Ich würde dahinter Absicht vermuten. Das ermöglich es nämlich in der Anfangszeit des Muxxes den maximalen Fehlerschutz zu senden. Jedenfalls glaube ich nicht, dass man 8 Programme mit EEP-3A und 72 kbit/s senden lässt, und die andere häfte der Muxx-Kapazität mit Nullbits füllt.
Mal angenommen, deine Theorie stimmt...
Wir haben bundesweit (und für eine längere Zeit relativ fix) ca. 70 Sender in Betrieb. Laut Antenne-Deutschland beträgt die technische Reichweite "rund 67 Millionen Menschen deutschlandweit (ca. 83 % der Bevölkerung)".
Jetzt hat die Mediabroadcast die Spendierhosen an und sagt: "Der Mux ist im Moment nicht ausgelastet, wir schrauben den Fehlerschutz hoch!" *Jubel, Freude*
Innerhalb der einzelnen SFN verbessert sich nun der Empfang (auch Indoor), kleine Funklöcher werden geschlossen. Außerhalb der SFN verbessert sich der Empfang ebenfalls. Praktisch erhöht sich damit die technische Reichweite um - sagen wir - 5% . Die genaue Zahl ist auch unwichtig, sie auf jeden Fall höher als zuvor.
So läuft das Ganze nun 6 Monate, vielleicht auch ein Jahr. Während dieser Zeit kommen neue Programme hinzu. Alles gut - bisher.
Aber irgendwann kommt der Tag, an dem der Fehlerschutz wieder zurückgenommen werden muß, damit alle Programme - wie eigentlich ursprünglich geplant - im Mux unterkommen können.
Man kann sich leicht vorstellen, daß dann das "Geschrei" aus den nun nicht mehr versorgten Gebieten groß ist. Das wäre schlechte Werbung für den 2. Bundesmux.
Der Stadtmux Freiberg ist auch nur zur Hälfte besetzt und die DIVICON sendet lieber fleißig Nullbytes, als die Bitraten bzw. den Fehlerschutz freiwillig anzuheben. Warum auch? Man will und muß mit den CUs Geld verdienen. Jeder Veranstalter in diesem Mux kann gern CUs "nachkaufen". Pro CU und Monat sind das in Freiberg schätzungsweise 3-4 Euro. Das gibt doch der dortige Werbemarkt gar nicht her. Darum kauft auch niemend CUs.