FDP Niedersachsen will Aus für DAB+

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Und die könnten auch das 5G broadcast Sendenetz gleich selber betreiben, dafür braucht man nicht unbedingt einen Mobilfunkprovider.

Warum sollten Sie das tun??? Noch ein Verbreitungsweg, der extrem teuer sein wird und nur Konkurrenz für den schon bestehenden Ausspielweg ist?! Außerdem stehen die Sender dazu gar nicht an den richtigen Stellen.
 
Meinst du, die bauen ein neues Sendernetz für 5G? Ganz sicher nicht, denn das bestehende Netz reicht ja aus für DAB und DVB-T. Und selbst für 2, 3 und 4G stehen sie noch relativ gut, aber für 5G eben nicht.
 
Reichweite des 5G Broadcast TestNetzes:

5g-testnetz.jpg

https://www.radioszene.de/132349/5g-broadcast-radio.html

FAQ zu 5G Broadcast:
https://www.teltarif.de/5g-broaqdcast-rundfunk-radio-fernsehen/news/76267.html
 
Und wo sollen die Unterschiede zu DVB-T(2) bezüglich der Reichweite liegen. Die Karte von 2005 für den Südbayern-MUX war nicht anders. Damit: Vorteil?
 
Und wo sollen die Unterschiede zu DVB-T(2) bezüglich der Reichweite liegen. Die Karte von 2005 für den Südbayern-MUX war nicht anders. Damit: Vorteil?

Zukunftssicherheit?

DVB-T lief gerade einmal 10 Jahre, und DVB-T2 dürfte kaum länger leben (und ist mit verschlüsselten/kostenpflichtig zu empfangenden Privatsendern völlig unattraktiv).
 

+ Das Frequenzspektrum kann effizienter genutzt werden
+ TV & Radio kommen in diese Geräte, die Jeder immer bei sich hat.
+ Reduzierung von Datenmengen via klassischem Internet
+ Empfangslücken von 5G Broadcast könnten über 5G Internet abgefedert werden
+ Einfache Verknüpfung mit Rückkanal
- Man kommt dem großen Ziel näher (wer hat das eigentlich ausgegeben??) Alles an ein Netz zu hängen (www, Email, Kurnachrichten, Telefon, Kraftwerksteuerung, Banküberweisungen, Autos, Internet der Dinge, etc.).
o Wobei es theoretisch möglich wäre, 5G Broadcast als völlig unabhängiges Netz im Netz zu betreiben.
 
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Und in 10 Jahren ist dann 5G Broadcast wieder überholt und wird ersetzt, es müssen die nächsten Geräte ran. Vermutlich wird man dann mit HD vs UHD argumentieren. Nein, das überzeugt mich alles nicht. Das ist eine Materialschlacht, nichts anderes. Wer sagt denn, daß in den Mobile-Phones überhaupt 5G Broadcast freigeschaltet wird?
 
Reduzierung von Datenmengen via klassischem Internet
Das halte ich erstmal für ein Gerücht. Man kann HD-Bilder halbwegs so zusammenstauchen, dass sie auch auf großen TV-Geräten halbwegs erträglich sind. Bei 4K oder gar 8K wird das schon schwieriger. Wieviele Leute wohnen in diesem Testgebiet? Man gebe denen allen ein 4K-TV-Gerät und lasse die dann ausnahmslos alle darüber laufen, dazu alle ein Handy, welche ebenfalls alle darüber laufen usw. 5G ist gut und schön, aber auch da werden wr irgendwann an verfügbare Datengrenzen stossen, nicht weil das 5G nicht schaffen könnte, sondern weil die Datenmengen vom Anbieter gar nicht verfügbar sind.
Davon abgesehen, was passiert bei Netzausfall, was hierzulande ja alles andere als eine Seltenheit ist? Dann ist mit einem Schlag ausnahmslos alles tot. Dafür reicht übrigens ein schnöder Stromausfall. Es gibt dann keinerlei Alternativen mehr, weil ausnahmslos alles über 5G läuft.

Einfache Verknüpfung mit Rückkanal
Und den braucht wer genau wozu? Es-Stasi-Chef Mielke würde, wenn er denn noch leben würde, Freudentränen vergießen, wie einfach heutzutage Leute ausspioniert werden können und wollen.

Alles an ein Netz zu hängen
Wie gesagt, ein schnöder Stromausfall reicht...
 
Es-Stasi-Chef Mielke würde, wenn er denn noch leben würde, Freudentränen vergießen, wie einfach heutzutage Leute ausspioniert werden können und wollen.
Letztens bei einem Berlin-Besuch am S-Bahnhof Bornholmer Straße als großformatiges Werbeplakat gesehen:

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(Foto aus dem Google-Cache, Original-Webseite nicht mehr abrufbar)

Ist doch schon alles Realität. Und alle sind happy damit. Wenn wir das auch noch für den linearen Rundfunk haben auf dem terrestrischen Empfangsweg - wen stört es?
 
Zurück zum Thema, und das mal rein technisch betrachtet. 5G spielt sich in den oberen Frequenzbändern ab, vorwiegend im Gigahertz-Bereich, evtl. kommen ein paar Kanäle bei UHF dazu.

Diese nette Karte wie bei #54 sieht toll aus, jedoch wird das niemals die tatsächliche Abdeckung darstellen. Hierbei werden idealisierte Empfangsbedingungen vorausgesetzt, die in der Realität selten vorkommen.

Stellt euch in dieser Karte also hunderte oder tausende von weißen kleinen Flecken innerhalb des blauen Bereichs vor, dann wird die Versorgungskarte realistischer. Und dann fragt euch, ob das das ist, was die Leute sich wünschen....

5G ist für die Städte ok, nicht jedoch für die große Fläche. Es sei denn, man geht runter in Band 1, 2 oder 3 (also VHF). Aber da kommt man dann "antennentechnisch" nicht hin mit den Smartphones.
 
Wie ist das eigentlich bei Broadcast via 5G? Gibt es da auch Technologien, die sich Mehrwegeempfang oder Mehr-Standort-Empfang zu Nutze machen kann, vergleichbar zu DAB?
 
Ich fürchte auch, man wiederholt die Fehler der DAB Entwicklung. Im Meßfahrzeug mit Außenantenne ist alles super, während in der Praxis indoor das Signal aussetzt.

Bei EmpfangsAntennen für niederere Frequenzen bin ich aber optimistischer. Kleine Antennen wurden schon viele entwickelt, siehe "Haifischflosse", oder die kleinen AM-Antennen in Taschenradios für die vergleichsweise langen Mittelwellen.

Trotz nicht ganz optimaler Antennen sind VHF und noch mehr UKW (in der Schweiz z.B. ab 2025 frei) für den Mobilempfang indoor wohl recht ideal - egal ob analog, für 5G Broadcast, oder für was anderes.
 
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Wie ist das eigentlich bei Broadcast via 5G? Gibt es da auch Technologien, die sich Mehrwegeempfang oder Mehr-Standort-Empfang zu Nutze machen kann, vergleichbar zu DAB?

Alle aktuellen Digital-Funktechnologien basieren auf dem OFDM-System und dieses kann dank Schutzintervall mit Reflexionen umgehen. Die Frage ist nur, wie groß man dieses wählt, denn wie immer gilt, dass der Planer einen Kompromiss eingehen muss zwischen Sicherheit und Kapazität des Systems.
 
Trotz nicht ganz optimaler Antennen sind VHF und noch mehr UKW (in der Schweiz z.B. ab 2025 frei) für den Mobilempfang indoor wohl recht ideal - egal ob analog, für 5G Broadcast, oder für was anderes.

Im Prinzip ja, nur sind die Bandbreiten in den unteren Bändern recht begrenzt. Deshalb verschiebt man die ganze Funkkommunikation ja immer weiter in höhere Bänder.
 
Am morgigen Mittwoch wird es spannend. Der Antrag der FDP fand inzwischen die Zustimmung aller Landtragsfraktionen, morgen entscheidet das Plenum. Ich zitiere mal den Wortlaut:

"Der Landtag bittet die Landesregierung,

1. sich konsequent zusammen mit dem Bund, anderen Ländern sowie den privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern für einen marktgerechten Übergang in eine digitale Radiozukunft einzusetzen und ein klares, abgestimmtes Konzept zu erarbeiten,
2. sich gegen ein UKW-Abschaltdatum auszusprechen und
3. sich innerhalb des Systems von Rundfunkauftrag und -finanzierung für eine Beendigung von DAB+ zugunsten des Aufbaus zukunftsoffener Technologien, wie z. B. des 5-G-Standards, einzusetzen. "

Urheber sind die Privatradios, die sehr guten Lobbyismus betrieben haben. Die Politik will, so wie es an mich herangetragen wurde

- den DAB Ausbau des NDR stoppen (keine Fördermittel mehr aus dem Rundfunkbeitrag)
- dass keine weiteren Privatradios von "außerhalb" in Niedersachsen auf DAB senden dürfen
- eine Rücknahme der Zusage Niedersachsens zur Verbreitung bundesweiter Privatradioprogramme (Bundesmuxe 1 und 2)
- eine Diskussion über die Beendigung von DAB auf Bundesebene zugunsten zukunftsoffener Technologien

Mit den Maßnahmen soll die vielfältige regionale Radiolandschaft gesichert werden. Alteingesessene Sender wie Antenne oder ffn mussten hier erst den Start neuer Lokalradios schlucken. DAB ist für sie eine weitere große Bedrohung. Man hat der Politik glaubhaft vermittelt, daß Arbeitsplätze zerstört werden, wenn der beschränkte Werbekuchen im Radio durch zu viele Angebote im digitalen Radio belastet wird.

Wenn der Antrag morgen angenommen wird (davon gehe ich aus) dürften in den kommenden Monaten die Gerichte sprechen. Es ist in jedem Fall ein Versuch DAB mit der Brechstange wieder aus der Radiolandschaft zu jagen. In meinen Augen alles etwas zu offensichtlich, obwohl man sicher den Nerv vieler beim Thema immer noch verunsicherter Funkhäuser und Medienpolitiker treffen wird. So richtig überzeugt von DAB ist doch nach wie vor niemand.
 
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Mit den Maßnahmen soll die vfielfältige regionale Radiolandschaft gesichert werden.
Mit diesen Maßnahmen wird aus meiner Sicht vor allem das Ende des Deutschlandradios (DLF ...) eingeleitet.

Mit den Maßnahmen soll die vfielfältige regionale Radiolandschaft gesichert werden.
:wow::wow::wow:
Man hat der Politik glaubhaft vermittelt, daß Arbeitsplätze zerstört werden, wenn der beschränkte Werbekuchen im Radio durch zu viele Angebote im digitalen Radio belastet werden.
"Die Politik" ist offenbar noch eingeschränkter in der Auffassungsgabe, als ich bislang annahm. Statt mit DAB wenigstens noch zu versuchen, das regionale Radiogelumpe auf eine exponierte Plattform zu heben in der Hoffnung, die Bevölkerung nimmt doch das und geht nicht auf Streaming via Mobilfunk (das halten normalerweise DAB-Kritiker für blauäugig), will man seine eigenen Radioprogramme gleich dem Untergang gegen zigtausende Streams aus aller Welt preisgeben. Bis auf die, die auf UKW sind.

In 10 Jahren müssen dann die Autohersteller (wir bleiben ja Autoland, bei dieser Politik sowieso, auch wird ja zumindest im Osten der Diesel gerettet werden) per Gesetz gezwungen werden, für ein lustiges deutsches Bundesland extra UKW-Empfangsteile vorzuhalten, um
die vfielfältige regionale Radiolandschaft gesichert
zu bekommen. Sonst muss die im 5G-Konzert den Kopf über Wasser halten. Viel Spaß!
 
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Das ist ungefähr so, wie wenn man per Gesetz durchsetzen wollte, dass wir in Zukunft wieder nur alle mit der Pferdekutsche fahren sollen. Sorry, UKW ist Uralttechnologie und nicht mehr zeitgemäß und dass DAB nicht in die Gänge kommt, liegt nicht an der falschen Technik, sondern am Versagen der Politik, die seit 20 Jahren alles unternimmt, um DAB Steine in den Weg zu legen.
An UKW auf unbestimmte Zeit festzuhalten ist lächerlich. Zumal der Ausbau schon sehr weit gediehen ist. Das Geld wurde zum Großteil bereits investiert. Von DAB wieder abzurücken - das wäre total bescheuert.
 
Sorry, UKW ist Uralttechnologie und nicht mehr zeitgemäß und dass DAB nicht in die Gänge kommt, liegt nicht an der falschen Technik, sondern am Versagen der Politik, die seit 20 Jahren alles unternimmt, um DAB Steine in den Weg zu legen.
Da muss ich dann aber doch anmerken, dass UKW nach wie vor sehr gut die Hörbedürfnisse der Mehrheit abbildet (was auch heißt, dass es für mich fast nirgendwo was auf UKW gibt) und dass UKW bei gutem Empfang einfach besser klingt als DAB+ in der Darreichungsform, in der es heute für ausreichend erachtet wird. DAB+ ist nicht per System schlecht, es wird durch seine in der Praxis genutzte Parametrisierung schlecht. Aber im Alltag zählt halt nicht, was sein könnte, sondern was ist. Und "ist" heißt: es klingt meist schlecht bis sehr schlecht. Ich gehe aber davon aus, dass diese Diagnose auch für eventuelle künftige Systeme zutreffen wird. Man wird vielleicht nochmal nen neuen Supercodec entwickeln, der bei 72 kbps (DAB+ oft heute) wenigstens anständig klingt, den wird man dann aber mit 8 kbps betreiben, weil er ja so effizient ist - oder vielleicht gleich mit 0 kbps?
 
Und "ist" heißt: es klingt meist schlecht bis sehr schlecht. Ich gehe aber davon aus, dass diese Diagnose auch für eventuelle künftige Systeme zutreffen wird. Man wird vielleicht nochmal nen neuen Supercodec entwickeln, der bei 72 kbps (DAB+ oft heute) wenigstens anständig klingt, den wird man dann aber mit 8 kbps betreiben, weil er ja so effizient ist - oder vielleicht gleich mit 0 kbps?

Richtig, dass DAB so schlecht klingt liegt ja in ersten Linie an den Sendeveranstalter. Das darf halt alles nicht viel kosten und von daher muss man möglichst viele Programme in einen Mux quetschen, damit die Kosten nicht explodieren. Aber glaubt wirklich irgendjemand 5G, 4G oder was auch immer wird besser klingen? Besonders dann wenn man sein Volumen nach 2 Tagen verbraucht hat und dann gedrosselt weitersurft?Darin sehe ich sowieso ein ziemlich großes Problem bei 5G. Die Daten rauschen dann so schnell da durch das 500MB oder 1GB oder von mir aus auch 5 GB innerhalb von wenigen Minuten/ Stunden verbraucht sind. Ein Musikvideo in HD und schon sind mal eben 100MB weg oder eine Folge der Lieblingsserie bei Netflix schauen und schwupps schon 1-2 GB weg. Da werden sich viele noch sehr wundern. Mal davon abgesehen dass es bis zum Endausbau von 5 G noch mindestens 5-10 Jahre braucht.
Die Haltung von NDS erinnert mich so ein bisschen an Asterix und das gallische Dorf. Wir schreiben das Jahr 2021 ganz Westeuropa ist mit DAB versorgt... ganz Europa? Nein, ein kleines Bundesland in der norddeutschen Tiefebene.... usw.

Putzig.:)
 
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Mann kann ja in Niedersachsen fordern was man will aber glaubt die FDP und der restliche Landtag in Niedersachsen dass man DAB+ noch aufhalten kann? Gerade die südlichen Bundesländer und allen voran Bayern werden den Niedersachsen was husten.

Ich wohne in der Oberpalz und kann inzwischen auf UKW verzichten. Ich empfange hier inzwischen alle Sender auf DAB+ die ich auch auf UKW empfange und viele Sender zusätzlich mehr.

In Niedersachsen macht man sich einfach nur noch lächerlich.
 
Ich schliesse mich an. Für DAB+ will ich ein klares AN. Überall auch Funzeln in den Tälern und ordentliche Sendeleistungen gerne auch mal über 10 KW hinaus. 25 KWwie beim BR und ich wär zufrieden. Dann kommts auch an den Overspill von UKW ran.
 
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