„Profit“ und andere Wirtschaftssendungen

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linksdudelts

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Tach zusammen,

eigentlich jede Zeitung hat eine oder mehrere Wirtschaftsseiten. Bei den Radiowellen gibt es mal dezidierte Sendungen wie Profit auf WDR 5, das Duo „Wirtschaft und Gesellschaft“ bzw „am Mittag“ im DLF, die Wirtschaftsdoku im RBB-Inforadio oder auch ansonsten die Blöcke in den Inforadios.

Welche hört ihr gerne und was ist euch gerade im Radio in dem Bereich wichtig? Oder nervt euch „Wirtschaft“, weil sie die Sendezeit bis zum Sport etc. oder den allgemeinen Nachrichten verstopft? :)
 
Möchte noch anmerken, dass nachmittags (Mo-Fr ab 16 Uhr) auf SWR Aktuell stündlich zehn Minuten Wirtschaft läuft. Und das, obwohl die Frankfurter Börse doch in Hessen liegt. :) Finde ich bisschen sehr viel ehrlich gesagt, mich interessiert Wirtschaft nicht so wirklich, sodass ich in der vierten Viertelstunde nicht einschalte, außer es ist kurz vor der vollen Stunde. Dann kommen ja wieder Nachrichten. :)
 
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Wirtschaft ist ein weites Feld. Es kann natürlich um aktuelles Geschehen an den Finanzmärkten gehen, das aber nur eine spezielle Klientel erreicht. "Profit" aber zum Beispiel deckt ein breites Feld ab, das auch Marktentwicklungen bei Konsumgütern und Verbraucherthemen umfasst.
 
Betrachte das so: Der Wirtschaftsteil im Radio, das sind die Werbeblöcke. Daran kannst Du Vieles ablesen, zum Beispiel: Welches Unternehmen hat soviel Kohle übrig, dass es sich noch Radiowerbung leisten kann. Welches Unternehmen ist so verzweifelt, dass es auf Radiowerbung setzt. Welches Produkt läuft so scheiße, dass es unbedingt Radiowerbung braucht. Welches Produkt ist so überflüssig, dass es nur durch Radiowerbung überhaupt eine Marktchance hat. Welche Agentur ist so clever, dass sie den Unternehmen noch radiowerbung aufzuschwätzen vermag.
 
Wirtschaft ist ein weites Feld. Es kann natürlich um aktuelles Geschehen an den Finanzmärkten gehen, das aber nur eine spezielle Klientel erreicht. "Profit" aber zum Beispiel deckt ein breites Feld ab, das auch Marktentwicklungen bei Konsumgütern und Verbraucherthemen umfasst.

Genau dieses breite Feld meine ich. Börsenkurse kriegen die, die es interessiert, schneller online. Aber die vielen Storys rund um Jobs/Arbeitswelt, Verbraucherrechte, Steuern, meinetwegen die Entwicklung der Fahrpreise - sind die eurer Meinung nach im Radio gut repräsentiert? Oder haben da andere Medien einen Vorsprung?
 
Aber die vielen Storys rund um Jobs/Arbeitswelt, Verbraucherrechte, Steuern, (...) sind die eurer Meinung nach im Radio gut repräsentiert? Oder haben da andere Medien einen Vorsprung?
Wer von den Lustigheimern und Verkehrs- und Wetteraufsagern im Radio soll denn davon eine Ahnung haben? Es fehlt schlicht und einfach in den meisten Sendern an der Kompetenz.
 
Wer von den Lustigheimern und Verkehrs- und Wetteraufsagern im Radio soll denn davon eine Ahnung haben? Es fehlt schlicht und einfach in den meisten Sendern an der Kompetenz.
Der Wirtschaftsteil im Radio, das sind die Werbeblöcke.

Also, das stimmt so nicht. Es gibt auch Hintergrund-Wirtschaftssendungen. Die Beispiele aus dem SWR:
Geld-Markt-Meinung, am Samstag, 12.15 Uhr in SWR2 und SWR AKTUELL
und
der Arbeitsplatz, Samstag, 14.05 Uhr in SWR1 Baden-Württemberg & SWR1 Rheinland-Pfalz und als Extrakt ohne Musik sonntags in SWR AKTUELL als "Fokus Arbeit"
 
Die Wirtschaftsüberdosis stammt wohl aus der Zeit des neuen Marktes nd Volksaktien.
Bei manchen Sendern besteht die Wi-News aus neuen Handymodellen und neuen Aldi-Konzepten, als eher Verbraucher Infos.
 
Wer von den Lustigheimern und Verkehrs- und Wetteraufsagern im Radio soll denn davon eine Ahnung haben? Es fehlt schlicht und einfach in den meisten Sendern an der Kompetenz.
In einigen Sendern gibt es sie aber. Genau das frage ich mich ja - gibt es ein Bedürfnis, diese wirtschaftlichen Themen (und wie gesagt jenseits der Börsenkurse) häufiger oder anders als bisher ins Programm zu nehmen? Wenn man in repräsentative Umfragen schaut, sagen die meisten immer "klar, Zusammenhänge rund um Geld, Beruf etc sind wichtig". Aber dann klingt so eine Sendung wie anno tuk und holt am Ende kaum einen hinterm Ofen hervor.
 
Zugegeben habe ich überspitzt formuliert, denn natürlich gibt es schon noch die Kompetenzen (zumindest beim ÖR) innerhalb der Redaktionen. Sie kommen nur nicht angemessen ins Programm. Entweder stecken sie in verpackten Nischen a la "Der Verbrauchertipp" oder "Die Börsennachrichten", oder sie sind gezwungen, ihre Themen als Boulevard-Knaller zu verkaufen, im Sinne von "Stromkonzerne zocken ab - so können Sie was dagegen tun".
Wichtig fände ich, dass den Themen und Informationen gar nicht zwingend das "jetzt kommt Wirtschaft"-Etikett umgehängt wird, sondern dass die Wirtschaftsaspekte eines Themas eben wie selbstverständlich bei der Behandlung von Themen mitgeliefert werden. Wenn also über den Amoklauf mit einem Schnellfeuergewehr berichtet wird, ist die Waffenindustrie als Wirtschaftsfaktor ein wesentlicher Aspekt. Das gleiche gilt für den Beitrag über die Grippewelle - welche Rolle spielen dabei Arzneimittelhersteller und Krankenkassen. Warum wird von dieser "Industrie" und ihren Lohnprofessoren in den einschlägigen Instituten der kritische Bluthochdruckwert von 140 auf 135 heruntergesetzt? Weil damit 2-3 Millionen Menschen mehr als bisher plötzlich einer medikamentösen Behandlung bedürfen - wie gut, dass es dafür die richtigen Tabletten gibt! So geht Business! Und derartige Zusammenhänge darzustellen wäre Aufgabe von "Wirtschaft im Radio".
 
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