Gendern im Radio

Ich will ja gar nicht bestreiten, dass Geschlechtergerechtigkeit ein legitimes Anliegen ist. Aber zum einen ist der ideologische Unterbau der Genderer wie beschrieben höchst problematisch und zum anderen wird durch Verordnung von oben das Problem, so es denn tatsächlich vorhanden ist nicht gelöst. Die Mauer bleibt auch immer die Mauer, auch wenn SED und Stasi sie antifaschistischer Schutzwall genannt haben. Dem Mauertoten ist durch einen Euphemismus auch nicht geholfen.
Elitäre Klüngel in den Vorstandsetagen werden auch nicht aufgebrochen, nur weil irgendeine Nachrichtentante jetzt von Chef*innen faselt.
Diejenigen die eh nicht diskriminieren werden es übernehmen und sich gegenseitig beglückwünschen, was für tolle Menschende sie doch sind, die Machos werden Machos bleiben und die, die man vielleicht für das Thema hätte sensibilisieren können, sind von dem Versuch erzogen zu werden so genervt, dass sie auf Stur schalten.
Am Ende hat man viel Schaden angerichtet und wenig erreicht. Den reaktionären Kräften sogar eher noch Zulauf verschafft.
Und bei der ganzen Genderei hat man nicht nur den Fokus übertriebenermaßen auf die Diskussion um das Geschlecht gelenkt sondern auch noch alle anderen die diskriminiert werden vergessen. Für die muss dann strenggenommen auch noch ein Behinderten-Zacken und eine Migranten-Raute dazugeschrieben und gesprochen werden.

Das Ergebnis ist jetzt schon, dass die rechtsradikalen auf der einen Seite immer enthemmter öffentlich Dinge sagen, die man in Deutschland aus gutem Grund nach 1945 nicht mehr gesagt hat und auf der anderen Seite immer mehr mit eingebauter Schranke im Kopf, immer weniger sagen, um nicht dem nächsten Shit-Storm und der Cancel-Culture zum Opfer zu fallen, weil man jetzt Rollen im Film offenbar nicht mal mehr mit Nicht-Autisten besetzen darf, wenn es sich bei der gespielten um eine Autistin handelt etc.

Wer ständig polarisiert, darf sich leider nicht wundern, wenn sich am Ende einige für die Gegenseite entscheiden. Jeder an unpassender Stelle gesprochene Genderstern in den Nachrichten wird dafür sorgen, dass der ein oder andere von der Mitte zum rechten Pol abwandert.
Befeuert wird das besonders von denen, die alle, die nichts von dem ganzen Gender-Zirkus halten, in die rechte Ecke schieben.
Irgendwann verliert dieser Vorwurf dann an Dramatik. Das wissen die wirklich Rechten leider sehr gut für sich zu nutzen.
 
Gendern ist ungleich behandelnd. Es wird nie von Einbrecher*innen, Mörder*innen, Kinderschänder*innen (ja das machen auch Frauen) gesprochen.
Das stimmt nicht. Medien, die halbwegs konsequent gendern, ziehen das auch bei negativ konnotierten Namenswörtern durch.


Davon ab, ich schrieb das in diesem Faden vor einigen Monaten schon - ein Blick in weltweite Gefängnisstatistiken zeigt, dass es zu 90 Prozent nunmal Männer sind, die schwerkriminell und gewalttätig und zu Mördern werden und zu Sexualverbrechern.
Es braucht tatsächlich nicht so viele Frauengefängnisse.
 
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Davon ab, ich schrieb das in diesem Faden vor einigen Monaten schon - ein Blick in weltweite Gefängnisstatistiken zeigt, dass es zu 90 Prozent nunmal Männer sind, die schwerkriminell und gewalttätig und zu Mördern werden und zu Sexualverbrechern.
Das ist richtig. Doch wie hieß es einst in einer Werbung eines bekannten Autoherstellers? Nichts ist unmöglich. Und solange nicht klar ist welches Geschlecht eine Tat begangen hat sollte - gerade von den Befürwortern des Genderns - selbstverständlich auch hier gegendert werden. Andernfalls macht man sich dadurch unglaubwürdig.
 
Da, wo es auskommt und "der Sache dient", soll man sich also plötzlich doch nach der realen Quote richten, verstehe.

Interessanter Punkt. Neu ist das "Quoten-Gendern" ja nicht. Vor der gegenwärtigen Debatte war auch in den Medien häufig ausschließlich von Kassiererinnen oder Kindergärtnerinnen die Rede, weil diese Jobs augenscheinlich überwiegend von Frauen ausgeübt werden.
 
Was bei Stellenausschreibungen funktioniert, könnte ja auch für alle anderen Fälle eingeführt werden: Der mutmaßliche Täter (m/w/d) hatte mindestens einen Komplizen (m/w/d), die Opfer (m/w/d), darunter auch etliche Kassiererinnen (m/w/d) und Kindergärtnerinnen (m/w/d) haben den Polizeibeamten (m/w/d) allerdings keine genaue Beschreibung der Täter (m/w/d) geben können.
Alle zufrieden?
 
Warum wird der akustischen Sklavin "Alexa" nicht der Sprachsklave "Alexius" gegenübergestellt?
Die männliche Fraktion könnte sich benachteiligt fühlen, indem suggeriert wird, Männer seien weniger intelligent und wüssten weniger als Frauen.
 
Wenn ich einen Sprachassistenten/in hätte, würde ich ihn/sie Lüppo nennen.
(Das verstehen jetzt nur Leser*innen, die sich ein wenig in der Karlsruher Lokalpolitik auskennen.)
 
Was bei Stellenausschreibungen funktioniert, könnte ja auch für alle anderen Fälle eingeführt werden: Der mutmaßliche Täter (m/w/d) hatte mindestens einen Komplizen (m/w/d), die Opfer (m/w/d), darunter auch etliche Kassiererinnen (m/w/d) und Kindergärtnerinnen (m/w/d) haben den Polizeibeamten (m/w/d) allerdings keine genaue Beschreibung der Täter (m/w/d) geben können.
Alle zufrieden?
Ich finde derartige Stellenangebote (männlich/weiß/deutsch) mindestens diskriminierend! Der für die Stelle prädestinierte Mann kann doch genauso gut eine andere Hautfarbe besitzen und aus dem Ausland kommen!

Wombel schrieb:


Warum wird der akustischen Sklavin "Alexa" nicht der Sprachsklave "Alexius" gegenübergestellt?
Pssst! ... Sonst werden wir demnächst noch mit das Ale_x berandgruppt.
 
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Er spricht da ja ein generelles Problem an. Anstatt die schöne neue Welt zwangszuerschaffen, erschafft man an allen Enden künstlich die besten Voraussetzungen für unnötige Lagerbildungen. Ich weiß nicht, ob Frau Gerster und Konsort*innen sich und uns allen einen Gefallen damit tut, wenn sie, sicherlich in bester Absicht, die sonderbar konstruiert wirkende Sprechweise der Ultralinken übernimmt - deren oft erklärtes Ziel ja kein Geringeres als die Zersetzung von Staat und Gesellschaft ist.

Habe selbst eher den Eindruck, dass sie damit ein verheerendes Signal setzt. Die Sache mit der Spaltung in Befürworter und Gegner (wo gestern noch überhaupt kein Problem war) hat ja binnen kürzester Zeit bereits bestens geklappt.
 
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Sprechweise der Ultralinken übernimmt - deren oft erklärtes Ziel ja kein Geringeres als die Zersetzung von Staat und Gesellschaft ist.
Wenn man bedenkt, dass die als Journalistin eigentlich von mir sehr geschätzte Frau Gerster ohne Not kurz vor ihrem Schritt in den wohlverdienten Ruhestand diese Geister rief, da kann man schon regelrecht entsetzt sein.
Hat sie eine verspätete Midlifecrisis oder einen Schicksalsschlag in der Familie erlitten?
Oder wird sie von der Antifa erpresst?

Mir fehlen echt die Worte...
 
Mir fehlen echt die Worte...
Mir auch! Mit Mitte 40 in den Ruhestand, tsss ... Ja, sie ist sympathisch, besonnen, attraktiv ... und progressiv.

Und als frühere Mona-Lisa-Moderatorin wohl immer auch schon eine Streiterin für die Frauenrechte gewesen, was ja an und für sich eine gute Sache ist. Noch in den 60ern, selbst in die 70er hinein galt das deutsche Heimchen ja beinahe noch als Leibeigene ihres Ehemanns.

Aber immer noch darf ein öffentlich-rechtlicher Sender nicht offen sagen, dass er eigentlich am liebsten gleich nur noch Frauen einstellen würde. Diverse werden, gemäß einer noch sehr jungen Tradition, zum Schluss genannt - sie kommen einfach nicht raus aus ihrem konservativen Korsett! Sehr verräterisch. Einfach mal zwischen den Zeilen lesen:

"Stellenbeschreibung Sounddesigner (w/m/d) bei DASDING

Vielfalt im SWR
Der SWR verfolgt das Ziel der beruflichen Chancengleichheit von Frauen und Männern und fordert daher Frauen auf, sich zu bewerben."

(Quelle: Irgendwo im Internet)



Wo Gleichstellung drauf steht, ist Frau drin.
(Birgit Kelle)
 
Noch in den 60ern, selbst in die 70er hinein galt das deutsche Heimchen ja beinahe noch als Leibeigene ihres Ehemanns
Interessant dazu: Gerade vorhin in der Kulturzeit auf 3Sat äußerte sich die mittlerweile doch ziemlich altersmilde Alice Schwarzer, dass sie ein Burkaverbot in der Öffentlichkeit befürwortet. Der Feminismus - nicht nur als Waffe gegen den faschistoiden politischen Islam - hat durchaus seine Daseinsberechtigung, aber eine Sprachvergewaltigung durch Gendern (und das auch noch von oben herab angeordnet) dagegen nicht.
 
Die Alice Schwarzer ist schon ziemlich integer. Schon immer gewesen. Nix mit Aufschrei nur bei weißen alten Männern. Der nehme ich die streitbare Feministin ab.

Bei dem "von oben herab angeordneten Gendern" dürfte es sich aber um eher flache Hierarchien handeln. Wir haben es wohl vorrangig mit vorauseilendem Gehorsam zu tun - seitens ehemaliger Klassenstreber, die, wie wir wissen, aus der Geschichte gelernt haben (aus welcher auch immer). Oder der Superängstlichen, die Angst haben vor dem Gesinnungsterror, der bei Guten allerdings "Aktivismus" heißt.
 
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Der Spiegel kündigt für seine morgige Printausgabe eine Titelgeschichte an:
Mal sehen, auf wessen Seite er sich schlägt: Volkserziehung, wozu er ja gerne neigt, oder doch eher Sprachpurismus, was auch sein Metier ist.
 
Sprachverwaltigung, Ultra-Linke, Antifa-Erpressung, Gesinnungsterror, da ist schon fast alles drin gewesen. Geschickt fand ich es, nebenbei noch die "Staatszersetzung" einzuweben - hat zwar nichts mit dem Gendern zu tun, aber allein die Erwähnung trägt ja sehr schön zu einem Bedrohungsszenario bei.

Interessant, dass manchen vermeintlichen Verfechtern der Sprache kein Sprachbild zu absurd ist.

In der Reihe der rhetorischen Eskalation fehlt nur noch, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis am Gendern Menschen sterben - abgeschlossen mit "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht." Aber vielleicht muss man das auch gar nicht schreiben, weil es bei einem solchen Framing sowieso mitgedacht wird.
 
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Geschickt fand ich es, nebenbei noch die "Staatszersetzung" einzuweben - hat zwar nichts mit dem Gendern zu tun, aber allein die Erwähnung trägt ja sehr schön zu einem Bedrohungsszenario bei.
Sehr gerne.
In der Reihe der rhetorischen Eskalation fehlt nur noch
Oh, es findet eine Eskalation statt? 😮
, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis am Gendern Menschen sterben - abgeschlossen mit "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht." Aber vielleicht muss man das auch gar nicht schreiben, weil es bei einem solchen Framing sowieso mitgedacht wird.
Tod durch Gendern. Zugegebenerweise ein interessanter literarischer Einfall für eine Dystopie, auf den ich bislang noch gar nicht gekommen bin!

Agnes Gerner, ein paar weitere "Liker" und meine Wenigkeit werden in unserer kommenden Thing-Sitzung onter meiner Föhrung in der Gruppe darüber diskutieren und den "Tod durch Gendern" dann ggf. künftig - rhetorisch geschickt - in die laufende Diskussion miteinweben.

@Agnes Gerner: Hast Du noch von den Fackeln vom Baumarkt übrig?
 
"Schädlicher Journalismus": Kontrarevolutionärin Julia Ruhs, Volontärin beim Bayerischen Rundfunk, am möglichen Ende der Steilheit ihrer noch sehr jungen Karriere


@juliaruhs ist ein schönes Beispiel für schädlichen Journalismus. Die Kollegin argumentiert völlig jenseits des wissenschaftlichen Forschungsstandes und ventiliert ihre Ressentiments - und das noch mit rechten Kampfbegriffen wie „Genderunfug“.

— Hanning Voigts (@hanvoi) March 10, 2021

Kleiner Hinweis: Ihr müsst meine Meinung nicht für "gut" oder "richtig" befinden, sondern sie tolerieren. Sie ist ein Beitrag zur Meinungsvielfalt (und übrigens klar gekennzeichnet als journalistischer Kommentar). Freut euch doch – so funktioniert #Demokratie.#MiMa #Gendern

— Julia Ruhs (@juliaruhs) March 11, 2021


(Quelle: twitter)

"Früher war vielleicht nicht alles besser, vieles aber zumindest deutlich weniger dämlich, hysterisch und bescheuert."

(Boris T. Kaiser; Quelle: Nazi)
 
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