Radio NRW und seine Lokalsender machen einen guten Job

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Bereits seit einigen Monaten fällt mir auf, dass einige Lokalsender (gewollt? Vermutlich eher ungewollt) Songs spielen, die so gar nicht auf der NRW-Playlist stehen – Titel gleich, Interpret verschieden.
  • Beispiel vor einigen Monaten... NRW: Reamonn – Supergirl / Antenne AC: Hannah Montana - Supergirl
  • Beispiel heute... NRW: Robin Beck - First Time / Radio Oberhausen: Kelly Family - First Time
Was für "Alternativen" :eek:
 
Bereits seit einigen Monaten fällt mir auf, dass einige Lokalsender (gewollt? Vermutlich eher ungewollt) Songs spielen, die so gar nicht auf der NRW-Playlist stehen – Titel gleich, Interpret verschieden.
  • Beispiel vor einigen Monaten... NRW: Reamonn – Supergirl / Antenne AC: Hannah Montana - Supergirl
  • Beispiel heute... NRW: Robin Beck - First Time / Radio Oberhausen: Kelly Family - First Time

Spannend. "Früher" (Mitte der Neunziger) kamen die Playlistvorgaben am Tag vorher per Fax aus Oberhausen in die einzelnen Sender und arme Schülerpraktikanten wie ich damals rannten ins Musikarchiv, um entsprechende CD-Stapel für den nächsten Tag zusammenzustellen.
Keine Ahnung wie das heute in der digitalen Welt gehandhabt wird, aber es wirkt ja so, als hätte da jemand etwas schlampig gearbeitet. Andererseits...bei den genannten Songs macht es ja echt kaum einen Unterschied. :D
 
Früher wurde die Playlist per Datenkanal und DFÜ via SAT verschickt. Sie musste ausgedruckt werden und danach wurden die CD's herausgesucht. Wehe dem, wenn mal ein Sender vom Programm was Anderes spielte. Dafür wurden die Sender per Stichprobe aus Oberhausen mit speziellen mobilen Einheiten überwacht. Heute werden die Songs via Intranet gleich auf die Festplatten kopiert und in der Playlist aus der Ferne einprogrammiert.... Der Mod im Studio kann eigentlich nur noch "Next" drücken.
 
Ich kann mich gut erinnern, dass uns damals erzählt wurde, dass Radio NRW da sehr strikt sei.
Was das im Detail bedeutete bzw. welche Konsequenzen im Raume standen - das hat mir als Praktikant niemand gesagt und ich habe auch nicht gefragt. ;)

Ich erinnere auch noch, dass der Moderator (man stelle sich das vor!) damals durchaus Songs innerhalb der Playlist einer Stunde verschieben durfte, "wenn es passte", sei es thematisch oder sonst wie (also Position 3 auf 10 usw.), aber keinesfalls Stunden übergreifend. Weglassen bzw. Ersetzen ging auch gar nicht, weswegen z.B. keine Hörerwünsche gespielt wurden - es sei denn, der Titel stand eh auf der Playliste oder es war eine Spezialsendung für Wünsche, die allerdings relativ aufwendig im Vorfeld angemeldet werden musste.
 
Es gab da Sender, die hatten doch tatsächlich mal "Schlager-Sendungen" im Programm. Die haben Radio NRW gar nicht gut gefallen... Gab wohl direkt Abmahnungen und die Sendungen wurden schnell eingestellt.
 
Weglassen bzw. Ersetzen ging auch gar nicht, weswegen z.B. keine Hörerwünsche gespielt wurden - es sei denn, der Titel stand eh auf der Playliste oder es war eine Spezialsendung für Wünsche, die allerdings relativ aufwendig im Vorfeld angemeldet werden musste.
Die gab es z.B. bei Radio Hochstift, inwiefern die Titel aber in der damals noch breiteren und auch musikalisch vielfältigeren Rotation eh gelaufen wären oder nur hier kamen, weiß ich nicht mehr, zu lange her.
Und Schlager liefen in der Frühphase noch durchaus im ganz regulären Programm.
 
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Meldungen über das Telefon waren oft harmlos. Aber wehe dem, wenn die sog. "Tracker-Gruppe" mit handfesten Beweisen zugeschlagen hatte. Dann gab es teilweise richtige Einläufe. Tracker waren Mitarbeiter, die mit speziell preparierten mobilen Einheiten an verschiedenen Orten mehrere Lokalsender simultan mitschnitten. Die Aufzeichnungen wurden (werden?!) nachher minuizös ausgewertet und auch die übrigen Programm-Inhalte (u.a. Moderation etc.) auf Goldwagen gelegt. Das "schriftliche" Ergebnis sorgte bei einigen VG-Sitzungen dann oft später für "nette Unterhaltungen" bei den Programmverantwortlichen, die daraufhin wiederum die "Puppen tanzen" ließen. Heute, wo jede Lokalfunkbude einen eigenen Webstream hat, wird es mit Sicherheit andere Wege der Kontrolle geben. Auch ist eine vollautomatische Fern-Asuwertung der Sendeprotokolle über das Intranet denkbar.
 
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Da würde ich als Chef sagen: Lieber Rahmenprogrammanbieter. Liefere bitte Rahmenprogramm und schweige ansonsten. Wenn Du noch einmal rumpöbelst, dann kündige ich den Vertrag und Du hast einen weißen Fleck auf der Landkarte. Ich brauche Dein Rahmenprogramm nämlich nicht. Geht auch ohne Dich....
 
Da würde ich als Chef sagen: Lieber Rahmenprogrammanbieter. Liefere bitte Rahmenprogramm und schweige ansonsten. Wenn Du noch einmal rumpöbelst, dann kündige ich den Vertrag und Du hast einen weißen Fleck auf der Landkarte. Ich brauche Dein Rahmenprogramm nämlich nicht...

Eigentlich ein guter Gedanke. Aber da denkst du in NRW falsch. Denn der Rahmenprogrammanbieter hat die zum Überleben notwendige Knete. Ohne die hohen Werbe-Ausschüttungen wären die fürstlichen Tariflöhne wohl kaum zu realisieren. (http://www.bgnrw.de/fileadmin/user_upload/02_GTV_Lokalfunk_NRW_2014.pdf) Warum auch meckern? Einfach das dudeln, was der Anbieter will und fertig ist die Laube. Leichter kann man kein Geld verdienen.
 
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Es gab da Sender, die hatten doch tatsächlich mal "Schlager-Sendungen" im Programm. Die haben Radio NRW gar nicht gut gefallen... Gab wohl direkt Abmahnungen und die Sendungen wurden schnell eingestellt.

Dann hat sich "Rendezvous am Sonntag" auf Radio en (jetzt Radio Ennepe-Ruhr) aber etwas länger gehalten (gab's bestimmt 5 Jahre). Zudem gab es hier neben den deutschlandweit bekannten Sänger/innen und Gruppen auch lokale Künstler aus dem Ruhrgebiet zu hören (Witten/Bochum etc.). Der Moderator von damals, Matthias Lutz, hat mittlerweile übrigens in Witten eine Veranstaltungs- und Künstleragentur.
 
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Kommt ja immer auch darauf an, wann und wo die "Stichproben" genommen worden sind. Oft nur in sehr werberelevanten Zeiten. (Wo kein Kläger, da kein .....) Zudem war in der Anfangsphase bei den Lokalsendern musikalisch noch viel mehr möglich, als mit der immer mehr von oben durchgezogenen Formatisierung. Da gab es Sender, die hatten eigene Kinderprogramme oder auch Country- und Trucker-Sendungen mit entsprechender Musik. Mit solchen Programmen schlägt man einigen Leuten vor den Kopf, die dann den Sender nicht mehr einschalten. Radio muss eben durchhörbar sein. Meist waren die "Spezial-Sendungen" aber schon Damals als "Dauer-Werbesendung" gekennzeichnet und somit erst begründbar. Denn schließlich brachten sie Sponsoren-Gelder. Aussteigende Sponsoren führten dann schnell zum Aus der Sendung. So wurden auch einige "Hitparaden" und Hobby-Moderatoren aus dem Programm verabschiedet.
 
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Da würde ich als Chef sagen: Lieber Rahmenprogrammanbieter. Liefere bitte Rahmenprogramm und schweige ansonsten. Wenn Du noch einmal rumpöbelst, dann kündige ich den Vertrag und Du hast einen weißen Fleck auf der Landkarte. Ich brauche Dein Rahmenprogramm nämlich nicht. Geht auch ohne Dich....
Da frage ich mich wie es in Bayern bei Sender ist die die BLR übernehmen. Wird es da auch so rigoros gehandhabt oder haben da die Bayrischen Lokalsender mehr Freiheiten?
 
und bei anderen Sendern wie Radio Oberhausen wird fleißig weiter eingespart- man stellt still und heimlich die lokale Sendung am Samstag ein! :(
 
Das NRW-Lokalfunksystem ist schon eine ziemlich kranke Konstruktion, ohne Frage. Aber hier bestehen schon merkwürdige Vorstellungen von diesem System. Es gibt Verträge zwischen radio NRW und den Veranstaltergemeinschaften, in denen sich die Parteien auf die Einhaltung der von radio NRW vorgegebenen Playlist verpflichten. Der Playliste liegen Marktforschung, Musikforschung und Positionierungsstudien zugrunde. Der Aufbau inklusive der Reihenfolge hat folglich Sinn - wie bei jedem anderen professionellen Radiosender (ör oder privat) in Deutschland. Punkt. Dies ist noch nur für die Positionierung, sondern auch für die Vermarktung entscheidend. Insofern macht es schon Sinn, sich an diese (vertragliche) Playlist auch halten, auch wenn selbstberufene Musikredakteure vor Ort dies anders sehen und schon mal gerne Hand anlegen. Sinn und Zweck von radio NRW war es, zentrale Dienste zu bündeln, die vor Ort nicht unbedingt vorhanden sein müssen. Daher - welch Überraschung - sind die Gesellschafter des Mehrheitsgesellschafters auch vor Ort Betreiber der Lokalsender. Dass es nach fast 30 Jahren ordentlich im Gebälk des NRW-Lokalfunks knarzt, hängt sicherlich mit vielen anderen Dingen, Unbeweglichkeiten und völlig unterschiedlichen Auffassungen zu Programmausrichtungen zusammen. Da scheint die Musik, wenn man bei den Lokalsendermachern und den NRWlern reinhört, zur Zeit der geringste Streitpunkt sein...
 
http://www.radioszene.de/103062/jan-uwe-brinkmann-verlaesst-radio-nrw.html
Es sei zusehends erkennbar, dass das Lokalfunknetz im Land zwischen Ahr und Weser immer weiter auseinander drifte. Zu kleinen Fragen wie Gewinnspielen bis hin zu großen wie die einheitliche Verteilung der Lokal- und Rahmenprogramm-Sendezeiten sei keine Einigung mehr zu erzielen, so Brinkmann, und Fortentwicklungen im System nicht durchzusetzen. Interessen von Veranstaltergemeinschaften, Betriebsgesellschaften und Radio NRW-Gesellschafter seien kaum mehr miteinander abzugleichen. So machten etwa die ostwestfälischen Stationen im grossen Stil ihr eigenes Ding – mit der Begründung, sie hätten die besseren Quoten.

Beim Thema DAB+ sei die Einstellung des Netzes überhaupt nicht erkennbar, sagt der Ex-Chef des Rahmenprogrammanbieters. Der Trend zu DAB+ sei unumkehrbar – allein schon deshalb, weil die ARD die neue Ausstrahlungsnorm mit Macht fortentwickele. Da müsse man sagen, ob man weiter auf die Bremse treten oder mitmachen wolle.

Der gesamte NRW-Lokalfunk sei auf dem Stand von vor 10 Jahren, beklagt Brinkmann weiter. Er sieht das Problem, dass gerade in den lokalen Gremien zu viele alte Männer das Sagen haben. Er nennt das Beispiel des Kölner Stadtradios, wo immer noch die gleichen Personen im Vorstand der Veranstaltergemeinschadt säßen wie vor 25 Jahren.
 
Kein Sender, sofern man radio NRW als solchen überhaupt bezeichen kann, hat in der Führung eine derartige Fluktuation. Bei FFH und Regenbogen ist es genau ein GF, Hörhammer ist seit gefühlten 20 Jahren bei ABY, Fischer seit 15 Jahren bei HRA und Gehrung bei ffn. Gut, RHH hatte mal Wechsel (Schwarz, Neitzel, Bernstein), Regiocast weist eine Kontinuität auf und NRJ in letzter Zeit auch. Und bei aller Kritik an einzelnen Personen , die bei NRW waren, es waren nicht die dümmsten und schlechtesten Kandidaten: Bauer, Klenke, Gläsmann, Schneiderbanger, Becker, Brinkmann, Thölen... Ich denke, das sagt viel aus über den inneren Zustand dieses lustigen Radiomodells. Man kann Personal durchwechseln wie man lustig ist, die Probleme liegen offensichtlich woanders.
 
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Wow. Jetzt sind die "Erfinder" des "2-Säulen-Modells" abgewählt. Bin mal gespannt, wie es jetzt mit dem Lokalfunkmonopol in NRW weitergeht. Aber so wie man im Parteiprogramm der neuen Regierung lesen kann, wird sich wohl nix tun.
Denn auf Seite 103 steht: "Technische Entwicklungen, die die Einmaligkeit des Lokalfunksystems gefährden, lehnen wir ab." Na toll. :(
Und ich denke dass diese Herrschaften zu ihren Worten stehen werden. Bereits in ihrer letzten Legislaturperiode hatten sie nix besseres zu tun, als die letzte Vielfalt abseits des Dudelfunkes im Rahmen des Bürgerrundfunkes abzustellen. Einen offenen Kanal Ersatz gibt es bis Heute in NRW nicht. Dafür Monopol mit immer der gleichen Musik und immer den gleichen langweiligen Gewinnspielen auf X Frequenzen im UKW-Band.
 
Ich denke auch, dass sich gar nichts ändern wird. Ausserdem ist ja auch noch gar nicht klar, welche Koalition am Ende kommt. Am ehesten wäre ja die FDP wohl für Veränderungen, aber die werden sich da nicht durchsetzen können.
 
NIX wird sich ändern, GAR NIX !
Dazu gibt es im Paralleluniversum bereits einen passenden Faden.
Einfach dort mal schauen.
 
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