Ich möchte Dich mal hören, wärest Du selber Urheber …
Das bin ich hin und wieder, allerdings in anderem Zusammenhang. Und ich kenne die "Spielchen" insbesondere der ÖRs ziemlich gut, wie man "Externe" mittlerweile per Rechte-Komplettabtretung für 'n Appel und 'n Ei versucht abzuspeisen. Bei den Privaten bekommt man dagegen alles sekundengenau auch für Zweit-, Dritt- und bis zur x-ten Verwertung abgerechnet und online nochmal extra.
Das Urheberrecht ist viel zu kompliziert und gehört vereinfacht und aufgedröselt, insbesondere was die Zeiträume angeht. Bei normaler Berichterstattung haben Beiträge nach, sagen wir mal 20 oder 30 Jahren für jedermann (ohne kommerziellen Zweck!) zugänglich zu sein, denn schließlich betrifft das unser aller Geschichte. Das werte ich wie schon erwähnt höher als wer da was gesprochen, gecuttet oder von mir aus auch gefilmt hat. Punkt. Aus. Aber wie gesagt, aktuelle Berichterstattung. Bei fiktionalen Sachen, sprich Hörspielen, Collagen, Themensendungen etc. wäre das schon wieder was anderes. Hier gehts ja aber vorrangig erstmal um aktuelle Berichte aus jener Zeit und nicht um Special-interest-Sachen. Die ÖRs betrifft das übrigens im besonderen, da diese gebührenfinanziert sind, womit das alles von uns allen finanziert wurde und damit auch abgegolten ist. Es ist schon supekt genug, das beispielsweise im TV-Bereich Serien, die von der Allgemeinheit finanziert wurden, im PayTV rauf und runter laufen.
Mag sein das diese Sichtweise blauäugig ist. Aber ich sehe das so, denn unterm Strich hat das auch etwas mit dem Zur-Verfügung-stellen von Allgemeinwissen zu tun. Bei Zeitungen gehts ja letztlich auch. Da haben auch etliche Blätter mittlerweile ihre Archive geöffnet. Zugegeben, inzwischen hat man das als Einnahmequelle entdeckt und muss hier und da einen geringen Obulus für die Nutzung entrichten. Aber selbst das wäre bei den Öffis noch eine Variante. Ein einmaliger, überschaubarer Obolus um dann, sagen wir mal sämtliche verfügbaren Ausgaben der Berliner Abendschau von den Anfängen bis beispielsweise 2000 sehen zu können oder im Rundfunkbereich halt Nachrichtensendungen aus dieser Zeit, wäre überlegenswert.... wenn, ja wenn es dieses umständliche Rechtegedöns nicht gäbe. Aus Sicht der Urheber verständlich, natürlich. Aber trotzdem ist es so wie es im Moment ist, schlicht kontraproduktiv.
Vielleicht war das jetzt ein wenig verständlicher, was mich da treibt in Sachen alte Mitschnitte.