Digitalradio DAB+ in NRW ab 2016

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Neben dem Rundfunkstaatsvertrag sehe ich grundsätzliche Erwägungen, die dagegen sprechen: Wenn es in Flensburg mit einem ganz normalen DAB-Radio möglich sein sollte, SWR 3 zu empfangen und in Freiburg NDR 2, wird damit nicht die Struktur der öffentlich-rechtlichen Rundfunklandschaft in Deutschland zur Disposition gestellt?

Gut. Dann könnte man aber, wie bei DVB-T, einen NRW-Mux mit den Nachbar-ARD-Anstalten schnüren, also Best of NDR, HR und SWR.

Mir geht es einfach nur darum, dass die DAB-Technik als solche schon nicht schlecht ist, aber aufgrund der niedrigen Datenraten nichts für Gourmet-Ohren ist. Das System wird sich nur über eine größere Vielfalt an Sendern durchsetzen. Wer sich von WDR 4 verprellt fühlt, kann vielleicht gut mit hr4 oder SWR 4 als musikalischer Tagesbegleiter leben. Ich sehe da auf jeden Fall Potential. Wenn weiter nur abgewartet und Tee getrunken wird, ist das Ende von DAB+ absehbar.
 
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Mir geht es einfach nur darum, dass die DAB-Technik als solche schon nicht schlecht ist, aber aufgrund der niedrigen Datenraten nichts für Gourmet-Ohren ist. Das System wird sich nur über eine größere Vielfalt an Sendern durchsetzen. Wer sich von WDR 4 verprellt fühlt, kann vielleicht gut mit hr4 oder SWR 4 als musikalischer Tagesbegleiter leben.

Wie schon gesagt, geht das nicht, auch wenn man wollte. Hier bliebe aber immerhin das Schlagerparadies als Alternative. Vielfalt ist immer gut und da bietet DAB gerade in der Radiowüste NRW schon eine Verbeserung mit einem Kinderkanal, Rock, Klassik, Eletronic Musik, Alternative und Fußball schon ne Menge mehr als UKW. Ich gebe dir aber Recht, dass da deutlich mehr möglich wäre. Allerdings soll sich ja 2016 noch was tun in Sachen NRW-Muxx. Wir wissen aber auch, dass die Lage gerade in NRW eher schwierig ist, um es mal vorsichtig auszudrücken.
 
Das System wird sich nur über eine größere Vielfalt an Sendern durchsetzen.
Ich gebe dir aber Recht, dass da deutlich mehr möglich wäre.
Wie gesagt: Das geht nur, wenn genügend Interessenten für eine DAB-Verbreitung vorhanden wären und das ist nicht der Fall; - leider!

Nehmen wir an, jemand würde in einer nordrhein-westfälischen Großstadt (bspw. in Dortmund oder Essen) einen lokalen DAB-Multiplex starten wollen. Ich wette, der findet keine 10 Programmveranstaler, die bereit wären, für die Verbreitung einen Betrag im unteren dreistelligen Bereich aufzuwenden.
Der Grund: Mit DAB lässt sich kein Geld verdienen, da reine DAB-Programme nicht in die jeweiligen Werbekombis aufgenommen werden.
Das Problem haben wir ja auch in Bayern: Seit dort DAB+ nicht mehr subventioniert wird, stehen die ganzen mittelständischen Programmanbieter, die ihren Betrieb nicht durch eine UKW-Verbreitung querfinanzieren können, vor existenziellen Herausforderungen.

Ich sehe nur 3 Wege, wie der Technik doch noch zu einem Durchbruch verholfen werden könnte:
  1. Alle Programmverantalter mit UKW-Frequenzen werden zu einer parallelen DAB-Ausstrahlung gezwungen (das niederländische Modell).
  2. Es wird entweder ein konkreter Abschalttermin für den analogen UKW-Rundfunk festgelegt oder eine Übergangsphase, an deren Ende die UKW-Abschaltung steht (der schweizerische Ansatz).
  3. Die Verbreitung von Programmen in DAB-Multiplexen wird durch die öffentliche Hand in einer Weise subventioniert, dass für die Programmveranstalter nur geringfügige oder keinerlei Verbreitungskosten anfallen.
Allein auf die Kräfte des Marktes zu vertrauen, bringt DAB+ also nicht voran, da inzwischen die Konkurrenz durch Streamingangebote und Download-Portale im Internet zu groß ist.
 
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Wie gesagt: Das geht nur, wenn genügend Interessenten für eine DAB-Verbreitung vorhanden wären und das ist nicht der Fall; - leider!

Nehmen wir an, jemand würde in einer nordrhein-westfälischen Großstadt (bspw. in Dortmund oder Essen) einen lokalen DAB-Multiplex starten wollen. Ich wette, der findet keine 10 Programmveranstaler, die bereit wären, für die Verbreitung einen Betrag im unteren dreistelligen Bereich aufzuwenden.
Der Grund: Mit DAB lässt sich kein Geld verdienen, da reine DAB-Programme nicht in die jeweiligen Werbekombis aufgenommen werden.
Das Problem haben wir ja auch in Bayern: Seit dort DAB+ nicht mehr subventioniert wird, stehen die ganzen mittelständischen Programmanbieter, die ihren Betrieb nicht durch eine UKW-Verbreitung querfinanzieren können, vor existenziellen Herausforderungen.

Ich sehe nur 3 Wege, wie der Technik doch noch zu einem Durchbruch verholfen werden könnte:
  1. Alle Programmverantalter mit UKW-Frequenzen werden zu einer parallelen DAB-Ausstrahlung gezwungen (das niederländische Modell).
  2. Es wird entweder ein konkreter Abschalttermin für den analogen UKW-Rundfunk festgelegt oder eine Übergangsphase, an deren Ende die UKW-Abschaltung steht (der schweizerische Ansatz).
  3. Die Verbreitung von Programmen in DAB-Multiplexen wird durch die öffentliche Hand in einer Weise subventioniert, dass für die Programmveranstalter nur geringfügige oder keinerlei Verbreitungskosten anfallen.
Allein auf die Kräfte des Marktes zu vertrauen, bringt DAB+ also nicht voran, da inzwischen die Konkurrenz durch Streamingangebote und Download-Portale im Internet zu groß ist.


jetzt unter uns Patorentöchtern: Glaubst du ernsthaft, dass die LfM/WDR GmbH sich auf einer der 3 Punkte einlässt? Ich glaub nicht.
 
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Am ehesten könnte noch Punkt 1 sinnvoll sein, aber das hier ausschliesslich um Radio NRW und damit um 46 (?) Lokalradios geht, ist das derzeit gar nicht möglich und eine landesweite Abstrahlung auch nicht sinnvoll. Davon mal abgesehen, dass dafür derzeit in den DAB-Ensembles gar kein Platz wäre.
 
Man kann beispielsweise die Datenraten der Programme erhöhen,man kann das Protection Level verbessern. Letzteres macht aufgrund der Funzelei in Ostwestfalen,im Sieger und Sauerland durchaus Sinn.
 
Wieso darf in Deutschland ein Regierungschef per Zuordnungsentscheidung entscheiden welche Hörfunkprogramme gehört werden können und welche nicht?
http://www.radiowoche.de/dab-pilotversuch-in-nrw-wdr-soll-ganzen-mux-uebernehmen/

Wieso darf in Deutschland ein Parlament ein SchlagerRadio verbieten?
http://www.radiowoche.de/neues-wdr-gesetz-schlagerradio-wurde-nicht-genehmigt/

Was macht der WDR jetzt mit fast einem ganzen Mux?

Der WDR macht das,was er am besten kann > nichts
 
Wieso darf in Deutschland ein Regierungschef per Zuordnungsentscheidung entscheiden welche Hörfunkprogramme gehört werden können und welche nicht?
Weil Rundfunk Ländersache ist. HK wird das Ding aber wohl nur als Chef unterschreiben und ansonsten von nix 'ne Ahnung haben.
Wieso darf in Deutschland ein Parlament ein SchlagerRadio verbieten?
Weil Rundfunk Ländersache ist. Und der ö.-r. bekommt einen Auftrag. Oder aber auch nicht.
 
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Was macht der WDR jetzt mit fast einem ganzen Mux?

Das Frage ich mich auch. Wahrscheinlich alle WDR 2 Regionalversionen aufschalten. :rolleyes:
Jedenfalls könnte man die Datenrate dann wirklich auf HiFI-Niveau erhöhen und da deutlich was drauflegen. Vermute aber, dass der WDR gar nichts macht und das bis 2034 alles so bleibt. Nichts hasst man in NRW bekanntlich so sehr wie Veränderungen.
 
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Am ehesten könnte noch Punkt 1 sinnvoll sein, aber das hier ausschliesslich um Radio NRW und damit um 46 (?) Lokalradios geht, ist das derzeit gar nicht möglich und eine landesweite Abstrahlung auch nicht sinnvoll. Davon mal abgesehen, dass dafür derzeit in den DAB-Ensembles gar kein Platz wäre.

Mich wundert dass immer noch an diesen lokalen Klümpchenbuden festgehalten wird. Ich denke die hatte genug Schonzeit. Sollen sie sich doch endlich mal dem Wettbewerb stellen. Selbst wenn dann viele Verleger das Handtuch werfen...
Wettbewerb sieht anders aus. Das Rundfunk-Monopol für terrestrisches Radio muss in NRW endlich fallen. Mir ist kein anderes Bundesland bekannt, in dem es ähnlich eintönig zur Sache geht.
 
http://www.satnews.de/mlesen.php?id=00a4e8112539b7fc479f6cf60cb6ce24

Auf gut deutsch, der WDR bekommt DAB+ Kapazitäten, weiß aber gar nicht wofür.

Aus dem satnews Artikel:

"Der WDR ist in der Entwicklung seiner DAB+-Angebote nicht frei. Die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) genehmigten Finanzmittel für die Beitragsperiode 2017 bis 2020 beschränken den Ausbau des Sendernetzes für DAB+ auf den vorhandenen Multiplex im Kanal 11D. Die Regionalisierung geht darüber hinaus und kann frühestens in der übernächsten Periode ab 2021 angegangen werden"

Wieso darf eine gemeinsame Kommission der Exekutiven der Bundesländer dem WDR hier Vorschriften machen. Und dann auch noch andere, als dem BR??

Was ist mit staatsferner Rundfunkfreiheit?
 
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da hilft nur eins:

Massenbeiträge bei Facebook an die LfM NRW, NRW SPD und den WDR schreiben und über die Situation mal höllisch aufregen. Es gibt genug Leute, die das gemacht haben.

Hier wirst du eher nicht gehört werden.
 
Michael Fuhr auf facebook: "Ich weiß auch, dass sie dort mit einer lokalen Small Scale-Lösung, etwa Antenne auf dem Studiodach in der Gutenbergstraße, dran sind. Sie kämpfen mit Medienpolitik und LfM um einen lokalen Testbetrieb und suchen sogar schon Mediaberater für Köln."
 
Das ist aber ein spannendes Projekt. Gibt es so etwas in Deutschland bereits? Quasi eine DAB+-Funzel mit nur einem Programm, so ganz im UKW-Stil?
 
In Deutschland noch nicht, aber in der Schweiz bzw. auch in den Niederlanden, hier in Groenlo (150W), Vlaardingen (100W) und Vlagtwedde (150W).
Die drei Pakete in NL beinhalten 4 bis 5 Programme im höchsten Fehlerschutz mit 88/96 kbit/s, es reichen meistens schon 1 bis 2 Signalbalken von 16, bei den getesteten Radios, um eine unterbrechungsfreie Audio Wiedergabe zu haben.
 
Es könnten 100 watt sein . Da könnte man schön Köln mitversorgen und teile von Leverkusen :) In Köln Nippes haben sie ja auch ein neues Studio errichtet.
 
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