@riochet:
Das mit den Smartphones ist v.a. in Bezug auf DAB+ immer noch ein ernstes Problem. Von irgendeinem LG Handy abgesehen, das für die breite Masse kaum eine Rolle spielt, findet DAB+ auf Smartphones praktisch nicht statt. Und wer nun statt eines klassischen Radiogerätes das Smartphone zum Radiohören nutzt, wird logischerweise den Weg über Webstreams gehen, mit allen Alternativen, die es dort gibt (Spotify, Youtube, usw..). Das ist klar.
Aber trotz höheren Smartphone-Anteilen muss das nicht gleich bedeuten, dass auch der Anteil interaktiver/personalisierter Inhalte gleichermaßen zunimmt. Wenn man sich die Quoten der Webstreams ansieht, merkt man ja, dass v.a. klassische von UKW bekannte Marken hohe Quoten haben, was im Umkehrschluss bedeutet, dass es auch in der Smartphone-Generation einen hohen Teil an Leuten gibt, die sich gerne nur passiv berieseln lassen wollen, am besten noch von den gewohnten Marken.
Außerdem glaube ich schon, dass in den meisten Haushalten auch weiterhin klassische Radiogeräte stehen werden, die nichts anderes tun als Radio abspielen. Denn der Vorteil dieser Geräte ist: Einschalten, geht! Gerade morgens nach dem Aufstehen, oder auch auf dem Weg zur Arbeit / von der Arbeit nach Hause, also in den klassischen einschaltquotenreichen Zeiten, müssen die Dinge schnell und unkompliziert gehen. Das Smartphone als Multimedia-Schaltzentrale in allen Ehren, aber ich bin davon überzeugt, dass es nicht in allen Lebenssituationen ein guter Ersatz sein kann für klassisches Radio.
Bedeutet für mich: ja, Radio muss sich den neuen Anforderungen endlich stellen, v.a. im Internet mit interaktiven Inhalten präsent sein, aber die Stärke, einen gut gemachten linearen, passiv konsumierbaren Audiostream anzubieten, sollte man dabei keinesfalls vernachlässigen.