Wie war SDR3?

Hallo allerseits,

zum Montag, 02.05.83 trat eine kleine Programmreform in den Südfunk-Programmen in Kraft:

auf Radio 3 Südfunk Stuttgart wurden wochentags der Club 3 und Radio drive abgeschafft und dafür Radio 3 aktuell um 12 und 16 Uhr eingerichtet und der Treff nach zwei auf zwei Stunden verlängert. Abends gab es nach 20 Uhr den Club 20.

Im Zuge dessen gab es ab vermutlich Sonntag, 08.05.83 statt des Point Plattentests mit Günter Verdin den zweistündigen Sunday-Point mit der "Super 8"-Hörer-Hitparade von 19-20 Uhr (also parallel zur früheren Plattentest-Sendezeit) - einer der ersten mehrwöchigen Nummer 1 - Titel war "Temptation" von Heaven 17.
 
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@DJ Jupiter : vielen Dank für Deine Antwort! Und jetzt wo Du es schreibst erinnere ich mich auch sowas ähnliches. Das hat mir sehr weitergeholfen. Woher hast Du diese Infos? Ich vermute mal aus einer der Südfunk-Ausagben die ich nicht in meinem Beseitz habe. Wobei in den Prgramschemata die dort abgedruckt waren steht ja immer nur der Titel der Sendung. Aber nichts genaueres. Allerdings habe ich von 1982 und 1983 mehrere Hefte. Da schaue ich auch nochmal rein

Nachtrag: Ich habe die diese Info auch. Sie steht in der Zeitschrift "Südfunk" Mai 1983 auf Seite 2. Irgendwie überlesen!!! :oops::oops::cool:
 
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Diese kleinen Programmänderungen gab es ja immer wieder, nicht nur beim SDR freilich, eigentlich bei allen Programmen gab es alle ein bis zwei Jahre leichte Verschiebungen und Ergänzungen. Nicht zuletzt deshalb hatte ich mir auch damals die Südfunk-Hefte schicken lassen. Vom SWF hatte ich ähnliches begehrt, doch die hielten es nicht für machbar, ihre Postillen kostenlos 1km über die Besatzungszonengrenze ins "feindliche" Ausland zu schicken. Ich bot sogar an, etwas dafür zu bezahlen...nix möglich.
 
Genau!
Für den SDR war es dagegen kein Problem, mir die Hefte kostenfrei in die Pfalz zu liefern.

Auch ohne Bezug der Südfunk-Hefte hatte man ja noch die Möglichkeit, sich am Sonntag Mittag in der Sendung "Was uns betrifft" auf SDR 1 über Änderungen zu informieren. Könnte mir vorstellen, dass die genannten Änderungen da auch Thema waren.
 
"Was uns betrifft" war sowas wie "Funk intern" oder "Bertramstraße 8"? Mit einem besseren Namen hätte ich die Sendung wohl auch mal gehört. So dachte ich immer, das sei sowas wie "In unserem Alter".
 
Mich würde ja wirklich interessieren, wie sich der SDR heute anhören würde, hätte es die Fusion nicht gegeben. Gäbe es die Hitparade, wie sie jetzt bei SWR1 läuft? Oder hätte man im wilden Süden etwas neues, innovatives geschaffen?
 
SDR 3 war doch vor der Fusion auch nicht mehr so besonders wie in den Achtzigern und zu Beginn der 90er.
Ich fürchte, gäbe es den Süddeutschen Rundfunk noch, wir würden hier genauso den alten Zeiten nachtrauern...
 
Das stimmt. Die beste SDR3-Zeit war m.E. von 1988 bis Mitte der 90er, als der Wilde Süden so richtig tobte. In den 90ern hat man dann nach und nach den Abend glattformatiert, das fiel mir schon damals auf. Wobei SWF3 da noch radikaler war, die haben mich nach der Programmreform 1996 und mit der EInführung der Sendungsnamen wie Mack und Zipp fast komplett verloren. Zuletzt hörte ich dort noch den Sonntagabend mit Hitline und Yesterhits.
 
SDR 3 war doch vor der Fusion auch nicht mehr so besonders wie in den Achtzigern und zu Beginn der 90er.
Ich fürchte, gäbe es den Süddeutschen Rundfunk noch, wir würden hier genauso den alten Zeiten nachtrauern...
Da magst Du Recht haben, deshalb will ich darüber auch nicht nachdenken. Nur so viel: Der SDR hatte sich als kleinere der beiden Anstalten immer versucht, vom SWF abzugrenzen. Das wurde besonders deutlich, als der SWF Anfang der 90er begann, eine neue Ära des Dudelfunks einzuläuten. Einen Großteil der Sendungen aus Baden-Baden (SWF 1 und 3) konnte man damals schon kaum noch ertragen.

Obwohl es stimmt, dass SDR 3 zum Ende hin einige Ecken und Kanten abgestoßen hat, gab es trotzdem bis zum Schluss noch viele Programminhalte, über deren Existenz man heute froh wäre. Ich denke da an das wunderbare Schaufenster, Dr. Music oder das meist sehr einfallsreiche Programm an Feiertagen. Ich meine, auch das Sechs-Tage-Radio hat es bis zum Schluss gegeben, aber hier trügt mich vielleicht die Erinnerung. Und auch der Musik aus der Region hat man bis zum Schluss immer viel Raum gegeben.
 
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Das Sechs-Tage-Radio (Bei SDR 3 History gibt's noch Mitschnitte...) hatte seine letzte Ausgabe in der Tat erst anno 1997. Übrigens widmete die Rhein Neckar Zeitung dem spätsommerlichen Rundfunkereignis mit seiner letzten Gewinnerstadt Mosbach 20 Jahre später eine dreiteilige Serie.

Von 2009 bis 2013 erlebte das Regionenspiel jährlich ein kleines Revival auf SWR4. Auf einen weiteren Wettbewerb unter den Gewinnerorten wurde nun jedoch verzichtet - und das Sechs- mutierte zum Vier-Tage-Radio. Im Rückblick wohl weniger spektakulär, aber immer noch hörenswert und durch das fürs vierte Programm adaptierte Konzept gut dorthin passend.
 
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Der SDR konnte Hörerbindung so richtig gut. Egal, ob im ersten Programm (SWWS, UAWG, Tour de Ländle, Rätseltour, Ruf Heidelberg, Funkfahrt ins Blaue, Messe- und Gartenschausendungen, Unterhaltung am Samstag, Studiobrettl...) oder im dritten Programm (Hitparaden, Sechstageradio, Faschingsradio, Clubradio/Espresso, Dr Music...). Da konnte der SWF so nicht mithalten.
 
In den 90ern hat man dann nach und nach den Abend glattformatiert, das fiel mir schon damals auf. ... Zuletzt hörte ich dort noch den Sonntagabend mit Hitline und Yesterhits.

Sommer 1994, als aus "Saloon" und "Schlafrock" die "Primetime" wurde, die meines damaligen Erachtens Radio im N-Joy-Stil sein sollte. Gleichzeitig wurde auch RPR Eins langweilig und ich hatte eine blöde kaufmännische Ausbildung angefangen. Schlimme Zeit!

Leider habe ich es genau andersrum gemacht und ab 1995 bis zur Fusion ausschließlich SWF3 gehört. Auf SDR3 hatte ich, wenn überhaupt, nur noch den Classic Rock-"Schlafrock"/"Nachtrock" am Samstagabend von 23-2 Uhr und am Samstagmittag "Flashback - Die Hits und Facts einer Woche" gehört. Bereue ich heute sehr!

"Flashback" gab es die ersten Jahre nach der Fusion in SWR1 BW, aber leider nur noch eine Stunde lang und sehr auf die 70er fixiert.
 
Eines war SDR3/Südfunk3/Radio3 in seiner Gesamtheit nie: Ein Jugendradio. Es gab einzelne Sendestrecken, die sich an ein junges Publikum wandten, vor allem anfangs POINT.
Wenn ihr aber mal die Playlisten anschaut: http://www.sdr3-history.de/november89.htm
dann seht ihr, dass das selbst von "CHR" weit entfernt war. Bis Anfang der 90er liefen viele Albumtitel und es gab einen großen Back-Katalog. In den 90ern wurde es dann mehr und mehr Mainstream, auf Single-Hits reduziert.
Die jüngsten Hörer verlor SDR3 um 1990 in Stuttgart an Powerstation/Hithouse (bis 1994).
 
SDR3 war der zweitbeste Radiosender in Stuttgart, wo es je gegeben hat. Der beste war Radio 3 Südfunk Stuttgart. "SDR3" war der erste Tritt in den Arsch von Radio 3, und es folgten weitere, bis das lauwarme und wabbelweiche SWR3 hinten rauskam, wo Moderatoren wie Thomas Schmid einer war, der nach seinem Ableben zu Recht als exotische, aussterbende, Sensation geehrt wurde.

Bei SDR 3 gab es noch lauter "Thomas Schmid"s - jeder freilitsch auf seine Art. Da wäre ein Thomas Schmid nix Besonderes gewesen. Nicht mehr als die anderen auch.

Auch Wolfgang Heim und Stefan Siller sind oder waren demzufolge "Thomas Schmids". Aber auch Michael Branik und Friedemann Leinert (denke, die waren nach jener ersten Umfirmierung noch mit im Boot?).

Kann mich aber noch sehr gut daran erinnern, dass mir (ehemaliger Vielhörer) der Wechsel von Radio 3 zu SDR3 damals überhaupt nicht behagt hatte. War halt der erste Schritt in Richtung Formatradio.

Zumal Formatradio ja nur für den Hörer schlecht ist (und in meinem traurigen Einzelfall für den Dudelredakteur), nicht aber für den Sender und auch nicht für die teure Beraterfirma, wenn ich das richtig begriffen habe.

Aber es war noch okay. Man hatte damals immerhin noch keine Skrupel, den Hörer mit einer gestrengen Station Voice zu verschrecken und nachhaltig zu traumatisieren.

Die heutige rahmspinatige SWR3 Station Voice ist 22 Grad wabbelwarm und trägt beim Sprechen einen Fahrradhelm. Ich verziehe immer angeekelt das Gesicht und forme meine Hände zu gichtartigen Krummgriffeln, wenn diese lauwarm aus dem Radio wabert. Entsprechend ist die "Comedy": Fein gehackt und durchgeschroedert. Der beste öffentlich-rechtliche Radiosender, den es derzeit gibt.
 
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SDR3 war der zweitbeste Radiosender in Stuttgart, wo es je gegeben hat. Der beste war Radio 3 Südfunk Stuttgart. "SDR3" war der erste Tritt in den Arsch von Radio 3,

Das war mal ein und dasselbe Hörfunkprogramm. Geb dem Kind halt mal ab und zu einen anderen Namen und ändere etwas die Programmphilosophie! :D


Kann mich aber noch sehr gut daran erinnern, dass mir (ehemaliger Vielhörer) der Wechsel von Radio 3 zu SDR3

Dazwischen gab es Südfunk 3!!!!! :cool::cool:
 
Dazwischen gab es Südfunk 3!!!!! :cool::cool:

Mag schon sein. Dann erinnere ich mich eben doch nicht sehr gut, sondern nur gut. Ich weiß auch mit welcher Flüssigsubstanz das zeitmäßig bei mir gut zusammenhängen könnte. Echt, es gab zwischen Radio 3 Südfunk Stuttgart und SDR3 noch ein "Südfunk 3"? "Südfunk 3, Stuttgart" oder so? Dann war letzteres eben der erste Schritt Richtung Formatierung.

Stiiiimmt: "Vom Südfunk gibts was auf die Ohren", hieß es ja! Hast recht! Und dann dieser runde Aufkleber mit dem Strichmännchentypen, der als Ohren oder als Kopfhörer je eine halbe Schallplatte trug. Fand das damals schon ziemlich oberlehrerhaft. Heute würde man vielleicht sagen: "Antidiskriminierungsbeauftragte-esk." Trotzdem nicht mehr zeitgemäß, da revisionistisch-gewaltverherrlichend und somit auch schon wieder traumatisierend.

"Eins gehört gehört" ist nur die logische Fortsetzung davon. Den Doppler muss man in der Slogan-Ideenküche dermaßen genial gefunden haben, dass danach nie wieder etwas anderes kommen darf.

Damals wurde uns die GEZ z. B. in der Kinowerbung auch noch realitätsnah als eine Art dünkelhafte Stasi-Behörde verkauft (ich kann nichts dafür, die Angst-Werbung war wirklich so aufgezogen!). Irgendwann bekamen wir dann durch einen hippen, jungen, Schauspieler eingebläut: "Ich zahle gern." und heute sind wir soweit - irgendwie passt das alles zusammen - dass wir allen Ernstes glauben, bei der nicht immer ganz freiwilligen Abgabe zur Finanzierung des tolldreisten Mondgehalts von Claus Kleber und diverser Intendanten und bei den Pensionen ehemaliger Mitarbeiter handele es sich doch tatsächlich um eine "Demokratieabgabe" für ein total ausgewogenes Radio- und TV-Programm.

Das passt alles, weil die Leute sich heute auch selbst und gegenseitig mithilfe von Smartphone und Social Network bespitzeln und denunzieren und auf die Straße gehen, um für Steuererhöhungen zu demonstrieren, was von der Kanzlerin natürlich auch sogleich erhört wird. Quittung folgt demnächst. Es steht wirklich kein Stein mehr auf dem anderen. Meine Elterngeneration hätte uns noch alle in die Klapse stecken lassen. Und meine Eltern waren der Beweis dafür, dass es außer Klapsekandidaten und Nazis auch noch etwas völlig anderes gab - nämlich normale Menschen mit gesundem Menschenverstand. Diese stellten vor einigen Jahren sogar noch die Mehrheit.

Die perfide Gesamtsituation hatte selbst Terry Gilliam 1985 in seinem Film "Brazil" nicht vorhersagen können. Dabei wäre die heutige Realität ein fantastischer Stoff gewesen für einen dystopischen Roman samt oscar- und integrationsbambi-verdächtiger Kinoverfilmung!

Aber das mit der Zeit immer mehr vergleitcremte und durchgeschroederte einstige Radio 3 Südfunk Stuttgart liefert - durch die Jahrzehnte - einen prima Soundtrack für die ganze Entwicklung. Hoffe insbesondere für letzteren (der nachfolgenden), dass Thorwald Dethlefsen und Ruediger Dahlke* ("Krankheit als Weg") niemals mit Matthias Holtmann zusammentreffen mögen.

*Meiner Meinung nach ein Quacksalber, aber trotzdem.
 
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Nun ja, du hörst es dir aber offenbar dennoch an, daher Ziel erreicht. :p:wow:

Drum sage ich ja auch, scheinbar widersprüchlich und absichtlich provokativ: "Der beste öffentlich-rechtliche Radiosender, den es derzeit gibt." Höre aber nur noch (als womöglich letzter Podcast-Hörer überhaupt) den Leute-Podcast und live nur zum Wecken und auffem Klo und im Auto (UKW). In letzterem allerdings immer häufiger Regenbogen 2, yeah!

Wenn ich weiter oben "SWR3" getippt hatte, war natürlich "SWR1" gemeint! Blöder Denkfehler eines alten weißen Greises, der nicht mehr weiß, was er vor sich herbrabbelt. Erstes und drittes Südfunk-Programm wurden ja zusammengelegt, was ja im Sinne der Wirtschaftsführung auch löblich ist.

Die Älteren, die noch Facetten wahrnehmen können oder konnten, mögen sich erinnern: Man kann politisch oft ganz anderer Meinung sein - und doch den Altlinken Wolfgang Heim leichten Herzens als seinen Lieblingsmoderator bezeichnen (so dass man sich dessen Sendungen sogar hinterher noch als Podcast reinzieht). Und SWR1 auch als seinen "Heimsender" empfinden, den man wenigstens immer "auch noch mit" gehört haben muss. (Ähnlich wie bei den TV-Nachrichten "Tagesschau" und/oder "heute".)

War als Jugendlicher halt ein Radio-3-Hardcore-Fan.
 
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Echt, es gab zwischen Radio 3 Südfunk Stuttgart und SDR3 noch ein "Südfunk 3"? "Südfunk 3, Stuttgart" oder so? Dann war letzteres eben der erste Schritt Richtung Formatierung.

Ja gab es. Das war ab 07.01.1985 bis eben Anfang April 1988. Und von Januar 1985 bis irgendwann 1987 (das müsste ich nochmal nachschauen) gab es im Tagesprogramm (06:00 bis 18:00 Uhr) keine (!!!) Sendungstitel. Damit war Südfunk 3 in gewisser weise ein Vorreiter von dem was so heute in den Programmen liest! :p:p
 
Stimmt. Das hat man dann aber mit Ausrufung des "wilden Süden" als gescheitert abgehakt. Wobei das Programmschema in etwa gleich blieb, nur hatten die Strecken dann halt wieder Namen.
 
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