AmazonOne - Deutschland poppt und rockt

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Zu den Fragen 9 und 10 eindeutig NEIN.
Alles andere gibt es doch jetzt auch schon so ähnlich. Natürlich wird der ein oder andere sich dafür interessieren, aber das die Leute jetzt plötzlich massenhaft das neue Angebot nutzen werden, glaube ich eher nicht. Natürlich hat Amazon die Macht um sowas agressiv zu bewerben und vermutlich auch einen langen Atem, aber das man dadurch die deutsche Radiolandschaft revolutioniert glaube ich eher nicht. Der deutsche Hörer an sich ist träge und die meisten sind mit ihrem örtlichen Hitdudler zufrieden. Von daher denke ich, dass man da sehr hoch pokert.
 
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8. Findet ihr es toll, dass ein US Unternehmen viele Radiostationen ärgern will indem man für das neue Produkt Top-Leute für viel Geld abkauft ("Angebot, dass man nicht ausschlagen kann").

Mal schauen, wie lange die "Top-Leute" dort bleiben, wenn die Zugriffszahlen mickrig bleiben.

Pay-TV hat in Deutschland einen sehr, sehr, sehr langen Atem gebraucht, bis es lohnend wurde. Die Älteren erinnern sich vielleicht noch an den "Tele-Club" (Vorläufer von Premiere und Sky). Ja, es gab schon Ende der 80er Pay-TV in Deutschland. Meines Wissens hat es sich für die Betreiber nie gerechnet.

Und nun also Pay-"Radio"? Ab wann rechnet sich das? So ab dem Jahr 2040?
 
Na denn...
1. a) gut, wenn mobiles Streaming billig wäre und funktionieren würde
b) unter aktuellen Voraussetzungen ganz schlecht (siehe a)
2. kommt ganz auf die Personality an... daß es nicht live ist, wird kaum ein Hörer bemerken.
3. nur mit solchem Content würde ich überhaupt einschalten
4. da würde ich wohl gleich wieder ausschalten (ich habe ja genug Alternativen, so daß ich mir das nicht antun muss)
5. optimal. Ich würde allerdings eher kürzere Beiträge (5 min) bevorzugen. Für Fussball wurde ich direkt den übertragenden Sender anwählen, das Hörbuch würde auch eher von meinen Speichermedien kommen.
6. wird bereits so gehandhabt, allerdings ohne aktuelle Updates (wegen: siehe 1a)
7. ganz klares NEIN. Viele Leute hassen Amazon regelrecht und kaufen aus Überzeugung nicht dort ein. Amazon ist BÖSE!
8. ja, das hebt den Marktwert der Top-Leute insgesamt. Es wäre zu hoffen, daß auch der Marktwert des unterbezahlten Fussvolks steigt.
9. nein (wegen: siehe 1a)
10. Ja, aber ganz langsam (wegen: siehe 1a). An Orten mit schnellem billigen mobilen Internet könnte es aber auch ganz schnell gehen.
11. Visionäre bei etablierten Sendern? Was soll das sein... :D
 
1. Wie schätzt ihr die Marktchancen ein für ein neues Produkt, das Streaming und klassischen Radio-Content vereint?
Gegenfrage: Ist so ein Produkt wirklich neu? Antwort: Nein, nur einfach noch nicht so häufig im Markt. Und, vor allem: Nicht stark genug beworben.
Das ist der mögliche strategische Vorteil von A.

2. Wie schätzt ihr die Chancen ein für ein Produkt, bei dem bekannte Moderatoren und Comedians in eine entweder vollständig personalisierte oder fest vorgegebene Playlist eingebettet werden? (Siehe Diskussion: "Muss Radio live sein"?)
Schwer zu sagen. Wenn man den Hörer auf vergleichsweise anspruchsloses Radio konditioniert (indoktriniert?), dann klappt das. Mit hinreichend Marketing im Sinne von "Genau das brauchst du!" könnte das klappen. Dumme Masse dafür gäbe es genug.
In dem Fall wäre die Chance eher eine Gefahr.

3. Wie bewertet ihr die Möglichkeit, per IP-Erkennung (Ortsabfrage) lokalen Audio-Content wie Wetter, Verkehr, Veranstaltungstipps oder News einzubetten, zunächst für sechs deutsche Metropolen mit optionalem Ausbau auf über 50?
Uninteressant. Streaming-Konsumenten werden lokale Informationen eher woanders suchen (Szene-Magazine, Blogs, Social Media).
Im Einlull-Stream sind Informationen mit mehr Tiefgang als Werbung nur störend.

4. Was haltet ihr davon, dass Werbung per gezieltem Targeting personalisiert angeboten wird?
Das ist im Internet schon üblich, nur dass es für den Stream eben keinen Adblocker geben wird. Die Werbetreibenden kann es freuen; die Reaktionen der Hörer freilich sind unvorhersehbar.

5. Wie bewertet ihr die Möglichkeit zusätzlichen Free- oder Pay-Content in den persönlichen Stream einzubetten, etwa ein Hörbuch zum Abend oder ein komplettes Bundesliga-Spiel des Lieblingsclubs?
Bei dieser Frage muss ich passen, weil ich das bislang noch nicht getan habe. Da ich keinen Vorteil / Mehrwert darin erkenne, wüsste ich auch nicht, warum ich das einbetten sollte.
Zudem gehöre ich nicht zu den Menschen, die jeden Tag mit Kopfhörern auf den Ohren durch die Stadt laufen. Im Gegenteil, wenn meine Ohren unterwegs etwas schmückt, dann der angepasste Gehörschutz ("Concha"). Ich brauche nicht noch zusätzlichen akustischen Müll und Stress.

6. Wie findet ihr die Idee den Audio-Content früh morgens per WLAN zu laden und dann auf dem Weg zur Arbeit offline oder teils offline zu konsumieren (aktuelle Updates wie Verkehrsinfos werden freilich online eingestreut)?
Nette Idee, die allerdings Speicherplatz braucht. Zum Rest: Siehe vorige Frage, also "Nein".

7. Haltet ihr den Markennamen Amazon für hilfreich?
Schwierig. Hängt von der persönlichen Sichtweise ab, ob man A. für ein Qualitätsmerkmal, eine Ausbeuter-Plattform (Marketplace) oder gar den Zerstörer des Einzelhandels hält (von wegen Logistik). Für die Gegner des Unternehmens wird das Angebot sicher kein Sympathieträger werden und eine Beteiligung der Gewerkschaften als Mulktiplikatoren sehe ich eher kritisch.
Da aber vermutlich eine Mehrzahl der Konsumenten A. gut findet, warum auch immer, wird es zu einem unreflektierten "Toll!" kommen.

8. Findet ihr es toll, dass ein US Unternehmen viele Radiostationen ärgern will indem man für das neue Produkt Top-Leute für viel Geld abkauft ("Angebot, dass man nicht ausschlagen kann").
Ist das Angebot dazu da, um die Stationen zu ärgern? Das Angebot wird man nur dann nicht ausschlagen können, wenn die eigene Altersversorgung auf wackeligen Füßen steht.
Man sollte sich stets vor Augen halten, dass A. ein Kostendrücker um jeden Preis ist. Es wird immer Lockvogel-Angebote geben. Spricht sich herum, dass der ein oder andere einen guten Vertrag bekommen hat, wird die B-Garde neugierig und wird mit eher schwachen Verträgen abgespeist. Manche werden nur mitmachen, um vom "großen Namen" zu profitieren. Man kennt das Prinzip auch von populären Tour-Orchestern oder amerikanischen TV-Stationen.
Nicht zu früh jubilieren; die Ernüchterung tritt rasch zutage.

9. Könnte ein solches Angebot endlich die digitale Transformation auch beim Radio beschleunigen und Interimslösungen und Brückentechnologien wie DAB unnötig machen?
Nein. Hier überschätzt Du den Markteinfluss des Unternehmens. So gesehen müsste das klassische Fernsehen schon längst am Ende sein.

10. Glaubt ihr, daß es der Beginn einer Revolution ist und auch etablierte Sender diesem Beispiel folgen werden?
Ebenfalls nein. Vielmehr wird es andere Marktteilnehmer auf den Plan rufen, z.B. Tchibo, Zalando, ach was weiß ich. Besser wird es dadurch nicht.

Vollkommen unbeleuchtet bleibt bislang der Aspekt der Meinungsbeeinflussung durch fehlende Berichterstattung. Streiks bei A. im Weihnachtsgeschäft? Stattdessen eine Reportage mit dem Leiter eines Logistikzentrums, wie reibungslos alles klappt. Mitarbeiter berichten über Boni, die sie an ihre Familien ins Ausland überweisen können (dass die weit unter branchenüblichen Werten liegen, bleibt unerwähnt). Werbung durch die Hintertür, und die LMA kann nichts dagegen ausrichten.
Das hat dann was vom Supermarkt-Radio, das die sorgfältige Auswahl der Produkte zu Bestpreisen in so genannten "Nachrichten" anpreist.

Zu zynisch?
Nein. Mit Geld bekommst Du auch einen nach wie vor guten, aber für den jungen Markt nicht mehr tauglichen Moderator für das Messeradio. Und jetzt sage mir, @Gegenstromanlage , wo liegt der Unterschied?

Die Gegner der Lügenpresse jubilieren endlich, dass es einen frei zugänglichen Markt zu Informationen gibt - ganz gleich, wie manipuliert sie sind. Nur Hauptsache, nicht staatlich.
Recht schönen Dank auch.

De facto wird das eine Putinisierung der Medienlandschaft, nur eben durch Marktteilnehmer.
Hurra, dreifachen Tusch und Abgang.
 
@Gegenstromanlage
Meine Antworten auf Deine Fragen:
1. Richtig gemacht eine echte Option
2. Das gehörte bereits in meinem 2010 eröffneten Thread "Radio im Jahr 2050" zu den Zukunftsszenarien.
3. Was heute schon in Apps möglich ist, dürfte im Radio der Zukunft keine Schwierigkeit sein.
4. Siehe Amazon und Co - gibt es heute schon.
5. Technisch kein Problem - aber gegen die Woge von Free-Content sehe ich keine Chance.
6. Zu mühsam.
7. Ja!
8. Wird höchste Zeit.
9. Sicher, ja. Wo das Geld fließt, da gehen die Talente hin.
10. Etablierte Sender werden das verschlafen.
11. Suggestivfrage - wird nicht beantwortet.
 
1. nicht allzu gut. Im Augenblick kann ich mir nicht vorstellen, wie man aus Klickquoten ein harmonisches Programm zusammenstellen will, bei dem man vermutlich noch nicht mal auf die einzelnen Lieder eingehen oder Überleitungen zaubern kann. Streamingdienste haben allerdings bei mir auch zugegebenermaßen einen extrem schweren Stand.
2. "vollständig personalisierte" - schlecht. "fest vorgegebene" - schon deutlich besser. Wenn irgendwo auch sichergestellt ist, daß man nicht immer wieder in derselben Playlist landet und sich immer wieder dieselben Sprüche anhören muß.
3. tendenziell gut. Wenn's zuverlässig gefüttert und präsentiert wird, sogar sehr gut.
4. Werbung mit gezieltem Targeting -> Problem. Berufsbedingtes Problem. Ich treib' mich auf einigen Seiten rum, weil ich mich oberflächlich über ein bestimmtes Thema informieren möchte oder weil ich Informationen zu einem Produkt brauche. Das heißt aber noch lange nicht, daß ich zur Zielgruppe gehöre.
Anekdote "Wie Klein-Skywise den Begriff 'Targeted Advertising' kennenlernte": er war im Internet unterwegs und suchte für Kollegen nach DIN A4- und DIN A3-Papier mit 120 g/m². Weil er irgendwann die Fachgeschäfte satt hatte, die zu dem Papier absolut gar keine weiteren Informationen anzubieten hatten, verschlug es ihn zu den Händlershops auf Ebay. Da "m²" ein unschöner Suchbegriff ist, behalf er sich hier mit einer Recherche nach "Papier 120 g". Neben einigen Sorten Papier bekam er aber auch einige kräftige, gut ausgestattete Damen zu Gesicht, was ihn stutzig machte. Ein Klick auf ein solches Angebot (zwecks eventueller Vermeidung bei weiteren Suchen) brachte die Lösung: 120 G ist auch eine BH-Größe (120 = Unterbrustweite, G = Körbchen-, na ja ... eher Korbgröße), und bei diesem Hersteller war es möglich, die BHs auf Wunsch in "Geschenk-Papier" einpacken zu lassen. Und in den nächsten Tagen wurde er trotz mangelnder körperlicher Voraussetzungen mit Online-Werbung verschiedenster Ausprägung auf ähnliche Angebote aufmerksam gemacht. Cookies sind Arschlöcher. Mittlerweile bin ich zwar diesbezüglich etwas klüger, aber manche Cookies sind trotzdem Arschlöcher. Viele ungewollte Werbeeinblendungen oder -banner kann ich auch mittlerweile ganz gut technisch oder mental ausblenden. Ich hab' aber keine Lust, solche Angebote auch noch in akustischer Form serviert zu bekommen.
5. Keine Meinung mangels konstruktiver Antwort auf die Frage "Wozu brauch' ich das?"
6. siehe 5.
7. Eher für einschüchternd bis abschreckend. Oder anders gesagt: ich erlebe mit, daß einige Labels versuchen, andere Shops zu begünstigen, sei es durch eine andere Preispolitik oder Einschränkungen im Angebot, fehlende Hörproben oder Coverabbildungen etc. Allein der Umstand, daß ich auf Amazon oft genug in einer Sackgasse lande, wenn ich in "meinem" Spektrum suche, läßt mich vermuten, daß ich bei AmazonOne in dieser Hinsicht auch nicht fündig werde.
8. Ist es denn so? Ich habe eher den Eindruck, daß man sich nicht um die Top-Leute schlägt, sondern um die großen Namen.
9. Wenn amazon gleichzeitig mit dem "Radio" auch einen bezahlbaren Online-Tarif auf den Markt bringt für's uneingeschränkte mobile Streamen ... allemal.
10. "Beginn einer Revolution" - nein. Ich glaube eher, daß andere Streaming-Dienste oder andere online aktive Anbieter in diese Richtung schielen werden als die etablierten Sender.
11. "Toll" finde ich es nicht ... is' halt so. Ob die Visionäre richtig liegen, wird uns nach dem Plopp das Licht zeigen.

Gruß
Skywise
 
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Ich sags mal so: Es wäre nicht der erste Versuch ein Pay-Radio zu installieren in D, womit dann auch wirklich Radio gemeint ist, nur halt per Web verbreitet. Geklappt hat es bisher nicht, weil sie sich bisher alle nicht selbst getragen haben. Und da die von der Gegenstromanlage angeführten Ideen in der Umsetzung mehr oder weniger ziemlich teuer sind, ergo auch der Endpreis auf kurz oder lang recht teuer werden würde, kann ich mir nur schwer vorstellen dass das funktioniert, so interessant einige der Fragen auch sind.
 
Verständnisfrage: Müsste man für Amazon Music extra bezahlen oder ist das ein Mehrwert-Angebot für Prime-Kunden?
In letzterem Fall wäre es eine Quersubventionierung, die A. nicht weh tut. Vielmehr wäre es geschickte Kundenbindung für Kunden, die nicht extra wegen bzw. für Musik bezahlen. Und die, die sich dafür anmelden, bekämen vielleicht noch weitere Vorteile aus anderen Bereichen.

Ob das (angenommen, meine Thesen treffen zu) überhaupt noch ein vergleichbarer Wettbewerb wäre?
 
1. Wie schätzt ihr die Marktchancen ein für ein neues Produkt, das Streaming und klassischen Radio-Content vereint?

Was verstehst Du unter "klassischem Radio-Content"? Seriösen Journalismus oder inhaltsleeres Blabla?

Letzterem würde ich keine Chance geben, wer sowas konsumieren will, schaltet entweder UKW-Radio ein, oder liest entsprechende Infos im Netz.

2. Wie schätzt ihr die Chancen ein für ein Produkt, bei dem bekannte Moderatoren und Comedians in eine entweder vollständig personalisierte oder fest vorgegebene Playlist eingebettet werden?

Gering, "bekannte Moderatoren" ziehen schon lange nicht mehr, und dank Youtube gibt es heute Comedians ohne Ende zum Konsumieren.

3. Wie bewertet ihr die Möglichkeit, per IP-Erkennung (Ortsabfrage) lokalen Audio-Content wie Wetter, Verkehr, Veranstaltungstipps oder News einzubetten, zunächst für sechs deutsche Metropolen mit optionalem Ausbau auf über 50?

durchaus sinnvoll, und auf jeden Fall ein Mehrwert gegenüber den starren Verbreitungswegen UKW und DAB+

4. Was haltet ihr davon, dass Werbung per gezieltem Targeting personalisiert angeboten wird?

Solange man leise drehen kann, egal. Ansonsten bleibt mir (und vielen anderen) diverse S*tenbacher und "Kukident"-Werbung erspart, was nicht von Nachteil wäre.

5. Wie bewertet ihr die Möglichkeit zusätzlichen Free- oder Pay-Content in den persönlichen Stream einzubetten, etwa ein Hörbuch zum Abend oder ein komplettes Bundesliga-Spiel des Lieblingsclubs?

Notwendig, denn sonst sinken die Chance, die Hörer zu binden, rapide.

6. Wie findet ihr die Idee den Audio-Content früh morgens per WLAN zu laden und dann auf dem Weg zur Arbeit offline oder teils offline zu konsumieren (aktuelle Updates wie Verkehrsinfos werden freilich online eingestreut)?

Naheliegend und derzeit noch eine Grundvoraussetzung. Langfristig hoffentlich nicht mehr nötig.

7. Haltet ihr den Markennamen Amazon für hilfreich?

Schwer zu sagen, hängt stark davon ab, wie dieser Name vermarktet und mit entsprechenden Moods versehen werden kann.

8. Findet ihr es toll, dass ein US Unternehmen viele Radiostationen ärgern will indem man für das neue Produkt Top-Leute für viel Geld abkauft ("Angebot, dass man nicht ausschlagen kann").

Ist nichts anderes als das, was wie Privatsender 30 Jahre lang gemacht haben.

9. Könnte ein solches Angebot endlich die digitale Transformation auch beim Radio beschleunigen und Interimslösungen und Brückentechnologien wie DAB unnötig machen?

Es steht und fällt alles damit, wie schnell (*daß* sie kommen werden ist keine Frage!) die bezahlbaren (also unter 10€ im Monat) mobilen Datenvolumen wachsen. So oder so ist DAB aber nur eine Überbrückungs-Technologie, deren "Erfolg" (sehr relativ) nur durch die noch relativ teuren Mobilfunktarife überlebt.

10. Glaubt ihr, daß es der Beginn einer Revolution ist und auch etablierte Sender diesem Beispiel folgen werden?

Nein, etablierte Sender müßten dann ja ihr Geschäftsmodell, den linearen Audio-Content, komplett über den Haufen werfen.

11. Findet ihr es toll, dass Visionäre bei etablierten Sendern endlich die Chance erhalten ihre Ideen in der digitalen Welt umzusetzen ohne bei den Gesellschaftern auf Granit zu beißen? ("Unsere drei Geschäftsmodelle heißen UKW, UKW und UKW").

Naja, Internetradio kann schon jetzt jeder machen, wirklich visionär ist das nicht, einzig eine professionelle Vermarktung und der Übergang in den Massenmarkt ist noch zu bewerkstelligen, und mit viel Geld im Hintergrund ist das auch keine Kunst.
 
Da o2 in seinen neuen Tarifen ab dem 05.10. nicht mehr auf 32kb/s, sondern auf 1 MEGAbit drosseln wird, kommt damit auch in den ganzen Streamingmarkt Bewegung. Mit 1Mbit kann ich selbst Youtube noch mobil streamen...

http://www.teltarif.de/ungedrosseltes-lte-o2-free-flatrate/news/65567.html
Bitte aber auch anmerken das man nach verbrauchten Highspeed Volumen aus dem 4G/LTE geworfen wird und dann mit Millionen anderen "gedrosselten" und Prepaidleuten im 3G Netz fest steckt. Da kann man bei O2/Eplus manchmal froh sein wenn der Ping nicht ins unendliche steigt, geschweige denn man überhaupt noch die 1Mbit/s bekommt. Natürlich nicht überall, aber es gibt da selbst im Ruhrpott einiges an Ecken wo man das Reproduzieren kann.
 
Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist, ist mir klar. Es ist aber der erste Stein, mit dem begonnen wird, den Turm der bisherigen Preise für mobiles Internet ordentlich ins Wanken zu bringen. So wie Base ein Anfang im Bereich der mobilen Telefonats war oder die Mobilfunkdiscounter die Minutenpreise unter die 10-Cent-Marke brachten.
 
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1. Bei Radiofreaks: erstmal gut, ist was neues. Bei Otto Normalo ist das wurscht, was aus der Brüllbox dudelt
2. das ist egal, ob live oder nicht - gut muss es sein
3. zwingend erforderlich, um ne Chance zu haben
4. lässt sich nicht vermeiden
5. könnte ´ne "Killerapplikation" werden....
6. siehe 5.
7. ja
8. das ist egal, die Privaten hätten schon längst ein bundesweites Radio etablieren können, wenn sie denn wollten
9. wenn die Telekoms mitspielen-ja
10. sie werden sich anpassen müssen und Content liefern wollen, wenn es ne gewisse Marktmacht gibt
11. Visionäre bei den etablierten Sendern... was ist das?
 
Ist aber noch insgesamt zu teuer und zu unflexible

Free S ab 05.10, 4G/LTE, Vertrag, 200 MB Highspeed-Volumen 24,99 EUR
Free M ab 05.10, 4G/LTE, Vertrag, 2000 MB Highspeed-Volumen 34,99 EUR
Free L ab 05.10, 4G/LTE, Vertrag, 4000 MB Highspeed-Volumen 44,99 EUR
Free XL ab 05.10, 4G/LTE, Vertrag, 8000 MB Highspeed-Volumen 54,99 EUR
 
Da o2 in seinen neuen Tarifen ab dem 05.10. nicht mehr auf 32kb/s, sondern auf 1 MEGAbit drosseln wird, kommt damit auch in den ganzen Streamingmarkt Bewegung.l

Da seht ihr wieder mal wie schnell das geht - wenn ein Anbieter vorlegt ziehen früher oder später auch die anderen nach, um keine Kunden zu verlieren. Bis vor kurzem haben ja noch die meisten hier behauptet dass die Flat technisch gar nicht machbar sei, jetzt werden sie nach und nach eines Besseren belehrt.

Warum sollten Mobilfunkprovider auch unlimitierte Musik-Abos verkaufen, wenn der Datenstrom alle 500 Meter abreißt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Pläne lesen sich wie eine Mixtur eines Spotify2 mit Youtube für Audio only und Einbeziehung verschiedenster Wortlastiger-Inhalte. Aber bei allem nix halbes und nichts ganzes.

1. Wie schätzt ihr die Marktchancen ein für ein neues Produkt, das Streaming und klassischen Radio-Content vereint?
Wenn ein Gigant das dabei verbrannte Geld in den Portokosten unterbringen kann, ist zu befürschten, dass man das markttechnisch nicht völlig ignorieren kann, zumal genug PR-Lemminge drauf aufspringen und das bejubeln werden. Dass das niemand wirklich braucht, ist uninteressant.

2. Wie schätzt ihr die Chancen ein für ein Produkt, bei dem bekannte Moderatoren und Comedians in eine entweder vollständig personalisierte oder fest vorgegebene Playlist eingebettet werden? (Siehe Diskussion: "Muss Radio live sein"?)
Prinzipiell siehe 1.
Allerdings: Live muss das nicht sein - das ginge prinzipiell. Personalisiert ist online auch sinnvoll. Bloss darf das eben nicht vom Anbieter zusammengestellt sein, sondern muss frei vom Nutzer gestaltbar sein - das läuft aber de Konzepten zuwieder, "Kunden" zu binden.

3. Wie bewertet ihr die Möglichkeit, per IP-Erkennung (Ortsabfrage) lokalen Audio-Content wie Wetter, Verkehr, Veranstaltungstipps oder News einzubetten, zunächst für sechs deutsche Metropolen mit optionalem Ausbau auf über 50?
Null.
Siehe Wetter-Apps. Nur die, die nach Ortsteilen genau halbwegs zuverlässige Verhersagen machen, sind interessant.
Und wenn ich regionale Infos will, möchte ich selber bestimmen, für welche Region - das ist oft nicht die, in der ich mich gerade befinde, sondern die, wo ich in 3, 6 oder 24 Stunden sein werde.

4. Was haltet ihr davon, dass Werbung per gezieltem Targeting personalisiert angeboten wird?
The Hype of Internet-Kommerz. Für kostenlose Angebote, wo man mit den eigenen Daten bezahlt u.U. tollerierbar.

5. Wie bewertet ihr die Möglichkeit zusätzlichen Free- oder Pay-Content in den persönlichen Stream einzubetten, etwa ein Hörbuch zum Abend oder ein komplettes Bundesliga-Spiel des Lieblingsclubs?
??? Aus der Hand ein und desselben Anbieters? Never. Will ich schon selbst wählen und zusammenstellen können - Und das ist State of the Art im Netz.

6. Wie findet ihr die Idee den Audio-Content früh morgens per WLAN zu laden und dann auf dem Weg zur Arbeit offline oder teils offline zu konsumieren (aktuelle Updates wie Verkehrsinfos werden freilich online eingestreut)?
Auch State of the Art - nennt sich übrigens Podcast.

7. Haltet ihr den Markennamen Amazon für hilfreich?
Wird sicherlich dabei helfen, dass das Fiasko nicht sofort eintritt, sondern irgendwann das ganze still und heimlich beerdigt wird...

8. Findet ihr es toll, dass ein US Unternehmen viele Radiostationen ärgern will indem man für das neue Produkt Top-Leute für viel Geld abkauft ("Angebot, dass man nicht ausschlagen kann").
So geht halt Monopoly. So what?

9. Könnte ein solches Angebot endlich die digitale Transformation auch beim Radio beschleunigen und Interimslösungen und Brückentechnologien wie DAB unnötig machen?
Da das ganze nix mit Radio oder einer zugangsoffenen Hörfunk-Broadcasting-Plattform zu tun hat, wäre es eher ein weiterer Sargnagel fürs Radio.

10. Glaubt ihr, daß es der Beginn einer Revolution ist und auch etablierte Sender diesem Beispiel folgen werden?
"Revolution" = Neusprech. Und wer soll dem "folgen"? Entweder die Plattform saugt Inhalteanbieter auf oder sie macht sie kaputt oder beides.

11. Findet ihr es toll, dass Visionäre bei etablierten Sendern endlich die Chance erhalten ihre Ideen in der digitalen Welt umzusetzen ohne bei den Gesellschaftern auf Granit zu beißen? ("Unsere drei Geschäftsmodelle heißen UKW, UKW und UKW").
Siehe 10. - PR-Neusprech. Das sind keine Visionen, sondern Dystopien. Oder: die Alternative zwischen Pest und Cholera.
 
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Diese Dienste zerstören langfristig betrachtet nicht nur Teile des herkömmlichen Radios, sondern auch weite Teile der Musikindustrie. Sie merken es nur leider nicht. Noch nicht.
Doch, sie merken es. Inzwischen hat die Nutzung von Streaming-Diensten den Umsatz durch Downloads überholt. Beides zusammen machen momentan etwa ein Viertel der Nutzung aus, der physische Verkauf etwa drei Viertel. Der Trend wird sich fortsetzen. Keine Frage, dass die Nutzungen von Streaming, Download und physischem Kauf unterschiedlich vergütet werden. Am Ende hast Du Recht, Kulti: für die Beteiligten Künstler, Labels und Urheber wird es bei gleicher Gesamtnutzung weniger werden.
Der Gefahr durch "Programm"-Anbieter wie "Amazon oder Google, Apple oder Tesla, Facebook oder ebay" wird vom herkömmlichen Radio nur zu begegnen sein, wenn es sich merkbar lebendig, schnell, aktuell und persönlich darstellen wird. Das Radio hat es noch nicht gemerkt. Noch nicht.
 
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Zurück zum eigentlichen Radio (und TV): Nehmen wir mal WDR 5. dort gibt es die Sendung "Morgenecho". Neben etwas Musik laufen in der Regel nur Wortbeiträge. Wer sich die Mühe macht und hört die Sendung komplett wird feststellen, dass sich die Wortbeiträge mehrmals wiederholen. Nehmen wir im TV das Morgenmagazin von ARD bzw. ZDF: Auch hier werden die Wortbeiträge wiederholt, zum Teil alle halbe Stunde. Ist das nicht schon ein Abruf von Informationen, die ich über das Internet beziehen könnte gemischt mit Musik (die ich mir selber zusammenstellen könnte). Eigentlich haben wir so etwas schon über die klassischen Verbreitungswege.
 
Wenn man die "größten Hits" im Tagesprogramm fünfmal wiederholen kann, wieso - so dachten sich die Programmexperten - könnte man dann nicht auch die "größten Wortbeiträge" fünfmal wiederholen. Und so geschah es ...
 
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Inzwischen hat die Nutzung von Streaming-Diensten den Umsatz durch Downloads überholt. Beides zusammen machen momentan etwa ein Viertel der Nutzung aus, der physische Verkauf etwa drei Viertel. Der Trend wird sich fortsetzen.
Das merken nur viele Nutzer der radioforen einfach bisher nur noch nicht - oder wollen es zumindest nicht wahrhaben - trotz Zahlen, die diesen Fakt belegen.
 
Diese Dienste zerstören langfristig betrachtet nicht nur Teile des herkömmlichen Radios, sondern auch weite Teile der Musikindustrie. Sie merken es nur leider nicht. Noch nicht.

Was willst Du in der Musikindustrie noch zerstören? Das, was industriell auf den Markt geworfen wird, hat sich in den letzten 20 Jahren keinen Millimeter mehr weiterentwickelt und ist längst so gut wie tot.

Neue Impulse können nur von neuen Anbietern kommen, und wenn Musiker zukünftig ihre Vermarktung an der Musikindustrie vorbei vornehmen können, und deutlich mehr Einflußmöglichkeiten und höhere Ausschüttungen haben, und gleichzeitig auch kleinere Künstler zum Zuge kommen, ist das doch nur positiv zu sehen.
 
Sie kommen ja nicht zum Zuge. Die Bezahlung durch die Portale ist noch bescheidener als die der GEMA. Eigentlich ist das auch logisch, denn auch bei den Streamingportalen werden überwiegend bekannte und erfolgreiche Songs/Küntler abgerufen, womit selbige logischerweise auch mehr Klicks generieren und damit auch einen höheren Vergütungsanspruch haben. Das kleinere oder unbekanntere Künstler durch die Streamingportale mehr wahrgenommen werden ist ein reiner Irrglaube. Vielmehr ist es so, dass durch diese Portale die "industrielle Musikherstellung", sprich auf 1 peitschen und dann wegwerfen noch mehr befördert wird. Es geht nur noch um Gewinnmaximierung, Künstleraufbau etc. spielen keinerlei Rolle mehr.
 
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Auf Seiten der Musiker wird die Parallelwelt wachsen, die heute schon in Konzertsälen, Clubs, Kleinbühnen und Open Airs blüht und gedeiht, ihre CD aber nur im Privatverkauf unter die Leute bringt und in Radiostationen weder gespielt noch überhaupt gekannt wird.
Man wird bald unterscheiden: Radiostationen spielen Industriemusik, auf Live-Bühnen hingegen gibt es die handmade-Musik von echten Künstlern.
 
Die Bezahlung durch die Portale ist noch bescheidener als die der GEMA
Hoppla. Die Einkünfte der Streaming-Dienste (wir reden von Bezahldiensten wie Spotify & Co.) wird an die Berechtigten je nach Nutzung über die GEMA abgerechnet, exakt nach den Verträgen zwischen Streaming-Anbietern und der GEMA. Klar ist, dass beim Hören eines Tracks beim Streaming bei Künstler und Urhebern weniger ankommt als beim Download-Kauf. Und bei diesem wiederum weniger als beim physischen Kauf eines Titels.
 
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