Aktuelle Reportergerät-Empfehlungen

Steigerung von Elfenbeinturm? - Radioforum, Technikecke.

Einsatz von möglichst musealer Technik und überflüssiger Aufwand um des Aufwands Willen. Hier geht es offenbar niemandem um Inhalte, sondern nur darum, wie man möglichst umständlich inszeniert, wie hinten links ein Zweig knackt, wenn vorn der Förster spricht.
So hat man wenigstens der Gemeinde mitgeteilt, dass man Ignoranz und Arroganz pflegt, um von Inkompetenz abzulenken.
Zumindest wurde wohl nicht begriffen, dass lediglich davon abgeraten wird, in Technik zu investieren, die nicht nur unnötig teuer, sondern vor allem unflexibel bzw. nur mit Einschränkungen verwendbar ist.

Und was Inhalte betrifft, sollte man nicht vergessen, dass zu einen Hörfunk-Feature immer Ambiente bzw. Atmo zu Inhalten dazugehört.
Wer das nicht will, kann sich ja auch an einem Ego-Monolog des "Reporters" oder einem pfurztrockenen Tefeongespräch ergötzen.
 
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Genau das ist Radio, wenn links hinten der Zweig knackt. Natürlich ist es wichtig, was der Förster erzählt. Aber genau so wichtig ist es meiner Meinung nach, wie das klingt. Und da ist derzeit viel Luft nach oben.

Im Fernsehen ist derzeit der umgekehrte Trend zu beobachten: da werden auch aktuelle Beiträge nicht mehr einfach nur mit 2/3-Zoll-EB-Kamera abgedreht, was schnell und praktisch wäre, sondern es wird gezielt das Bild gestaltet, mit Großsensorkameras, dem Spielen mit Unschärfen, dem Einsatz von Gimbals für interessante Kamerabewegungen.

Da muss man schon fast aufpassen, dass es nicht zu gestaltet (und damit für einen journalistischen Beitrag zu wenig authentisch) aussieht.

Aber gegen etwas mehr Räumlichkeit im Hörfunk spricht wirklich nichts. Es macht gegenüber den Gesprächspartnern auch einen besseren Eindruck, einen höheren Aufwand zu treiben: man nimmt seinen Beruf ernst.

Matthias
 
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Es muß doch unterschieden werden, was man mit seiner Aufnahme vorhat: Natürlich reicht für einen 20-Sekunden-Aufsager oder auch den Musiker- (oder Förster-) -O-Ton ein Flashmic oder ähnliches. Soll aber etwas gestaltet werden, dann muß man schon tiefer ins Arsenal greifen.

Das muß jedoch nicht gleich der Mehrspur-Ü-Wagen sein, man sollte halt wissen, was man will und was man tut. Klassisches Beispiel: Helmut Kopetzkys O-Ton-Collage Ein Tag in der Stadt, mitreißende Atmos und O-Töne, eingefangen mit lediglich einem Richtrohrmikrofon am Sony TC-D5 Pro – aber sauber montiert. Auch hier ist, wie so oft, das handwerkliche Können entscheidend.
 
So hat man wenigstens der Gemeinde mitgeteilt, dass man Ignoranz und Arroganz pflegt, um von Inkompetenz abzulenken.
Zumindest wurde wohl nicht begriffen, dass lediglich davon abgeraten wird, in Technik zu investieren, die nicht nur unnötig teuer, sondern vor allem unflexibel bzw. nur mit Einschränkungen verwendbar ist.

Und was Inhalte betrifft, sollte man nicht vergessen, dass zu einen Hörfunk-Feature immer Ambiente bzw. Atmo zu Inhalten dazugehört.
Wer das nicht will, kann sich ja auch an einem Ego-Monolog des "Reporters" oder einem pfurztrockenen Tefeongespräch ergötzen.

Eine gewisse Arroganz und Ignoranz sehe ich eigentlich nur bei dir. Du predigst hier ständig von der hohen Kanzel das Evangelium der Tontechnik, verteufelst das moderne digitales Zeugs. Warum? Weil es damit auch ohne großen technischen und finanziellen Aufwand möglich ist, überraschende Ergebnisse zu erzielen?

Ich habe die alte Zeit mit ihrem wahnsinnig teuren Analog-Equipment noch halbwegs miterlebt. Auch ich bin ein Anhänger von alten Bandmaschinen, analogen Mischpulten und den alten Neumann-Mikrofonen und freue mich über nerdige Diskussionen darüber. Was aber die erhebliche Arbeitserleichterung angeht, bin ich ein Fan der neuen Technik.

Deine Ausführungen klingen arg nach "haben wir schon immer so gemacht" und "früher war sowieso alles besser", immer im Duktus eines alten, verbitterten Manns. Deine Beiträge sind dermassen oberlehrerhaft, daran solltest du mal arbeiten. Insofern hat @DelToro Recht mit seinem Elfenbeinturm-Vergleich.
 
Der Fairness halber müssten wir dann auch @Ted Stryker eine gewisse Arroganz von der anderen Seite vorwerfen (was nicht meine Absicht ist), deren Hörfunk-Welt bei 0'30 Telefon-O-Ton endet.
Ich habe die Aussage von @RainerK jedenfalls als direkte Antwort darauf interpretiert.
 
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@U87: Das möchte ich aber nicht so stehenlassen. Ich schätze @RainerK als einen altgedienten, erfahrenen Kollegen mit enormem Fachwissen (vulgo Salzbuckel). Den solltest Du nicht über diesen Kamm scheren.
 
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@Südfunk 3 : Das Fachwissen stelle ich auch gar nicht in Frage. Nur seine Selbstherrlichkeit. Wer immer alles besser weiß, wirkt schnell unsympathisch. Seine Beiträge kommen offensichtlich nicht nur bei mir so an.

Und damit zurück zum Thema.
 
Und ich hege die Befürchtung, daß er dann lieber gar nichts mehr postet, was ich schade fände. Könntest Du das nicht mal mit s.matze machen …?
 
Ich persönlich habe übrigens nichts gegen Digitaltechnik, auch ich würde mich heute nicht mehr mit Magnetband belasten wollen. Aber zwischen einem iXm und einem Tascam HD-P2 und ein paar anständigen Mikrofonen sind doch trotzdem Welten.

Matthias
 
Eine gewisse Arroganz und Ignoranz sehe ich eigentlich nur bei dir. Du predigst hier ständig von der hohen Kanzel das Evangelium der Tontechnik, verteufelst das moderne digitales Zeugs. Warum? Weil es damit auch ohne großen technischen und finanziellen Aufwand möglich ist, überraschende Ergebnisse zu erzielen?
Wo man das aus meinen Beiträgen herauslesen kann, sollte belegt werden. Dass ich "von hoher Kanzel" "das moderne Zeugs" "verteufle" wird man wohl nur behaupten können, wenn man in Beiträge das hinein interpretiert oder herausliest, was man lesen will und nicht was dort objektiv steht.

Seit es bezahlbare Digitaltechnik gibt - ca. 20 Jahre - bin ich meilenweit davon entfernt, Jemanden dazu aufzufordern, mit einem Bandgerät "ins Feld zu gehen". Sowas aus meinen Beiträgen herauslesen zu wollen, zeugt eher von absurden Vorstellungen desjenigen der das vorwirft. Mich mit "Der ist genauso," mit Anderen hier im Forum zu vergelichen, ist noch die Steigerung dieser Absurdität.

Wenn man ehrlich ist und vielleicht meine Beiträge nochmal liest, habe ich nur auf Einschränkungen von manchem teuren Digital-Equipment, wie Flashmic und Artverwandten hingewiesen, die man mit anderer, preiswerterer und flexiblerer Digital-Ausstattung nicht hat. Von Lobpreisungen analoger Geräte wird man dort nichts finden.

Für dass gleiche oder weniger Geld eines Flashmic bekommt man Handheld-Recorder mit eingebauten Micros, die zunächst oft genügen und bei Bedarf um zusätzliche extern per Kabel anzuschliessende Micros erweitert werden können, was mit Flashmic und Consorten eben nicht geht. Die Qualität der Mittelklasse von Handheld und Micros ist für Radio-Produktionen völlig ausreichend und vor allem wird eine solche Ausstattung den meisten Aufnahmesituationen gerecht.

Und auf die Gefahr mich zu wiederholen, wer mit eigener Ausstattung lernt, Features zu produzieren, hat dann Material für eine Bewerbung beim Hörfunk und bekommt dann vielleicht Produktionsmöglichkeiten geboten, die privat kaum finanzierbar wären.

Bin ich altmodisch und gestrig? In diesem Punkt bin ich es gerne!
Das nennt man, glaube ich, Lebenserfahrung.
Entschuldigung, aber damit bin ich wohl wirklich arrogant.
 
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Ich schließe mich da wirklich an. Meiner Meinung nach merken viele Hörerinnen und Hörer es wirklich, wenn sich jemand beim
Beitragsmachen etwas mehr Mühe gibt. Natürlich müssen immer die Inhalte im Vordergrund stehen, aber eine überdurchschnittlich gute handwerkliche Umsetzung ist eben auch schön. Warum sollte man sich denn mit Arbeitsweisen zufrieden geben, welche die Möglichkeiten des Mediums gar nicht ausschöpfen?

Matthias
 
Aber zwischen einem iXm und einem Tascam HD-P2 und ein paar anständigen Mikrofonen sind doch trotzdem Welten.

Matthias

Das ist vermutlich richtig.

Allerdings muss man auch darauf hinweisen, dass ein Tascam HD-P2 vor ca. 15 Jahren gebaut wurde und heute gar nicht mehr erhältlich ist.

Trotzdem wäre es meiner Ansicht nach falsch, ältere Aufnahmegeräte ins Museum zu stellen. Ein Beispiel dafür sind Nagra SD-Rekorder, die auch heute noch von Hörfunkjournalisten eingesetzt werden.

Wenn man ehrlich ist und vielleicht meine Beiträge nochmal liest, habe ich nur auf Einschränkungen von manchem teuren Digital-Equipment, wie Flashmic und Artverwandten hingewiesen, die man mit anderer, preiswerterer und flexiblerer Digital-Ausstattung nicht hat. [...]

Für dass gleiche oder weniger Geld eines Flashmic bekommt man Handheld-Recorder mit eingebauten Micros, die zunächst oft genügen und bei Bedarf um zusätzliche extern per Kabel anzuschliessende Micros erweitert werden können, was mit Flashmic und Consorten eben nicht geht. Die Qualität der Mittelklasse von Handheld und Micros ist für Radio-Produktionen völlig ausreichend und vor allem wird eine solche Ausstattung den meisten Aufnahmesituationen gerecht.

Stimmt meiner Meinung nach auch.

Die Bayern (Bayerischer Rundfunk) und der MDR setzen iXms jedoch als Standardgeräte ein.
 
In wie weit die Beschaffungspraxis der ÖR zu den Wünschen und Bedürfnissen des technischen und kreativen Personals passt, ist ein weites Feld.
 
#55:

... inzwischen bin auch ich weg von Bandmaschinen und spiele auf Digital - nur klingen sollte das Zeug schon, bei Sprache fällt es weniger auf.

Nur aus "Vintagegründen" und aus Egoismus bleibt die Nagra bis zum Schluß.

Bei den heutige zu Tode komprmierten Musikfiles merkt da eh kaum jemand und die Hörer der selbsternannten Hitradios freuen sich....

(Zum Glück läuft in unser Stadt in keinem Laden mehr der nervige Dudelfunk aus Bad Vilbel, die Geschäftsleute hier reagierten!)

R.
 
Klassisches Beispiel: Helmut Kopetzkys O-Ton-Collage Ein Tag in der Stadt, mitreißende Atmos und O-Töne, eingefangen mit lediglich einem Richtrohrmikrofon am Sony TC-D5 Pro – aber sauber montiert. Auch hier ist, wie so oft, das handwerkliche Können entscheidend.

Vielen Dank für den Hinweis auf "Ein Tag in der Stadt" von Helmut Kopetzky - 16 Stunden Originaltöne aus Fulda, hr2-Radiotag, 24.03.2001 (ARD-Hörspieldatenbank).

Hat er tatsächlich mit einem Kassettenrekorder TC-D5 Pro von Sony aufgenommen oder ist das eine Vermutung? Fotos, die ich gefunden habe, zeigen eindeutig einen kleineren Rekorder (Helmut Kopetzky). Ein Windkorb gehört wohl zu seiner Standardausrüstung.

Wo laufen den "anspruchsvollere Produktionen"?

DLF, DLF Kultur, und andere Wellen die noch Features, Reportagen und Radiokunst senden.

Zum Beispiel SWR2 Doku & Feature oder WDR 5 Dok 5.
Und wieviel zahlt der Auftraggeber?

Wenn ich den Honorar-Rahmen Hörfunk betrachte, würde ich sagen "kommt drauf an" und "experimentell".
 
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Hat er tatsächlich mit einem Kassettenrekorder TC-D5 Pro von Sony aufgenommen oder ist das eine Vermutung?
Ich habe ihn damals danach gefragt, allerdings ist ja nun auch schon zwanzig Jahre her. „Sony“ sagte er auf jeden Fall, für TC-D5 lege ich meine Hand nicht direkt ins Feuer, aber es ist sehr wahrscheinlich.
 
Der WMD-6C ist auch der auf den Bildern auf der Homepage. Nettes Gerät, hat zum TC-D5 aber folgende Nachteile:
- Eingang über Miniklinke
- sehr rudimentäre Aussteuerungsanzeige
- im Nahkampf nicht als Waffe einsetzbar

Aber schön kompakt ist er.

anknüpfend würde ich mich der Empfehlung anschließen, Fernseh-EB-Mixer wie den Mixpre als Aufnahmegeräte zu verwenden, wenn es das Budget hergibt und man mehr machen möchte als den schnellen O-Ton auf der Straße (fürn Voxpop reicht in der Tat ein iXm oder iPhone mit iRig und halbwegs garen Mikrofon).

Ich bin 622-Nutzer und kann wenig negatives sagen, außer, dass die Anwahl der Spuren, die mit in die Polywav sollen im Feld etwas fummelig ist und geschickte Finger benötigt.
Für Hörfunkanwendung kann man natürlich auch klassische zweikanalige WAV schreiben lassen...

Der Mixpre kam bisher nicht in Frage, weil der Timecodeeingang auf USB ausgeführt ist. Ein Problem, dass man im Hörfunk nicht hat, aber ich brauche den Timecode ständig und möchte nicht wissen, wie schnell die Buchse dann ausgeleiert ist...
 
Was mir noch auffiel: Das Aufnahmeformat ist (Mehrkanal) Polyphonic WAV. Standard beim Hörfunk ist jedoch (Stereo) Broadcast Wave (BWF) oder WAV, 24 Bit, 48 kHz. Man sollte also überprüfen, ob man die Dateien nach der Aufnahme noch konvertieren muss. Auch der "32Bit-Fließkomma-Modus" (32-Bit Float) ist vor diesem Hintergrund beim Hörfunk eher überflüssig.
Das ist überhaupt kein Problem, ich splitte die Polyphonic Files mit Wave Agent, einer kostenlosen Mac App von SD: https://www.sounddevices.com/product/wave-agent-software/

Im übrigen haben die einen super Kundenservice.
 
Ich hatte an die Bearbeitung im Audio-Editor gedacht. Zum Beispiel Schnitt mit DigaSystem STE.

Da ich keinen MixPre-3 II von Sound Devices für Aufnahmen verwende, bin ich mir nicht sicher, ob Polyphonic-WAV-Dateien ohne Weiteres geöffnet oder importiert werden können.

Sollte das möglich sein, muss man für Hörfunk-Aufnahmen - wie @Ralle_Köln es oben schon beschrieben hat - nur im Menü die Kanäle zwei/drei bis fünf abschalten. Der MixPre nimmt dann nur mono bzw. stereo auf. Allerdings scheint das tatsächlich etwas "fummelig" zu sein wegen der Menüführung. Unter dieser Voraussetzung könnte man dann auf Wave Agent verzichten.
 
In einem aktuellen Videoclip aus Australien ist mir das aufgefallen. Offenbar irgendwas mit XLR-Anschluss, aber was könnte das sein??? Ein Mikrofon, über das ein iPhone als Backup gelegt wurde?

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