?
Ich bin selbstverständlich bereit, im, Jahr über 200 Euro Rundfunkgebühr zu bezahlen (die mir übrigens schon am 1. Januar in Vorkasse für das ganze Jahr abgebucht werden, so schnell kann ich gar nicht auf meine Kontoauszüge schauen). Aber ich bin nicht bereit, diese Gebühr dafür zu bezahlen, dass mein ÖR des Gleiche veranstaltet wie die Privaten. Dafür brauche ich ihn nicht. Ich möchte für etwas bezahlen, was ich sonst nicht hätte. Solange mir das vom ÖR nicht geliefert wird, reihe ich mich in den stetig wachsenden Chor der Kritiker ein und stelle mit ihnen die Frage: Brauchen wir diesen ÖR? Wenn er so bleibt, wie er ist, oder sich gar so weiterentwickelt, dann lautet die Antwort ganz klar: Nein! Nein! Dreimal nein!
 
In der Tat halte ich die Öffis für sinnvoll und wichtig. Insofern würde ich Mannnis Fan widersprechen wollen. Die Öffis leisten meiner Ansicht nach in der Tat einen Beitrag zur Demokratie und bieten in weiten Teilen Qualität. Dies betrifft weltweit ein einmaliges Korrespondentennetz und den Luxus, sich vor Ort mit Themen intensiv auseinanderzusetzen sowie Rechercheteams, die sich nicht einmal die Verlage leisten können und wollen. Auch Vielfalt findet sich ebenso wieder wie die Berücksichtigung von Minderheiten und regionale Berichterstattung. Soweit so gut. Aber es gibt genauso einen Wildwuchs und ausufernde Strukturen und eine Programmverflachung, die eben genau unter den von Mannis Fan genannten Rechtfertigungsargumenten subsumiert werden.

Aber rund 70 Hörfunkprogramme, von denen etliche privater klingen als die privaten Programme, zig Mehrfachstrukturen (Technik, Verwaltung, Recht etc.), überbezahltes "Management" (was meist kein Management ist und in einem Wirtschaftsunternehmen keinerlei Führungsjob bekommen würde), intransparente Strukturen ("Flucht in das Privatrecht" mit intransaparenten Produktions- und Vermarktungstöchtern) sowie behördenähnliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und und und und...

Ich würde mir wünschen, dass es selbstheilende Kräfte geben würde wie seinerzeit bei der BBC, die schon in ihrer Geschichte mehrfach einen radikalen Schnitt gemacht hat und dadurch oftmals noch besser wurde. Dazu gehört eine Bereinigung der Strukturen (SR und Radio Bremen sind faktisch überflüssig) und die Überlegung, ob man nicht bestimmte Anstalten zusammenlegen kann (MDR und RBB, NDR mit Radio Bremen, SWR mit hr und SR). Auch die Frage, ob es eigentlich noch eines ZDFs und eines Deutschlandradios bedarf. Die Wortprogramme der Öffis erfüllen faktisch dieselben Aufgaben wie das Deutschlandradio. Alles was nicht Programm ist gehört auf den Prüfstand: Technik und Verwaltung kann von zentralen Dienstleistungsgesellschaften im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverhältnissen besorgt werden - weg mit den Mehrfachstrukturen. Dazu eine Neuordnung der Altersversorgung, die unverschämt exorbitant ist. Die bisherige Praxis ist schlicht ein Skandal! Auch eine zentrale Digitalunit würde vieles besser machen. Die Digitalangebote der Öffis sind ebenfalls - gemessen am (Kosten-)Aufwand ein Skandal. Für die Kohle könnte man etwas ganz anderes auf die Beine stellen. Aber jede Anstalt macht ja ihr Ding...

Auch eine Reduktion der Spartenprogramme (von Arte bis neo) sollte erfolgen. Gewährt man den Öffis - entsprechend ihrer Forderung - mehr Freiheiten im Weg, dann würde es solcher linearen Angebote nicht mehr bedürfen. Möglich wäre auch ein Angebot, welches eine Grundversorgung umfasst (programmlich, Mediathek und Digitalangebote), abgedeckt mit einer deutlich reduzierten Haushaltsabgabe. Alle darüberhinausgehende Angebote können dazugebucht werden ("Haushaltsabgabe plus"), z.B. ein Sportpaket, ein Newsonlineangebot, ein Schlagerpaket, ein was auch immer Paket. Dies Pakete dürften sich nur aus den Zusatzeinnahmen finanzieren, sodass auch hier eine Wettbwerbsgleichheit mit Verlagen und Webanbieter hergestellt wird.

Zusammenfassend gesagt steht im Lastenheft eine Strukturreform mit weitreichenden Kosteneffekten und Einsparpotentialen und eine Neuausrichtung als Grundangebot (welches zu definieren wäre), sowie zu definierende Neuaufgaben, die unter Berücksichtigung des Wettbewerbs eröffnet werden können.

Ich weiß, klingt wenig realistisch, aber man wird ja mal träumen dürfen....
 
@Mannis Fan: Ich habe dich selten so "innerlich erregt" schreibend gelesen. Dich "wurmt" das Thema. Ich könnte deinen Beitrag natürlich "liken", aber das ist nicht nötig.

Mal abgesehen davon, daß auch in praktisch allen anderen Beiträgen hier im Thread massive Kritik zu lesen ist und ich mich bisher auch nicht ernsthaft mit diesem Thema beschäftigt habe - warum auch, denn DIE werden ja schon auf die ÖR aufpassen - ist das Ganze, hier berichtete, einfach eine Farce. Menschen, die es nicht gut mit den ÖR meinen, könnten den Eindruck gewinnen bzw. in ihrer Meinung bestärkt werden, daß dieses Gremium auch nur ein (weiteres) Feigenblatt ist, um der Allgemeinheit (Wahlvolk, Stimmvieh...) demokratische Strukturen vorzutäuschen. Das ist nicht gut.


"Zwergi 4 Rundfunkrat!" könnte ich jetzt hier in die Runde werfen. Glaubt mir, dann würde es in den Sitzungen richtig rund gehen... Nur leider fehlt mir (als kleiner Zwerg, dessen Gattung zwar in fast jedem ordentlichen deutschen Kleingarten zu finden ist) einfach die gesellschaftliche Relevanz. Noch... ;)
 
Dich "wurmt" das Thema.

Ja, aber nicht, weil ich ÖR abschaffen will oder für nutzlos und überflüssig halte, sondern im Gegenteil: Weil ÖR so wichtig und dringend nötig ist, dass es geradezu wehtut, mitansehen (und hören) zu müssen, wie er sich von seiner eigentlichen Aufgabe planvoll entfernt, wie er sich komplett irrelevant und austauschbar macht. Das tut weh, das wurmt mich, das lässt mir keine Ruhe.
 
Ja, aber nicht, weil ich ÖR abschaffen will oder für nutzlos und überflüssig halte, sondern im Gegenteil: Weil ÖR so wichtig und dringend nötig ist, dass es geradezu wehtut, mitansehen (und hören) zu müssen, wie er sich von seiner eigentlichen Aufgabe planvoll entfernt, wie er sich komplett irrelevant und austauschbar macht. Das tut weh, das wurmt mich, das lässt mir keine Ruhe.

Dieser Satz könnte aus meinem Mund sein, aber was deinen vorherigen Beitrag betrifft, muss ich doch ein bisschen was dazu loswerden.

(SR und Radio Bremen sind faktisch überflüssig)

Da der Rundfunk in Deutschland zum Glück Ländersache ist, braucht man darüber eigentlich gar nicht zu diskutieren. Vor allem bezweifle ich, dass das Einsparpotential hier höher wäre als den Verlust an Inhalten, der damit einhergehen würde. Vor allem von Radio Bremen würde wohl kaum mehr als ein NDR 1 Landesprogramm übrig bleiben - wenn überhaupt. Dann sollte man auch gleich die beiden Bundesländer in ihrer Gänze mit den Nachbarn verschmelzen, das hätte mit Sicherheit ein deutlich größeres Einsparpotential in Sachen Verwaltung.

Die Wortprogramme der Öffis erfüllen faktisch dieselben Aufgaben wie das Deutschlandradio.

Ist das eine Feststellung oder Wunschdenken? Wenn es eine Feststellung deinerseits ist, entspricht sie in den meisten Bundesländern schlicht und ergreifend nicht den Tatsachen. Das Deutschlandradio ist das öffentlich-rechtlichste Funkhaus aller Funkhäuser, die wir haben, und ist das letzte, was auf den Prüfstand muss/darf.

Alles was nicht Programm ist gehört auf den Prüfstand: Technik und Verwaltung kann von zentralen Dienstleistungsgesellschaften im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverhältnissen besorgt werden - weg mit den Mehrfachstrukturen.

Großartig! Arbeitnehmerüberlassungen, unsichere Arbeitsplätze, schlechtere Altersversorgung, Menschen, die an keinem Punkt mehr mit "ihrem" Haus verbunden sind. Ist es das, was man heutzutage will?
Nein, genau das Gegenteil muss stattfinden! Die Tätigkeiten, die bereits jetzt in viel zu vielen Fällen von externen Firmen übernommen werden müssen (da keine Planstellen zur Verfügung stehen), müssen wieder raus und die Arbeitnehmer müssen ins Haus geholt werden. Dafür: Mehr Zusammenarbeit unter den Rundfunkanstalten um Doppel- und Parallelarbeiten zu minimieren. Vermutlich wäre das vorhandene Personal dann auch ausreichend. Aber Outsourcen? Das ist das dümmste, was man tun kann - für alle Beteiligten.

Dazu eine Neuordnung der Altersversorgung, die unverschämt exorbitant ist. Die bisherige Praxis ist schlicht ein Skandal!

Was genau ist denn ein Skandal, wenn man in den letzten Jahren bei einer Landesrundfunkanstalt einen Arbeitsvertrag abgeschlossen hat? Die Zeiten, in denen man mehr Rente als zuvor Gehalt bekommen hat, sind schon sehr, sehr lange vorbei. Natürlich gibt es noch Altverträge, aber die kann man - zu Recht - nicht einfach wegzaubern. Aber möglicherweise weißt du da mehr als ich?

Auch eine Reduktion der Spartenprogramme (von Arte bis neo) sollte erfolgen.

Hier gilt das gleiche wie für das Deutschlandradio: Gerade ein Programm wie arte bzw. dessen Inhalte sind eine Errungenschaft, um die man uns beneiden kann. Das wäre das letzte, was ich auch nur zur Diskussion stellen würde.

abgedeckt mit einer deutlich reduzierten Haushaltsabgabe.

Ich verstehe nicht, warum 17,50 € zu viel sind. Nirgendwo sonst bekommt man für vergleichsweise so wenig Geld ein so enorm großes Angebot. Warum muss der Beitrag sinken und warum darf er nicht zumindest im Sinne der Inflation geringfügig steigen? Warum passiert das überall, aber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesteht man das nicht zu?

Gewährt man den Öffis - entsprechend ihrer Forderung - mehr Freiheiten im Weg, dann würde es solcher linearen Angebote nicht mehr bedürfen.

Lineare Angebote hin oder her, die Verbreitung hinten raus ist ja nicht das, was wirklich Geld kostet. Es geht um die Inhalte und deren Herstellung.

Alle darüberhinausgehende Angebote können dazugebucht werden ("Haushaltsabgabe plus"), z.B. ein Sportpaket, ein Newsonlineangebot, ein Schlagerpaket, ein was auch immer Paket. Dies Pakete dürften sich nur aus den Zusatzeinnahmen finanzieren, sodass auch hier eine Wettbwerbsgleichheit mit Verlagen und Webanbieter hergestellt wird.

Der öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat sich nicht in den Wettbewerb mit privaten Anbietern zu stürzen. Er soll Inhalte hoher Qualität für alle produzieren, welche dann für alle frei zugänglich sind. Alles andere ist Pay-TV/-Radio und hat nichts mit öffentlich-rechtlichem Rundfunk zu tun.
 
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Allerdings sind auch 17,50 € für eine Grundversorgung nicht viel Geld. Ich möchte auch noch zu Bedenken geben, dass nicht die zu Recht kritisierten Pop-/Dudelwellen konstenintensiv sind, sondern genau die Inhalte, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk anzubieten hat. Man sollte nicht die Finanzierung beschneiden, sondern den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr dazu zwingen, seinem Auftrag gerecht zu werden. Aber eine Beschneidung der Finanzierung wäre nicht förderlich, sondern würde nur zu einer weiteren Reduktion der Inhalte führen, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk eigentlich anbieten sollte - eben weil die anderen nicht das Gros im Gesamtetat ausmachen und sich oft auch ganz gut mit der Werbung refinanzieren.
 
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