Frage zum Wellenwiderstand und seiner Anpassung bei einer UKW-Antenne

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omipo

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Sehr geehrte Foren-Mitglieder,

ich besitze ein altes Röhrenradio mit UKW-Empfänger. Antenneneingänge sind "UKW-Dipol" und "Hochantenne":

https://www.dropbox.com/s/we598zb4pw46s9h/1.JPG?dl=0

Ich habe ewig herumexperimentiert und bin zur Zeit bei einer einfachen Wurfantenne angelangt. Diese hat ursprünglich 75 Ohm, aber ich habe den BNC-Stecker abgeschnitten und einen Stecker mit den passenden Büschel-Stiften angebracht (hatte mal in einem Forum gelesen, dass dadurch der Widerstand in der Nähe der geforderten 240 Ohm liegt, ich hoffe, das stimmt).

https://www.dropbox.com/s/smnv22x4r5vhsnl/2.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/dih07ss1lofyz7g/3.JPG?dl=0

Nun ist das Ganze doch eher mittelprächtig, da das Radio in der Mitte der Wohnung und auch noch an einer Stahlbetonwand liegt. Daher möchte ich die ANtenne an eine ca. 8...10 m entferne Außenwand bringen. Dorthin kann ich aber nur Koax-Leitung legen und diese möglichst dünn.

Was muss ich beachten, da ich ja 2 x den Wellenwiderstand wechsle (Radio-KoaxLeitung und KoaxLeitung-Wurfantenne)?

Vielen Dank schonmal!

Gruß,
Alex
 
Hallo Alex,
in diesem Forum geht eigentlich um professionelle Technik im Sendebereich. Aber gut, hier mein Wort zum Sonntag:

Vergiss für UKW die "Wurfantenne". Für den optimalen UKW-Empfang ist eine symmetrische geschlossene Dipol-Antenne mit 240 Ohm Wellenwiderstand vorgesehen, in horizontaler Anordnung, tangential zum Sender ausgerichtet. Natürlich ist die Antenne mit einem 240-Ohm-Kabel zur Empfängerbuchse zu führen. Die Antenne möglichst weit weg von Metallflächen halten.

Ein Empfang mit Verlusten ist experimentell natürlich auch mit einem Stück Draht möglich. Eine KFZ-Stabantenne (λ/4, ca. 75 cm vertikal) hat einen Wellenwiderstand von 75 Ohm. Damit brauchst Du nur noch einen 75/240-Ohm-Symmetriertrafo* (Balun, s.u.) für den UKW-Frequenzbereich am Receiver.

Wenn Du mal die Suchmaschine bemühst wirst Du Weiteres in diesem Forum finden.
Wünsche einen schönen Abend,
TB.

*) https://www.amazon.de/Antennenweiche-IEC-240-historische-Geräte/dp/B0060LCMU4
 
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Hallo Tonband,

vielen Dank - auch wenn ich hier im falschen Forum gestartet bin.

Soweit ich das sehe, ist die verlinkte Wurfantenne doch ein geschlossener Dipol, oder? Aber durch den (von mir abgeschnittenen) Stecker hat sie im Ursprungszustand halt 75 Ohm (Sorry, ich bin zwar seit 20 Jahren in der E-Technik, aber immer nur bei 50/60 Hz, da Energietechniker... :) ) .

Ich las, dass symmetrische Kabel eher nicht auf Wänden verlegt werden sollten. Auf dem Weg von der neuen Antennenposition hätte ich auf ein paar Metern auch noch ein LAN-Kabel parallel. Also ist meine Idee nun: die oben abgebildete Antenne (von C***ad) mit dem Originalstecker lassen, mit unsymmetrischem (koaxialem) 75-Ohm-Kabel bis zum Radio und dann über den 75/240-Ohm-Trafo ans Gerät.

Was wären denn dabei die Nachteile?

Nochmals vielen Dank,
Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Tipp:

Die Außenantenne, auch Dachantenne genannt bitte mind. 1m von einer Wand weg montieren und 1m über der Dachfirst.

Bei Regen oder nasser Wand gibt es Spiegel-Reflexionen.

Man kann es aber auch übertreiben wie ich, indem man auf dem Dach eine 14-Element Richtantenne mit Rotor montiert für DX.

R.
 

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Soweit ich das sehe, ist die verlinkte Wurfantenne doch ein geschlossener Dipol, oder?
Sorry, hatte das Bild nicht angesehen. (Unter "Wurfantenne" hatte ich die langen Drähte für AM in Erinnerung.)
Ja, die sieht aus wie ein ~240 Ohm-Dipol für die Wandmontage:
UKW-Wurfantenne.jpg
Üblicherweise werden sowohl Antenne als auch Bandleitung mit Abstandsschellen (>1 cm) an die Wand genagelt um das elektrische Feld zwischen den Adern möglichst wenig zu stören. Etwas irritierend ist der 75 Ohm-Stecker an der symmetrischen Leitung, vermutlich ist ein "Balun" (240/75) im Stecker integriert.
Auf dem Weg von der neuen Antennenposition hätte ich auf ein paar Metern auch noch ein LAN-Kabel parallel.
Keine gute Idee: Fehlanpassung und Dämpfung.
Also ist meine Idee nun: die oben abgebildete Antenne (von C***ad) mit dem Originalstecker lassen, mit unsymmetrischem (koaxialem) 75-Ohm-Kabel bis zum Radio und dann über den 75/240-Ohm-Trafo ans Gerät.
Prinzipiell ok, wenn Du die C***ad-"Wurfantenne" horizontal gestreckt mit Wandabstand an die Aussenwand nageln oder ins Fester kleben kannst (Ausrichtung beachten). Wobei die Aussenmontage natürlich besser wirkt.
Viel Glück, TB.

P.S.:
Wenn Du Deinem alten Röhrenradio mächtig imponieren willst könntest Du auch @Caveman's Vorschlag realisieren. ;)
 
Bezgl. der Yagi-Antenne 14 bzw 18 Element: Wenn das Röhrenradio eh nur bis 100 oder 104 MHz geht => alles ok. Die unmodifizierte Antenne schmiert aber spätestens ab 104 MHz dermassen im Gewinn ab, dass man tlw ohne Antenne bessere Empfänge hinbekommt....
 
Hallo an alle,

1000 Dank für die vielen Nachrichten. Tonbands Aussagen bekräftigen mich, dass so zu machen, wie ichs skizziert hatte. Ich habe leider nicht die Möglichkeit, Yagi-Antennen oder ähnliches zu platzieren, da wir in einer Stadtwohnung im 1.OG wohnen. Und auf einen guten WAF muss ich auch noch achten...

Ich hätte noch eine letzte Frage: was hätte ein offener Dipol gegenüber dem geschlossenen für Nachteile?

Gruß,
Alex

PS: ich imponiere meinem Röhrenradio lediglich mit einem RaspberryPi am Tonabnehmer-Eingang, der als Jukebox konfiguriert ist und per Webserver bedient werden kann...
 
Eigentlich gehört Deine Anfrage in ein völlig anderes Forum: http://radioforum.foren.mysnip.de/list.php?8773
Da tummeln sich auch die Experten zu Antennenthemen. Eventuell hilft Dir auch die Forensuche dort schon weiter, das Thema kommt immer wieder mal auf (und ich vergesse immer wieder, wie das mit den "Wurfantennen" hinsichtlich Wellenwiderstand gelöst ist. Denn Schleifendipol auf Koaxstecker passt "nicht so richtig" (240 Ohm vs. 75 Ohm). Ob im Stecker tatsächlich ein Impedanzwandler drin ist, weiß ich nicht, kann es mir angesichts des Preises aber kaum vorstellen.

Du kannst auch mal nach "Umwegleitung" suchen im anderen Forum, man kann die Anpassung Schleifendipol auf Koax und zurück auch mit einem speziell verschalteten Stück Koaxleitung machen. Es hatte irgendwelche HF-technischen Vorteile, soweit ich mich erinnere. Sieht "lumpig" aus, aber das lässt sich ggf. irgendwo verstecken.
 
Ich hätte noch eine letzte Frage: was hätte ein offener Dipol gegenüber dem geschlossenen für Nachteile?
Der hat nur ca. 60 Ohm und weniger Antennengewinn.
Tip: Vom Schleifendipol via Koaxleitung ist es zweckmässig den "Balun" direkt an den Antennenanschluss zu setzen.

ohne Gewähr:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dipolantenne
https://de.wikipedia.org/wiki/Antennengewinn
http://www.itwissen.info/Dipolantenne-dipole-antenna.html
http://www.techwriter.de/beispiel/derstrah.htm
https://ap.physik.uni-konstanz.de/PP/PP2010/antennen/bericht_antennen.pdf

Für den interessierten Röhrenradiofan könnte ich noch das empfehlen: Funktechnik 1952
Genug damit, TB :cool:
 
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