FDP Niedersachsen will Aus für DAB+

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Nein, das zeigt es nicht.

Doch! Dieser Fall ist exemplarisch für viele politische Vorgänge. Ich würde aber insofern differenzieren:

Korruption setzt immer eine Austauschbeziehung voraus, d.h. einen Gebenden und einen Nehmenden. Soweit würde ich indes nicht gehen, dass ein Abgeordneter für die Leistung (=Abstimmung im Sinne der privaten Radioveranstalter) etwas bekommen hat. Ich spreche hier eher von moralischer Korruption. Man hat etwas im Sinne der privaten Veranstalter entschieden aus nicht transparenten Gründen auf Grund von Beziehungsgeflechten. Die sind in Hannover besonders glitschig. Der Hörer/Bürger ging hierbei allen Volksvertretern, gelinde gesagt, am Allerwertesten vorbei. Insofern würde ich meinen Post dahingehend korrigieren, dass es sich hier um moralische Korruption handelt. Dass sich noch eine gehörige Portion Unwissenheit oder gar Dummheit hinzugesellt, macht es nicht viel besser.
 
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Wenn soviel Leute wie derzeit über dieses Thema diskutieren tatsächlich auch ein DAB Radio besitzen und dies zum Empfang und Hören von DAB Programmen nutzen würden dann wäre dieses Thema mit Sicherheit nie ein Thema geworden.

Vor allem würde ich dann die künstliche Aufregung verstehen. Aber alles was unrentabel ist und schwach genutzt wird kommt eben auf den Prüfstand. So läuft das im Kapitalismus. Andererseits glaube ich ehrlich gesagt auch nicht, dass da überhaupt viel passieren wird. Es bleibt eben die nächsten 5 Jahre alles so wie es jetzt ist. Das was schon auf DAB sendet wird da weiter vor sich hinsenden für eine kleine, aber laute Gruppe an Musikliebhabern, neue Sender kommen keine dazu. Eher ist zu erwarten dass einige kleinere Stationen in Zukunft die Segel streichen.
 

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Schon komisch: Schlagworte "FDP" und "DAB+" haben 'eigentlich' keine Korrelation!
Was plustert sich die FDP zum Thema: "DAB+" so auf??? - 'Netter Versuch einer 5-%-Partei sich zu profilieren.
Sachlich stimme ich zu: Diskussionswürdig, ob "DAB+" weiter gehypt werden soll. UKW wird noch einige Zeit Bestand haben. DAB+ ist eine Zwischentechnologie.
 
Mit Kapitalismus hätte es nur dann zu tun, wenn es in Niedersachsen eine Ausschreibung nach der anderen ohne Erfolg gegeben hätte und man wirklich sagen könnte, die Programmanbieter wollen DAB+ nicht. Aber ich kann mich noch nicht mal an einen Call For Interest erinnern, den die Landesmedienanstalt durchgeführt hätte. Vergleichbare Ausschreibungen in anderen Bundesländern haben mittlerweile selbst ohne Subventionen mehr als genug Bewerber. Bei der Geräteverbreitung gab es letztes Jahr ein Wachstum von 10%...
 
Moment, da war doch noch was... Stimmt! Aber: Es ist immer schwer, den unmittelbaren Sachzusammenhang zwischen Leistung und Gegenleistung zu beweisen. Ähnlich wie bei der Schleichwerbung im Rundfunk. Hier müsste man, z.B. durch Beweislastumkehr oder Änderung der Tatbestände die Beweisführung vereinfachen. Dazu würde es einer Gesetzesänderung bedürfen. Upps, wer macht noch mal die Gesetze? Richtig, die Abgeordneten. Ich Dummerchen, wie konnte ich nur auf die verwegene Idee kommen, dass man diesbezüglich Gesetze verschärft... (Ironiemodus aus, funktioniert in Foren eh nur bedingt;)).

Scherz beiseite. Ich würde in diesem Fall tatsächlich nicht so weit gehen. Es ist, was nicht weniger schlimm ist, die Verfilzung des Establishments in diesem Fall, die exemplarisch zeigt, warum viele Dinge in diesem Land durch Einflußnahme von Interessensgruppen schiefläuft, um eigene Pfründe zu sichern. Und dies ist bekanntlich in Hannover besonders gut "vernetzt".
 
wenn es in Niedersachsen eine Ausschreibung nach der anderen ohne Erfolg gegeben hätte und man wirklich sagen könnte, die Programmanbieter wollen DAB+ nicht. Aber ich kann mich noch nicht mal an einen Call For Interest erinnern, den die Landesmedienanstalt durchgeführt hätte. Vergleichbare Ausschreibungen in anderen Bundesländern haben mittlerweile selbst ohne Subventionen mehr als genug Bewerber.

FFN sendet auf DAB in Hamburg und Bremen. In Niedersachsen hat man (aus wirtschaftlich und konkurrenztechnisch nachvollziehbaren Gründen) kein Interesse, das wurde doch mehrfach klar gesagt.

Auch die beiden anderen großen Privaten haben sich dieser Petition angeschlossen. Wären sie an DAB interessiert, hätten sie das nicht.
Abgesehen davon wenn FFN, Antenne und Radio21 in Niedersachsen
auf DAB senden würden, in dem Bundesland mit der langweiligsten
UKW-Senderauswahl, in wieweit würde das denn die Vielfalt erhöhen?

Was ist mit den Lokalen (Radio Hannover, Braunschweig usw.)?
War da vorher ein Aufschrei zu hören oder der Wunsch nach DAB-Verbreitung?

Ich habe auch nicht gehört dass sich jetzt, also nach dem Ergebnis, Programmveranstalter dagegen wehren wollen oder sich entrüsten.

Ausschreibungen werden doch meist dann erst ins Leben gerufen wenn der vielfache Wunsch nach DAB Sendung von den (verschiedenen) Sendern an die Behörde herangetragen wurde. War doch wohl hier nicht der Fall in den letzten 20 Jahren wo es DAB (alt und neu) gibt? Womit wir dann doch wieder beim Kapitalismus sind - Angebot und Nachfrage. Das Angebot wird erst dann bereitgestellt wenn entsprechend Nachfrage besteht. Ohne Nachfrage - kein Angebot (also keine Ausschreibung). Der Markt reguliert sich selbst (muss man nicht gut finden!). Vielleicht sind andere Märkte attraktiver ? In Ostdeutschland (MV, Sachsen, Thüringen) sieht es auf DAB außerhalb Berlins ja auch nicht gerade so toll aus. Oder in NRW, oder in Rheinland-Pfalz...

Bei der Geräteverbreitung gab es letztes Jahr ein Wachstum von 10%...

Das Märchen liest man immer wieder, man sollte aber das Märchenbuch nicht vor dem Ende zuklappen sondern ganz bis zum Schluss lesen. Die meisten verkauften Digitalradios sind KOMBIGERÄTE, die zumindest fast alle auch UKW können (Autoradios, Anlagen), viele davon zusätzlich zu UKW/DAB auch noch Webradio. Dann gibt es einige wenige die können nur DAB und Webradio.

Die allerallerwenigsten verkauften Geräte sind doch reine DAB only Geräte! Das sollte man nicht vergessen. Zb. die aktuelle Aldi-Werbung, Telestar Radio für knapp 80 Euro mit DAB und Internetradio.

Produktbeschreibung: "Rauschfreier DAB+-Radioempfang; Empfang von über 25.000 Internet-Radiosendern aus aller Welt" . Für wieviele Käufer ist da wohl der Empfang ihrer 20 örtlichen DAB Sender das entscheidenste Kaufkriterium und für wieviele die weltweite Radiovielfalt (natürlich portalgebunden) ??

Deswegen habe ich ja weiter oben geschrieben, dass viele Radios verkauft werden die (u.a. auch) DAB als Feature haben sagt erstmal rein GAR NICHTS über die Akzeptanz und Nutzung dieses Empfangswegs aus wenn die Masse der Leute damit weiterhin UKW hört weil sie denkt "Digitalradio? Rauschfreier Empfang? Muss ja denn meine örtliche Station auf 98,3 super klingen mit dem rauschfreien Sound"oder eben gleich über WLAN ein ausländisches Programm einschaltet.

Also Verkauf von DAB(integrierten) Geräten ist nicht mit Nutzung gleichzustellen.

Und ich kenne jetzt kein Programm, dessen Sendegebiet sich durch ausschließliche Verbreitung über DAB+ verkleinern würde.

Da gibt`s sicher einige, nämlich die auf UKW einen riesigen Senderadius weit ins "Ausland" haben und die durch Digitalisierung des Signals auf DAB erheblich in ihrer techn.Reichweite beschnitten werden würden:

Radio S-A-W
RTL 89,0
Radio RPR
Radio FFH
Antenne Niedersachsen
usw.

alle mit massiver Überversorgung in Nachbarbundesländern, auf DAB kaum oder gar nicht dort zu empfangen wo sie auf UKW im Autoradio problemlos kommen.
 
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Eine DAB Propagandaseite (mit DAB Logo und ganz oben "Die Vorteile von DAB erklärt) ist ja auch die seriöse Nachrichtenquelle schlechthin.:wow:
Wieviele Hörer hat Radio 21?

Irgendwie scheinheilig wenn sich ausgerechnet die Hörer eines UKW Programms (die also offensichtlich über UKW über Web hören und eben nicht über DAB) darüber beschweren. Sollen sie doch ein DAB only Programm einschalten.

Warum will man ein privatwirtschaftliches Unternehmen zu Ausgaben zwingen die aus Sicht des Unternehmens nicht sinnvoll sind?
Was bringt das wenn Radio 21 auf DAB geht und nach 5 Jahren feststellen muss dass man evtl. pleite ist weil Kosten und Nutzen nicht stimmen?

Und dass die sehr überschaubare DAB Anhängerschaft sehr laut schreit und im Internet sehr gut vernetzt ist ist ja nun auch nichts Neues.
Genauso alt und bekannt wie die Tatsache dass es seit den 80er Jahren Tests mit DAB gab, seit den 90ern Regelbetrieb und seit Anfang der 2000er Dekade eine Vielzahl an Geräten im Handel, seitdem erzählt man gebetsmühlenartig von der Markt-Durchdringung - und sich dieses System bis heute nicht durchsetzen konnte.

Also irgendetwas scheint die Mehrheit der Leute in weiten Teilen Deutschlands ja dann doch davor abzuschrecken DAB zu nutzen. :rolleyes:
In den Bergregionen Bayerns mag das System seine Vorteile besser ausspielen können, wobei der reiche Freistaat auch massiv fördert und promoted.
 
Warum will man ein privatwirtschaftliches Unternehmen zu Ausgaben zwingen die aus Sicht des Unternehmens nicht sinnvoll sind?
Ich verstehe diesen ganzen "Glaubenskrieg" um UKW, DAB+, 5G und wer weiß noch was nicht. Möge doch jeder private Rundfunkprogrammanbieter diejenigen Übertragungswege nutzen dürfen, die er will. Das wäre doch auch im Wesentlichen im Einklang mit dem, was in dieser Pressemitteilung der "Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk" ausgesagt wird, oder?
 
Möge doch jeder private Rundfunkprogrammanbieter diejenigen Übertragungswege nutzen dürfen, die er will.
Das ist eigentlich okay - aber hörerunfreundlich. Ich will als Hörer einschalten - und fertig. Über welchen Empfangsweg - das sollte eigentlich egal sein
 
Möge doch jeder private Rundfunkprogrammanbieter diejenigen Übertragungswege nutzen dürfen, die er will.
OK, dann möchte ich bitte mit "Radio Freiwild" deutschlandweit auf UKW senden.

Spaß beiseite: Abgesehen von dem von meinem Vorredner vorgebrachten Argument, dass man sich auch als Hörer auf einem Standard verlassen können muss, sind die Kapazitäten im Äther nunmal endlich - und neben dem Rundfunk wollen ja auch die Mobilfunkbetreiber ihren Anteil von Kuchen haben. Da muss eine politische Entscheidung für einen Standard getroffen werden.
 
Ich sage mal folgendes Szenario voraus: Alle UKW- und DAB-Sender gibts nur noch als Stream. Relativ schnell wird der geneigte Hörer merken, dass ihn das seinen teuren Content kostet. Folglich wird er sich noch mehr den Streamingdiensten zuwenden, weil er da erstens zu hören bekommt was er möchte und zum zweiten nicht pausenlos mit sinnfreien Happy Hippo-Moderationen zugedröhnt wird. Von der mindestens doppelten Sendernennung nach jedem Titel fange ich gar nicht erst an. Die damit stetig schwindenden Hörerzahlen werden sich nicht dauerhaft aufrechnen lassen mit den erheblich günstigeren Verbreitungskosten als per UKW oder DAB, denn weniger werdende Hörer heißen auch zwangsläufig schwindende Werbeeinnahmen.
Natürlich ist eine Verbreitung ausschließlich per Stream oder dann halt per 5G verlockend, aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es dann Radio in der Form wie wir es heute kennen, nicht mehr existent sein wird, weil überlegte und gute Moderationen oder gar Themensendungen dann schlicht nicht mehr finanzierbar sind. Man kann übrigens gern Parallelen zum Fernsehen bemühen. Dort ist HD+ bei weitem nicht der Renner, wie man hier und da gerne verkündet. Zum einen ist der inhaltliche Niedergang des dt. Privarfensehens kein großes Geheimnis mehr und zum anderen scheuen vor allem die Deutschen Mehrkosten wie der Teufel das Weihwasser. Nicht umsonst schieben die Privaten die Abschaltung des kostenfreien SD-Signals immer wieder weiter raus. Im Falle der Radiostreams wird sich ähnliches abspielen, denn die Zahl der Sender für die man vor allem unterwegs seinen wertvollen Content verplempern könnte, wird von Jahr zu Jahr überschaubarer. Die Sender und auch die Parteien, welche ausschließlich 5G als Verbreitungsweg favorisieren sind auf dem Holzweg. Sie tun dem Medium Radio damit keinen Gefallen!
Übrigens, noch ein Aspekt am Rande: Wenn nur noch ausschließlich per Stream gesendet wird, reicht ein schnöder Stromausfall oder ein Funknetzzusammenbruch und Radio hat auch noch seine Informationskompetenz beerdigt. Per DAB oder auch per UKW sieht das ein wenig anders aus.
 
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Was ich nicht verstehe dass man keinen Anbieter findet, der die Privatradios in DAB+ ausstrahlt für den die Privaten nichts zahlen müssen. In Südtirol geht das problemlos. Die dort zu hörenden Öffis müssen garnichts für die Ausstrahlung in diesem Gebiet zahlen. Das übernimmt die RAS. So ein Modell würde in Deutschland sicher auch gut funktionieren, dann könnte es den Privaten egal sein ob sie auf DAB+ schon senden oder nicht. Müsste sich nur sowas wie die RAS hierzulande finden lassen. Und was den Ausbau angeht würde der auch viel schneller vorangetrieben werden, da sich niemand an den nicht vorhandenen Mehrkosten mehr stören würde.
 
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Warum will man ein privatwirtschaftliches Unternehmen zu Ausgaben zwingen die aus Sicht des Unternehmens nicht sinnvoll sind?

Einspruch: Es zwingt ja kein Mensch Antenne, ffn und Radio 21 auf DAB+ zu senden.

Gegenfrage: Warum wollen denn die drei Sender Unternehmen daran hindern, aus unternehmerischen Erwägungen Geld auszugeben, wenn sie über DAB+ eine unternehmerische Perspektive sehen?

An diesen beiden Aspekten wird ja die Verlogenheit deutlich. Natürlich geht ffn in HH, HB und NRW (Call for Interest zumindest Interesse bekundet) auf DAB+. Weil Gehrung (ffn) dort Entwicklungspotential sieht. Nur vor der eigenen Haustür möchte man es dann doch nicht so gern. Einerseits nachvollziehbar, macht aber die Position nicht glaubwürdiger. Fischer ist da halt wenigstens konsequent. Der macht auch woanders kein DAB+. Würde er vielleicht gern, aber das erlaubt dann RTL in Berlin nicht ;).

Und geht mir weg mit "Marktwirtschaft". So wie die Privaten in Deutschland ihre Märkte sichern, ist das der pure Sozialismus. Man geriert sich gerne als Unternehmer und Willi-Wichtig-Manager - dynamisch und digital, doch wenn es um die Pfründe aus den 80er und 90er geht, konvertiert man zum Betonkopf wie zu DDR-Zeiten. Wettbewerb möchte man halt nicht so gern vor der Haustür und die RMS und ASS sowie regionalen schön sortierten Märkte nicht durcheinanderbringen.

Aber dafür steht ja die Wirtschaftspartei FDP auch in anderen Bereichen. Nicht umsonst wird sie die Partei der vier "A"s genannt: Architekten, Apotheker, Ärzte und Anwälte. Alle haben es sich in ihren Gebührenordnungen und geregelten Preisordnungssystemen hübsch eingerichtet. Wettbewerb? Auch hier nicht erwünscht. Immer aus beiden Welten die Vorteile mitnehmen und die Nachteile sozialistisch beseitigen: Als Freiberufler alle Steuervorteile eines "Unternehmers" mitnehmen, die Einkünfte hübsch nach sozialistischem Prinzip organisieren. Nicht anders verhält es sich im Privatradiomarkt.
 
Nicht umsonst wird sie die Partei der vier "A"s genannt: Architekten, Apotheker, Ärzte und Anwälte.
Bei so vielen "A"s kann es mich nicht mehr wundern, warum in meiner Heimat so viele Ärzte und Anwälte hinter der AfD stehen oder gleich für die AfD kandidieren. Irgendwas muss die FDP da falsch gemacht haben. Oder man ist jetzt halt einfach ehrlicher geworden.

Und wer finanziert dort die RAS?
Landesmittel: https://www.ras.bz.it/de/ueber-uns/

Es ist den Südtirolern ein ureigenes Anliegen, deutschsprachige Programme zu empfangen. Bevor das legal möglich wurde, haben sie sich illegal die teils skurrilsten "Zuführungslösungen" ausgedacht, errichtet und betrieben. Das Land war voll mit - formal - Piratensendern. Die Gründung der RAS ermöglichte dann, das ohne Wildwuchs legal zusammenzuführen und koordiniert auszubauen.
 
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Die RAS ist ein Sonderfall, der der besonderen Stellung Südtirols zu verdanken ist. Als allgemeines Modell ist es daher ungeeignet.

Der ORF ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Österreichs, die RAS die einer italienischen Gebietskörperschaft. Der ORF kann daher aus Südtirol keine Rundfunkgebühren beziehen (dort bezahlt man schon für die RAI), umgekehrt kann er dort keine Sendeanlagen finanzieren. Die Südtiroler dürfen also die nicht von ihnen, sondern von den Österreichern finanzierten Programme mitnutzen und bezahlen nur deren technische Verbreitung in Südtirol. Aber das geht nur, weil die Österreicher dazu bereit sind, und den Südtirolern die ORF-Inhalte schenken. Wenn aber jeder nur für technische Verbreitung, aber nicht für die Inhalte des ORF bezahlen würde, könnte man ihn nicht betreiben.

Die Ausstrahlung von Privatsendern aus öffentlichen Mitteln wäre eine verdeckte staatliche Finanzierung des Privatfunks und schon deshalb problematisch.
 
@freiwild
Alles richtig.

Beispielhaft könnte aber der Betrieb der Sendeanlagen in öffentlicher Trägerschaft sein. Das gibt es auch in Bayern, wo alle DigitalradioStrahler entweder vom öffentlichen BR, oder von der öffentlich-rechtlichen BLM, betrieben werden. Und siehe da, sowohl in Südtirol, als auch in Bayern ist die Programmvielfalt hoch und der Empfang überdurchschnittlich flächendeckend fehlerfreundlich. Mich überzeugt diese Praxis.
 
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Aber das geht nur, weil die Österreicher dazu bereit sind, und den Südtirolern die ORF-Inhalte schenken.
Da würde mich aber mal brennend interessieren, wie das eigentlich die Filmwirtschaft sieht. ORF und SRG haben ihre Programme ja ursprünglich wegen der günstigeren Filmrechte verschlüsselt, sprich man hat die Ausstrahlungsrechte nur für das jeweilige Land. Ist dann in Südtirol ähnlich wie bei den ORF-Streams wenn man sie in D anschaut, die Hinweistafel zu sehen, dass diese Sendungen aus rechtlichen Gründen gerade nicht zu sehen sind? Und wenn das nicht so ist, wie erklären das ORF und SRG eigentlich gegenüber der selten zimperlichen Filmrechtewirtschaft?
 

Da das Thema jetzt, nach dem Beschluss des Landtags, doch einigen Wind aufwirbelt, stellt sich die Frage, warum die Kräfte pro DAB+ nicht vorher versucht haben, zumindest auf die anderen Fraktionen einzuwirken.

@Radiokult da kommen wir nun aber ganz vom Thema weg, vielleicht können wir dafür einen Thread im Österreich-Forum eröffnen?
 
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