Radio Hamburg - was ist nur passiert?

Himmel-Herr-Gott noch einmal, RHH spielt wie alle großen Privatsender nur getestete Musik und die Playlists unterscheiden sich wirklich nicht besonders, auch wenn es regionale Unterschiede gibt. Das mag man oder mag es nicht. Ob hier einige Foristen den Sender mögen oder nicht mögen (ich persönlich höre RHH nicht), ist absolut egal, denn nur die MA zählt. An RHH kommt in Hamburg bis auf die Hamburg Welle keiner ran. Auch das muss man nicht mögen, nur RHH ist schon fast seit Menschengedenken Marktführer oder mal auf Platz 2. Es gibt wenige Sender, die so profitabel wie RHH sind. Glaubt ihr, da wird was geändert? Solange die Gans goldene Eier legt, nicht!

Doppelmoderation? Mehrkosten, macht ein GF und PD nur, wenn es unbedingt nötig ist. Was John Ment über die Musik sagt ist egal, denn er ist dafür definitiv nicht verantwortlich.
 
Dann soll er die Klappe halten, wenn der stellver. Programmchef über die Musik nichts zu entscheiden hat. Es gibt andere Stationen, wie RTL in Berlin, die sind trotz Mark Forster auch ständig Marktführer. Und nein, ich höre kein Mark Forster. Aber Ments Begründung, weshalb RadioHH grundsätzlich keine deutsche Musik spielt, ist abenteuerlich. Außerdem habe ich auch nicht gefordert, dass RHH keine getesteten Songs spielen soll. Aber in Hamburg haben sie alle einen anderen Geschmack als anderswo. Voll international und so....schon klar. Und jetzt entspanne dich und gehe zurück in deine Shisha Bar.
 
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Ach was, es gibt Hot AC-Sender ohne Deutschpop? :eek: Ich kann Ments Begründung voll und ganz nachvollziehen, wenn ich an das Geknödel und die Weichspül-Belanglosigkeit der Interpreten denke, die bei diesem Format üblicherweise Eingang in die Playlist finden: Unheilig, Xavier Naidoo, Silbermond – gruselgruselgrusel. Für mich ein absoluter Umschaltgrund bzw. leider auch ein Gar-nicht-erst-Einschaltgrund (wie z. B. bei Radio B2, die sich ihr schönes Schlagerformat damit verhunzen). Bei RHH wird man in den Musiktests wohl eine solche Polarisierung festgestellt haben und ist nun mal – typisch deutsches Privatradio – übervorsichtig.

Man sieht's ja auch am aktuellen Deutschrap-Trend: Die Tracks werden poppiger und mainstreamtauglich und trotzdem findet es nicht in den Jugendradios, sondern nur bei YouTube und Spotify statt. Ausnahme sind da meines Wissens nur Kiss FM und JAM FM und auch die haben die Deutschrap-Dosis wieder deutlich zurückgedreht, obwohl die Kids hier in Berlin nichts anderes hören.

Ich zitiere hier auch nochmal das RADIOSZENE-Interview mit dem SWR-3-Musikchef, der eben diese Polarisierung bestätigt:

RADIOSZENE: Polarisiert „Deutschpop“ tatsächlich so extrem bei den Radiohörern wie immer behauptet?
Gregor Friedel: Jawohl, dieses Genre polarisiert auf eine emotionale Art und Weise, wie es sonst keine andere Musikrichtung tut. Von „große Liebe“ bis hin zu „Schlagerjammerlappen“ (und natürlich spielen wir keinen Schlager) ist alles dabei. Viele (vorwiegend) Männer behaupten, dass Deutschpop für sie der Abschaltfaktor Nummer eins ist. Das ist für uns aus verschiedenen Gründen schwierig. Zum einen hat sich der Anteil deutschsprachiger Musik immens gesteigert, weil die Labels mit nationalen Signings natürlich mehr „eigenes“ Geld verdienen. Gleichzeitig bekommt die Qualität der Texte eine viel größere Bedeutung, weil der größte Teil der Hörer naturgemäß eher auf den Text achten, wenn er in Deutsch gesungen wird. Vorsichtig ausgedrückt ist jetzt auch nicht jeder Texter ein Rilke. Man kann aber feststellen, dass die Akzeptanz unter Jüngeren für Deutschpop viel größer ist als die in der Generation, die noch mit der ZDF Hitparade aufgewachsen ist und hinter jedem deutschen Text sofort „Schlager“ wittert.
 
Man sieht's ja auch am aktuellen Deutschrap-Trend: Die Tracks werden poppiger und mainstreamtauglich und trotzdem findet es nicht in den Jugendradios, sondern nur bei YouTube und Spotify statt. Ausnahme sind da meines Wissens nur Kiss FM und JAM FM und auch die haben die Deutschrap-Dosis wieder deutlich zurückgedreht, obwohl die Kids hier in Berlin nichts anderes hören.

Das liegt aber auch vor allen daran dass es innerhalb der ARD kaum noch Jugendradios gibt. Bei den Privaten sowieso nicht. Energy, Galaxy, Fantasy, Top40 sind auch kaum noch von den Hot AC Stationen zu unterscheiden. Energy Stuttgart oder Bremen klingt sogar wesentlich älter als eine Ostseewelle oder RPR.

Wenn man sich mal den Altersschnitt anschaut bei den Hörern und den Machern (!) von Njoy, YouFM, Jump, Sputnik oder Eins Live dann wird auch ziemlich schnell klar warum diese Sender nicht jugendlich klingen.

Der mutigste Sender in dieser Hinsicht dürfte Next von Radio Bremen sein. Da läuft von KC Rebel/Capital, über 257ers, Dendemann, Trettmann, Casper, UFO 361, LX, Maxwell, Bones MC bis hin zu Savas echt alles.

Mit Abstrichen dann natürlich noch Puls, Fritz und Dasding. Und bei den Privaten Planet und big FM - klar.
 
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Völlig korrekt. Sind aber als Hybridformat AC/CHR gestartet 2000. (Young HotAC)
Zu der Zeit hatte Sputnik ein Urban Contemporary. Somit damals 2 junge Wellen.

Aber das geht am Thema vorbei...
 
Kolanghis ist nicht mehr in der Moderatoren-Liste aufgeführt und in der Mo-Fr-Programmschiene auch nicht..endlich nur noch Weichspüler-Stimmen (abgesehen vielleicht von Schlebusch und Stahl, aber die wurden ja auch bei anderen Sendern 'entdeckt') bei RHH, ohne Drive und Power..bin auf den Neuen von Energy gespannt, der im Oktober kommt.
 
Zwerg Vol. 8, in meinen Augen das sinnvollste was ich hier seit Wochen gelesen habe. Danke für den Link.
Daraus nehme ich einige sehr interessante Erkenntnisse mit, wie der Norddeutsche so über Musik denkt.

Punkt 1:

"Die Helden der Radio Hamburg-Hörer sind immer noch DJs wie Kygo, Felix Jaehn, Calvin Harris, Alle Farben & Co., also alles mehr aus der Richtung EDM."

und

"Der Geschmack unserer Hörer verlangt weiter nach DJs, die sich unter das Produzentenvolk gemischt haben."

Also exakt die Musik (elektronische Tanzmusik="Dance"), die die selben Medienhäuser Anfang des neuen Jahrtausends völlig totgeredet haben, bis dann irgendwann "When love takes over" von David Guetta kam.
Merke: RHH macht keine Trends, richtet sich auch nicht nach Trends, sondern rennt gnadenlos hinterher.
Man muss kein Professor sein um zu erkennen, wie viel Pop und wie wenig Elektro in diesen Songs steckt.

Punkt 2:

"Rock hat es weiterhin schwer bei uns"

und

"Auch die Radio Hamburg-Hörer haben im Moment so gar kein Herz für Rock, so dass wir dieses Musikgenre auch nicht bedienen können und wollen."

Dafür gibt es ja auch die Rockantenne, die seit Jahren unglaublich expandiert (Bayern, Hessen, DAB). Wenn man sich die Verkäufe von Festivaltickets in diesem Genre anschaut, ist das Argument ebenfalls widerlegt. Klar wird jemand, der Rock mag, nicht Radio Hamburg einschalten sondern ex. Alsterradio.
Aber daraus abzuleiten, dass Rock generell schlecht verkauft, ist angesichts der Zahlen nicht korrekt.

Punkt 3:

"genauso deutschsprachige Popmusik."

Nanu, ist das wirklich so? Ich glaube kaum dass die Regiocast ihr Eins Deutsch nur so gelauncht hat, weil irgendwo noch ein alter PC herumstand. Man verspricht sich davon sicherlich eine eher weibliche, jüngere Zielgruppe, vor allem Singlefrauen und Studentinnen.

Aber wenn das wirklich zutrifft, dann bitte ab sofort kein Mark Forster, Bourani, Weiss, Revolverheld, Sportfreunde Stiller usw. mehr.

Punkt 4:

"Zumindest im Bereich des deutschsprachigen Raps gibt es so gut wie keinerlei Übereinstimmung mit dem Geschmack unserer Hörer – wofür ich unsere Hörer auch noch mal extra liebe"

Das ist eine Aussage, die von Seiten einer Musikredakteurin (also musikjournalistischer Tätigkeitsbereich) überhaupt nicht geht. Musik abzuwerten, Hörern die (allgemeingültige, nicht für sich selbst) Fähigkeit zuzusprechen, darüber zu entscheiden, was "gute" oder "schlechte Musik", "richtige", passende oder "falsche", unangebrachte Musik ist, gehört nicht zu der Aufgabe einer Musikredaktion. Man kann provozieren, Hinhörer einstreuen, aber bitte ohne Wertung. Wenn es Bands gibt, die bekanntermaßen stark polarisieren, spiele ich sie lieber gar nicht erst, bevor ich anfange mich dafür zu rechtfertigen, warum ich einige Künstler ignoriere und andere spiele. Dann aber auf der anderen Seite meine Hörer für so blöde zu halten, dass sie tatsächlich glauben, von den Simple Minds oder von Mike Oldfield gab es nur einen einzigen Hit oder Maroon 5 machten RNB. Selbstbestimmung ja, Bevormundung nein.

Wer natürlich nur mittels einer Planungssoftware eine Playlist nach Vorgaben erstellt, kann sich ruhig so äußern. Denn das spiegelt weder musikjournalistische Kompetenz, noch die Fähigkeit, eigene Denkmuster zu überarbeiten oder selbstrefkeltierend meine Ansichten mit Gegenargumenten entkräften zu lassen wider.

Ich weiß ja nicht, welche Arbeitsbeschreibung in diesem Fall zutrifft?

Aber immerhin hat man in Hamburg

"immer einen unheimlichen Spass (sic!) daran, die Musiktests für HAMBURG ZWEI auszuwerten"

:D
 
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Dieses Interview habe ich vor einigen Wochen schon gelesen und nur den Kopf geschüttelt. Schön, dass Ment diesen Unfug unterstützt. Aber egal. Der Laden läuft, richtig viel Konkurrenz in HH gibt es nicht. Sendet Mal weiter für eure Zielgruppe (vorbei). Rap mich am Arsch.....
 
Wo ist eigentlich John Ment? Die letzten Wochen fehlte er immer wieder. Sollte sich das vor einiger Zeit umlaufende Gerücht bestätigen, daß Birgit Hahn das Morgenruder bei RHH übernimmt?
Mal ehrlich: so lange und so oft kann doch keiner Urlaub machen und von Krankheit redet auch keiner.
 
Ach es gab auch schon Fälle, da war ein Moderator fast ein Jahr lang nicht zu hören. Ich glaube aber der John hat tatsächlich nur Urlaub.
Heute Morgen gab es übrigens eine Doppelmoderation, wenn man das so nennen kann. Jan Merseburger und Daniela Reinicke waren im Studio. Sie hat aber eigentlich nur das Wetter gemacht und manchmal ein schüchternes HM von sich gegeben.
 
Das ist aber billig. Heute läuft die Chartsho ohne Moderation.
Tja, was für eine Ironie des Schicksals, früher hätte man alles dafür gegeben, dass der Moderator nicht in die zur Aufnahme gedachten Titel reinquatscht, heutzutage ist die Musik aus den Charts eh allgegenwärtig und jederzeit verfügbar und der Moderator wird vermisst...
 
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Tja, was für eine Ironie des Schicksals, früher hätte man alles dafür gegeben, dass der Moderator nicht in die zur Aufnahme gedachten Titel reinquatscht, heutzutage ist die Musik aus den Charts eh allgegenwärtig und jederzeit verfügbar und der Moderator wird vermisst...

Ich vermisse keinen 'Moderator', besonders nicht am Wochenende, hier ist von Sa morgen bis So Abend alles und jeder austauschbar, da gibt es nichts, was sich reizt anzuschalten... wahrscheinlich wär jetzt selbst ein Voicetracking für die zwei Chart-Stunden zu teuer für RHH ;)
 
Tja, was für eine Ironie des Schicksals, früher hätte man alles dafür gegeben, dass der Moderator nicht in die zur Aufnahme gedachten Titel reinquatscht, heutzutage ist die Musik aus den Charts eh allgegenwärtig und jederzeit verfügbar und der Moderator wird vermisst...

Das eine hat aber mit dem anderen nicht unbedingt etwas zu tun.

Man kann auch Titel fachkompetent an- und abmoderieren, ohne reinzuquatschen.
 
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