Gendern im Radio

Deshalb ist es beinahe schon unmöglich unser Sprachsystem auf eine Art abzuwandeln oder zu ergänzen, sodass es keine Beleidigung/Diskriminierung zur Folge hätte.
Ich erlaube mir folgende Korrektur:

Deshalb ist es beinahe schon unmöglich, unser Sprachsystem auf eine Art abzuwandeln oder zu ergänzen, dass dies keine gefühlten/eingebildeten Beleidigungen/Diskriminierungen zur Folge hätte.
 
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Bei Lichte betrachtet finde ich den weiter oben von @*Jules* geäußerten Vorschlag gar nicht so schlecht, diesen Faden zu schließen. Das Ausgangsthema "Gendern im Radio" haben wir nämlich längst verlassen und aus den Augen verloren.
 
Habe auch nichts dagegen, man dreht sich eh nur im Kreis und die Abschweifung vom Radio war bereits von Beginn an zu erwarten, denn dieses hitzige Thema zieht weitaus größere Kreise.
 
geschweige denn, was die Person gefühlstechnisch für sich beschlossen hat.
Genau das macht es für mich so kompliziert. So gesehen könnte sich jemand doch sein eigenes "Geschlecht" erfinden. Denn von Natur aus gibt es ja in den meisten Fällen männlich oder eben weiblich. Wenn es dann nicht eindeutig ist kann spricht man wohl von "divers".
Aber was ist mit einer Person, die körperlich eindeutig weiblich ist, sich aber als harter Kerl fühlt? Die ist doch, ohne jetzt beleidigend wirken zu wollen eine Frau. Man ist ja nicht automatisch Russe, weil man sich so fühlt.
Und wie will man all den möglichen "Geschlechtern" sprachlich gerecht werden? Dann dürfte es lediglich "das Lebewesen" heißen.
Schwierig das ganze. 😐
 
Auch das wird sich abschleifen, bis wir wieder bei Bürgern und Politikern angekommen sein werden und alle wissen, dass damit alle die gemeint sind, die gemeint sind.
Die Genderei wird ein Tages eine Randnotiz der deutschen Sprachgeschichte sein. Soll so 2020/2021 gewesen sein.
 
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Aber was ist mit einer Person, die körperlich eindeutig weiblich ist, sich aber als harter Kerl fühlt? Die ist doch, ohne jetzt beleidigend wirken zu wollen eine Frau.
Auch wenn's jetzt politisch total inkorrekt, oder für manche beleidigend ist (dafür entschuldige ich mich schon einmal), aber da wo ich her komme nennt der Volksmund solche Personen eine "Öhnsen". - "Öhn" kommt von "ihm".
 
Ich bin durch Zufall auf ein Add-On für Firefox gestoßen (gibts wohl auch für Chrome). Damit kann man einschlägig bekannte Websites besuchen, ohne von Sternchen, Gaps und Doppelpunkten erschlagen zu werden. Das funktioniert erstaunlich gut.

 
@*Jules* Für mich meine (hoffentlich) letzte persönliche Reaktion auf dich: Du kommst hier aus dem Nichts an, unterstellst direkt Allen, dass sie Männer mit feindlicher Gesinnung gegenüber Frauen sind. Viel schlimmer noch: Du setzt jegliche "Kritik am Genderwahn" gleich dem Begriff "Frauenfeindlich".
Ich hab das alles nicht aus dem Posting herausgelesen.
Genau das macht es für mich so kompliziert. So gesehen könnte sich jemand doch sein eigenes "Geschlecht" erfinden. Denn von Natur aus gibt es ja in den meisten Fällen männlich oder eben weiblich. Wenn es dann nicht eindeutig ist kann spricht man wohl von "divers".
Aber was ist mit einer Person, die körperlich eindeutig weiblich ist, sich aber als harter Kerl fühlt? Die ist doch, ohne jetzt beleidigend wirken zu wollen eine Frau. Man ist ja nicht automatisch Russe, weil man sich so fühlt.
Dein Posting erweckt bei mir den Eindruck, dass Du über Transsexualität und Geschlechtsidentität nicht gut informiert bist (nicht nur wegen der Mutmaßung, dass da Leute einfach so ihr eigenes Geschlecht erfinden, einfach alles).
 
Radio Essen hat ein Statement veröffentlicht, in dem sie erklären, wie und warum sie gendern:
Dem tragen wir auch weiter Rechnung und möchten nicht, dass sich unsere Moderator:innen und Nachrichtensprecher:innen verbiegen. Sie sollen sprechen, wie sie auch im Alltag sprechen und die Sprache nutzen, die ihnen ganz persönlich entspricht. Einzig das gemeinsame Ziel bleibt: Sich der Verantwortung ihrer Sprache bewusst zu sein und Frauen wie Männer gleichermaßen anzusprechen.
https://www.radioessen.de/artikel/r...rn-wir-und-zwar-so-wie-wir-es-tun-849939.html


Außerdem hat sich ZAPP (NDR) mit dem Thema beschäftigt. Die Kurz-Interviews sind interessant und vielfältig, allerdings kommt der Beitrag wie eine Kindersendung daher.

 
Das Schlimme an dieser ganzen Diskussion ist doch - wenn ein Sender wie der Deutschlandfunk das so wichtig findet, warum legt er das dann nicht einfach jetzt für die Außendarstellung fest? Ich gehe davon aus, dass man dann den Sturm der Entrüstung nicht haben möchte. Und so windet man sich fein raus, indem man es dem Am-Mikrofon-Seienden überlässt, ob er "Ministrpräsidentinnen und Ministerpräsidenten", "Ministerpräsidenten" oder "Ministerpräsident*innen" sagt. Ganz tolle Regelung, für mich als Hörer eine einzige Zumutung.
 
Naja, wenn, dann schon "richtig": Minister*innenpräsident*inn*e*n und Am-Mikrofon-Seïenden🥵
 
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Wieso hast du beim letzten "e" das * gesetzt? Minister*innenpräsident*innen würde doch ausreichen.
 
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Damit der männliche Plural (-ten vs. -tinnen) sichtbar wird. So ist es auch bei Kollegen/Kolleginnen > Kolleg*inn*e*n...strenggenommen. Bei Lehrer*innen stellt sich das Problem zum Beispiel nicht.
Mich persönlich stört das Gendern (*innen) im Radio und Fernsehen zugegebenermaßen sehr. Es klingt in meinen Ohren künstlich, aufgesetzt, unpassend, schlichtweg falsch und stört den Rede- und damit den Informationsfluss, weil es so unnatürlich hervorsticht. Man wird plötzlich mit ungewohnten Sprachstrukturen konfrontiert, die unangenehm auffallen. Dabei stelle ich jedoch die Sinnhaftigkeit bzw. die Intention, die dahinter steht, keinesfalls ins Frage. Vielleicht schadet diese Art von Sprache mehr als sie nutzt (Provokation?) oder - im Idealfall - gewöhnen wir uns alle daran, und es wird einfach in den Alltag einziehen, wie die rauchfreien Restaurants, das Internet und die Masken. Ich bin gespannt.
 
Ich denke, es ist Gewöhnungssache - wie so vieles.
Allerdings ist das Sichtbarmachen der männlichen Pluralform mir unbekannt und sprengt dann doch den Rahmen. Das fordert doch eine Minderheit der Gender-Befürworter*innen?
Beim Sprechen natürlich unmöglich, eine männliche Pluralform wie im Beispiel mitzusprechen. Aber ganz klar ist: Gendern in schriftlicher ist m.E. akzeptierter als in mündlicher Form.

Du wärst also eher für die Bezeichnung „Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen“ beim Sprechen? Fände ich auch völlig ok. Beim Schreiben hingegen sollten sich allerdings alle angesprochen fühlen, beim Sprechen kommt es nach und nach dann...

In meiner Schule wurde seitens der Schüler*innen gefordert, dass (in der schriftlichen oder mündlichen) Ansprache geklärt wird, mit welchem Personalpronomen angesprochen wird.
 
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Natürlich, jetzt kommen die Vorurteile. Du kannst dir nicht vorstellen, dass es selbstbewusste SuS gibt, die das einfordern. Es ist eine Generation, die toleranter und viele Dinge als „normaler“ betrachtet als viele Menschen je empfinden werden. Es hat mit Respekt zu tun, zu akzeptieren, wie sich jemand definiert. Wenn es nicht die Lehrer*innen (und am besten auch die Eltern) machen, wer dann?
Es ist ein einfaches Gymnasium in Brandenburg. An den Unis ist es heute auch normal, gendersensibel zu sprechen. Es tut niemandem weh und wenn es jemand nicht macht (davon gibt es einige), wird es auch akzeptiert. Es ist und bleibt freiwillig, einen Widerspruch muss man aushalten.

wenn ein (männlicher) Lehrer zu hören bekommt, es würden sich nicht alle angesprochen fühlen, wenn nur das generische Maskulinum benutzt wird, sollte man hellhörig werden.
 
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Lustig, dass die gleichen Aussagen nach ein paar Wochen wieder hochkommen... Das Thema dreht sich im Kreis!

Sorry falls ich das irgendwo überlesen habe, aber was ist den nun genau rechtskräftig? Oder kocht wieder jeder sein eigenes Süppchen? Ist m/w/d in Stellenaussreibungen z.B. Gesetz oder machts Einer dem Andern nach?
 
Klar, dreht es sich im Kreis. Wir können zum Thema "Gendern im Radio" zurückkehren. Ich möchte niemanden hier überzeugen, versuche nur zu argumentieren, dafür ist auch ein solches Forum da!? Ansonsten würde man im eigenen Saft schmoren.
Keine Ahnung, ob Gesetz oder nicht, es wäre in meinen Augen natürlich selbstverständlich, dass man das "d" mit ausschreibt oder will man ernsthaft niemanden einstellen, der* divers ist?
 
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