Strukturreform von ARD und ZDF

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Müssen es im Jahr 2019 immer noch 16 sein?
Super Idee. Fangen wir mal mit den Stadtstaaten an. Bremen kann zum Beispiel gut zu Niedersachsen gehören, Hamburg zu Schleswig-Holstein und Brandenburg weitet man einfach auf Berlin aus, aber so dass Berlin noch Bundeshauptstadt sein kann. Sind schon mal 3 Bundesländer die dann "weg" wären. Mit 13 Bundesländern kann ich mich anfreunden. Für das Saarland würde es sich sicher auch eine Lösung finden lassen.
 
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Im Grunde genommen ist das Kind doch schon in den 80ern in den Brunnen gefallen. Im Prinzip hätte man mit der Einführung der Privatsender das ZDF (nach einer Übergangsphase) abwickeln müssen, weil es die Aufgabe, die ihm von Adenauer einst zugedacht wurde, erfüllt hatte. Und wenn man sich das heutige ZDF ansieht, kann das Programm auch von einem Privatsender kommen, kann also weg.
Wenn da nicht der absolute Unwille von RTL und ProSiebenSat1 wäre, irgendeinen nennenswerten Beitrag zur Gesellschaft zu leisten und ein tatsächliches Mischprogramm anzubieten. Dadurch bleibt das ZDF aus heutiger Sicht leider doch nötig.

Aber es ist unbestitten, dass ARD und ZDF im Moment viel zu viele Kanäle haben, die bespielt werden wollen. Wofür gibt es ein One UND ein neo, die beide im Prinzip das Gleiche machen und generell sowieso überflüssig sind, weil ein Teil der Programme, die dort laufen, eigentlich in die Hauptprogramme gehört, wenn man dort wirklich alle Generationen ansprechen möchte und der andere Teil nur gekauft wird, weil man eben diesen Kanal irgendwie füllen muss.
3sat wird doch auch seit Jahren von allen Beteiligten irgendwie nur noch mitgeschleppt, weil man muss. Wenn da tagtäglich ein Dokumentationsdreiteiler am Stück läuft, nur damit die Sendezeit irgendwie gefüllt wird, hat das mit kreativer Programmgestaltung doch auch nichts zu tun. Und die ehemals dem Sender zugedachte Aufgabe wird von arte viel besser erfüllt.
 
Im Grunde genommen insinuiert das ab den 80ern installierte Duale Rundfunksystem: öffentlich-rechtliche wie private Kanäle sollen in Anzahl und Quote gleich stark sein. Als untere Haltelinie hat das Verfassungsgericht eine Grundversorgung für die Öffentlich-Rechtlichen festgelegt. Denkbar, nicht verfassungswidrig, und ja auch schon jahrzehntelang praktiziert, ist auch ein Ausdehnen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf 100 % aller Kanäle.

Also da ist viel Platz für Diskussionen was am Besten ist.


Meinen konkreten Vorschlag, durchaus mit Abspecken von ARD&ZDF, habe ich hier gemacht:
https://www.radioforen.de/index.php...en-rundfunks-in-deutschland.43564/post-817161
 
Geht es nach der Mittelstandsvereinigung der Union:

- gibt es nur noch eine öffentlich-rechtliche Anstalt
- gibt es nur noch wenige ÖR-Fernsehprogramme und deutlich wenigere Radioprogramme
- das Kultur- und Unterhaltungsangebot wird auf eine Basisversorgung reduziert
- einen niedrigeren Rundfunkbeitrag - einen sog. Grundversorgungsbeitrag

 
Die Totengräber der Zivilgesellschaft wittern wieder Frühlingsluft. Es ist widerlich, wie der vom Großkapital unabhängige Rundfunk plattgemacht werden soll. Besonders kennzeichnend und pervers: "Basisversorgung" bei Kultur - da, wo der Privatfunk sowieso nullkommanichts anzubieten hat und wo beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk vieles seit Jahren auch bereits entsorgt wurde.

Es geht also nicht einmal um Verhinderung von Konkurrenz für die Dudler, es geht um Kulturvernichtung. Kulturvernichtung hat aber ganz klar eine politische Dimension. Das ist eine offene Kriegserklärung an die Menschen, mit denen man noch eine lebbare Zukunft gestalten könnte. Mit dem Heer der ferngesteuerten Konsumenten, das für das Kapital offenbar der Traum einer Bevölkerung ist, kann man das nicht.

Es ist eine Schande, das in diesem Land überhaupt solche Planspiele möglich sein dürfen.
 
Wenn die Mittelstands-und Wirtschaftsunion über die Bande "Springer (Döpfner) / Die Welt" mit einem derartigen Anliegen vorprescht, mag das auch am Wahljahr liegen. Es offenbart aber zunächst nur ein merkwürdiges Selbstverständnis der eigenen Rolle, schließlich ist man nicht die "Journalistik-und Medienunion".
Carsten Linnemann ist nicht gerade unbekannt für seine mitunter recht nass-forschen Auftritte, denen oft eine mehr oder weniger sanfte Erdung folgte. Die Diskussion allerdings, die er bzw. MIT hier lostritt, dürfte für das eigene Klientel aber mindestens genauso fatal ausfallen. Sind Linnemann/MIT wirklich so naiv nicht zu erkennen, dass ihnen parteipolitisch hier die AfD (die schon lange mit diesem Thema hausieren geht) nicht das Wasser abgraben würde...

Es geht also nicht einmal um Verhinderung von Konkurrenz für die Dudler, es geht um Kulturvernichtung.
Das ist hart formuliert, aber in der Konsequenz wohl leider wahr. Genauso fatal: dieser Frontalangriff unterbindet jegliche, auch sinnvolle und ggf. nötige, konstruktive Kritik am ÖR.
Ich empfinde, um einmal beim Faden zu bleiben, nun auch nicht unbedingt jede Aussage oder jedes Agieren von Schlesinger oder speziell von Schulte-Kellinghaus als ein journalistisches "Ruhmesblatt"...
 
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Die Einschläge kommen näher. Die CDU Wirtschaftsvereinigung hat ein Papier verfasst, das die Fusion von ARD und ZDF fordert.


Das wird zwar sicher zerpflückt, abgewehrt und am Ende in der Schublade landen, aber es zeigt, dass sich auch innerhalb der etablierten Parteien etwas gegen die derzeitige Konstruktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zusammenbraut.
 
Haucap und Co. sind schon häufiger mit Privatisierungs- und Reformfantasien aufgefallen. Siehe z.B. hier: https://www.faz.net/aktuell/feuille...echtlichen-rundfunk-reformieren-13605469.html

Leute dieser Couleur sehen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk häufig als Marktstörung, weil er ihren privaten Freunden Reichweite wegnimmt. Aus der Perspektive eines Professors, der vom Staat bezahlt wird, lässt sich ja auch super gegen andere austeilen. Mit dieser Haltung kann man auch die Privatisierung aller Universitäten fordern. Einschließlich der Einstellung aller Bereiche, die nicht profitabel sind. Gerade da, wo viel geforscht wird, wird es dann klamm. Teile der Medizin, z.B. würden dann über die Klinge springen. Macht ja nix, braucht ja auch keiner, Hauptsache Markt #zynismusoff.

Dass der Privatfunk viele Formate, die für unsere Gesellschaft und das Verstehen von Politik wichtig sind, niemals profitabel anbieten könnte (und die Privatsender in diesem Bereich nichts ausrichten), geschenkt... Ich frage mich, wie in der Vorstellung dieser "Reformer" das "Basisprogramm" oder "Differenzauftragsprogramm" aussehen soll? Nur noch Nachrichten, aber keinen Sport, keine Filme, kein Traumschiff, keine Sendung mit der Maus? Wer soll das einschalten? Viel Spaß auch, euren (vornehmlich älteren) Wählern zu erklären, dass ihr ihnen ihr Fernsehprogramm wegnehmen wollt.

Sicher gibt es im öffentlich-rechtlichen Rundfunk diverse Baustellen, die angegangen werden müssen. Und sicher wird noch viel Geld gespart werden müssen. Aber einen wirklich vernünftigen Vorschlag, der auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mit abdeckt, habe ich noch nicht gehört.
 
Anstatt sich über den Wust der etlichen privaten Stationen einen Kopf zu machen wird wieder über ARD und ZDF hergezogen. Es ist gut dass es zwei öffentlich-rechtliche Systeme gibt. In Sachen Hörfunk allerdings könnte man bei der ARD gut aufräumen, denn für immer mehr Geld gibt es immer weniger Programm. Wellen mit gleicher Musikfarbe (NDR2 und NJoy, mdr jump und mdr Sputnik, Bayern3 und BR Puls usw.) könnte man gut und gerne zusammenlegen. Im Bereich des NDR wäre dann UKW-Kapazität für NDR Plus frei, denn ehe der Norden in Sachen DAB in die Puschen kommt fallen Osern und Weihnachten auf eine Tag. Ich frage mich aber in der Tat warum alle diese dümmlichen Privatsender eine Lizenz erhalten, zur Vielfalt tragen sie nicht bei, das Gegenteil ist der Fall.
 
Wellen mit gleicher Musikfarbe (NDR2 und NJoy, mdr jump und mdr Sputnik, Bayern3 und BR Puls usw.) könnte man gut und gerne zusammenlegen. Im Bereich des NDR wäre dann UKW-Kapazität für NDR Plus frei, denn ehe der Norden in Sachen DAB in die Puschen kommt fallen Osern und Weihnachten auf eine Tag. Ich frage mich aber in der Tat warum alle diese dümmlichen Privatsender eine Lizenz erhalten, zur Vielfalt tragen sie nicht bei, das Gegenteil ist der Fall.
😅
 
Sieber, vielleicht hast du Recht. Ich bin davon ausgegangen dass es in Bayern so ist wie bei uns hier im Norden wo NDR2 und NJoy absolut gleich klingen. Da bin ich davon ausgegangen dass es in Bayern genau so ist. Wenn dem nicht so ist, dann revidiere ich natürlich meine Aussage bezüglich des Bayerischen Rundfunks.
 
@Sieber #42
Sie bezweifeln die Auflistung von @Mogli welche redundanten Hörfunkwellen bei den einzelnen ÖR-Anstalten eingedampft gehören. HIER aus dem Sendegebiet von NDR kann ich bestätigen, dass NDR2 und NJoy praktisch Doubletten sind. BR-Hörfunk kenne ich nicht. Sind Bayern3 und Puls beide 'hörbar'? - NDR2 und NJoy sind beide Schrott. Bayern 3 ODER Puls auf eine der Frequenzen durchschalten?
 
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Meinetwegen könnte man Bayern 3 und PULS umgehend vereinen: liefe dann auf eine ähnliche Mischung wie jene vom „alten“ Radio Fritz hinaus!
 
@Sieber #42
Sie bezweifeln die Auflistung von @Mogli BR-Hörfunk kenne ich nicht. Sind Bayern3 und Puls beide 'hörbar'?
Wir kennen deinen Musikgeschmack nicht. Daher ist deine Frage nicht seriös zu beantworten. Jedenfalls überschneiden sich die Musikformate beim BR nicht zu sehr wie bei anderen ÖR-Anstalten. Bayern 1 ist die Oldiewelle, Bayern 3 ein Hitradio und Puls die junge Welle mit neuer Musik abseits des Mainstreams. Das kann man gut auseinander halten, die ZG unterscheiden sich.

Und ja, die Rotation tagsüber bei Bayern 1 und Bayern 3 könnte trotzdem größer sein. Aber darum gings ja jetzt nicht.
 
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ÖR-Struktur-Reform
Im TV-Bereich gibt es 'unerfreuliche' Redundanzen zwischen "Das Erste" und "ZDF" ...
Für den Hörfunk habe ich auf dem Schirm: "Rundfunk ist Ländersache!" ...
HIER im Forum diskutieren wir zu: "RADIO!" ...
...
"Noch Fragen?"
...
Die letzte von der KEF genehmigte 'Anpassung' der GEZ-Haushalts-Haushaltsabgabe wurde im Landtag von SA geblockt. ... Ein klares Indiz für: "DA ist was faul!"
Jeder Radio-Hörer kann sich dazu ein eigenes Hör-Bild machen. Aktuell höre ich Radio primär via UKW. Mit NDR-Hörfunk bin ich eher unzufrieden. Via Internet kann man ausweichen. Hier in H kann ich via UKW auch rüber zu WDR und MDR hören. 'Mitleid' für alle Nur-HH-NDR-Hörer!
 
Was soll da faul sein? Trotz vorheriger verbindlicher Zusage, der Erhöhung des Rundfunkbeitrags zuzustimmen, hat sich Sachsen-Anhalt dagegen entschieden. Hier wird inhaltliche Kritik an der Berichtserstattung von ARD und ZDF über den Osten unzulässigerweise mit der Erhöhung des Rundfunkbeitrags verbunden. Und die Rechtsextremen im Landtag, die den ÖRR komplett abschaffen wollen, feiern den Stopp als eigenen Erfolg. Das ist es, was faul ist.
 
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Was soll da faul sein? ... Und die Rechtsextremen im Landtag, die den ÖRR komplett abschaffen wollen, feiern den Stopp als eigenen Erfolg. Das ist es, was faul ist.
Mal sachlich bleiben: Die Braunen brüllen und pöbeln gegen Zeitungen - "BILD ist keine Zeitung!" - und ÖR-Medien: "LÜGENPRESSE!" ... Wie armselig!
"Doof!" direkt die braune Karte zu spielen, wenn über die Reform des ÖR diskutiert wird.
"Einig?" - Es besteht Reformbedarf!
"Faul!" nenne ich das ganze Konstrukt, wie ÖR ihren Finanzbedarf bei der KEF 'anmelden'. Die KEF prüft und prüft, und prüft. HIER und DA wird gekürzt; wier nach Tarifverhandlungen wird eine 'angemessene' Gebühren- bzw. Abgabenhöhe durchgewunken. Politisch wird das Ganze über die Rundfunk-Staatsverträge 'rechtlich' abgesichert. ... Da bleibt formal wenig Platz für Kritik. Trotzdem: "NULL PROBLEMO?"
Der Wechsel von der "GEZ-Zwangs-Gebühr" zur "Zwangs-Haushalts-Abgabe" war ei Taschenspielertrick. Ich plädiere dafür die ÖR einfach aus Steuern zu finanzieren.
 
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