Sprachkompetenz Mega - super - geil

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Beim Deutschlandfunk höre ich neuerdings in den Nachrichten und anderen Beiträgen ständig das Verb 'schmeißen'.

Da werden bei Demonstrationen 'Steine geschmissen' (ich dachte immer, die Leute, die so etwas tun, hießen Steinewerfer), jemand wird irgendwo 'hinausgeschmissen' usw.

Bin ich überempfindlich oder ist das kein ordentliches Schriftdeutsch?

Ralf
Steinewerfer*Innen oder Steinewerfende sagen wir bei Radio Shanghai
 
Steinewerfer*Innen oder Steinewerfende sagen wir bei Radio Shanghai
Das ist halt solides Handwerk! Gelernt ist gelernt!

Passend dazu, werfe ich jetzt die "Steinmetzin" in die Runde!

PS: Bemerkenswert ist an dieser Stelle nur, daß ich letztens auf dem ZMF in Freiburg über dieses Schild "gestolpert" bin, es einfach fotografieren mußte. Normalerweise geht man daran achtlos vorbei. Aber ich wußte schon, daß ich dieses Foto mal gebrauchen kann. Es sollte nicht lange dauern.

Dieser Genderfree - Quark geht mir sowas von auf den Sack, resp. die Eierstöcke - kaum ein Text lässt sich noch flüssig lesen! Und dann wundert man sich, wenn kleine Kinder bei der Einschulung kaum Deutsch sprechen können! Okay, das ist ein anderes Thema...
 

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Das ZMF hat vor lauter Korrektheit versäumt, ein attraktives Programm in halbwegs erträglichen Schwitzzelten anzubieten und wundert sich nun über ein fünfstelligs Minus, obwohl reichlich Geld vom Land und von der Stadt fließt. Aber Hauptsache es ist gegendert. Eine Freiburger Spezialität, die auch mir auf den Sack, resp. die Säckin geht.
 
Ob es nun "Verkehrsfunk", "Verkehrsdienst", "Verkehrsservice", "Verkehrsreport" oder "Verkehrsupdate" heißt, ist mir ehrlich gesagt egal, sofern der anschließende Inhalt stimmt.

Die Fake-Gespräche zwischen Moderator und Hörer kann man sich dagegen sparen. "Mega", "geil", "fett", "coll", "super" sagt heute kein Jugendlicher mehr. Eher "nice". Aber das Wissen die alten Herren im Sakko halt nicht. Und dann wird es peinlich.
 
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Das wäre zuviel Wort, das nervt, der Hörer muss auf den nächsten Superhit zu lange warten und überhaupt - hatte der Hörer Gequatsche zwischen den Superhits bestellt?

Ich saß vor einigen Tagen im Wartezimmer des HNO-Arztes. Alle paar Jahre meldet sich mein linkes Ohr mit leichten Schmerzen und verlangt eine tiefergehende Reinigung des Gehörganges. Ich wartete lange, zusammen mit ca. einem Dutzend Senioren. Die einzigen jüngeren waren eine hochschwangere Frau mit ca. 6-jährigem Jungen. Die Frau saß und daddelte die ganze Zeit auf ihrem Smartphone. Der Junge begann nach und nach alle Eskalationsstufen der Verhaltensauffälligkeit durchzutesten, um Mutters Aufmerksamkeit zu erregen. Außer einem "nööö" kam aber nie etwas, dann war Mutter wieder mit dem Smartphone beschäftigt. Der Junge, offenbar wird er in wenigen Wochen eingeschult, konnte auch keinen zusammenhängenden Satz artikulieren und was er akustisch absonderte, war nur schwer zu verstehen.

Das gibt in einigen Jahren wieder Hörerzuwachs beim "megageil war's"-Radio. Nennt man das nicht auch "leichte Sprache"?

Den Mut, die Frau zu fragen, ob das ihr Sohn sei, um auf Bejaung dann nachzuschieben, warum sie sich gerade ein zweites Kind zulege, wo ihr das erste doch schon lästig ist, konnte ich nicht aufbringen. Der zugehörige Samenspender, so sie mit ihm noch liiert sein sollte, ist sicherlich deutlich kräftiger als ich.


Wieso eigentlich nicht "bin seit Jahren schon ganz weg"? Ich bewundere soviel Masochismus.

Mich ekelt deine menschenunwürdige, von oben herab geschriebene Beschreibung an. Dein Stil, dich hier so auszulassen, ist kein Deut besser. Was ist daran elegant und gekonnt ausgedrückt?
 
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Achtung Glashaus und Steinewerfer*innen, @Svennie. Es heißt: "Dein Stil... ist keinen Deut besser."


Das ZMF hat vor lauter Korrektheit versäumt, ein attraktives Programm in halbwegs erträglichen Schwitzzelten anzubieten und wundert sich nun über ein fünfstelligs Minus , obwohl reichlich Geld vom Land und von der Stadt fließt. Aber Hauptsache es ist gegendert. Eine Freiburger Spezialität, die auch mir auf den Sack, resp. die Säckin geht.
In Freiburg und Umgebung ist die Redewendung "Säckl" (schreibt man das so?) gebräuchlich. Also meinetwegen: "Wie gehts, du Säckl?" "Säckin" ist IMHO schon anatomisch nicht richtig. Aber ich bin kein (niedergelassener) Frauenarzt.

<OT>
Ich habe jetzt auf die Schnelle nichts zum Thema "Kritik am ZMF-Programm 2019" gefunden. Aber die Kritik am Programm war auf dem Gelände nicht zu überhören. Man wollte diesmal wohl mehr die Jugend ansprechen/ anlocken. Das ging in die Hose. Bei Dieter Thomas Kuhn war "Halli-Galli". Aber das kennt man*in ja schon.

Und was deine Generation betrifft, du Säckl: Soweit ich weiß, war das Festzelt klimatisiert und bei den "Beach Boys" auch - zielgruppengerecht - bestuhlt. :D:D:D
</OT>
 
Ich denke mal in paar Jahren haben wir andere Probleme als die gegenderte Sprache. Auch die allseits entwickelte sozialistische Persönlichkeit hat sich bei der Wende als ziemlich charakterschwach herausgestellt. Im Gegensatz zum besetzen Gallien in der Römerzeit, hat sich keine Dorf in SBZ als Widerstandsnest gegen die kapitalistische Wirtschafts-und Gesellschaftsordnung gehalten. Fast alle haben sich von Bananen, VW, Jacobs Kaffee und Mc Donalds korrumpieren lassen.

Sprache verändert sich, aber nichts ist entlarvender als vermeintlich anbiedernde Sprachbegriffe. Da finde ich die Privatsender als eher harmlos eindimensional. Bei den Öffis werden dagegen sehr elaborierte Sprachbilder gepflegt um Wirklichkeit zu pimpen.

Das Problem das alle Medien haben, sie haben keine Türwächterfunktion mehr. Was öffentlich wird, wird es heute via Social Media. Gerade in jungen Zielgruppen. Das zeigen sie gut wie alle Medienstudien. Trotzdem ändert sich nicht das Selbstverständnis von Redaktionen. Es wird immer noch so getan, als habe man alles im Griff. Dabei hechelt man häufig nur hinterher.
 
@Svennie: Das passiert mir auch ab und zu, wenn ich noch einen Gedanken in einen Satz einfüge und am Ende nicht nochmal nachlese.


Apropos Sprachkompetenz, @Mannis Fan: So richtig logisch erscheint deine Herleitung nicht. Da ist "Säckel", von "Sack" abstammend, schon logischer. Und das sollen dann kleine Kinder wissen...

Aber, Ihr lieben Seggl, wir können ja etwas Schwäbisch lernen:
https://www.schwaebisch-schwaetza.de/bruddeln_und_braegeln.htm
 
Mich ekelt deine menschenunwürdige, von oben herab geschriebene Beschreibung an. Dein Stil, dich hier so auszulassen, ist kein Deut besser. Was ist daran elegant und gekonnt ausgedrückt?
Dann ekel Dich meinetwegen eine Runde. Ich kann nichts dafür, dass es Dir so geht, wenn ich eine Wahrheit schreibe. Lügen, nur damits jemandem wohliger ist, kann ich nicht und will ich nicht.

"Menschenunwürdig" ist das mit-sich-selbst-Umgehen vieler Menschen, die ich im Alltag erlebe. Da genügt teils schon der Blick auf das Kassenband im Supermarkt, teils sieht man es den auch äußerlich zugerichteten Menschen sprichwörtlich im Gesicht an - noch bevor man in Kontakt gekommen ist (und feststellen muss, dass außer Beleidigtsein, sich-für-die-Krone-der-Schöpfung-halten oder Hass auf vermeintlich "Schwächere" kaum irgendwas kommt). Das ist schon schockierend, aber noch schockierender ist für mich, wenn ich sehe, dass Kinder von ihren Eltern nicht wahrgenommen, nicht bestätigt, nicht ermutigt, nicht gefördert und nicht geachtet werden. Und das erlebe ich tagtäglich in diesem Land. In mir kocht die Wut hoch, wenn ich sehe, wie Menschen Eltern sein dürfen, die dazu absolut nicht fähig sind und nur wieder eine verlorene Generation heranzüchten.

Der Fall im Wartezimmer beim HNO war nur einer von vielen, die ich erlebe. Da war die zum zweiten mal schwangere Mutter schon auf einem Entwicklungsstand, den es bei intakten Kindern gar nicht gibt: sie war im "ich-bin-nicht-mehr-neugierig-auf-die-Welt"-Modus, und nun versuchte sie halt alles, damit ihr Sohn auch so wird. Schlimm ist sowas. Der prozentuale Anteil an Kindern, die im Alter von 6 Jahren nicht richtig sprechen können (ich meine deutsche Kinder und die deutsche Sprache), liegt in manchen Regionen bei 1/3 aller Kinder dieses Alters.

Zum Glück habe ich im privaten Umfeld ein gutes Dutzend intakter Kinder kennenlernen dürfen in den vergangenen Jahren. Da sind Vierjährige sprachlich und intellektuell auf einem Niveau, das man bei vernachlässigten Zehnjährigen vergeblich sucht. Da gehen Kinder neugierig in die Welt, können soziale Kontakte knüpfen, haben Interesse daran, selbst zu lernen. Das ist ein himmelweiter Unterschied. In den dazugehörigen Elternhäusern erlebe ich nicht zwingend die formal höchsten Bildungsabschlüsse bei den Eltern, aber auffällig oft fehlt der Fernseher, dudelt kein Radio, spielt das Telefon nur für organisatorische Dinge und nicht als Zeitvertreib eine Rolle, geht es raus in die Natur.

Das Problem das alle Medien haben, sie haben keine Türwächterfunktion mehr. Was öffentlich wird, wird es heute via Social Media.
Genau so siehts aus. Man mag diese nicht mehr funktionierende "Wächterfunktion" als Entfallen einer Art "Zensur" und als einen Sieg der "Freiheit" bejubeln - real sehe ich aber vor allem, dass es durch das Fehlen jeglicher Grenzen inzwischen zu kriegsähnlichen Zuständen gekommen ist - noch "nur" virtuell in den sogenannten "sozialen Medien", aber wie lange wird es so bleiben und wann springt es in die Realität über? Wenn das, was heute massenhaft geteilt wird, auch realisiert wäre, hätten wir Pogrome noch und nöcher.

Gesellschaft funktioniert nur mit bestimmten Regeln und innerhalb bestimmter Grenzen. Deren Entfallen führt zwangsläufig in den Krieg. Und damit ist es auch wieder nur Darwinismus.
 
Mmm. Und ich wollte oben bewußt nicht auf @Svennie 's und @lg74 's Bemerkungen eingehen, um politische Diskussionen an dieser Stelle zu vermeiden, wobei meine Bemerkung mit den kleinen Kindern ja schon vielsagend war. Ist das schon "Zensur im Kopf"? Nein, nicht doch. Ich denke, es gibt hier im Forum andere Plätze, um diesen Themenkreis zu besprechen. Und wenn man ehrlich ist, wird der Inhalt dieser Diskussion manchen Leuten nicht gefallen.
 
Mach ich gleich, @Mannis Fan! Aber immer der Reihe nach! ;)

Jetzt reichts mir nämlich erstmal mit den Ossi-(Vor)Urteilen!

Ich habe seit 1989

- maximal 10 Bananen gegessen
- noch nie einen "Volkswagen" (privat) gefahren
- nur äußerst selten "Jacobs"-Kaffee gekauft (viel zu teuer, Frau Sommer)
- nur ab und zu bei McD etwas gegessen (Der Kaffee ist ganz gut. Zumindest in Breisach.)

Apropos Kaffee: Über Italien und Kaffee muß ich euch nun wirklich nix erzählen. Beides gehört zusammen. Wenn in Italien etwas mit dem Kaffee nicht stimmt, stimmt auch etwas mit dem Staat nicht. Watch this... (Kein Fakevideo, sondern bitterer Ernst am Mittwoch!)
 

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  • 20190807_cappu_italia.avi
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Ich denke mal in paar Jahren haben wir andere Probleme als die gegenderte Sprache.
Indeed. Völlig richtig.

...die allseits entwickelte sozialistische Persönlichkeit
Du scherzt wieder mal. Das ist nicht gut, Bonsai-Bäumchen. Ich bin beispielsweise so eine Persönlichkeit! Okay, fast! Und eigentlich bin ich heute auch etwas stolz darauf, denn meine Weltanschauung kollidiert bisher nicht mit irgendwelchen (Wahn-)Vorstellungen. Wenn doch, dann helfen Mathematik, Physik und Chemie weiter.

Peace!

Deinen Satz nehme ich besser in einen anderen Thread ("50 Jahre Mondlandung", u know) mit. Keine Bange, ich vergesse nichts. Ich kann an dieser Stelle nur sagen (Achtung: "sagen"!), daß kein Gott oder ein sonstiges höheres Wesen meine Gedanken beeinflußt (hat)!
 
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@Zwerg#8
Nun ja, Du scheinst wenig Deutsche Supermärkte zu frequentieren bzw. deren Werbung wahrzunehmen. Jacobs Kaffee gehört schon seit gut 30 Jahren zu den Aktionsmarken und wird preislich entsprechend in Sonderangebots-Aktionen verramscht.

Frau Sommer ist als Werbefigur schon lange in den Ewigen Jagdgründen. Zumal ihre Synchronstimme auch oft Biologiefilme der besonderen Art synchronisiert hat. War gut bezahlt, relativ wenig Text und viele Geräusche. Aber, alles gone with the wind. Wobei in Hamburg gerade bei Oliva Jones Porno Karaoke angesagt ist.

Kurzer Freund, ich scherze nie. Ich zitiere nur die AK. Immerhin konnte ich seit meinem 14 Lebensjahr DFF 1 + 2 empfangen. Ich war immer begeistert, wenn ich gesehen habe, wie der Sozialismus gesiegt hat. Besonders irre war Egon K., der als Jugendfreund stets ohne Krawatte und als Dauergrinser auftrat. Ganz ehrlich, da war die DDR echt Weltspitze, so eine Knalltype gab es nicht in Bonn.

Also in dem Sinn: Allzeit bereit! So, jetzt hör ich wieder den Freiheitssender 904.
 
Genau so schlimm ist sprachlich das weggeschnoddere in den Deutschpopsongs. Wortendungen? Fehlanzeige: "Es is wie's is", "Mama, ich kannnich mehr leeem". Sarah Connor ist da ganz groß, ich spendiere ne Tüte "Haribo Konsonanten". Irgendwann frage ich mal VAT, ob er mir den Text von Vincent in ordentlicher Manier auf's Playback spricht. Soweit... die Meldungen.
Oh, da hat wohl jemand ein generelles Problem mit Sarah Connor? Dabei hat sie in meinen Ohren in diesem Jahr ein sehr hörenwertes Album heraus gebracht. Mit einer klaren Sprache. Dazu zählt nicht nur der Song "Vincent".

Haribo ist dagegen was für Kinder. Kannste behalten. Schnodder, Schnodder.

Viel Spaß weiterhin am vorbeisenden. Die Jugend kennt ja ihre Alternativen.
 
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Sarah Connor ist nur eine Stellvertreterin der Verschnodderung. Alle Deutsch-Jauler haben offenbar ein Problem damit. Wo ist eigentlich das Problem, das Wort "ich" wie "ich" auszusprechen, bzw. zu singen und nicht "isch, ösch, üsch, is, ish".

Gut muss ich weder irgendwo vorbeisenden noch sonst was tun. Ich hab mein WDR5 und wenn dann doch mal das Mikrofon ruft, muss ich diesen Quatsch nicht spielen.
 
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