Was vielleicht (!!!) bei nicht optimaler Raumakustik gehen könnte: Neumann KMS105. Eines der besten, wenn nicht das beste Solisten-Bühnenmikrofon auf Kondensator-Basis. Hat eine ausgeprägte Tiefenabsenkung im Freifeld, will also auch aus 5-10 cm besprochen werden (und reagiert dort auch deutlich auf den Abstand mit entsprechend weniger/mehr "Wumms" in der Stimme). Es hat ca. 12 dB mehr Ausgangsspannung als das SM7B und etwa 8 dB mehr als das BCM 705. Gegenüber den üblichen Großmembranern hat man den geringeren Sprechabstand und blendet damit den Raumeinfluss wenigstens etwas aus. P48 ist freilich Pflicht.
KMS105 (oder das verwandte KMS104 mit Niere statt Hyperniere) wurde (wird?) genutzt bei YouFM, Radio Hamburg, BR Puls (da sind sie wohl inzwischen raus).
Da Du nur was von "meinen TLMs" geschrieben hast: so ein TLM 170 kann man ja auch in den Tiefen absenken, wenngleich das wohl eher als Trittschallfilter gemeint ist und nicht so derbe greift wie die eingebaute Tiefenabsenkung der Nahbesprechungsmikrofone. Versuchen könnte man es aber ja mal, auf diese Weise näher ranzukönnen. Den Schirm würde ich aber dann schon der Feuchtigkeit wegen als zwingend ansehen und nicht nur wegen der Plopperei. Aber vermutlich meinst Du kleinere TLM, bei denen man nichts schalten kann?
Ansonsten: hinter Deinen Stuhl am "Mod-Platz" links und rechts je eine selbstgebaute "bepolsterte" Stellwand könnte schon ein Anfang sein. Von da hinten kommt das meiste, was Du Dir einfängst. Von vorn - also aus Deiner Blickrichtung - eintreffender Raumschall wird durch die Richtcharakteristik des Nieren- oder Hypernierenmikrofons ohnehin deutlich gedämpft. Fürs erste greif Dir den Lieblingsmensch Deines Vertrauens, reiße die Matratze aus dem Bett, stelle sie hinter Deinen Platz, lasse sie vom Lieblingsmenschen halten und prüfe, was sich verändert.