Neue MoShow bei YOU FM: hr setzt auf schwule Diversity

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Lisa Simpson

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Passend zur aktuellen Diversity-Diskussion setzt der HR mal auf zwei schwule Moderatoren am Morgen, im Unterschied zu den oft noch üblichen Kombis "Moderatorin X mag so gerne Insta und Shoppen und Moderator Y steht auf Motorrad und Fußball".

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Finde ich insofern interessant, als das natürlich durchaus auch einmal eine andere Perspektive liefern könnte jenseits heteronormativer Weltbetrachtung.
 

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Siehste mal. Da ich in die Diskussion um die "Pop-Unit" mangels Interesse an den darin gebündelten Flottenbestandteilen seit ewig nicht reinschaue, ist mir das glattweg entgangen.
 
Ich finde es allgemein nervig wenn mit Sexualität hausieren gegangen wird, ganz egal ob homo-, heterosexuell, oder sonst etwas. Überschwingliche Liebesbekundungen durch lautstarkes Herumgeknutsche nervt mich bei heterosexuellen Paaren genau wie bei homosexuellen.

Kommt man im Laufe eines Gesprächs auf seine Sexualität zu sprechen ist das für mich kein Hausieren. Beginnt man ein Gespräch dagegen mit Sachen wie "Ich mag nur Frauen mit großer Oberweite" sieht das aber ganz anders aus.
 
Der Unterschied ist aber, dass man Schwulen "Hausieren mit ihrer Sexualität" schon vorwirft, wenn sie darauf bestehen, nicht als heterosexuell eingestuft zu werden.

Wen da welches Verhalten persönlich nervt, ist dabei total irrelevant, denn unbestreitbar ist: wenn Morgenmoderatorin X von ihrem Mann erzählt oder Moderator Y von seiner Frau wird ihnen eben nicht unterstellt, mit ihrer Sexualität "hausieren zu gehen".

Ganz im Gegenteil: Jeder Beitrag dieses Threads zeigt mir bisher, dass das im Radio viel zu wenig vorkommt.

Ich kann ja mal wirklich "mit meiner Sexualität hausieren" gehen: den Linken finde ich ganz niedlich. Ist das nun Timo oder Benne? höhö hausier ;)
 
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Passend zur aktuellen Diversity-Diskussion setzt der HR mal auf zwei schwule Moderatoren am Morgen, im Unterschied zu den oft noch üblichen Kombis "Moderatorin X mag so gerne Insta und Shoppen und Moderator Y steht auf Motorrad und Fußball".

Sagen wir mal so. Ob die jetzt Hetero, Homo oder sonstwas sind - wenn sie langweilig moderieren würden, würden sie nicht in die MoShow gesetzt. Homo ist gerade Zeitgeist (oder Diversity, wie das Neudeutsch heißt). Danach hätte aber einer von beiden mindestens PoC sein müssen oder doch eine Frau. Das gibt bestimmt wieder Ärger mit den üblichen Verdächtigen.

Beginnt man ein Gespräch dagegen mit Sachen wie "Ich mag nur Frauen mit großer Oberweite" sieht das aber ganz anders aus.

Es lebe das Klischee!! :p
 
(Beim Thema "mit der eigenen sexuellen Orientierung hausieren gehen" möchte ich einen schönen Gruß an unseren Berliner Pianisten richten. Aber das nur am Rande.)

Wenn man so möchte, sind die Pop-Unit-Morningshows im hr endlich mal wieder komplementär aufgestellt: Auf hr3 langweilen Tanja und Tobi mit ihren 1:30er-Takes aus ihrem heterosexuellen Alltag (sinngemäß: "Au Mann, Montag ist so anstrengend, aber ich hab wieder Schlonz für meine Kinder gemacht, das Rezept findet ihr auf hr3.de!").

You FM bietet nun das schwule, instagrammable Pendant dazu, das unterm Strich nicht minder harmlos daherkommen wird, solange man das Format "Morningshow" nicht radikal neu denkt. Gerade eine junge Welle hätte das eigentlich nötig, um sich nachhaltig behaupten zu können.

Klar freue ich mich über etwas Repräsentation, aber was hier passiert, ist nichts anderes als "style over substance".
 
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Weil Diversity gerade hochgehalten wird, darunter läuft natürlich auch die Homo-Welle. Ebbt auch wieder ab. Wie gesagt - am Ende ist es doch auch egal, wer da moderiert mit welcher Ausprägung. Gut müssen die Mods sein.
Ich reite also nur auf einer Welle. Ich denke eher, es wird weniger versteckt als vorher.
Es wird doch auch keiner behaupten wollen, dass wir aktuelle nur eine Black-Welle oder Frauen-Welle haben, die wieder „abebbt“.
 
Ja, das wird abebben, weil es wirklich schnurzpiepegal ist, welche sexuelle Orientierung jemand hat, wenn er am Mikrofon sitzt. Fragt ja bei mir auch keiner. Und die, die es wissen, sagen auch nicht: "Also, wenn Du nicht schwul wärst, wärst Du nicht so toll". Das meinte ich.
 
Das wollen wir doch mal nicht hoffen, dass "die Welle" so schnell abebbt. Es hat lange genug gedauert, bis es selbstverständlich wurde, dass Homosexuelle im Programm offen genannt werden.
Wo waren in den 80ern, 90ern und 2000ern wenigstens in Wunschsendungen die Homosexuellen, die über den Sender ihren Mann oder ihre Frau grüßen konnten. Bei 10 Prozent Anteil in der Bevölkerung, kann es einfach nicht sein, dass in den Sendern keiner angerufen hat, der über den Sender seinen/ihren Schatz mit dem gemeinsamen Lied grüßen wollte.
Es dürfte nicht an eine Verschwörungstheorie grenzen, wenn man davon ausgeht, dass solche Äußerungen einfach nicht über den Sender durften und die Anrufer aussortiert wurden.
Die deutschen Sender haben da einiges nachzuholen und wieder gut zu machen.

P.S. Bei einem gelegentlichen Besuch eines Senders aus NL ist es mir schon vor ca. 20 Jahren passiert, dass ein Mann seinen Mann über den Sender grüßen durfte.
 
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Jetzt hören wir uns die beiden einfach mal eine Weile an und dann können wir sagen, ob sie zurecht zueinandergefunden haben. Ein schöner PR-Coup ist das auf jeden Fall!
 
Was juckt mich die sexuelle Orientierung eines Radiomoderators? Null!

Wenn ein männlicher Mod on air erzählt, dass er gestern mit seiner Frau gesprochen hat, dann nehme ich das zur Kenntnis.
Wenn ein männlicher Mod on air erzählt, dass er gestern mit seinem Mann gesprochen hat, dann nehme ich das zur Kenntnis.
Gleiches gilt für weibliche Mods.

Mehr "sexuelle Offenbarung" braucht es meiner Meinung nach nicht.
Sondern einfach gutes Programm.

Hier wird auf einen Zug aufgesprungen, weil es gerade angesagt ist - der aber auf Unterschiede hinweist, obwohl man doch eigentlich will, dass die Unterschiede gelebte Normalität sind.
 
Ja, das wird abebben, weil es wirklich schnurzpiepegal ist, welche sexuelle Orientierung jemand hat, wenn er am Mikrofon sitzt. Fragt ja bei mir auch keiner.

Es fragt niemand, weil jeder selbstverständlich von Heterosexualität ausgeht. Genau das ist Heteronormativität. Und diese wird auch in den bunten Sendungen inszeniert (klar, beim Deutschlandfunk hat überhaupt nie jemand Sex).

Und ich kann mich nicht erinnern, dass dann hier seitenlange Threads laufen, weil in der hr3-MoShow jeden Morgen aus dem heterosexuellen Alltag erzählt wird.
Niemand fühlt sich dann hier berufen zu schreiben, dass sexuelle Orientierung doch aber völlig egal sei und man das nicht wissen brauche oder er zwar absoluuuut nichts dagegen habe, ihn aber die Heterosexualität von Onkel Kämmerer und Tanja nicht interessiert.

Natürlich werden zwei schwule Moderatoren ein Badehosenbild von Lewandowski anders kommentieren und auf einer Jugendwelle wie YouFM wohl auch mit der Homophobie im Hiphop anders umgehen, als unbetroffene moderierende Heteromütter. Und das wäre ja doch mal eine Moderationsfarbe, die es im Radio nicht sonderlich häufig gibt. Und vielleicht ganz interessant.

Einige von Euch haben ganz schlicht und einfach ein blödes Gefühl, wenn da auf einmal zwei Schwule sitzen und ihren Platz am Tisch einfordern.

Und da man als intelligenter Mensch nicht sagen kann "ich will die Homos da nicht, das ist mein Tisch" kommt das in "modernen" Abwehrformen daher.

1. die Offenheit ist nicht mehr nötig
nach dem Motto: "was soll denn diese Kommunikation vom hr, das ist doch heute überhaupt kein Thema mehr, ist ja alles erreicht". Wenn man sich ansieht, dass es in Deutschland auf täglicher Basis Übergriffe gegen Schwule gibt, ist das ein bequemer Eindruck, den man solange hat, bis man in der Straßenbahn angegriffen wird, weil man einen "zu schwulen Look" hat. Und man muss vielleicht Menschen mit anderen Lebenswegen auch mal zugestehen, dass sie dann von einem Bereich mehr Ahnung haben, als man selber.

2. das ist so ein Modethema, damit machen die Promotion
Radiosender machen mit allem Promotion. Ich weiß nicht, wie oft ich die "sie ist das Instagirl und er liebt seinen Verein"-Nummer schon in PMs gelesen habe. Aber zu behaupten, dass ausgerechnet die Zuschreibung "schick" und "modisch" sein soll, die auf jedem Schulhof heute (wieder) als die ultimative Beleidigung gebraucht wird, ist einfach Blödsinn.
Ist das so ein trendiges Modethema wie Tiktok? Prima, dann wäre das doch eigentlich eine Superwerbung für die heimlich schwulen Profifußballer. Und trotzdem gibt es da keine Coming Outs... Offenbar sehen das deren Profi-Beratungsagenturen alle anders....
Aufmerksamkeit generieren will man bei YouFM damit natürlich: finde ich für einen Sender legitim.

3. die Offenheit möchte ich nicht, weil mich das generell nicht interessiert
nach dem Motto: "ich bin da total offen, mich interessiert die Orientierung von Leuten aber überhaupt nicht, ich will das von anderen ja niemals wissen."
Aber dennoch verfasst ihr diese Postings nicht, wenn zwei Heterosexuelle da offen ihre Heterosexualität thematisieren, wenn sie über Kinder und Ehefrauen sprechen. Heterosexuelle werden inhaltlich kritisiert ("muß die wieder von ihren Gören labern?") aber nicht, weil sie ihre Heterosexualität dabei mitkommunizieren. Das tun sie aber.
Ihr kriegt die heterosexuelle Ausrichtung von Moderatoren dauernd übergeholfen, sie erzählen von ihren Urlauben mit Frau und Kind, von ihren Boyfriends, die ihnen die Regale andübeln etc. Und hier werden dann zwar Inhalte kritisiert, aber nie nie nie, dass diese Leute dabei über ihre Heterosexualität sprechen und dass Ihr aber alle generell an der Orientierung nicht interessiert seid.

Sitzen da zwei Schwule, kommen auf einmal die Postings, in denen das totale Desinteresse an jeglicher Orientierung dargelegt wird. Die kommen aber nur, wenn da zwei Schwule sitzen.
Das ist der Unterschied.


Und vielleicht ( nur vielleicht) kann man sich ja mal fragen, warum man das Bedürfnis hat, genau dann, wenn da eben Schwule moderieren, ein Posting abzusetzen.
 
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Man sollte Sexualität nirgendwo hervorheben, weil ja niemand nach seiner Sexualität beurteilt werden sollte. Mich als Radiohörer interessiert das überhaupt nicht. Es sei denn ich möchte irgendeine erotische Beziehung zu diesen Menschen eingehen.;) Mich interessiert ja auch nicht ob jemand Veganer oder Vegetarier ist, es sei denn ich muss für ihn kochen. Aber einige Veganer oder Vegetarier nerven mich genauso, wenn sie mir ständig von ihrer anscheinend gesunder Ernährung erzählen. Unsere junge Gesellschaft brauch das Hausieren nicht mehr, weil Homosexualität für die aller meisten junge Menschen zum Glück schon längst zum normalen Leben dazu gehört.
 
Also ich kann da nur mal aus meiner Sicht schildern aber
ganz ehrlich das ist sowas von normal, da schaue ich, als Berliner, gar nicht mehr nach.

So viele Menschen leben so individuell, da ist die alte klassische Familie schon was aus dem Museum.


Von der Hiptster-Oma bis hin zur Operndiva ist in Berlin alles normal.

Das Wichtigste sind Inhalte, die Farbe der Gesellschaft abzubilden und dafür Geld in die Hand zu nehmen.
Radiosender sollen draußen aus dem Leben der Leute berichten und dann kann sich auch jeder zu
gleichen Teilen angesprochen fühlen.
 
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Merkt denn Keiner, wie bescheuert sowas ist? Was hat das mit Radio oder generell mit öffentlichen Medien zu tun, mit wem jemand in die Kiste springt? Die haben sie echt nicht mehr alle und sollen einfach ordentlich moderieren und gutes Programm machen. Die eine Hälfte findets vielleicht super toll und die Andere nervt es einfach nur noch. Wo ist also der Gewinn, außer dass man sich mit diesem Thema wieder in den Vordergrund drängt. Aufmerksamkeit um jeden Preis. Übrigens: Es können auch zwei Kerle eine Show machen, ohne dass sie sich unterm Mischpult befummeln. (zumindest muss das der Hörer nicht wissen!) -- Aufregung Ende --
 
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Warum wirbt der hr mit der sexuellen Orientierung seiner Mitarbeiter? Und warum nur mit der sexuellen Orientierung seiner aktuellen Morgenshow-Nasen von youfm? Warum nicht mit der sexuellen Orientierung von Moderator*inn*en aller anderen hr-Sender? 88

Weil man schlicht nur auf die erhoffte jugendliche Zielgruppe schaut und sich zeitgeistig ranwanzen will. LGBTdingsbums-Themen und deren Protagonisten wären für alle hr-Wellen inklusive Fernsehen ein Thema. Aber nicht als Marketing-Gag für eine "neue" Morning-Show, sondern ernsthaft, dauerhaft und ohne belehrenden Unterton.
 
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