DAB+: Der zweite Bundesmux

Was mir hinsichtlich VT auffällt: Eins muss man Driversradio lassen: Zumindest können die Moderatoren ihren nächsten Titel "in einem Stück" ansagen und zumindest eine durchgehende VT-Datei herstellen, anders - auch wenn mir diese Erkenntnis wirklich leid tut - scheint es bei NOSTALGIE zu sein, dort klingt das Moderatorenteam irgendwie richtig amateurhaft und man schafft es, sogar innerhalb der kurzen Anmoderationen zu schneiden und die verhunzte Datei onair zu schicken.... Zumindest heute hatte ich den Eindruck, dass man sich für zwei oder drei angehängte Wörter hintenraus nen hastigen Schnitt leistete....
 
Was das Paketdienstfahrerpoplieferantenradio angeht: Das erspare ich mir schon wegen des mumpfigen und pumpenden Klanges wegen. Nicht anzuhören...
"herfunk". Na, dann mal her mit dem Funk. Die Anna kann in Karlsruhe immerhin den Finger in die Luft strecken und sagen: Ätschbätsch, erste! Kinder, Frauen, Homosexuelle sind nun versorgt...welche Zielgruppen folgen? Wo ist das erste deutsche Rentnerradio?
 
Ich schätze Linnenbach ja grundsätzlich, da er einer der wenigen Radioleute war und ist, der was bewegt und auch (persönlich) ins Risiko geht. Mir manchmal etwas zu grobschlächtig, dazu kommt oft fehlende Detailliebe und es ist halt oft auch nicht immer ganz zuende gedacht.

Kommunikationsseitig ist die Nummer hier aber echt schwach. Der Name stehe noch nicht fest. Klingt wohl so wie es war. Da der letzte Interessent abgesprungen ist, musste schnell (noch) was eigenes her. Kann mir schon vorstellen, wie man in den Räumen der männerlastigen Wolffberg Media hektisch grübelte, was man denn jetzt machen kann. Als die Assistentin dann Kaffee reinbrachte, fiel einem ein: "Lass uns doch einfach was mit Frauen machen." Irgendwie so.

Nur so kann ich mir erklären, dass eine Gesellschaft mit zwei Männern als Geschäftsführer ein Frauenprogramm machen soll. Unter dem Motto "Von Frau zu Frau". Nee, schon klar...

Und nur so kann einem in einer PM wohl folgender Satz rausrutschen:"Mit unserem Vollzeitprogramm richten wir uns speziell an Frauen und holen sie in ihrem Dasein (!!!) zwischen Selbstverwirklichung, Familie, Spielplatz, Karriere oder Spielplatz ab...". Wow, was für ein Frauenbild! Bei einem Mann käme man nie auf die Idee, so etwas zu formulieren. Man stelle sich dies mal bei einem Rockformat vor, dass man damit Männer aus ihrem Dasein zwischen Selbstverwirklichung, Familie und so weiter abholen wolle.

Offenbar war Linnenbach nicht nur 10 Jahre aus der Branche raus, sondern auch aus der gesellschaftspolitischen Entwicklung. Was für ein armes Leben, wenn man zum Dasein degradiert ist. Zum Glück holt ein Programm sie jetzt da raus. Oder holt sie ab.

Da passt es am Ende ganz gut, wenn der Gründungsgeschäftsführer (!) sein "Hauptaugenmerk" (was für ein Wording!) auf die Auswahl einer qualifizierten Programmchefin legt. Natürlich sucht ein Mann eine Frau für ein Frauenprodukt aus. Was habe ich jetzt erwartet? Zuviel jedenfalls. Auch in Leipzig sollte man wissen, dass es dafür adäquate Verfahren gibt und sogar spezialisierte Personalberatungen.
 
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Irgendwie schon. Wobei ich tatsächlich nicht wenige Frauen kenne, die tatsächlich zwischen Familie, Spielplatz, Yogakurs (Selbstverwirklichung light) und Karrierebemühen gefangen sind. Woran das liegt? Durchaus diskutabel. Rollenzwänge spielen sicherlich nicht eine zu unterschätzende Rolle und nicht wenige fügen sich ein wenig zu selbstverständlich in genau jene. Die Mehrheit der Frauen im Jahre 2021 ist weniger emanzipiert, als sie zu glauben wagt. Ein kommerzieller Radiosender, der sich im Bemühen um Werbekunden an eine Mehrheit richten möchte, stellt dann wohl Haushalttipps, Entspannungshilfen für den Multitaskingalltag und die Hitliste der 10 besten Spielplätze vor anspruchsvolle Diskurse und kulturelles Leben. Kann man doof finden, is aber so. Für die anderen gibts DLF Kultur, oftmals etwas großstadt- bis Berlinfilterblasig, aber bisweilen durchaus hörenswert.
 
Für Frauen, die ihr Familienleben in Metropolen verbringen, weil sie dem Landleben, dem sie entstammen, entfliehen wollen, wäre doch ein Radioprogramm sinnvoll, bei dem man als Hörerin ein Abo der Zeitschrift Landlust gewinnen kann und Tipps bekommt, wie man am besten Hühner im metropoliten Vorgarten zur autarken Eierversorgung hält.
 
Ich schätze Linnenbach ja grundsätzlich, da er einer der wenigen Radioleute war und ist, der was bewegt und auch (persönlich) ins Risiko geht. Mir manchmal etwas zu grobschlächtig, dazu kommt oft fehlende Detailliebe und es ist halt oft auch nicht immer ganz zuende gedacht.

Kommunikationsseitig ist die Nummer hier aber echt schwach. Der Name stehe noch nicht fest. Klingt wohl so wie es war. Da der letzte Interessent abgesprungen ist, musste schnell (noch) was eigenes her. Kann mir schon vorstellen, wie man in den Räumen der männerlastigen Wolffberg Media hektisch grübelte, was man denn jetzt machen kann. Als die Assistentin dann Kaffee reinbrachte, fiel einem ein: "Lass uns doch einfach was mit Frauen machen." Irgendwie so.

Nur so kann ich mir erklären, dass eine Gesellschaft mit zwei Männern als Geschäftsführer ein Frauenprogramm machen soll. Unter dem Motto "Von Frau zu Frau". Nee, schon klar...

Und nur so kann einem in einer PM wohl folgender Satz rausrutschen:"Mit unserem Vollzeitprogramm richten wir uns speziell an Frauen und holen sie in ihrem Dasein (!!!) zwischen Selbstverwirklichung, Familie, Spielplatz, Karriere oder Spielplatz ab...". Wow, was für ein Frauenbild! Bei einem Mann käme man nie auf die Idee, so etwas zu formulieren. Man stelle sich dies mal bei einem Rockformat vor, dass man damit Männer aus ihrem Dasein zwischen Selbstverwirklichung, Familie und so weiter abholen wolle.

Offenbar war Linnenbach nicht nur 10 Jahre aus der Branche raus, sondern auch aus der gesellschaftspolitischen Entwicklung. Was für ein armes Leben, wenn man zum Dasein degradiert ist. Zum Glück holt ein Programm sie jetzt da raus. Oder holt sie ab.

Da passt es am Ende ganz gut, wenn der Gründungsgeschäftsführer (!) sein "Hauptaugenmerk" (was für ein Wording!) auf die Auswahl einer qualifizierten Programmchefin legt. Natürlich sucht ein Mann eine Frau für ein Frauenprodukt aus. Was habe ich jetzt erwartet? Zuviel jedenfalls. Auch in Leipzig sollte man wissen, dass es dafür adäquate Verfahren gibt und sogar spezialisierte Personalberatungen.
Meine Gedanken, als ich das vorhin las. Das bestärkt mein Bild vom BM2 als Rohrkrepierer. Noch ein gevoicetracktes (Barba)Radio :((
 
Den Gedanken hatte ich auch sofort. Der BM 2 ist und war für AD wohl eine zu große Nummer. Teilweise mit so genannten Programmhighlights wie Profi und JokeFM, die nie kamen und dann dpd, irgendwann ein SRD (das wohl nie über eine gewisse Hörerschaft verfügen wird), und nun dann irgendwann ein Frauenfunk (bei dem es jetzt schon nach VT und Softpop schreit).
 
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Süß. Die deutsche Rundfunkfamilie gibt die Geburt eines weiteren Winamps bekannt.
Und Gerda macht die Morgenshow ? Natürlich wünsche ich dem Sender zum Programmstart alles Gute, irgendwann muss es mit dem digitalen Hörfunk in diesem Land doch mal klappen.
 

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Insgesamt mit dem Hörfunk. Abseits der öffentlich-rechtlichen Kulturwellen und ein paar Lichtblicken wie Ego FM oder dem ein oder anderen Lokalsender, der seine Arbeit gut macht, ist es doch ein echtes Trauerspiel.
 
Was ist an VT und softpop so schlimm?
Mir gefällt beides persönlich nicht, soll es ja aber auch nicht. Man schaue sich nur die Daytime-Programme von Sat1 und Vox an, besonders am WE.
 
Weil geschimpft wird, dass im BM2 nur Monokultur a la VT und Pop gesendet wird.
Als Vergleich habe ich die beiden Sender Beispielhaft angebracht um zu zeigen, dass selbst große Namen im Tv kein Vollprogramm mehr bringen. Ich hätte auch Rtlplus und Vox up nehmen können, sind auch nur automatisierte Archivplayer. Man sollte sich vielleicht von der Idee verabschieden, dass es 50 moderierte Vollprogramme auf DAB+ geben könnte.
 
Soweit ich weiß, senden TV-Vollprogramme oft aufgezeichnete (nennen wir es Voicetracking) Konserven. Also z. B. Serien, Spielfilme, Dokus, Sport und Quizshows. Ein Spielfilm live geht auch eher schlecht.
@Nordi207
Der Bezug zum Thema Radio fehlt da völlig, da du hier irgendwie Äpfel mit Birnen vergleichst (auch wenn in manchen Äppler manche Birne hinein kommt).
 
Der letzte Platz wird mit "herFunk" (Arbeitstitel) belegt. Das Programm soll sich an die weibliche Zielgruppe richten.

Ist wohl dann der Platz von Joke FM wenn ich mich nicht irre.
 
Der letzte Platz wird mit "herFunk" (Arbeitstitel) belegt. Das Programm soll sich an die weibliche Zielgruppe richten.


Immerhin beinhaltet der Arbeitstitel schon ein schönes Wortspiel ;)
 
An VT und Softpop gibt es nichts auszusetzen. Es geht eher um die Inhalte, und das WIE was dort so erstellt wird. Eine weitere "Gute Laune Show" ist so flüssig wie Wasser. Die Idee von Tante Anna, Lifehacks ins Radio zu bringen, ist gar nicht so schlecht. Nur eben aktuell schlecht präsentiert. Es erschliesst sich mir nicht, dass ich am Freitag früh erfahre, dass der nächste Lifehack am Montag kommt. Warum nicht jetzt ? Warum immer noch diese "5 Tage Power, dann 2 Tage Tiefschlaf" ? Das ist ein System von 1923, wir haben 2021. Das Internet schläft auch nicht. Mich wundert es auch, warum wir so viele neue Winamps auf DAB präsentiert bekommen. Warum nicht finanziell bei JOKE einsteigen und dann ordentlich bewerben und weiter ausbauen ? Comedy und Musik ist aus meiner Sicht innovativer als die nächste Gacker-Gans, die mir hahahaha die Uhrzeit kräht. Bei JOKE kann man morgens wenigstens mal lachen, während woanders die eingekaufte gequälte Comedy versendet wird. [nein, ich arbeite nicht dort, finde den Sender aber herausragend, auch weil die Idee einfach gut ist] Auf DAB fehlt noch ein birdsong-radio. Vermutlich wäre es in BM2 der Quotenbringer, nur sind die deutschen Radiomacher auch für dieses Konzept einfach zu doof.
 
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Wenn ihr mal am Zeitungskiosk schaut, welcher Art die typischen Frauenzeitschriften sind - Klischeeblätter par excellence - dann müsste eigentlich auch klar sein, welche Art von Programm ein Frauenradio machen müsste, um erfolgreich zu sein. Ein bisschen Königs und Prinzessinnen, viel Stars und Sternchen, Mode, Schminke, Mittagessen, dazwischen Pseudo-Ratgeber und Lebenshilfen aus der Mottenkiste, alibimäßig ein paar "moderne" Homeschooling- und Karrierethemen, das funzt!
 
Und nicht vergessen "30 Pfund weniger in 14 Tagen - Die (hier Nahrungsmittel deiner Wahl einsetzen) Bauch-weg-Diät" und mittags "Kochen mit Ulla" :p

Und die Lieblingsrezepte von Ulla gibt es beim WDR4. :D Hat aber nun nichts mehr mit dem 2. Bundesmux zu tun.

 
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Fazit: Von wegen namhafte nationale oder gar internationale Bewerber. NGR hat genommen was da war. Und das waren dann teils Luftnummern wie die P.O.S.-Profis und ein südhessischer Lacher. Und da dann nichts mehr da war macht Linnenbach ungeplant noch was.
Hätte er, wenn das premium und nicht vierte Wahl wäre um den Mux voll zu kriegen, ja auch schon zum Start im Oktober machen können.
Ein Trauerspiel der 2. BM.
 
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