Wettergespräche im ARD-Hörfunk

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Aha! Die Presseabteilung des WDR schreibt hier? Wenn ich das gewußt hätte, dann hätte ich mich da mal beworben. Kann es sein, das Du einfach nicht vertragen kannst, wenn andere eine andere Meinung zu einem Thema haben? Du scheinst Dir einfach ne Menge auf Deine nicht vorhandene Meinungshoheit einzubilden. Halten wir fest, die Wandlung von WDR2 vom infobasierten Sender zu einem emotionalen Unterhaltungsradio geschah grundlos, ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluß, folgt aber einer schwer umkehrbaren Wende im gesamten ÖR. Das ist sehr bedauerlich, aber als Fakt zu konstatieren. Nun gibt es zwei Möglicheiten: Wir können es nicht verkraften, das unser zum Teil betuliches Radio von 1982 verschwunden ist, ärgern uns zu Tode und kommen aus der Nummer nicht mehr raus. Oder wir akzeptieren die Existenz des heutigen Radios, kritisieren schlechte Dinge, greifen dabei keine Menschen an und vor allem gießen wir nicht pauschal kübelweise Jauche über das Medium, seine Macher und heutige Hörer. Reflexartig jeden scheinbaren Fehler hochzupuschen und sich daran hochzuzirhen zeugt nicht gerade von Medienkompetenz. Und nun zurück zum Thema.
 
Ich arbeite momentan allerlei "Altlasten" auf und hieve ältere Themen mit sinnbefreitem Geschwurbel wieder nach oben, darum jetzt ein paar Ergänzungen:

NDR 1 Niedersachsen (Ronny Büttner, Dennis Dalter, Oliver Klein, Claudia Salbert, Christian Schubert, Jürgen Weiß)

Interessant. An anderer Stelle habe ich kürzlich einen Mitschnitt von 2012 hochgeladen, in dem noch Thomas Globig als Wetterfrosch in Erscheinung tritt. Ebenso war Stefan Kreibohm seinerzeit öfter zu hören. Demzufolge wurde damals auch Niedersachsen von der Insel Hiddensee aus versorgt. Allerdings geschah der in der Zwischenzeit passierte Wechsel nur innerhalb der "Familie", zuliefernde Firma ist bei beiden Wetterteams Meteomedia.

SWR 4 BW (Andreas Machalica, Bernd Madlener, Hartmut Mühlbauer, Gernot Schütz)

Montag-Freitag
06:00, 06:40, 07:00, 08:00, 08:40, 15:40 Uhr (Gespräche zur vollen Stunde sind regionale Aufsager)

Winzige Berichtigung: Nach den 06:00-Nachrichten wird der landesweite Wetterbericht noch vom Morgenmoderator verlesen, der Rest stimmt.

Ich verstehe nicht, warum die Wettergespräche so schlecht geredet werden?
Ich finde sie eigentlich wirklich recht informativ. Hier wird einem nicht nur gesagt, wie warm es ist und ob es regnet, sondern meist auch wieso es so ist und wie das Wetter entstanden ist.

Genau diesen Mehrwert suche ich. Gegen eine unterhaltsame Aufbereitung des Wetterberichts spricht per se nichts; das hervorragende Duo Schmidt-Mühlbauer bei SWR1 Baden-Württemberg wurde exemplarisch schon erwähnt. Viele Talks sind aber weder unterhaltsam noch wesentlich informativer als der reguläre Wetterbericht. Einige verplappern die Zeit, wodurch sie kaum mehr über den morgigen Tag hinauskommen. (Wenn dazu noch ein akuter Anfall von Schlechtwetter-Phobie eintritt ... gut Nacht.)
Dabei finde ich gerade die "weiteren Aussichten" spannender. Um zu wissen, wie's aktuell aussieht, schaue ich aus dem Fenster oder aufs Thermometer oder klopfe ans "Wetterglas".

Insofern bleibe ich offen und dankbar für positive Gegenbeispiele; denn längst nicht überall ist die Situation so fatal.
Mir gefällt z.B. Wolfgang Heim (wieder SWR1): Wenn er sonntags die "Leute der Woche" hat, fragt er auch mal eine Langzeitprognose oder ein paar Statistiken ab und lässt die wetter.com-Meteorologen ausführlich zu Wort kommen.
UND: Wer das Wetter um 10:30 mitbekommen hat, kann um 11:30 Uhr trotzdem noch etwas dazulernen - ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man länger und genauer zuhören möchte.
 
Insgesamt sind die Wetterangebote im Radio eher geeignet, zu bestätigen (oder davon abzuweichen), was man selbst schon aus anderen Quellen weiß (von der Wetter-App über den persönlichen Augenschein bis hin zur Mehrtagesvorschau in der Tageszeitung, - ja, das gibt's noch). Echter Mehrwert ist also kaum gegeben, zumal es mit der Regionalisierung oft ziemlich hapert. Wenn es witzig gemacht ist, warum nicht, dann kann ich es als Programmelement werten - da tut`s dann aber auch Wetterbauer Zeusinger mit seinen selbstgereimten Bauernregeln in SWR3.
 
Kürzlich (vergangene Woche?) war im "Morgenecho" bei WDR5 ein ehemaliger WDR2-Moderator als "Wetterexperte" zu hören. Mir ist nur der Name entfallen....

Der morgendliche WDR5-Wettertalk ist übrigens relativ inhaltsleer im Vergleich zu den Schaltungen bis Ende 2019.
 
Morgens wechseln sich beim WDR Wetter in der Regel im wöchentlichen Rhythmus Jürgen Vogt und Niklas Hoth ab. Beide sind keine Meteorologen, deshalb werden sie meist als Wetterexperten aus der WDR Wetterredaktion angekündigt.

Daneben habe ich seit Januar schon unzählig viele andere Namen im WDR Wetter gehört, die ich mir gar nicht alle merken konnte. Auch WDR 5 Moderator, Reporter und Nachrichtensprecher Jörg Brunsmann springt gelegentlich beim Wetter ein. Die einzig nötige Qualifikation scheint also zu sein, den schnell aus dem Internet abgelesenen Wetterbericht frei und flüssig in eigenen Worten wiedergeben zu können.

Aber ich finde diese Rationalisierung nach wie vor ok. Wenn in nur 60-90 Sekunden schnell runter geleiert werden soll, wie das Wetter heute und morgen wird, ohne auf Hintergründe einzugehen, sondern eher der Smalltalk im Vordergrund steht, dafür muss man keine studierten Meteorologen bezahlen. Die Zeiten, dass der WDR dem Wetter mehr Platz einräumte und die Meteorologen auch Hintergründe und Zusammenhänge erklären durften, sind ja doch schon länger vorbei.

Wenn man sich wie ich wirklich fürs Wetter und die Hintergründe interessiert, muss man sich heutzutage schon selbst im Internet informieren, z.B. auf den Seiten von Kachelmann.


Edit, Korrektur: Jürgen Vogt hat doch mal Meteorologie studiert.
 
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Die Meteorologen arbeiten mittlerweile für andere ARD Wellen. Olli Klein hörte ich letztens bei Antenne Brandenburg.
 
Für das T-Online Wetter machen Olli Klein und seine Kollegen auch Videos. Täglich neu.

Sind für Antenne Brandenburg nicht normalerweise Thomas Globig und Stefan Kreibohm vom Wetterstudio Hiddensee zuständig?
 
Ich habe mal gelesen bzw mir wurde vom WDR geschrieben, das es wohl in Frankfurt eine zentrale Wetterredaktion mit den bekannten Meteorologen gibt und die das Wetter den anderen Anstalten der ARD zuliefern. Entweder per Telefonschalte oder aber nur als Text, der dann von den Wetterredakteuren wie zB bei WDR2 vorgetragen wird. Von daher ist die Qualifikation dieser Leute nachrangig, da sie kompetent vorbereitetes Material bekommen.
 
Die ARD-Wetterredaktion ist jetzt zentral beim hr in Frankfurt angesiedelt, die schon immer den Wetterbericht und die Wetterkarten für die ARD-Tagesschau erstellt hat. Die bisherigen ARD-Meteorologen wie Plöger und Schwanke wurden dorthin übernommen. Zuvor sendeten sie aus einem Bavaria-Studio aus München und davor, noch zu Kachelmanns Zeiten, aus Kachelmanns privaten Studio in der Schweiz.

Olli Klein, Jürgen Weiß, Stefan Kreibohm und wie sie alle heißen gehören allerdings nicht zur ARD-Wetterredaktion. Wenn Anstalten wie der RBB immer noch Hörfunkwetterberichte von diesen Meteorologen senden, laufen die Verträge zwischen RBB und dem Meteomedia-Nachfolger wohl länger als der mit dem WDR oder der RBB möchte nicht wechseln und im Hörfunk bei den bekannten und beliebten Ex-Meteomedia Meteorologen bleiben.
 
Der WDR tat dennoch so, als seien die Damen und Herren von Meteomedia auch in Frankfurt beheimatet. Der Wechsel beim WDR zu den Wetterredakteuren kam auch ziemlich plötzlich.
 
Ich habe zufällig Silvester 2019 das letzte Wettergespräch im WDR 5 Morgenecho gehört. Moderator Uwe Schulz leitete es so ein: "Mir wird ganz wehmütig, wir sprechen heute zum letzten mal mit Olli Klein übers Wetter". Begründet hat Schulz den Abschied dann damit, dass sich Klein angeblich beruflich anders orientieren werde oder so etwa in der Art. Was rückblickend betrachtet nicht ganz der Wahrheit entspricht, aber lassen wir das. Anscheinend versucht der WDR dem Hörer gegenüber zu verheimlichen, dass in dem Bereich nun gespart wird.

Zu Meteomedia-Zeiten war das WDR-Wetterstudio übrigens noch in Bochum in Kachelmanns Unwetterzentrale angesiedelt, wo damals Jürgen Weiß oder auch Fabian Ruhnau arbeiteten. Das waren noch Zeiten. Olli Klein sendete dagegen damals schon und heute immer noch aus dem Schwarzwald. Ich vermute, dass der schon lange Homeoffice macht und dort wohnt.
 
Ich habe zufällig Silvester 2019 das letzte Wettergespräch im WDR 5 Morgenecho gehört. Moderator Uwe Schulz leitete es so ein: "Mir wird ganz wehmütig, wir sprechen heute zum letzten mal mit Olli Klein übers Wetter". Begründet hat Schulz den Abschied dann damit, dass sich Klein angeblich beruflich anders orientieren werde oder so etwa in der Art. Was rückblickend betrachtet nicht ganz der Wahrheit entspricht, aber lassen wir das. Anscheinend versucht der WDR dem Hörer gegenüber zu verheimlichen, dass in dem Bereich nun gespart wird.
Mir wird auch ganz wehmütig! Ich höre seit Anfang des Jahres nur vereinzelt das Morgenecho und hatte gehofft, dass das Wettergespräch mit einem Studio-Kollegen nur eine vorübergehende Erscheinung ist. Kann man dann nicht zumindest auf Schalten mit den Meteorologen in der ARD-Wetterzentrale zurückgreifen? Gespräche mit Kollegen, die aus dem Nachbarraum herüber kommen und genauso viel wissen wie der Moderator selbst, sind mir ohnehin etwas zu trendy seit einiger Zeit.

Bezeichnend, dass in der Liste #1 kein einziges junges Radio dabei ist. Haben die keine (was ich glaube) oder hörst du die nicht?
WDR Cosmo ist inzwischen definitiv ein Jugenradio.
 
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Muss man mal abwarten, ob zumindest bei akuten Warnungen vor schweren Unwetterlagen im WDR-Hörfunk Gespräche mit Plöger, Kleinert und Schwanke geführt werden. Aber ich glaube es eher nicht. Die WDR-Wetterredaktion wird die Unwetterwarnungen in Textform bekommen und Vogt, Hoth & Co dürfen oder müssen den Inhalt dann auf dem Sender rüber bringen. Wie soll man das dem Hörer denn erklären, dass bei Unwettern plötzlich mit anderen Experten gesprochen wird?

Und was das Fernsehwetter angeht, Claudia Kleinert ist übrigens auch keine Meteorologin, sondern nur Moderatorin. Sie präsentiert auch nur die Ergebnisse, die ihr echte Meteorologen zusammengestellt haben (und das übrigens schon seit Kachelmanns Zeiten). Also eigentlich ein sehr ähnlicher Fall wie jetzt im WDR-Hörfunk. Aber sie bringt es sehr souverän rüber, wenn man es nicht weiß, merkt man gar nicht, dass sie eigentlich nicht vom Fach ist. Mit der Zeit lernt man durch den täglichen Umgang mit der Materie ja auch das ein oder andere hinzu, auch wenn man nicht vom Fach ist.
 
Die Zielgruppe ist thematisch und musikalisch auf jeden Fall studentisch und urban. Wenn 1Live mit seiner Hörerschaft bis in die 30er hinein ein Jugendradio ist, dann ist Cosmo sogar das bessere Jugendradio.
 
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Der SWR hält immerhin bisher am Wettertalk mit echten Meteorologen fest (Andreas Machalica, Bernd Madlener, Hartmut Mühlbauer und noch einer, dessen Name mir nicht mehr einfällt). Der Vertrag mit dem Anbieter, der auch wetter.com betreibt, läuft gefühlt seit 50 Jahren. Wenn bei SWR 3 die Wetterfrau (die m.W.n. keine Meteorologin ist) mal Urlaub macht, dürfen die Herren auch dort ran.
 
Der SWR hält immerhin bisher am Wettertalk mit echten Meteorologen fest (Andreas Machalica, Bernd Madlener, Hartmut Mühlbauer und noch einer, dessen Name mir nicht mehr einfällt). Der Vertrag mit dem Anbieter, der auch wetter.com betreibt, läuft gefühlt seit 50 Jahren. Wenn bei SWR 3 die Wetterfrau (die m.W.n. keine Meteorologin ist) mal Urlaub macht, dürfen die Herren auch dort ran.

Gernot Schütz ist der vierte im Bunde.
 
Und was das Fernsehwetter angeht, Claudia Kleinert ist übrigens auch keine Meteorologin, sondern nur Moderatorin. Sie präsentiert auch nur die Ergebnisse, die ihr echte Meteorologen zusammengestellt haben (und das übrigens schon seit Kachelmanns Zeiten). Also eigentlich ein sehr ähnlicher Fall wie jetzt im WDR-Hörfunk. Aber sie bringt es sehr souverän rüber, wenn man es nicht weiß, merkt man gar nicht, dass sie eigentlich nicht vom Fach ist. Mit der Zeit lernt man durch den täglichen Umgang mit der Materie ja auch das ein oder andere hinzu, auch wenn man nicht vom Fach ist.

Claudia Kleinert hatte aber immerhin einen Meteorologie-Crashkurs, es ist also nicht nur die berufliche Erfahrung. Ansonsten wird sie eben vor dem Dreh über die wichtigen Aussagen persönlich vom Meteorologen gebrieft. Das klappt erstaunlich gut.
Das Meteorologie-Studium eignet sich - je nach Uni - auch nicht unbedingt als alleinige oder perfekte Grundlage für das Leben als Medienmeteorologe. Man benötigt eine ordentliche Portion Interesse an der Synoptik. Die Fertigkeiten bringt man sich primär im Privaten bei.
 
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