Urteil zum Rundfunkbeitrag

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Dafür kann ich einen knappen halben Monat eine Tageszeitung kaufen,
mit dem Auto 200 Kilometer weit fahren, einen mittelprächtigen Weihnachts-
baum erstehen. Ein Raucher mit gutem Zug verpafft diesen Betrag in wenigen
Tagen.
Das kann ich aber alles selbst entscheiden und entweder tun oder lassen. Diese "nur" 17,50" sind mir aufgezwungen. Monat für Monat. Jahr für Jahr. Bis an mein Lebensende.
 
Warum macht man den ÖR Funk nicht eigentlich voll werbefinanziert? Dann hätten wir staatliches Radio und müssten dafür keinen Cent mehr bezahlen. Werbung wird ja ohnehin bereits bei den meisten ÖR Wellen gesendet.
 
Wie hoch ist der werbefinanzierte Anteil des ÖR-Funk?
Jawoll, mit den 8% Geldern aus Werbeeinkünften und den wegfallenden 92% aus dem Rundfunkbeitrag werden dann umgehend anschau- und anhörbare Programme gemacht. Klar doch.
 
Ja genau. Ich persönlich verstehe unter Radio etwas, was mancher hier bisher nie erspürt hat. Da eine innere Stimme mir geraten hat, nicht weiter die Dämone nordischer Mythologien zu nähren, will ich es dabei belassen.

Zum Thema: Interessant, dass kaum nachdem der EuGH gesprochen hat, dass der deutsche Rundfunkbeitrag rechtmäßig sei, die ARD erklärt, "in finanzielle Schwierigkeiten" geraten zu sein:
Grund für die Probleme ist die anhaltende Niedrigzinsphase, die derzeit vielen Pensionskassen zu schaffen macht, weil sie nicht genügend Gewinne erwirtschaften. Nach Informationen des Blatts plant die ARD deshalb, das Eigenkapital der bbp zügig um rund 50 Millionen Euro zu erhöhen. Zudem soll der Garantiezins für eingezahlte Pensionsbeiträge ab 2020 von drei auf 1,75 Prozent abgesenkt werden. Das wiederum hat jedoch zur Folge, dass die ARD-Rundfunkanstalten ihre Beiträge an die Pensionskasse stark erhöhen müssen
.Quelle
 
Zuletzt bearbeitet:
Lesen die KEF-Entscheider BamS?
Zum Thema: Interessant, dass kaum nachdem der EuGH gesprochen hat, dass der deutsche Rundfunkbeitrag rechtmäßig sei, die ARD erklärt, "in finanzielle Schwierigkeiten" geraten zu sein:
.Quelle
Als Quelle verlinkt @count down zu FOCUS; dort wird ein BamS-Bericht zitiert.
In der Sache scheint es so, dass ÖR-Anstallten wirklich durch Pensionszusagen 'klamm' sind, bei der KEF um einen größeren Schluck aus der Pulle, sprich eine EXTRA-Erhöhung der Haushaltsabgabe, betteln müssen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die, die wirklich rechnen müssen, können eine Ermäßigung oder Befreiung
beantragen.
Stimmt nicht ganz: Hartzer sind befreit. "Rechnen" müssen aber auch viele Niedriglöhner. Wer schon in der Schuldenfalle steckt, kann nicht auf die ÖR-Zwangsabgabe verzichten. Die GEZ betreibt ein brutales Forderungsmangement. "Antrag auf Befreiung? - Kannst'e vergessen!"
 
Nachdem man die Deutsche Bundespost und Bundesbahn privatisiert wurden, könnte man auch den Öffentlichen-Rechtlichen Rundfunk privatisieren. Das wird aber nicht kampflos hingenommen werden und anders Bahn und Post hat der Öffentliche Rundfunk eine exzellente Plattform um hier Paroli zu bieten. Ich möchte nicht gerne einen Radiosender hören, der so klingt wie Post oder Bahn derzeit arbeiten.
 
Ich finde dieses Argument immer belustigend, dass eine eventuelle Privatisierung der ÖR nicht kampflos hingenommen werden würde. Von wem eigentlich wäre hier doch die Frage. Glaubt hier jemand ernsthaft, dass sich die RTLs und Co dieser Republik eine Vielzahl weiterer Sender gefallen lassen, mit denen sie sich dann um den stetig kleiner werdenden Werbekuchen streiten müssten? Die Widerstände gegen solche eventuellen Privatisierungspläne würden jedenfalls nicht nur aus den ÖR-Sendern selbst kommen, auch wenn man das beim Privatfunk so natürlich nie offiziell zugeben würde. Insgeheim ist das derzeitige Mediensystem für den hiesigen Privatfunk doch recht komfortabel.
 
...könnte man auch den Öffentlichen-Rechtlichen Rundfunk privatisieren ... anders [als] Bahn und Post hat der Öffentliche Rundfunk eine exzellente Plattform um hier Paroli zu bieten
Ich bin hochgradig bestürzt darüber, dass nur halbwegs mit Grips ausgestatte Menschen noch immer und heutzutage überholte Weisheiten à la "Der Markt regelt das von allein", "Konkurrenz belebt das Geschäft" oder "Es gibt einen Ausschaltknopf" im Kopf haben und darüber, dass auch nur irgend jemand im Entferntesten eine Privatisierung oder Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland egal oder gar recht wäre.

Bis wohin es soziale Ungerechtigkeiten und ein mangelndes Bildungssystem bisher gebracht haben, erfahren wir tagtäglich. Da brauchen wir weißgott keinen zusätzlichen Verzicht auf ör-Radioprogramme, die laut Staatsvertrag i.Ü. verpflichtet sind, Unterhaltung und (!) Bildung in ihren Programmen zu bieten.
 
Ohne jetzt die ganze Diskussion gelesen zu haben: Bloß nicht privatisieren! Dann wird nämlich tatsächlich nur noch nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung ausgegangen, der wiederum Formate, die sich nicht 24/7/365 rechnen, klar aussterben lässt. Dann würden als erstes die Klassik- und Kulturwellen und schließlich die Wortprogramme verschwinden.

Im Gegenteil: Der ÖR muss von der Prämisse weg, den Privatfunk nachäffen zu wollen. Es kann nicht sein, dass gebührenfinanzierte Programme sich so verstehen, "die beste Musik für..." und "die besten Staus und Blitzer mit minutengenauer Echtzeitmessung" zu präsentieren.
 
Na ja, Ende des Jahres, einige Foristen scheinen kräftig dem Glühwein zugesprochen zu haben. Oder, gibt es jetzt auch Weihnachtsgras? Egal, Privatisierung der Öffis, das ist eine Diskussion aus den 90ern/2000ern. Mehr oder weniger Werbung dito.

Wir sind mitten in einem Umbruch. Das Hör- und Sehverhalten ändert sich weg von linearen Angeboten. Wir bekommen zukünftig ganz andere Audioprogramme. Das ist die Herausforderung. Das erfordert Gestaltungskraft. Irgendwelche Vollprogramme werden mittelfristig schwerste Akzeptanzprobleme haben. Nachrichten, Musik, Werbeblock, Moderation, Promos und ständige enge Musik-Rotation. Das wird wie Reiseschreibmaschine gegen Laptop enden.

Eine Zeitlang werden die Öffis das nicht zur Kenntnis nehmen, sie haben schließlich gewaltige Gebühreneinnahmen. Aber, sie sie werden Legitimation verlieren. Das ist die Herausforderung. Ob eine solche schwerfällige bürokratische zersplitterte Struktur sich auf veränderte zukünftige Anforderungen einstellen oder gar weiterentwickeln kann? Da habe ich so meine Zweifel.

Wenn dann Beitragserhöhungen wg. der Altersversorgung ins Gespräch kommen: https://www.welt.de/politik/deutsch...Droht-eine-Erhoehung-der-Rundfunkgebuehr.html

Das alles wird noch viele Jahre gut gehen. Aber, wenn die Nutzung der ö/r-Angebote sinkt, dann kommt dieses teure und ineffiziente System unter politischen und gesellschaftlichen Druck.
 
Das war nur eine Möglichkeit von vielen anderen Möglichkeiten was mit dem Öffentlichen-Rechtlichen Rundfunk in Zukunft passieren könnte. Doch sofort wird man hier beleidigt, aber das ist ja typisch für dieses Forum. Mal davon abgesehen würden es die meisten Benutzer hier es überhaupt nicht mehr erleben, denn bekanntlich muss so was in Deutschland erst mal 2 Jahrzehnte diskutiert werden, 1 Jahrzehnt braucht die Umsetzung, dann wird es um ein weiteres Jahrzehnt aufgeschoben bis es schließlich mit Verspätung beschlossen wird. Die Diskussion hier ist fad, ich wünsche euch frohe Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins nächste Jahr.
 
Nachdem man die Deutsche Bundespost und Bundesbahn privatisiert wurden, könnte man auch den Öffentlichen-Rechtlichen Rundfunk privatisieren.

Gott behüte! Eine Privatisierung bringt niemals einen Vorteil für den Bürger - nie nie nie! Das Geld, das man dem Aktionär zukommen lässt, fehlt für Investitionen, die Leistung wird also immer schlechter sein. Das kann man an allen Ecken und Enden sehen, wo privatisiert wird.
Ich bin froh, dass Deutschland ein ÖR-System hat, vor allem beim Fernsehen. Aber natürlich muss gespart werden und das wird es auch und das immer mehr. Insofern ist man auf einem guten Weg, das System effektiver und kostengünstiger zu machen.
 
Da brauchen wir weißgott keinen zusätzlichen Verzicht auf ör-Radioprogramme, die laut Staatsvertrag i.Ü. verpflichtet sind, Unterhaltung und (!) Bildung in ihren Programmen zu bieten.
Die Verzichtsforderung kann auch nur dann laut und gefährlich werden, wenn die Verpflichtungen aus dem Staatsvertrag zunehmend als "lästige Pflicht" wahrgenommen und in Nischenprogramme und unchristliche Sendezeiten verbannt werden. Da dies seit einigen Jahren erkennbar geschieht, darf man sich über die Diskussionen über Sinn- und Notwendigkeit des ÖR-Systems nicht wundern.
 
Man muss ja auch zugeben, dass die ÖR einen Spagat machen müssen. Die einen wollen und fordern mehr Kultur, mehr "Qualitätsradio", das wiederum wollen andere überhaupt nicht, sondern Hauptsache gute Musik etc. und die Masse will alles und das möglichst umsonst. Und mit einem sich nicht erhöhenden Beitrag (sogar gesunkenen) kann man heutzutage nur runterfahren, wenn man die gleichen Zwänge wie alle Anbieter hat, nämlich die Kostensteigerungen durch Gehälter, Technik etc.
 
Gott behüte! Eine Privatisierung bringt niemals einen Vorteil für den Bürger - nie nie nie! Das Geld, das man dem Aktionär zukommen lässt, fehlt für Investitionen, die Leistung wird also immer schlechter sein. Das kann man an allen Ecken und Enden sehen, wo privatisiert wird.
Ich bin froh, dass Deutschland ein ÖR-System hat, vor allem beim Fernsehen. Aber natürlich muss gespart werden und das wird es auch und das immer mehr. Insofern ist man auf einem guten Weg, das System effektiver und kostengünstiger zu machen.
Na, dann sollte auch ja auch gleich folgerichtig das gesamte Wirtschaftsleben verstaatlich werden, oder? Dumm nur, dass das im Ostblock nicht so richtig funktioniert hat. Ja, ja die phösen AGs. Na, Hauptsache das Feindbild stimmt.
 
Lieber Dr., wie immer gilt: die richtige Mischung machts! Und ja, so wie es momentan (schief) läuft an allen Ecken und Kanten, sollte in der Tat viel mehr reguliert werden. Und ja, diese ganze Aktienmentalität schadet dem Großteil des Volkes zu Gunsten einiger Weniger, die dadurch immer reicher werden. Also, ich will das nicht und einfach den Ostblock herbeizitieren, nach dem Motto "das kann nie funktionieren", ist zu platt.
 
Warum macht man den ÖR Funk nicht eigentlich voll werbefinanziert? Dann hätten wir staatliches Radio und müssten dafür keinen Cent mehr bezahlen..
Ähm, und was ist dann der Unterschied zum Privatfunk? Und was ist an dem Konstrukt dann staatlich? Und was unabhängig?

Nebenbei bemerkt zahlst Du (wie alle anderen Verbraucher auch) mit nahezu jedem gekauften Verbrauchsgut auch anteilig für die Finanzierung der privaten Rundfunk- und Fernsehsender, über die Werbung.
 
Und mit einem sich nicht erhöhenden Beitrag (sogar gesunkenen) kann man heutzutage nur runterfahren, wenn man die gleichen Zwänge wie alle Anbieter hat, nämlich die Kostensteigerungen durch Gehälter, Technik etc.
Nicht nur das, es sollen dann ja bitte auch die neuen Ausspielwege bedient werden, im einfachsten Fall mit dem vorhandenen Programmaterial von Hörfunk/Fernsehen, bestenfalls aber mit einenen Inhalten um das Potential der Ausspielwege auch zu nutzen.
Mehr Programminuten für das gleiche bzw. weniger Geld. Haut das hin?
 
Bei ARD und ZDF finde ich leider immer weniger interessanten Content der mich in irgendeiner Form interessieren würde. Genau das ist es, was ich kritisiere.

Die von mir genannten Programme SIND Content von ARD und ZDF. man muss halt nur mal in der Lage sein, die Funktion einer Ferbnbedienung zu kennen und diese dann zu nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss ja auch zugeben, dass die ÖR einen Spagat machen müssen. Die einen wollen und fordern mehr Kultur, mehr "Qualitätsradio", das wiederum wollen andere überhaupt nicht, sondern Hauptsache gute Musik etc. und die Masse will alles und das möglichst umsonst. Und mit einem sich nicht erhöhenden Beitrag (sogar gesunkenen) kann man heutzutage nur runterfahren, wenn man die gleichen Zwänge wie alle Anbieter hat, nämlich die Kostensteigerungen durch Gehälter, Technik etc.
Okay, aber den Spagat mussten sie schon immer hinkriegen. Das Problem ist, dass die einen eine Hintergrundberieselung brauchen, die nicht stört und aneckt, welche die anderen das Medium intensiv nutzen und Einschaltimpulse brauchen. Aber diese zwei Gruppen wirst Du nie komplett in Eintracht bringen. Also bleiben nur zwei Möglichkeiten: Ganze Einschaltradios und/oder Strecken, an denen die Berieselung am geringsten gefragt ist, aber die Möglichkeit besteht, die gezielten Hörer abzuholen.
 
Na, dann sollte auch ja auch gleich folgerichtig das gesamte Wirtschaftsleben verstaatlich werden, oder? Dumm nur, dass das im Ostblock nicht so richtig funktioniert hat. Ja, ja die phösen AGs. Na, Hauptsache das Feindbild stimmt.
Das hat herzlich wenig mit Feindbild zu tun. Schau dir die hiesigen privatisierten Großunternehmen doch an. Bahn? Katastrophe! Telefon/Internet? Katastrophe! usw.
Das Problem ist, das nach einer Privatisierung mehr oder weniger zwangsweise nicht mehr der Nutzer, sondern der größtmögliche Profit im Mittelpunkt steht. Bis zu einem bestimmten Grad ist das auch verständlich, denn unser Gesellschaftssystem ist nunmal so. Auf Dauer kann das aber nicht die Lösung sein.
 
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