Kleine historische Notiz betreffend Störeinstrahlung

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Südfunk 3

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Aus einer internen technischen Dokumentation einer mittelgroßen Rundfunkanstalt im Zentrum der Republik:

Juli 1954

[…]
In dieser Zeit trat eine Störung auf, unter der fast alle Sprecherräume der Tonträgerräume im Rundbau zu leiden hatten. Das war die überaus starke Einstreuung eines Radarsenders, den die Amerikaner auf dem Dach des naheliegenden IG-Hochhauses aufgestellt hatten und der mit einer Impulsleistung von 1000 KW [sic] das Funkhaus überstrich. Die empfindlichen Kondensator-Mikrofone mit ihrem hochohmigen Eingang konnten diese hohe Leistung nicht verkraften und gaben die Impulse als Störmodulation an die Verstärker weiter, so daß eine brauchbare Aufnahme schier unmöglich wurde. Die in diesem Bereich benutzten Kondensatormikrofone mußten durch dynamische Mikrofone ersetzt werden, die wegen ihres niederohmigen Eingangs eine wesentlich kleinere Amplitude der Impulse weitergaben, die man durch besonders sorgfältige Erdung und Einbringung der Verstärker in Faraday-Käfigen soweit verringerte, daß die Aufnahmearbeiten wieder nahezu störfrei durchgeführt werden konnten. Erst die Verlegung der Radarstation brachte eine endgültige Verbesserung.

[…]

Dezember 1954
An der Radareinstreuung wird immer noch gearbeitet.
 
"Die empfindlichen Kondensator-Mikrofone mit ihrem hochohmigen Eingang konnten diese hohe Leistung nicht verkraften und gaben die Impulse als Störmodulation an die Verstärker weiter, so daß eine brauchbare Aufnahme schier unmöglich wurde. Die in diesem Bereich benutzten Kondensatormikrofone mußten durch dynamische Mikrofone ersetzt werden, die wegen ihres niederohmigen Eingangs eine wesentlich kleinere Amplitude der Impulse weitergaben,"

Seit wann wird bei Mikrofonen denn vom Eingangswiderstand gesprochen? In diesem Fall ist doch sicher die Lastimpedanz, also der Eingangswiderstand des folgenden Preamps gemeint, oder?

Beste Grüße, Björn
 
Seit wann wird bei Mikrofonen denn vom Eingangswiderstand gesprochen?
Da es sich um Kondensatormikrofone handelt, vermute ich, dass der Eingangswiderstand des unmittelbar der Kapsel nachgeschalteten Verstärkers (Impedanzwandlers) gemeint ist und nicht um den im Gestell verbauten "richtigen" Vorverstärker, den ja auch das dynamische Mikrofon dann brauchte, vermutlich sogar noch etliche dB weiter aufgedreht.
 
Da es sich um Kondensatormikrofone handelt, vermute ich, dass der Eingangswiderstand des unmittelbar der Kapsel nachgeschalteten Verstärkers (Impedanzwandlers) gemeint ist ...
oder induzierte die el.-mag. Radarstrahlung bereits Störungen ins elektrische Mikrofon-Membran-Feld ?:rolleyes: Dann würde der Begriff "Eingangs.." m.E. auch Sinn machen.
 
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